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Arnold Fruchtenbaum

 

                               Früchte von der Frucht

 

  Grundsätzliches über das Gebet      In dieser Ausgabe des ARIEL-Freundesbriefes haben wir Ihnen über unsere Zukunftsvision berichtet.  Die Ausführung solcher Pläne bedingt harte Arbeit und Gebet.  Daran dachten wir, als wir uns für diese Studie über das Gebet in unserer Beitragsreihe „Früchte von der Frucht“ entschieden.  Beten kommt uns so einfach vor, aber es ist doch komplizierter, als es auf den ersten Blick zu sein scheint.  Das werden Sie merken, wenn Sie diesen Auszug aus Arnold Fruchtenbaums Studie über das Gebet lesen.

 

 


 

I.  Die Definition des Gebets

 

    Es gibt drei hebräische und sieben griechische Wörter, die im Zusammenhang mit dem Gebet vor­kommen.  Aufgrund dieser Ausdrücke enthält eine Definition des Gebets drei Gesichtspunkte:

   1. Das Gebet ist eine Äußerung in menschlicher Sprache, die sich an Gott wendet.  2. Im Gebet wird Gott um etwas gebeten.  3. Gebet ist ein Gespräch mit Gott;  wir führen fortgesetzt mit Ihm ein Ge­spräch.

    Aus dieser Definition können wir einen deutlichen Unterschied zwischen einem Bibelstudium und einem Gebet ableiten.  Wenn wir an der Bibel arbeiten, dann spricht Gott zu uns.  Aber wenn wir beten, dann sprechen wir zu Gott.

 

A.  Die Voraussetzungen des Gebets

    Aufgrund der hebräischen und griechischen Wörter dafür sowie nach unserer Definition gibt es sieben Voraussetzungen für unser Gebet:

   1.  Wir setzen voraus,daß Gott eine Persönlich­keit ist, so daß wir mit Ihm eine Ich–und–du–Beziehung haben können.

   2.  Eine weitere Voraussetzung ist die Nähe (immi­nence) Gottes;  Er ist uns nahe und kann unsere Gebete hören.

   3.  Gott ist allgegenwärtig (omnipresent);  Er ist überall.  Ganz gleich, wo wir uns befinden, Er hört uns.

   4.  Gott ist souverän.  Wir glauben, daß Er der Herr der Schöpfung ist und alles zustandebringen kann, was nötig ist, um unsere Gebete zu beantworten.

   5.  Gott ist allwissend.  Er weiß alles und weiß darum auch, wie Er unsere Gebete am besten beant­wortet.

   6.  Wir setzen Gottes Allmacht voraus.  Weil Er allmächtig ist, kann Er unsere Gebete beantworten, wenn Er will.

   7.  Wir setzen Gottes Verheißungen voraus;  daß Er verheißen hat, auf unsere Gebete zu hören.


 

B.  Eine Sache des Glaubens

    Der Glaube ist die erste Grundlage unseres Gebetsle­bens:  Wir glauben an Gott, weil Er Gott ist.  2.Tim 1,12 sagt „Ich weiß, an wen ich glaube“.  Daraus läßt sich folgern, daß man Gott vertrauen muß, wie die Dinge sich auch entwickeln.  Der Gläubige kann nicht verlangen, daß Gott sein Gebet genau so beantwortet, wie er es sich vorstellt.

 

II.  Das Symbol für Gebet

 

    Das Symbol in der Bibel für Gebet ist der Weih­rauch.  Im Alten Testament spricht Psalm 141,2 davon.  Das wird im Neuen Testament aufgegriffen in Offb. 5,8 und 8,3.

    Daraus, daß Weihrauch in den Psalmen und in der Offenbarung ein Symbol für das Gebet ist, lassen sich zwei Schlüsse ziehen:

   1.  Der Zweck des Räucheraltars war es, für den Herrn ein süßer Wohlgeruch zu sein.

   2.  Das offenbart uns, wie Gott die Gebete der Heiligen sieht:  sie sind Ihm ein süßer Wohlgeruch.

 

III.  Anlaß und Zweck des Gebets

 

   1.  Das Gebet ist uns nicht freigestellt, sondern es ist für den Gläubigen ein Gebot (1.Sam. 12,23;  Psalm 32,6;  Röm. 12,12;  Phil. 4,6;  1.Thess. 5,17.25;  1.Tim. 2,8).

