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Frage: 649

Hallo Hans Peter

Was weisst Du über Schizophrenie?
Liebe Grüsse

Jörg Schnell


15.07.02

Lieber Jörg

Ich weiss nichts darüber, ein Bruder aus der Schweiz will mir aber etwas dazu senden.

 

Da nun, 23.09.02 der angekündigte Text:

Schizophrenie – Eine kritische Bestandaufnahme 

 

Schizophrenie. Für viele einfache Leute ein angsteinflössendes Wort, für die Betroffenen eine oft fatale Diagnose mit einer ungewissen und dunklen Zukunft, sowie einer sozialen Ausgrenzung und Stigmatisierung. Um was handelt es sich bei dieser „Geisteskrankheit“?

Der Begriff „Schizophrenie“ wurde Anfang des letzen Jahrhunderts vom schweizer Psychiatrieprofessor Eugen Bleuler geprägt. Er setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern schizo und phren zusammen, die „gespalten“ und „Schädel“ bedeuten. Bleuler beschrieb damit eine heterogene Gruppe von seelischen Störungen, die sich durch eine Störung der Relation zwischen der Realität und dem subjektiven Empfinden und Handeln auszeichnet. In der Psychiatrie unterscheidet man zwischen den folgenden Untertypen: Hebephrenie, Katatonie, Paranoide Schizophrenie und der Schizophrenia Simplex. Nur wenige Jahre vorher hatte der deutsche Psychiatrieprofessor Emil Kraepelin die grosse Gruppe der „endogenen Psychosen“ in das „zirkuläre Irresein“ (Bipolare Depression) und die „Dementia Praecox“ (vorzeitige Verblödung) aufgeteilt. Dies geschah insbesondere auf der Grundlage des klinischen Verlaufs dieser Störungen, wobei Kraepelin die Dementia Praecox (= Schizophrenie) mit einem sich chronisch verschlechternden Krankheitsverlauf charakterisierte.

Bei der „Schizophrenie“ unterscheidet der Psychiater zwischen einer sogenannten Positiv- und einer Negativsymptomatik. Damit sind im 1. Fall im Wesentlichen Halluzinationen (meist akustischer Art: „Stimmen hören“) und Wahnideen (z.B. Gott oder der Teufel zu sein, vom CIA verfolgt zu werden, etc.) gemeint. Unter der Negativsymptomatik werden Defekte des Affekts und der Kognition, wie z. B. Denk- und Sprachstörungen, sozialer Rückzug, Anhedonie und Autismus, zusammengefasst

Die Diagnose einer „Schizophrenie“ erfolgt aufgrund einer Reihe von Kriterien, die in den „Diagnoseschlüsseln“ DSM-IV der amerikanischen psychiatrischen Vereinigung (APA) oder ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) niedergelegt sind. Hierbei handelt es sich um durch Mehrheitsbeschluss von Fachgremien definierte Kriterien, die ein bestimmtes Verhalten charakterisieren. Diese Kriterien unterliegen einem zeitlichen Wandel und werden immer wieder revidiert. Die Anwendung dieser Diagnosewerkzeuge soll insbesondere eine sichere Wiederholbarkeit der Diagnose, im Gegensatz zur richtigen Beschreibung einer ursächlichen Krankheit (Validität), dienen. Bezüglich der Diagnose einer „Schizophrenie“ gibt es viele subjektive, kulturelle und politisch bedingte Unterschiede, die eindeutige Aussagen schwierig machen.

Seit ca. 20 Jahren wird die Psychiatrie in den westlichen Ländern sehr stark von der Annahme, dass „Geisteskrakheiten“ biologische (somatische) Ursachen haben dominiert. Die „Schizophrenie“ wird in der Praxis de facto als eine neurodegenerative Krankheit wie z.B. Morbus Parkinson, Alzheimer, oder Chorea Huntington dargestellt. Es werden genetische, neuroanatomische und neurobiochemische („Dopaminhypothese“) Ursachen postuliert.

Ich möchte nun mein besonderes Augenmerk auf den Ansatz und Anspruch der sog. „Biologischen Psychiatrie“ richten. Auch wenn ich mich im folgenden auf die sog. Schizophrenie beschränke, gel­ten die gezogenen Schlüsse im Grossen und Ganzen auch für die anderen „Geisteskrankheiten“.

