Laufen sie nicht Dr. Calvin über den Weg !
Mit diktatorischer Kontrolle über die Bevölkerung ("er regierte wie es
wenige Alleinherrscher taten"), hat Calvin seine Art des Christentum den
Einwohnern aufgedrückt und zwar mit Auspeitschen, Inhaftierungen, Verbannungen
und dem Scheiterhaufen. Calvin wurde als "protestantischer Papst"
bezeichnet und "der Diktator Genfs", der "in Genf nur eine
Meinung gelten ließt, nämlich seine eigene". In Bezug auf die Einführung
eines Glaubensbekenntnisses, das für alle Einwohner verbindlich war, schreibt
der Historiker Philip Schaff: "Es war völlig inkonsequent, dass diejenigen
die gerade das Joch des Papsttums als unerträgliche Last abgestreift hatten,
ihr Gewissen und ihren Verstand einer menschlichen Satzung unterwerfen
sollten; in anderen Worten, das alte römische Papsttum durch ein modernes
protestantischen Papsttum zu ersetzen"
Durant sagt, dass "Calvin seine Macht als Leiter des Konsistoriums
ausübte; von 1541 bis zu seinem Tod 1564 was seine Stimme die einflußreichste
in Genf".
[...]
Das Glaubensbekenntnis wurde für jeden Bürger verpflichtend. Es war für jeden
ein Verbrechen, dem protestantischen Papst zu widersprechen. Durant
kommentiert: "Alle Ansprüche der Päpste auf die Herrschaft der Kirche über
den Staat wurden von Calvin für seine Kirche erneut verwirklicht..[Calvin] war
genauso gründlich wie jeder Papst, wenn es darum ging, persönliche
Glaubensüberzeugungen zu unterbinden. [...] In Genf musste man sich eine
andere Bleibe suchen, wenn man das nicht akzeptieren wollte. Dauerndes Fehlen
bei protestantisch [calvinistischen] Gottesdiensten oder die Weigerung die
Eucharistie zu nehmen wurden als Vergehen bestraft. Ketzerei wurde zum
Hochverrat und mit dem Tode bestraft..In einem Jahr wurden auf Geheiß des
Konsistoriums 14 angebliche Hexen verbrannt mit der Anklage, dass sie den
Teufel überredet hätten, Genf mit der Pest heimzusuchen"
Calvin folgte den Spuren Augustinus, der "Einheit ...durch gemeinsame
Teilnahme an den Sakramenten" durchsetzen wollte. Ein Doktor der Medizin
namens Jerome Bolsec wagte es Calvins Prädestinationslehre zu widersprechen.
Er wurde dafür eingekerkert, da er sagte "die, die Gott mit einem ewigen
Ratschluss belegen, durch den er einige zum Leben und den Rest zum Tode
vorherbestimmt machen einen Tyrannen aus ihm". Bolsec wurde festgenommen
und aus Genf vertrieben und davor gewarnt, er werde ausgepeitscht, wenn er
jemals wieder nach Genf zurückkehren würde. John Trolliet, ein Notar,
kritisierte Calvins Ansichten über die Prädestination, da "Gott zum
Urheber der Sünde gemacht wird". Dieser Vorwurf war tatsächlich richtig
[...]. Das Gericht hat beschlossen "von jetzt an darf niemand es wagen,
gegen dieses Buch [die Institutio] und seiner Lehren etwas zu sagen"
Calvins Macht war so groß, dass es ein Staatsverbrechen war sich gegen ihn zu
wehren. Ein Bürger namens Jaques Gruet wurde verhaftet mit dem Verdacht ein
Plakat, mit folgendem Abschnitt: "Du riesen Heuchler...! Nachdem die Leute
lange gelitten haben, werden sie sich rächen...Pass auf, dass es Dir nicht so
geht wie M.Verle [der umgebracht wurde]."
Gruet wurde zweimal am Tag gefoltert, nach ähnlicher Art womit Rom, zurecht
von den Reformatoren verurteilt, die Inquisitionsopfer gefoltert hat, die
beschuldigt wurden, es gewagt zu haben, ihren Dogmen zu widersprechen".
Die Anwendung der Folter um "Geständnisse" zu erpressen, wurde von Calvin
zugelassen. Nach 30 Tagen schwerer Leiden, hat Gruet endlich gestanden -
ehrlich oder aufgrund der Verzweiflung, seine Qualen zu beenden, das weiß
niemand. Am 16 Juli 1547 "wurde er halb tot an einen Pfahl gebunden, seine
Füße wurden angenagelt und sein Kopf abgeschnitten". Das Köpfen war die
Strafe für Zivilvergehen, der Scheiterhaufen war die Strafe für theologische
Häresie. Hier sehen wir, dass fehlende Übereinstimmung mit Calvin als
Kapitalverbrechen gegen den Staat behandelt wurde.