   2.  Das Gebet ist richtig und angebracht.  Das ist die Aussage von Luk. 18,1-8, und zwar auf dreierlei Weise.  Der erste ist Vers 1, in dem Jesus sagt, daß sie allezeit beten und nicht nachlassen sollten.  Das Wort nachlas­sen meint entmutigt werden.  Durch das Gebet wird man vor Entmutigung bewahrt.  Zweitens erzählt Jesus das Gleichnis von Vers 2-5.  Danach war die Rechtspre­chung dem Richter gleichgültig.  Aber um der Hart­näckigkeit der Frau willen gab er schließlich nach.  Der dritte Teil des Textabschnitts (Vers. 6-8) gibt uns die Nutzanwendung, indem er Ausdauer im Gebet lehrt.  Anders als der Richter ist Gott nicht gleichgültig.


 

Er will das ausdauernde Gebet auch beantworten.  Sol-che Ausdauer hat zum Ziel, daß wir glauben lernen und daß unser Glaube wächst.  Dadurch soll unsere Gebetshaltung geändert werden und wir sollen lernen, „dranzubleiben“.

   3.  Das Gebet ist ein Mittel, durch das Gott Seine Gaben und Segnungen verleiht (Dan. 9,3;  Matth. 7,7-11; 21,22).

   4.  Das Gebet ist eine wesentliche Voraussetzung für den Sieg (Eph. 6,10-18).

   5.  Wer betet, folgt dem Beispiel Jesu:  Auch Er hat häufig gebetet (Mark. 1,35;  Hebr. 5,7).

   6.  Wer betet, folgt dem Beispiel der Urgemeinde (Apg. 6,4; 12,5).

   7.  Das Gebet ist ein Weg zur Befreiung:  von Anfechtung (Matth. 26,41), von Mutlosigkeit (Luk. 18,1), von widrigen Umständen (Apg. 12,3-19), von Unkenntnis oder Mangel an Weisheit (Kol. 1,9; Jak. 1,5), von leiblicher Krankheit und Tod, wenn es Gott so gefällt (Apg. 28,8; Jak. 5,13-17), von Notlagen (Eph. 6,18), von Ungläubigen (Röm. 15,30-33) und von Satan (Jak. 4,7).  Das Gebet ist also ein Weg zu unse-rer Befreiung und sollte darum beständig von uns in Anspruch genommen werden.

   8.  Das Gebet ist auch ein Weg zur geistlichen Reife:  es ist die Waffe, mit der wir den geistlichen Kampf ausfechten (Eph. 6,10-18);  das Mittel zum geistlichen Wachstum (Eph. 1,15-23; 3,14-21;  Kol. 1,9-12);  ein Mittel, mit dessen Hilfe wir geistliche Kühn­heit entwickeln (Apg. 2,41; 4,19-21;  Eph. 6,18-20);  durch Gebet können wir erreichen, daß Verlorene gerettet werden (Röm. 10,1), und damit das Werk der Weltevangelisation verrichten (Matth. 9,37-38).

 

IV.  Die Verheißungen für das Gebet

 

    Gott hat hinsichtlich des Gebets bestimmte Verhei­ßungen gegeben.  Um ein umfassendes Bild zu erlan­gen, wie Gott das Gebet sieht, wollen wir 15 Text-stellen betrachten.

   1.  Nach 2.Mose 22,21-23 will Gott das Schreien der Witwe hören und ihr Recht verschaffen.

   2.  Nach 5.Mose 4,7 will Gott den Israeliten nahe sein, wenn sie Ihn anrufen.

   3.  In 2.Chron. 7,12-18 verheißt Gott Seinem Volk, sein Land zu heilen, wenn es sich zu Ihm bekehrt.  Die Verheißung gilt speziell dem jüdischen Volk und sei-nem Land Israel.

   4.  Wenn nach Hiob 22,27 jemand zu Gott betet, so wird Gott ihn hören.  Gott sehnt sich danach, unsere Gebete erhören zu können.

