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Frage: 545 Siehe auch 538
29.04.02
Lieber Bruder Hans Peter,
zur Frage 538 habe ich eine etwas abweichende Auffassung. Den Ausführungen über den Auftrag des Gläubigen als Botschafter Jesu stimme ich zu. Es gibt jedoch noch eine andere Seite der Medaille. Wir sind nicht nur Bürger des Himmlischen, sondern vorübergehend auch Bürger des Irdischen, wenn auch nicht in erster Linie. Der ausländische Botschafter oder Außenminister wird sich sehr wohl im Ausland zu Wort melden, wenn es um Missachtung der Menschenrechte oder um Ähnliches geht. Wir deutsche Christen müssen nach dem Holocaust eben doch in besonderer Weise hinter Israel stehen, zumal wenn Israel Unrecht geschieht. Wer sollte es denn sonst tun? Nun ist die Schweiz für Gläubige ein vergleichsweise vorbildliches Land. Wenn aber z.B. die "Homo-Ehe" (auch Abtreibung)... in einem Land legalisiert wird, sollen Christen schweigen? Dann machen sie sich schuldig. Als die Pilgerväter nach schlimmer Verfolgung über den Ozean zogen, haben sie sich nicht der Politik enthalten. Richard Wurmbrand hat nach 14 Jahren kommunistischer Haft und Auslösung sich nicht politisch zurück gehalten. Vielen Gläubigen in Haft in totalitären Staaten kann (fast) nur durch Eingaben der Geschwister in freien Ländern geholfen werden. Es gibt zwei sich scheinbar widersprechende Prinzipien, nach den wir zu leben haben. Bete, als käme es einzig auf Gottes Handeln an. Handle, als käme es nur auf Dein Tun an.
Liebe Grüße
Manfred
29.04.02
Lieber Manfred
Ich bin sicher in der Frage "Politik" manchmal hin und her gerissen. Prinzipiell habe ich aber in der ganzen Sache Frieden. Ich weiss natürlich auch, dass vieles, was in den sog. totalitären Staaten in der letzten Zeit scheinbar besser wurde, durch Christen und "christliche Staaten" erwirkt wurde. Aber was wurde eigentlich besser? Hat unser Herr damals, als er auf Erden war, gegen die Anwesenheit der römischen Legionäre protestiert? Nein, aber er hat die einzelnen römischen Soldaten gesagt, dass sie persönlich gerecht sein sollen. Konnten sie natürlich nicht, genauso wenig, wie kein natürlicher Mensch nach der "Bergpredigt" leben kann, aber sie sollten sehen, dass aus Ihnen nichts Gutes kommt, damit sie durch Busse und Reue sich zu dem lebendigen Gott bekehrten.
Wenn ich, was auch schon vorgekommen ist mit einem Homosexuellen Kontakt habe, dann ist klar, dass ich Ihm den Heilsweg erkläre und Ihn auffordere Busse zu tun, damit er gerettet werden kann. Das selbe gilt für einen Hurer, Ehebrecher, Trinker, anständigen Menschen unanständigen Menschen usw. Ich denke nicht, dass wir Christen uns in die Politik einmischen sollten, weil sonnst eben das passiert, was nun geschieht: Die Christen die Prinzipiell gegen Abtreibung sind, gehen nun entweder Kompromisse ein und gehen mit dem Stimmzettel an die Urne! und dann, wenn es bachab geht, müssen sie das politische Resultat akzeptieren. Ich nie! Ich bin eben kein Demokrat sondern Monarchist, so einfach ist dies...
Warum sollen Christen nicht politisieren? weil sie immer schlechtere Karten haben beim argumentieren. Weil unser Auftrag nicht ist zu argumentieren, politisieren oder dergleichen, sondern lehren was die Schrift sagt. Zeugnis zu sein und Verfolgung zu erleiden.
