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Terrorherrschaft in Genf
 
Womöglich dachte Calvin, er wäre das göttliche Instrument, um die unwiderstehliche Gnade (eine Schlüssellehre im Calvinismus) auf die Bürger Genfs (Schweiz) zu bringen.[...] Durant berichtet:
"Um das Verhalten der Laien zu kontrollieren, wurde ein System von Hauskontrollen eingerichtet...und die Kontrollierten wurden über alle Lebensbereiche verhört.. Erlaubte Farben und Anzahl von Kleidungsstücken und die Zahl der Gerichte beim Essen, wurden genau durch das Gesetz geregelt...Frauen wurden inhaftiert, wenn sie ihr Haar unmoralisch hoch steckten... Die Pressezensur wurde vom Katholizismus übernommen....Verächtlich über Calvin oder den Klerus zu sprechen war ein Verbrechen....Unzucht wurde mit Verbannung oder Ertränken bestraft; Ehebruch, Gotteslästerung oder Götzendienst mit dem Tode...ein Kind, das seine Eltern schlug, wurde geköpft. In den Jahren 1558-59 wurden 414 Strafferfolgungen wegen moralischen Verstössen durchgeführt; zwischen 1542 und 1564 gab es 76 Verbannungen und 58 Exekutionen; die Gesamtbevölkerung war um die 20.000"
Die Unterdrückung in Genf konnte nicht durch die Leitung des Heiligen Geistes kommen ("...wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit" (2Kor 3,17), sondern eher von Calvins mächtigem Einfluss und seiner extremen Sicht von Gottes Souveränität, die die Willensfreiheit des Menschen verneinte. Daher musste "Gnade" unwiderstehlich aufgedrückt werden und das in einem unbiblischen Versuch "Heiligkeit" über die Bürger Genfs zu bringen. [...] Darüber hinaus, kritisierte er andere Protestantentische Führer, die nicht das gleiche taten: "Wenn man sieht wie die Anhänger des Papsttums hart und entschlossen für ihren Aberglauben einstehen, sodass sie sogar in ihrem fanatischen Eifer das Blut von Unschuldigen vergießen, so sollte das christliche Stadtverwalter beschämen, dass es ihnen zum Schutz bestimmter Wahrheiten, völlig an Entschlossenheit mangelt".
[...] Er hielt die Zivilverwaltung für zuständig, "den äußeren Anbetung Gottes zu hüten und aufrecht zu halten, die wahre Lehre und den Bestand der Kirche zu verteidigen" und darauf zu achten, dass "kein Götzendienst, oder Lästerung gegen Gottes Name, keine Verleumdung gegen die Wahrheit, oder andere Angriffe gegen die Religion ausbrechen und sich unter dem Volk ausbreiten, sondern die wahre Religion davor zu bewahren, ohne Strafe, öffentlich zu gefährden oder durch offene Lästerung zu beschmutzen"
Calvin bediente sich der staatlichen Hand, um seine speziellen Lehren den Bürgern Genfs gegenüber durchzusetzen und ihnen aufzuzwingen. Zweig, der die Ratsprotokolle aus der Zeit Calvins untersucht hat, sagt: "Es gibt kaum einen Tag in den Aufzeichnungen der Sitzungen des Stadtrates, in denen es nicht heißt: 'Besser Meister Calvin dazu konsultieren". Pike erinnert daran, dass man Calvin einen Beisitzerstuhl in jeder Versammlung der Stadtbehörde gab und "wenn er krank war kamen die Behörden zu den Sitzungen in sein Haus". Calvins Macht nahm im Laufe der Zeit nicht ab, sondern ist sogar noch gestiegen. John McNeil, ein Calvinist, räumt ein "in Calvins späteren Jahren und unter seinem Einfluss, wurden die Gesetze in Genf noch ausgefeilter und strenger".
 

Aus: Dave Hunt: "What love is this", S.72 ff, Übers.:M)