   5.  Hiob 33,26 zeigt, daß Gott denjenigen günstig beurteilt, der zu Ihm betet.

   6.  Psalm 50,14-15 sagt:  Opfere Gott Dank, und .. rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten ...

   7.  In Psalm 65,3 wird erneut gesagt, daß Gott unsere Gebete erhören will.

   8.  Psalm 86,5-7 sagt uns, daß Gott gut und gnädig ist, das heißt, Er ist immer bereit zu vergeben [vgl. Elberf. Übers.].  Darum wendet sich der Psalmist an Gott im Gebet und bittet Ihn, auf seine Bitte zu hören und ihm zu helfen.  Er ist sich ganz sicher, Gott werde ihm antworten, wenn er zu Ihm am Tage der Not ruft.

   9.  Psalm 102,18 sagt, Gott wendet sich zum Gebet der Verlassenen.

   10.  In Sprüche 15,8 steht:  das Gebet der From­men ist Gott wohlgefällig.

   11.  Sprüche 15,29 sagt, Gott erhört das Gebet der Gerechten.  Die Gerechten auf dieser Erde sind die, die gerecht geworden sind durch die Inanspruchnahme der Gerechtigkeit des Messias, und das geschieht auf-grund unseres Glaubens.  Gott verheißt, Er will die Gebete derer erhören, die sich im Glauben an Ihn wenden.

   12.  Diese Textstelle finden wir in Luk. 11,13, wo uns gesagt wird, daß Gott den Heiligen Geist denen geben will, die Ihn bitten.  Im Alten Testament wurde der Geist nicht automatisch dem zuteil, der glaubte.  Die Aussage von Luk. 11,13 wurde noch unter der Gesetzeshaushaltung gemacht und nicht unter der Haushaltung der Gnade.  Unter dem Gesetz erhielt nicht jeder Glaubende den Heiligen Geist;  und auch die, die Heiligen Geist hatten, hatten Ihn nicht notwen­digerweise für immer.  Darum war Davids Gebet aus Psalm 51,13  „nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir“  gültig im Alten, aber nicht im Neuen Testament.  Die Gläubigen zur Zeit des Lukasevange­liums befanden sich immer noch unter der alten Haushaltung des Gesetzes, in der Heiliger Geist nicht automatisch gegeben wurde.  Den Gläubigen, die Gott um den Heiligen Geist baten, wollte Er den Geist geben.  Wir heute müssen aber nicht mehr so beten.  In dem Moment, in dem wir glauben, empfangen wir den Heiligen Geist.

   13.  In Joh. 4,10 erfahren wir, daß Gott denen ewiges Leben geben will, die Ihn bitten.  Gott bitten heißt zu Ihm beten.  Wenn wir zu Gott beten und Ihn um ewiges Leben bitten, so wird Er es uns geben.  Doch müssen wir die Bedingung erfüllen, daß wir im Glauben zu Ihm beten.  In diesem Fall gehört zum rettenden Glauben bei uns auch der Glaube, daß Jesus für unsere Sünden starb, begraben wurde und aufer­standen ist.

   14.  Joh. 9,31 sagt, wenn jemand gottesfürchtig ist, so erhört ihn Gott.

   15.  Schließlich lesen wir in Jak. 1,5-7:  Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt.  Wenn wir vor einer Entscheidung stehen, so werden wir hier er­mahnt,  die Auswahl aufgrund göttlicher  Weis­heit  zu


 

treffen.  Statt um besondere Zeichen sollten wir lieber um Weisheit bitten, damit wir uns richtig entschei­den.

 

V.  Die Gebetsstätten

 

    In der Bibel beten die Leute an verschiedenen Or-ten.  Daniel z.B. betete in einem privaten Haus (Dan. 6,11).  In Matth. 6,6 sagt Jesus, man solle in sein Kämmerlein gehen.  Er selbst ging auf einen Berg, um zu beten (Matth. 14,23), oder an eine einsame Stätte (Mark. 1,35).  Nach Apg. 12,5.12 betete man in einer privaten Wohnung, nach Apg. 16,13.16 wurde an einem Flußufer gebetet.  Apg. 21,5 spricht vom Gebet am Strand.  In 1.Tim. 2,8 werden wir aufgefor­dert, überall zu beten.  Demnach gibt es in der Schrift keinen obligatorischen Platz zum Gebet.  Wir werden vielmehr ermutigt, immer in einer fortgesetzten, beständigen inneren Bereitschaft zum Gebet zu sein.