Noch ein Beispiel. Falls es in einer Gemeinde kriselt, weil ein christliches Ehepaar sich scheiden lassen will, da wird doch manchmal diskutiert, politisiert, Partei ergriffen, "Seelsorge" betreiben. (Wo steht denn das Wort in der Bibel?" usw. Was muss man tun in so einem Fall? Lehren, dass es für ein Ehepaar, das aus 2 wiedergeborenen Menschen besteht, keine Scheindungsmöglichkeit gibt. Punkt. Was müssen solche Geschwister tun? Der schuldige "Teil" muss Busse tun, der nicht schuldige "Teil" muss Vergeben. Punkt. Eine Sache von 2 Minuten Belehrung! Ich höre nun schon die Argumente, aber da mach ich nicht mit, ich versuche nur die Botschaft der Schrift aus 1. Kor. Brief weiterzugeben.
Über die Pilgerväter und Ihr "Christsein" will ich mich nicht unterhalten, dass sollen die Indianaer tun und der Herr kennt die wirklich Sein sind.
Ob Richard Wurmbrand weise war, kann ich nicht beurteilen. Aber ich kann lesen, wie ein wirklicher Zeuge, Paulus gelebt und gewirkt, gehandelt und geschwiegen hat.
So, nun muss ich aber wirklich mein Spitalköfferle packen. Bin mittlerweile wieder zu Hause (03.05.02)
In IHM
Hans Peter
Sali Manfred und HP
Schalte mich einmal ein, mit einem Briefausschnitt, den ich kürzlich verschickt habe!
"3) Habe ich grundsätzliche Zweifel, ob ich mich als Christ politisch betätigen soll. Sicher soll man der Stadt bestes suchen und auch ein Licht in der Welt sein, aber ich denke nicht aktiv in der Öffentlichkeit. Denn die Welt stösst sich an bibeltreuen Christen. Daher sind wir ein Anstoss für die Welt, weil wir so leben und noch vielmehr, wenn wir durch verhindern von Gesetzen (Homosexualität) direkt in ihr Leben eingreifen, was sie nicht wollen. Die Welt weiss meist, dass sie mit ihrem Verhalten sündigt, aber gleichzeitig will sie auch in Sünde verharren. Jeder der sie nun entblösst mit dem Worte Gottes wird sie ärgern. Das ist nicht unsere Aufgabe! Wir sollen das Wort dort predigen, wo es gehört werden will und nicht dort, wo man sich darüber ärgert.
Sicher kann die XYZ-Partei unserer Nation auch helfen (z. Bsp. XYZ- Initiative), was sicher auch ein Zeugnis sein wird. Aber ich bin überzeugt, dass es je länger je mehr eine Politik des Ermahnens und Verhinderns sein wird. Denn aus bibl. Sicht drängt sich diese Politik auf. Der Abfall unserer Generation schreitet, wie die jüngste Vergangenheit zeigt, voran. Daher wird das Gewicht der XYZ-Partei darauf liegen, entgegen der Welt zu politisieren. Homo-Gesetz, Fristenlösung, Euthanasie, heutige Israelpolitik, Hexenkult in der Gesellschaft (Filme / Serien im TV in denen „liebe“ Hexen vorkommen), Harry Potter, Herr der Ringe, etc. sind aus bibl. Sicht nicht richtig. Es ist aber, aus meiner Sicht, nicht die Hauptaufgabe eines Christen, der Abfall der Gesellschaft zu verhindern oder zu verlangsamen, vielmehr ist es unsere Hauptaufgabe, nach dem Willen des Herrn zu Leben, ein Licht zu sein und dadurch Leute zu unserem Herrn zu führen. Was aus meiner Sicht mit einer für die Welt anstössigen Politik schwer möglich ist. Ich bin aber auch überzeugt, dass wir als Christen dort wo wir stehen, durchaus „politisch“ aktiv sein sollen (Initiativen und Referenden unterschreiben, etc.). Wir sollen in unserem ungläubigen Umfeld auch sagen, was in der Bibel über unsere Gesellschaft steht und was Gott über uns denkt. Aber eben in unserem ungläubigen Umfeld und nicht in der Öffentlichkeit. Denn in unserem ungläubigen Umfeld kennt man uns und wir können so viel besser auch auf das Gegenüber eingehen und gegebenenfalls schweigen, wenn wir Anstoss erregen..."
Das wärs.
Gruss Michael