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Warum werden nicht alle Menschen gerettet ?
 
Um die "begrenzte Erlösung" zu verteidigen, argumentieren Calvinisten, "Hätte Christus tatsächlich für alle Menschen die Strafe für Sünde bezahlt, sie erlöst und versöhnt und sein Leben gegeben, dann würden auch alle Menschen gerettet werden". In gleicher Weise schreibt Palmer "Aber wenn der Tod Jesu das ist, was die Bibel sagt - ein stellvertretendes Opfer für Sünden...mit dem der Sünder tatsächlich mit Gott versöhnt wird -, dann kann das offensichtlich nicht für jeden Menschen gewesen sein..denn dann würde auch jeder gerettet und das ist offensichtlich ja nicht der Fall".
In einem Brief an John Wesley argumentiert
George Whitfield, "Du kannst nicht im Ernst annehmen, dass 'Christus für die, die verloren gehen, gestorben ist', ohne daran festzuhalten..'dass alle Verdammten Seelen irgendwann wieder aus der Hölle herauskommen'".
Diese Argumentation basiert jedoch auf der unbiblischen Vorstellung, dass der Tod Christi automatisch alle Erwählten auch tatsächlich erlöst hat, auch ohne deren Glauben, deren Einsicht oder das sie es angenommen hätten.
Pink gab folgendes zu und widersprach damit anderen Calvinisten: "Es reicht nicht, dass ein Heiland, nur dargeboten wird: er muss auch angenommen werden. Es muss auch Glauben an sein Blut da sein (Römer 3,25) und Glaube ist eine persönliche Sache. Ich muss Glauben haben".
Obwohl Pink von anderen Calvinisten in diesem Punkt für extrem gehalten wurde, hatte er in diesem Punkt Recht. Dass Christus "für jeden Menschen den Tod geschmeckt hat" (Heb 2,9) heißt nicht automatisch, dass alle auch tatsächlich vom ewigen Tod - der Strafe für Sünde - gerettet werden. Das sagt die Bibel nirgendwo. Sünder werden eingeladen und aufgefordert zu Christus zu kommen und an ihn zu glauben. Das ist die Verantwortung des Sünders - etwas, das er "tun muss...um gerettet zu werden" (Apg 16,30).
Dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, ist die Botschaft, die im Evangeliums gepredigt wird. Das muss jedoch auch geglaubt werden, damit es einem Sünder zugute kommt. Obwohl der Tod Christi "allen Menschen" angeboten wird, ist er nur für die wirksam, die auch daran glauben: Er ist "der Retter aller Menschen, besonders derer  die glauben" (1Tim 4,10). Vance weist auf das offensichtliche Problem damit hin, dass der Tod Christi automatisch Erlösung für diejenigen bewirken würde, für die er gestorben ist:
"Wenn aber eine Eigenschaft der Erlösung die wäre, dass sie aus sich selbst heraus die Rettung für die bedeuten würde, für die sie bestimmt war, dann hätten die Erwählten niemals "tot in Sünden und Vergehungen" (Eph 2,1) geboren werden können. Und wie könnten konsequenterweise Menschen, die errettet, erlöst und versöhnt und gerechtfertigt wurden "von Natur aus Kinder des Zorns" (Eph 2,3) sein. ?"
Das Passafest bezeichnet Pink als "eines der deutlichsten und gesegneten Vorschattungen auf das Kreuzeswerk Christi, das irgendwo im Alten Testament gefunden werden kann. Es ist ein deutliches Beispiel für das Prinzip, dass die Sühnung und deren Annahme unterschieden werden müssen. Das Blut des geschlachteten Lammes (2Mose 12,6.21) wurde erst wirksam, nachdem es nach Anweisung an die Türpfosten gestrichen wurde...Der Tod des Lammes rettete niemanden: das Blut musste angewendet werden". Und so ist es auch mit dem Tod Christi.
Der Calvinismus gibt einfach Gott die Schuld: "Weil Gott nur bestimmte und nicht alle geliebt hat, weil er es souverän und unabänderlich bestimmt hat, dass nur diese bestimmten gerettet werden sollen, hat er seinen Sohn gesandt, um für diese zu sterben und diese zu retten, und nicht die ganze Welt". Es werden daher nicht alle Menschen errettet, weil Gott es nicht wollte und vorherbestimmt hat, dass Menschenmassen ewig leiden sollen.
Nach der Bibel ist es jedoch so, dass nicht alle gerettet werden, weil SIE (die Verlorenen), sich weigern an Christus zu glauben. Paulus schreibt, dass die Erlösung  "zu allen..die glauben..." kommt "weil alle gesündigt haben" (Röm 3,22-23). Natürlich bedeutet "alle haben gesündigt" die ganze Menschheit. Daher heißt "alle...die glauben" auch, dass die ganze Menschheit auch an Christus glauben könnte, wenn sie nur wollten.

(Aus: Dave Hunt: "What love is this", S. 301ff, Übers.:M)