 

VI.  Die Gebetszeiten

 

    Die Bibel lehrt uns, zu verschiedenen Zeiten zu beten.  Beispielsweise nennt Psalm 55,18 Abend, Morgen und Mittag.  Daniel betete dreimal am Tag (Dan. 6,11).  1.Tim. 5,5 spricht vom beharrlichen Flehen und Beten bei Tag und Nacht.  Luk. 18,1 lehrt, daß man allezeit beten solle.

    Es gibt Stellen, die von einer Gebetszeit am Morgen sprechen:  Frühe will ich mich zu dir wenden (Psalm 5,4);  mein Gebet kommt frühe vor dich (Psalm 88,14);  Mark. 1,35 zeigt, daß auch Jesus am frühen Morgen betete.

    Auch vom Gebet zur Abendzeit lesen wir in der Bibel:  das Aufheben meiner Hände als ein Abend­opfer (Psalm 141,2).  Es gibt Beispiele von Abend­gebeten in Matth. 14,23 und 26,36-44.  Luk. 6,12 berichtet vom Gebet während der ganzen Nacht.  So-mit gibt es Stellen, die vom Beten am Morgen, am Abend und in der ganzen Nacht sprechen.

    Während es uns freigestellt ist, den ganzen Tag über zu beten, gab es in der Bibel auch Zeiten, die von den Gläubigen speziell für das Gebet reser­viert wurden (Apg. 3,1; 10,9.30).  Es ist also nicht zu beanstanden, wenn man eine besondere Zeit für das Gebet festsetzt.

    In Not- und Krisenzeiten sollten wir beten.  Die Bibel macht uns Mut zum Gebet in solchen Zeiten.  Nach 1.Chron. 5,20 betete man mitten im Kampf, und so war es auch nach 2.Chron. 13,13-16 und 20,1-19.  Psalm 50,15 sagt:  Rufe mich an in der Not.  Nach Psalm 77,2-3 und 86,7 sollte man Gott in der Not anrufen.  Psalm 130,1 sagt:  Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir.  Jona (2,2-10) betete, während er im Meer war.  Nach Luk. 22,39-46 betete Jesus während Seiner Agonie in Gethsemane.

    Wir sollen dem Herrn ein Dankgebet sprechen, bevor wir eine Mahlzeit einnehmen (Matth. 14,19;  Apg. 27,35).  In 1.Tim. 4,4-5 sagt Paulus, daß man alle Speisen mit Danksagung von Gott annehmen soll und daß alle durch Gebet geheiligt werden.

    Auch während der Arbeit sollten wir beten (Luk. 5,15-16).  Es ist einfach, unsere Gebete während der Arbeit auszusetzen, aber wenn wir am meisten be­schäftigt sind, sollten wir uns ein paar Sekunden nehmen, um dem Herrn zu danken, anzubeten, Seine Ermutigung und Hilfe zu suchen.  Wir sollten niemals so sehr beschäftigt sein, daß wir dabei auf die Gebets­haltung ganz verzichten.

    Unser Gebet sollte fortgesetzt sein, und wir sollten beständig in Gebetsbereitschaft leben.  Luk. 18,1 sagt, daß man allezeit beten soll.  Eph. 6,18 sagt:  Betet allezeit.  1.Thess. 5,17 spricht vom Beten ohne Unter­laß.  Also sollten wir stets bereit, willig und bestrebt sein, allezeit zu beten.

    So wie bei den Orten des Gebets gibt es auch hin-sichtlich der Gebetszeiten Mannigfaltigkeit.  In diesen beiden Bereichen sollten wir sorgfältig darauf achten, daß wir nicht gesetzlich werden.

 

 

VII.  Die Gebetshaltung

 

    Auch die Gebetshaltung ist unterschiedlich.

