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                     "Begrenzte Versöhnung" 

Das "L" (Anm.M.: für "limited", begrenzt) in TULIP repräsentiert noch einen weiteren wichtigen Bestandteil in Calvins Heilsplan, nämlich:" die Lehre, die die Versöhnung nur auf...die Erwählten beschränkt". Dieses Konzept folgt direkt aus der Beschränkung, mit der die Calvinisten auch die Liebe Gottes überziehen, trotz der Tatsache, dass - wie jeder Teil seines Wesens -  diese Liebe unbegrenzt ist. Einer ihrer bekannten Vertreter erklärt, "Die Bibel lehrt wieder und wieder, dass Gott nicht alle Menschen mit der selben Liebe liebt....'von Gott geliebt' wird nicht auf die Welt, sondern nur auf die Heiligen bezogen (Röm 1,7)".

Die selbe Liebe ? Aber Liebe ist doch Liebe - und "die Liebe...ist freundlich" (1Kor 13,4).

Calvin selbst erklärt, "Nicht alle sind zu gleichen Bedingungen erschaffen, sondern einige sind zum ewigen Leben, andere zur ewigen Verdammnis vorherbestimmt..". Ist es liebevoll oder freundlich, "zur ewigen Verdammnis vorherzubestimmen" ? Wir stellen wieder die Frage, "Welche Liebe ist das" ?

A.A. Hodge bekennt: "Wenn sie [die Kritiker] beweisen könnten, dass diese Liebe, die Gott bewogen hat, seinen Sohn als Sündopfer zum Sterben zu geben, alle Menschen zum Gegenstand hätte... dann hat Christus tatsächlich sein Leben daher geopfert, um alle zu retten... und das auf Grundlage des Glaubens, dann..ist der Kernpunkt des Arminianismus richtig [und der Calvinismus falsch]...".

Boettner erklärt weiter: "Der reformierte Glaube hat traditionell an einem ewigen, göttlichen Beschluss festgehalten, der, jeder Unterscheidung und jedem Verdienst im Menschen vorausgehend, die menschliche Rasse in zwei Teile trennt und einen Teil zum ewigen Leben bestimmt und den anderen zum ewigen Tod..Auf diese Weise vorherbestimmt, ist deren Anzahl so sicher und bestimmt, dass sie weder ergänzt noch vermindert werden kann"
Wir protestieren gegen diese Lehre als gewaltige Umdeutung Gottes. Das von Gott jedem  Menschen - erlöst oder unerlöst - gegebene Gewissen, schreckt bei dem Gedanken auf, dass Geschöpfe nur deswegen erschaffen wurden, um sie einfach zur ewigen Strafe vorherzubestimmen. Traurigerweise, zwingt der Calvinismus seine Befürworter dazu,  das normale menschliche Mitgefühl abzuweisen, das man ja sonst mit allen Menschen gemeinsam hat.

Carson umreisst die "begrenzte Versöhnung" und argumentiert, dass diese Bezeichnung "aus zwei Gründen einzigartig unglücklich ist. Erstens, ist es ein verteidigender, beschränkender Ausdruck: hier gibt es Versöhnung, und dann will sie jemand begrenzen. So etwas herrliches wie die Versöhnung in einem Begriff zu beschränken ist tatsächlich eine Beleidigung. Zweitens, wenn man die Sache etwas nüchterner sieht, ist der Begriff klar irreführend. Jede Auffassung von Sühnung "begrenzt" diese in gewisser Weise, außer die falsche Allversöhnungslehre".

Sein letzter Satz ist ein bekannte calvinistische Fehlannahme - die auch die angreift, die sagen, Christus starb für alle -, weil nämlich dadurch der Wert der Versöhnung angeblich begrenzt werden würde, weil ja nur die Gläubigen errettet werden.
Die Versöhnung wird ja ganz im Gegensatz dazu, nicht etwa dadurch eingeschränkt, dass etliche das Opfer Christi ihrerseits zurückweisen. Das Erbe eines Verstorbenen wird ja dadurch nicht im Wert vermindert, nur weil einige der Erben sich weigern, ihren Anteil anzunehmen.
(aus Dave Hunt: "What love is this", S.293ff, Übers.:M)

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P.S. Anm. des Übersetzers: ein Buch von John MacArthur ("Die Liebe Gottes - Einblicke in Gottes unergründliches Wesen und Handeln", Betanien-Verlag, 2003) hat genau dieses Thema zum Gegenstand, nämlich dass Gott angeblich nicht alle Menschen gleich lieben würde !