Meine Sorge gilt den betroffenen Menschen, denen mit der Erklärung der somatischen Ge­nese (genetisch, neurobiochemisch) ihres Leidens nur wenig, bzw. keine Hoffnung vermittelt wird. Konsequenterweise wird dann auch auf der somatischen Ebene (d. h. medikamentös) behandelt, wodurch zugegebenermassen keine Heilung erzielt werden kann. Ich bin mir be­wusst, dass das gängige Modell der Entstehung einer „Schizophrenie“ das sog. „Biopsycho­soziale“ Modell ist (zumindest bei den Sozialpsychiatern). Wenn man jedoch das „Bio“ weg­nimmt, bleibt für die moderne Psychiatrie nichts Akzeptables übrig. 

Bevor ich auf einige Thesen der Biologischen Psychiatrie eingehe, zuvor einige Erklä­rungen. Bezüglich der Existenz, des Schweregrades und der Komplexität dieses Krankheits­bildes gibt es nichts zu diskutieren. Hier gibt es sicher keine einfachen Antworten. Des weite­ren gibt es erwiesenermassen in einem gewissen Prozentsatz der Fälle sehr wohl rein orga­nische  Ursachen mit dem Krankheitsbild einer „Schizophrenie“. Hier sind u.a. Schwermetall­vergiftungen, Pelagra (Vitamin B3-Mangel), Neurosyphilis, Schläfenlappen-Epilepsie, langjäh­riger massiver Alkoholmissbrauch (Korsakow-Psychose), Hirntraumen, illegale Drogen (Hal­luzinogene, Cannabis, Cocain, Amphetamine, Ectasy), sowie Nebenwirkungen von Medika­menten (z.B. Cortison, Disufiram, Diuretica, u.v.a.) zu nennen. Bei diesen Ursachen gibt es jedoch eine klare Diagnose (basierend auf  physikalisch/chemisch/biologischen Untersu­chungen) und in der Therapie wird bei der zugrunde liegenden Krankheit und nicht bei der Symptomatik angesetzt. Diese Patienten gehen der Psychiatrie dann auch in der Regel an die Neurologie oder Innere Medizin verloren. Richtigerweise spricht der Psychiater in diesen Fällen auch nicht von einer „Schizophrenie“ (= endogene Psychose), sondern von einer orga­nischen (exogenen) Psychose. Weiterhin möchte ich nicht prinzipiell ausschliessen, dass zukünftig evtl. organische Ursachen für die Entstehung einer „Schizophrenie“ bei einem Teil der Betroffe­nen nachgewiesen, bzw. verifiziert werden. Unsere Aufgabe besteht jedoch nicht im Speku­lieren, sondern vielmehr darin, den heutigen Wissensstand kritisch zu sichten und im Zwei­felsfall „zu Gunsten des Angeklagten“ zu entscheiden.

                Nun zu einigen Argumenten der Biologischen Psychiatrie. In jedem Lehrbuch der Psychiatrie wird über die genetische Komponente der „Schizophrenie“ mehr oder weniger als erwiesenes Faktum berichtet. In der Tat ist hier jedoch bis dato nichts bewiesen worden („empirische Befunde“, Behauptungen und Hypothesen gibt es allerdings en masse). Unter Einsatz moderner molekularbiologischer Methoden konnte bis zum heutigen Tag kein „Schi­zophrenie-Gen“ identifiziert werden! Die Autoren moderner Arbeiten sind bei der Präsenta­tion ihrer Resultate viel vorsichtiger geworden und benutzen häufig den Konjunktiv. So liegt dann auch die Einführung eines schnellen Gentests auf Schizophrenie irgendwo in der (fer­nen) Zukunft. Es ist auch zu bemerken, dass bei 80-90% aller „Schizophrenen“ kein Vorkom­men dieser Störung in der Verwandtschaft zu finden ist. Stell‘ Dir vor, dass eine nationale Gesundheitsbehörde von der Vererbbarkeit der Schizophrenie überzeugt ist. Nun wird ein flächendeckendes Programm zur Verhinderung der Fortpflanzung von „Schizophrenen“ aus­gearbeitet und realisiert. Hierbei kommen das strikte Verbot einer Heirat (da diese „Krank­heit“ in der Regel zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr ausbricht, kommen die meisten so­wieso nicht zum Heiraten), Zwangssterilisation und Elimination der Kranken zur Anwendung. Es gibt ein Land auf dieser Erde, in welchem dieses Programm mit aller Konsequenz durch­geführt wurde: die Bundesrepublik Deutschland. Während der Zeit des „Dritten Reiches“ wurden mehr als 100'000 „Geisteskranke“ in psychiatrischen Anstalten ermordet und weitere ca. 400'000 zwangssterilisiert. Bei einer Prävalenz (nicht zu Verwechseln mit der Inzidenz von ca. 1%) der Schizophrenie von ca. 0.4% gab es damals etwa 200'000 „Schizophrene“ von denen sicher die allermeisten mit deutscher Gründlichkeit von diesem Programm erfasst wurden (ausgeschlossen waren allerdings jene, bei denen diese „Krankheit“ noch nicht aus­gebrochen war).  Was ist nun das Resultat dieser Aktion? Nach dem Krieg waren die psychia­trischen Abteilungen genauso voll wie vor dem Krieg (Christian Müller, Jg. 1921, em. Prof. der Psychiatrie, persönliche Mitteilung). Es ist zu bemerken, dass vor der Einführung der Neuro­leptika im Jahre 1952 bis zu 50% der Patienten auf diesen Stationen „Schizophrene“ waren. Weiterhin gibt es seither in Deutschland prozentual genau so viel Betroffene wie in anderen vergleichbaren Ländern. Zum Thema „Genetik“ wäre noch viel zu schreiben, aber aus Zeit- und Platzgründen möchte ich zum nächsten Thema übergehen.