   1.  Die Bibel spricht vom Gebet im Stehen (Mark. 11,25;  Luk. 18,13).  Dabei stehen wir aufrecht auf unseren Füßen.

   2.  Eine weitere Haltung beim Gebet ist das Knien (1.Kön. 8,54;  Luk. 22,41;  Apg. 20,36;  Eph. 3,14).  Wenn wir knien, befinden sich unsere Knie auf dem Boden, aber der Rest des Körpers ist immer noch in aufrechter Position.

   3.  Die dritte Gebetshaltung besteht darin, daß man auf dem Boden liegt (Matth. 26,39).  Wenn wir uns zu Boden werfen, dann beugen wir uns so weit nach un-ten, bis unsere Stirn den Boden berührt.  Der Körper kann dabei völlig flach auf dem Boden liegen, so als ob er in einer waagerechten Haltung aufrecht steht.  Es kann aber auch sein, daß wir auf dem Boden knie-en und den Kopf so weit herabneigen, daß die Stirn den Boden berührt.

   4.  Manchmal betet man, während man im Bett liegt.  Wenn Menschen zu krank sind, um von der Stelle bewegt zu werden, dann ist das Liegen im Bett eine geeignete Gebetshaltung (2.Kön. 20,2;  Psalm 63,7).

   5.  Man kann auch sitzend beten (1.Kön. 18,42).  Ich vermute, dies ist die Haltung, die die meisten von uns heutzutage einnehmen, sowohl beim persönlichen Gebet als in einer Gebetsgemeinschaft.  Während diese Haltung heute überwiegt, ist sie eine gültige Möglichkeit.

   6.  Auch mit gebeugtem Haupt kann gebetet werden (1,Mose 24,26;  2.Mose 4,31; 12,27).

   7.  Unser letzter Punkt betrifft die Augen beim Gebet.  Obwohl wir gewohnt sind, mit geschlossenen Augen zu beten, gibt es dafür in der Schrift kein Beispiel.  Vielmehr lesen wir von Menschen, die mit offenen, hoch erhobenen Augen beteten (Joh. 11,41; 17,1).  Es ist nicht falsch, die Augen beim Beten zu schließen.  Aber es ist auch nicht falsch, die Augen beim Gebet geöffnet zu lassen, solange man dadurch nicht abgelenkt wird.  Es gibt Leute, die ihre Augen schließen und trotzdem ihren Gedanken erlauben, um-herzuwandern.  Für sie ist es besser, mit offenen Augen zu beten, wenn sie sich dann besser konzentrie­ren können.  Aber auch hier gibt es Freiheit im Herrn.

 

VIII.  Macht und Folgen des Gebets

 

    Gebet bewirkt, daß Dinge zustande kommen.  Lassen Sie mich sechs Beispiele aus der Bibel anführen, die die Macht und Folgen von Gebeten aufzeigen.

   1.  In 2.Mose 32 drohte Gott, Israel zu vernichten, weil sie mit dem goldenen Kalb gesündigt hatten.  Aber Moses Gebet nach 2.Mose 32,11-14 rettete das Volk Israel.

   2.  Samuel war aufgrund seines Gebetslebens imstande, die Philister zu unterwerfen (1.Sam. 7,5-14).


 

   3.  Elia konnte eine Dürreperiode unterbrechen, indem er durch sein Gebet Regen herbeiführte (1.Kön. 18,41-45).  Darauf nimmt Jakobus Bezug (Jak. 5,17-18) und möchte damit den Gläubigen Mut machen zum Gebet, weil das Gebet eines gerechten Menschen viel vermag.

   4.  Nach 1.Joh. 5,14-15 hilft das Gebet, das göttli­che Ziel zu erreichen.  Gottes Plan hat nicht nur ein Ende, sondern auch einen Weg.  Der Weg, auf dem Gott Sein Ziel erreicht, wird oft mit Hilfe des Gebets geebnet.

   5.  Das Gebet hat bestimmte Antworten zur Folge (Mark. 11,24;  Joh. 14,13-14).

   6.  Das Gebet führt zur Verherrlichung Gottes.  Gott wird durch unser Gebetsleben verherrlicht (Joh. 14,13).

 

Die englischsprachige Studie zu diesem Thema ist als Radio-Manuskript Nr. 144 zum Preis von 3.75 US-Dollar erhältlich.

 

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Fragen + Antworten

 


 

F:  Was ist eine gute Methode, um ein solides Gebetsleben aufzubauen?

 

A:  Weil die Menschen und ihre Persönlichkeiten verschieden sind, kann es keine Methode für den Aufbau eines Gebetslebens für jeden Gläubigen geben.  Das Wesen des Betens ist es, mit Gott zu reden.  Wir alle sprechen mit verschiedenen Leuten auf verschie­dene Weise, und darum sprechen wir auch nicht mit-einander in gleicher Weise.  So müssen wir auch das Gebet behandeln.  Wenn wir zu Gott beten, müssen wir Ihn als einen persönlichen Freund ansehen, aber zugleich dürfen wir das Gebet nicht oberflächlich behandeln, denn Er ist auch der allmächtige Gott.  Wenn Sie diese zwei Vorstellungen in Gedanken vereinigen können, die vom allmächtigen Gott und von einem persönlichen Freund, dann fragen Sie sich:  „Wie würde ich zu einem Menschen sprechen, den ich in natura in dieser Stellung vor mir hätte?“  Dann machen Sie einen Sprung vom Sichtbaren ins Unsicht­bare und verhalten Sie sich entsprechend.  So wie wir verschiedene Gespräche führen, so sollten wir auch verschiedene Methoden des Gebets haben.  Manchmal mögen wir eine Liste von einzelnen Anliegen durchge­hen, so wie ein Gebetsliste zum Beispiel.  Ein andermal möchten wir einfach nur mit Gott über ein bestimmtes Anliegen sprechen und nichts weiter.  Manchmal haben wir eine Bitte, manchmal ein Bekenntnis, manchmal Lob und Danksagung.  Nicht die Länge des einzelnen Gesprächs ist wichtig, sondern seine Häufig­keit.  Sie müssen die Beziehung entsprechend Ihrer eigenen Persönlichkeit aufbauen mit Ihren Gesprächs-methoden.  Es ist nicht nötig, daß Sie für Ihr Gespräch mit Gott irgendeine Art „heilige Sprache“ anwen­den.

 

F:  Was ist die Definition des Ausdrucks „Geduld der Heiligen“? [Offb. 14,12 / NASV: perseverance]

 

A:  Die Definition der „Geduld der Heiligen“ ist die Lehre, daß die Heiligen ganz bestimmt in Treue aus-harren werden, sowohl im Glauben als auch in den Werken.

Diese Schau erkennt im allgemeinen nicht, daß es auch fleischliche Christen gibt.  Sie betont, daß ein wahrer Gläubiger bestimmt bis zum Ende ausharren wird.  Das unterscheidet sich von dem Begriff der „Gewißheit des ewigen Heils“, wonach die Wiedergeburt nicht rück­gängig gemacht werden kann und eine wirklich geret-tete Person niemals wieder verloren gehen kann, weder durch Sünde noch durch Abfall vom Glauben.  In der Lehre von der ewigen Heilsgewißheit gründet sich der Bestand des Heils auf die Langmut Gottes.

 

F:  Stimmt es, wenn man sagt, daß alles, was heute moralisch richtig ist, auch in der Vergangen-heit immer richtig war?  Und was heute falsch ist, war schon immer falsch?  Mit anderen Worten, Moral (nach Gottes Sicht und Aussage) ist und war immer dieselbe, und sie wird sich niemals ändern;  sie wird für immer dieselbe bleiben?

 

A:  Wir können nicht sagen, daß etwas, was zu irgendeinem Zeitpunkt moralisch falsch war, auch zu einem anderen Zeitpunkt falsch war.  Es gibt gewisse Handlungen, die immer moralisch falsch waren, z.B. Ehebruch.  Aber es gibt auch anderes, was heutzutage moralisch falsch ist, dies aber in der Vergangenheit nicht war.  Beispielsweise ist es heute moralisch falsch, eine Schwester oder Halbschwester zu heiraten, und das wurde falsch durch das Gesetz Moses.  Vor Mose war es aber nicht falsch, und deshalb beging Abra­ham, als er seine Halbschwester Sarah heiratete, keine Sünde gegen die Moral.  Hätte er das nach dem Ent-stehen des mosaischen Gesetzes getan, so hätte er gegen die Moral verstoßen.  Auch Jakob heiratete zwei Schwestern und verstoß zu seiner Zeit nicht gegen die Moral.  Dann aber sagte das mosaische Gesetz, dies sei nicht mehr erlaubt, und danach hätte jeder, der zwei Schwestern heiratete, eine Sünde gegen die Moral begangen.