                Das gängige neurochemische Modell der Schizophrenie postuliert eine erhöhte Kon­zentration des Neurotransmitters Dopamin in bestimmten Teilen des Gehirns, was zu Pro­blemen bei der Informationsverarbeitung führt. Dieses Modell beruht zu 100% auf indirekten pharmakologischen Beobachtungen. Es ist in etwa so, wie wenn man ein unruhiges Kleinkind durch Alkohol ruhig stellt, und dann behauptet, dass diese Hyperaktivität (heutzutage nennt man das ADHD) durch einen Mangel an Ethylalkohol im Gehirn hervorgerufen wird (ein mit mir befreundeter Arzt und Psychotherapeut nennt in diesem Sinn die Schizophrenie scherz­haft eine Haldol-Mangelkrankheit; in Anlehnung an das bis heute meistgebrauchte Neurolep­tikum Haldol). Bis heute kann niemand die Konzentration von Dopamin im synaptischen Spalt experimentell bestimmen. 20-30% der „Schizophrenen“ sind gegenüber einer Therapie mit Neuroleptika (selbst mit hohen Dosen), die die postsynaptischen Dopamin-Rezeptoren bloc­kieren, resistent. Weiterhin sind aus der Neurologie kommende Antikonvulsiva wie Carbama­zepin und Valproinsäure, die einen völlig anderen Wirkmechanismus als die Neuroleptika haben, auf die Positivsymptomatik von Psychosen auch wirksam. Diese Wirkstoffe werden in der Tat auch vermehrt mit dieser Indikation eingesetzt (insbesondere bei Manien). Eine mög­liche Schlussfolgerung wäre, dass der einer Psychose zugrunde liegende Krankheitsprozess der Gleiche wie bei einer Epilepsie ist! In der modernen Psychopharmakologie-Literatur ist das Dopamin-Modell der Schizophrenie allerdings schon seit Jahren nicht mehr aktuell, weil es einfach zu viele Fakten nicht erklären kann. Im Zentrum des Interesses stehen heutzutage die Neurotransmitter Serotonin und Glutamat, der NMDA Rezeptor, sowie alle möglichen Kombinationen von interagierenden  Neurotransmittersystemen. Ich befürchte, dass es der Biologischen Psychiatrie wie der Psychotherapie ergeht. Im Verlauf der Zeit kommt es nicht zur Konvergenz der Meinungen mit einem allgemeinen Konsens, sondern vielmehr zu immer zahlreicheren und komplexeren Modellen.