 

F:  Was ist die Bedeutung der „Weisheit“ in Sprüche 8?

 

A:  Viele Probleme sind  bei  der  Auslegung  entstan-


 

­den, weil man annahm, das Wort „Weisheit“ sei nur als ein Symbol für Christus verwendet.  Das ist einfach nicht der Fall.  Die Weisheit wurde in den Sprüchen lediglich personifiziert (man hat ihr die charakteristi­schen Merkmale einer Persönlichkeit gegeben), um auszudrücken, wie wichtig Weisheit ist.  Es soll darauf hingewiesen werden, daß Gott bei Seinem Werk der Schöpfung Weisheit brauchte, und darum soll auch der Mensch sie gebrauchen.

Des weiteren hat das Wort „Weisheit“ im Hebräischen die Grundbedeutung von Geschicklichkeit und deren richtigen Gebrauch, um die Dinge zum Funktionieren zu bringen.  Das Wort bezieht sich eigentlich nicht auf Intelligenz als solche, denn dafür gibt es andere hebräische Wörter.  Aber auch eine ungebildete Person kann Weisheit im Sinne von Geschick besitzen.  Diese Art von Weisheit zeigt sich nur an den Früchten der Hände eines Menschen.  Deshalb erwähnt das Bibel­wort, daß Gott diese Weisheit vom Anfang der Schöp­fung an hatte, denn man kann sie an den Werken Seiner Hände erkennen.  Offensichtlich hatte Gott Intelligenz in allen Ewigkeiten;  aber die Weisheit, die hier in den Sprüchen erwähnt wird, ist die praktische Art von Weisheit, wie man sie an ihren Ergebnissen ersehen kann, so wie es bei der Schöpfung der Fall ist.  Die sechs Schöpfungstage sind der sichtbare Beweis der Weisheit Gottes, und so wird das Wort in den Sprüchen gebraucht.

Noch einmal, die Weisheit wird in den Sprüchen einfach personifiziert, und solche Personifizierung ist eine übliche Lehrmethode in der Schrift.  Ein anderes, gutes Beispiel dafür sehen wir in Richter 9,7-15 [Jothams Fabel], wo verschiedene Bäume personifiziert werden, um damit etwas Bestimmtes auszusagen.  Ich sehe keinen Grund, die Weisheit in den Sprüchen zu einem Symbol für Christus zu machen, weil sich dadurch viele Probleme bei der Auslegung ergeben würden.


 

 

 

Mitteilungen des Übersetzers

 

Liebe ARIEL-Freunde,

 

    Dr. Arnold Fruchtenbaum wird Mitte dieses Jahres wieder in Deutschland und Österreich sein.  Ich teile Ihnen hier die Termine mit, so weit ich sie bisher aus Amerika bekommen habe:

 

    28.–30. Mai 1999 Stiftung Christliches Erholungsheim „Westerwald“, 56479 Rehe

     1.–3. Juni 1999    Evang. Freikirche, Leoben (Steiermark/Österreich)

     5.–6. Juni 1999    Christl. Gemeinde Nenzing, Bahnhofstr. 26, A-7610 Nenzing (Vorarlberg)

    10.–18. Juni 1999 Haus „Hohegrethe“, 57589 Pracht (Westerwald)

    20.–25. Juni 1999 Biblische Gemeinde, Edisonstr. 14, 68309 Mannheim

    26.Juni – 3.Juli 1999   „Haus Felsengrund“, 75385 Bad-Teinach-Zavelstein

 

    Wegen der Themen und Zeiten setzen Sie sich bitte mit diesen Stellen in Verbindung.