                Ein weiteres Problem besteht in den diagnostischen Kriterien (T. Steinert, Psychiatrische Praxis 25, 3-8 (1998)). Diese haben sich im Laufe der Zeit dauernd verändert und sind auch von der Kultur und Politik des jeweiligen Landes abhängig. Die modernen Diagnoseschlüssel DSM-IV und ICD-10 basieren nicht etwa auf harten empirischen Fakten, sondern auf Mehrheitsentscheiden von Gremien. Selbst bei Anwendung der gleichen Kriterien und basierend auf den Videoaufnah­men von  standardisierten Gesprächen zwecks Diagnosenstellung einer Schizophrenie wurde von amerikanischen Psychiatern diese Diagnose wesentlich öfter  gestellt wie von ihren eng­lischen Kollegen! Genau genommen darf man seit E. Bleuler (1911) gar nicht von der Schizo­phrenie, sondern nur von einer „Gruppe der Schizophrenien“ sprechen. Die verschiedenen Subtypen unterscheiden sich dabei mehr als z.B. eine Schizophrenie vom paranoiden Typ von einer Bipolaren Depression! Von Fachleuten wird zugegeben, dass es z. B. sehr schwierig ist, eine „Schizophrenia Simplex“ von einer schweren Persönlichkeitsstörung zu unterscheiden. Diese Problematik einer eindeutigen Identifikation und Zuordnung relativiert natürlich auch die Resultate der Biologischen Psychiatrie und macht Vergleiche über grössere Zeiträume schwierig. Auch zu diesem Thema gäbe es noch viel zu schreiben. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass auf diesem Gebiet weltweit führende Organisationen wie das NIMH (National Institute of Mental Health, amerikanische Behörde für geistige Gesundheit) in ihren Informationsschriften (Stand 1999) zugeben, dass der Grund für die Entstehung einer Schizophrenie nicht bekannt ist. Es ist eine Tatsache, dass bis zum heutigen Tag für kein ein­ziges psychiatrisches Krankheitsbild (wie Psychosen, Depression, Angst, Essstörungen, Zwangshandlungen) eine somatische Untersuchungsmethode (wie Röntgen, CT, MRI, che­misch/mikrobiologisch/immunologische Analysen von Blut, Urin oder Liquor) existiert! In der psychiatrischen Fachliteratur wird jedoch weiterhin oft so getan, als ob die „Schizophrenie“ eine neurodegenerative Erkrankung wie Alzheimer, Parkinson, Chorea Huntington, Multiple Sklerose oder senile Demenz ist (für die es im Gegensatz dazu somatische Untersuchsme­thoden gibt). Die moderne Psychiatrie ist zu einer seelenlosen Wissenschaft geworden. Welch eine Ironie, da es doch um die Erklärung und Therapie von krankhaften seelischen Vorgängen geht! In älteren Lehrbüchern, wie z. B. der „Allgemeinen Psychopathologie“ von Karl Jaspers, weht einem da ein ganz anderer Wind entgegen.

Die einzig empirisch gesicherten Prognosekriterien einer Schizophrenie (dies ist kein Witz!!) sind die Raum- und Zeitkoordinaten einer Person. Dies bedeutet, dass der Lebensort und die Geburtszeit die besten Prediktoren für die Entstehung einer Schizophrenie sind (sozial be­nachteiligte Gegenden und eine Geburt in den Wintermonaten bedingen ein erhöhtes Risiko an Schizophrenie zu erkranken). Die Interpretation dieser empirischen Befunde überlasse ich dem.

Ich habe den Eindruck, dass die „Beweislage“ bei der Biologischen Psychiatrie mit derjeni­gen der Evolutionstheorie vergleichbar ist. Im deutschsprachigen Raum wird meines Wissens in praktisch allen Lehrbüchern der Biologie von der Mittelstufe bis zur Universität die Evolu­tion der Lebewesen als erwiesenes Faktum dargestellt. Als Gläubige wissen wir aus Gottes Wort, dass diese Behauptung nicht wahr ist (z. B. Hebr. 11, 3). Als Naturwissenschaftler muss man zusätzlich viele sog. Beweise prinzipiell in Frage stellen oder ganz ablehnen. Es scheint mir, dass wir es hier mit solchen Menschen zu tun haben, wie sie in 1. Tim. 1, 7 beschrieben werden: „die Gesetzlehrer sein wollen und nicht verstehen, weder was sie sagen, noch was sie fest behaupten“. Aus theologischer Sicht ist auch noch die prinzipielle Frage zu stellen, ob die Psyche des Menschen im medizinischen Sinn überhaupt krank werden kann.