 

 

    Seit dem letzten Freundesbrief vom August 1998 gibt es wieder eine Anzahl neu fertiggestellter Manuskripte:

 

   Nr. 140     „Das geistliche Leben und Jüngerschaft“ (11 Seiten)............ 6,20 DM

       141      „Das geistliche Leben und Ethik“ (22 Seiten).................... 7,60 DM

         D2      „Messianische Christologie, 2.Teil“ (32 Seiten)................. 9,00 DM

         F6      »Früchte von der Frucht«, 6. Teil (1996) (30 Seiten)............. 8,00 DM

                        Themen:  Die acht Geheimnisse im Neuen Testament - Die Erschaffung von Adam und Eva -     Die sieben Schöpfungstage - Der Sündenfall des Menschen.

         F7      »Früchte von der Frucht«, 7. Teil (1997) (15 Seiten)............. 4,50 DM

                        Themen:  Die Auferstehung des Messias - Die Grundlage der Wiederkunft Christi.

                        Zu den genannten Preisen kommen jeweils noch die Portokosten.

 

    Was heißt eigentlich „Messianische Christologie“?  Nun, „Christologie“ ist die Lehre von Christus, dem Messias.  „Messianisch“ ist sie, weil sie diese Lehre aus der Sicht eines messianischen Juden darstellt.  Die Teile 1 und 2 befassen sich mit den Messias-Weissagungen in den Mose-Büchern und beim Propheten Jesaja.

    Nachdem ich Arnolds Ausführungen im englischen Original sehr spät erhalten habe, als der erste Teil schon bei mir gedruckt war, konnte ich erst im 2. Teil die hebräischen Bibeltexte mit aufnehmen.  Inzwischen habe ich das für den 1. Teil nachgeholt.  Wer also den 1. Teil schon erhalten hat und auf die hebräischen Bibeltexte wert legt, darf mir das mitteilen.  Er/sie erhält dann von mir kostenlos die neue, verbesserte Version zugesandt.

    Im ersten Teil der Christologie war außerdem ein Fehler enthalten.  Auf Seite 13 wurde ein Bibeltext aus Hes. 21,25–27 abgedruckt, der in keinem Zusammenhang mit dem dazu gegebenen Kommentar steht.  Das liegt daran, daß der Schweizer Übersetzer wohl nicht bemerkt hat, daß in der englischen Bibel hier eine andere Vers-zählung als in der deutschen gilt.  Die richtigen Verse sind Hes. 21,30–32.  Wenn bei Ihnen noch die falschen Verse genannt sind, so bitte ich Sie, die Angaben zu berichtigen.  Falls Sie es wünschen, schicke ich Ihnen einen Papierstreifen mit dem Druck der richtigen Bibelstelle, den Sie dann über den falschen Text kleben können.  Bei Neubestellung gibt es schon die berichtigte Version.  Allerdings hat mir noch kein einziger Leser mitgeteilt, daß in dem Manuskript etwas nicht stimmen kann.  Ich wage es, daraus zu schließen, daß Sie den Fehler schon selbst entdeckt und berichtigt haben.

    Schließlich hat es auch Einzelfälle gegeben, in denen ich die Seiten beim Kopieren durcheinandergebracht habe.  Wenn Sie so etwas feststellen, sollten Sie es mir natürlich auch sagen.  Selbstverständlich schicke ich Ihnen dann ein kostenloses, neues Exemplar.

 

    Weil es mir über die Feiertage zu Weihnachten und Neujahr gesundheitlich nicht gut ging, ist dieser Freundes-brief spät dran.  Das nächste Manuskript, das ich in Arbeit habe, ist Nr. 182 „Die acht Geheimnisse im Neuen Testament“, das ja auszugsweise auch in Manuskript F6 (s. oben) enthalten ist.  Wer es ganz eilig hat, darf mir schon die Bestellung zusenden, aber es wird noch eine kleine Weile dauern, bis ich es fertig habe und zusenden kann.

 

 

  Absender und Übersetzer:  M. Künstler,  D-89155 Erbach,  Nelkenweg 3,  Tel./Fax (07344) 83 71

                                  Postbank Stuttgart,  BLZ 600 100 70,  Konto Nr. 1067 43-703

 

                                      Diese Freundesbriefe erscheinen dreimal jährlich bei

                                                                   ARIEL Ministries, USA

                                                          Redaktion:  Rachelle Tetreault