                Mit meinen geschilderten Überzeugungen und kritischen Anfragen stehe ich nicht alleine da. Bekannte Seelsorger wie Jay Adams und Martin Bobgan teilen meine Ansichten. Br. Bobgan antwortete mir auf meine Anfrage, wie er denn in der Seelsorge mit psychoti­schen Menschen umgeht folgendes: „We have over the years ministered to individuals dia­gnosed as schizophrenic, bipolar disordered, etc. The results have been mixed, but we be­lieve better than what a psychiatrist could do“.

                Abschliessend wäre noch auf die Risiken und Gefahren einer langfristigen Neurolepti­katherapie hinzuweisen. Neben der gefürchteten Spätdykinesie, die für viele Betroffene zur traurigen Realität wurde oder noch wird, greifen Neuroleptika fast jedes Organ des Men­schen an. Daneben gibt es auch noch die psychischen „Neben“wirkungen (Beton-Effekt) und die allgemeine Lebensqualität bei Einnahme dieser Medikamente. Die vielgelobte spezifische Wirkung dieser Drogen auf die psychotische Symptomatik ist leider ein Wunschtraum geblie­ben. Vielmehr scheint ihr Wirkmechanismus auf einer generellen psychomotorischen Dämp­fung zu beruhen, die insbesondere das limbische System betrifft. Aussagekräftige Zitate zu dieser Problematik (mit Tausenden von Literaturstellen) findet man in den 2 Bänden „Schöne neue Psychiatrie“ von Peter Lehmann.

               

Sollten wir nicht zum Vater der Geister (Hebr.12, 9) um Gnade und Weisheit flehen, damit wir insbesondere den betroffenen Geschwistern gottgemäss dienen können, anstatt sie ungläubigen Psychiatern anzuvertrauen, die ihren Glauben evtl. sogar als „religiösen Wahn“ interpretieren und entsprechend darauf reagieren?! In Psalm 147, 3 finden wir die schöne Verheissung, dass GOTT auf für dieses Problem zuständig ist: „Der da heilt, die zerbrochenen Herzens sind“. Ist ein „zerbrochenes Herz“ nicht ein treffendes Bild einer Schizophrenie?!

 

 Martin

 

P.S.

Die obigen Zeilen sind nur ein vorläufiges Arbeitspapier. Auf Zitate der psychiatrischen Fachliteratur habe ich bewusst verzichtet.


 27.09.02

Lieber Hans-Peter,
 
mit Interesse habe ich den Artikel über Schizophrenie gelesen, dem ich grundsätzlich nur zustimmen kann.
Mich würde interessieren, wer ihn verfasst hat - oder soll der Schreiber anonym bleiben ?
 
Bei der Schizophrenie vermute ich neben den bereits genannten - etwa biologischen - Ursachen (z.B. durch Drogen hervorgerufen) auch dämonischen Einfluss, etwa bei Mohammed, der ja klassische Kennzeichen einer sog. Schizophrenie hatte (Stimmen-Hören, Erscheinungen etc.) und heute wahrscheinlich in der geschlossenen Psychiatrie gelandet wäre.
Ebenso vermute ich am ehesten eine Besessenheit bei den mittelalterlichen Mystikern, die heute ebenso als schizophren (Erscheinungen und Stimmen-hören) gelten würden.
 
Viele Grüße
Peter
 

 06.10.02 

Lieber Peter,
 
Deine Zeilen habe ich via Hans Peter erhalten.
Es ist sicher so, dass ein gewisser Prozentsatz sog. "Schizophrenien" durch Drogen erzeugt wird. Da es sich in diesem Fall um eine exogene/toxische Psychose handelt, sollte man besser den zum Teil in der Fachliteratur gebrauchten Ausdruck "Drug-induced Psychosis" verwenden. Hierfür ist die sog. "Amphetaminpsychose" das klassische Beispiel. Auch LSD und andere Halluzinogene erzeugen Psychosen. In der der neueren Fachliteratur habe ich gefunden, dass ca. 5% der neu diagnostizierten "Schizophrenien" durch Cannabis hervorgerufen wurden.
Des weiteren ist es eine traurige Sache, dass Menschen durch Beschäftigung mit Okkultismus/Mystizismus in einer geistigen Umnachtung enden um vom psychiatrischen System die Diagnose "Schizophrenie" verpasst bekommen. Gerade auf diesem Gebiet wären die Christen besonders gefordert. Ich kenne persönlich einige Menschen mit dieser Problematik.
 
Viele herzliche Grüsse
Martin