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14.06.2025
Interlinear Griechisch Deutsch

1. Korinther Walvoord David K. Lowery


1. Korinther Kapitel 03

 

1Kor 3,1-4

 

Leider sind jedoch nicht alle Gläubigen in Korinth geistlich gesinnt. Als Paulus das erste Mal zu ihnen kam und ihnen Christus predigte, glaubten sie. Durch ihren Glauben wurden sie gerechtfertigt und erhielten Frieden mit Gott ( Röm 5,1-2 ). Zweifellos hat Paulus sie schon damals alle Segnungen gelehrt, die ihnen als Christen zuteil werden und die er hier "Milch" nennt. Doch damals stand ihr Denken und Leben erst am Anfang der Verwandlung ( Röm 12,2 ), sie waren noch weltlich gesinnt, und Paulus mußte zu ihnen sprechen wie zu unmündigen Kindern in Christus .

Im "Wort vom Kreuz" ( 1Kor 1,18 ) aber geht es um mehr als nur um die Rechtfertigung. Es geht auch um die Heiligung, die - als Reaktion auf die Offenbarung Gottes - ein neues Verhalten erfordert. Sie verlangt Gerechtigkeit im Denken und Handeln ( Hebr 5,11-14 ). Diesen Teil der Botschaft des "Gekreuzigten" ( 1Kor 2,2 ), die "feste Speise" ( 1Kor 3,2 ), haben die Korinther verschmäht. Daher sind sie noch fleischlich (V. 3 ). Statt ein reifes Verhalten, gekennzeichnet von Demut und Fürsorge für den Nächsten, - also Gehorsam gegenüber Gott - zu zeigen, sind sie wie kleine Kinder, selbstsüchtig und daher uneins (V. 4 ; vgl. 1Kor 1,12 ). Sie wollen ein Leben der Erhöhung ( 1Kor 4,8 ), ohne demütig zu sein ( 1Kor 4,9-13 ), denn sie haben nicht verstanden, daß die Botschaft vom "gekreuzigten Christus" nicht nur die Rechtfertigung des einzelnen, sondern auch die Heiligung seines Lebenswandels beinhaltet (vgl. Phil 2,1-8 ). Dieses Mißverständnis ist die Wurzel ihrer Uneinigkeit (vgl. 1Kor 1,10; 1Kor 3,4 ) und ein Irrtum, den Paulus mit seinem Brief richtigstellen möchte.

 

 

2. Das Mißverstehen des Amtes

( 3,5-4,5 )

 

Ein zweiter, mit dem ersten in Zusammenhang stehender Grund für die Kirchenspaltung in Korinth betrifft das Amt der Apostel und anderer Leiter der Gemeinde. Die Korinther verlassen sich auf Menschen, wo doch Gott allein der Ursprung allen Segens ist ( 1Kor 3,5-9 ) und die geistlichen Amtsträger nur seine Knechte sind, die ihm Rechenschaft ablegen müssen ( 1Kor 3,10-17 ). Daher muß ein Diener Gottes sich davor hüten, das Lob der Menschen allzu hochzuschätzen - wie es gewisse Leiter in der korinthischen Kirche anscheinend tun ( 1Kor 3,18-23 ) -, und statt dessen danach streben, sich durch treue Pflichterfüllung das Lob Gottes zu verdienen ( 1Kor 4,1-5 ).

1Kor 3,5-9

 

Apollos und Paulus haben ihre Ämter von Christus erhalten ( Eph 4,11 ). Sie waren die Werkzeuge , nicht etwa die Ursache , durch die die Korinther zum Glauben gefunden haben (vgl. 1Kor 2,4-5 ).

Alles Wirken geht allein auf Gott zurück: Er hat das Gedeihen gegeben ( 1Kor 3,6.9 ), daher soll auch ihm allein das Verdienst dafür zugerechnet werden (V. 7 ). Als seine Knechte stehen Paulus und Apollos nicht in einem Wettkampf, sondern ergänzen einander in ihrem Amt (V. 8 ). Es ist ihre Aufgabe, die Kirche zur Vollendung zu führen, d. h. zum Ebenbild Christi zu formen ( Eph 4,12-13 ). Entsprechend ihrer Treue gegenüber dieser Aufgabe werden sie belohnt werden (vgl. 1Kor 4,2-5 ). Denn wenn ein geistlicher Lehrer auch der Gemeinde dient, so ist er doch in erster Linie Gott verantwortlich. Paulus und Apollos arbeiten gemeinsam für Gott auf seinem Ackerfeld , der Kirche ( 3,9 ).

1. Korintherbrief

 

1Kor 3,10-17

 

Von der Metapher des Ackerfeldes geht Paulus zum Bild des Tempels über, das er in seinen Briefen immer wieder auf die unterschiedlichste Art und Weise für den einzelnen Christen wie für die ganze Kirche verwendet. Auch Jesus hatte von seinem physischen Leib als Tempel gesprochen ( Joh 2,19-22 ). In einem anderen Brief benutzt Paulus dasselbe Bild für den geistlichen Leib Christi, die universale Kirche ( Eph 2,21 ). Der Leib eines jeden einzelnen Christen ist für ihn ein Tempel Gottes ( 1Kor 6,19 ). Im vorliegenden Abschnitt beschreibt er die örtliche Kirche in Korinth als Tempel, in dem der Geist Gottes wohnt ( 1Kor 3,16 ).

Danach wendet der Apostel sich wieder der Verantwortlichkeit eines Gemeindeleiters für seine Arbeit zu (V. 8 ). Zwar hat jeder Christ in der korinthischen Gemeinde mindestens eine Gabe oder Fähigkeit erhalten, mit der er auf die eine oder andere Art den anderen Gemeindegliedern dienen soll ( 1Kor 12,11 ). An dieser Stelle hat Paulus jedoch vor allem die Leiter der Gemeinde im Blick, die eine ähnliche Funktion wie Apollos oder er selbst ausüben (vgl. 1Kor 3,5.21-22 ).

 

 

1Kor 3,10

 

Es sieht jedoch so aus, als ob nicht jeder von ihnen im Gebäude der korinthischen Gemeinde auf dasselbe Ziel hinarbeitet. Paulus hat mit "dem Wort vom Kreuz" den Grund gelegt , Apollos ( Apg 18,24-28 ) und anscheinend auch "Kephas" ( 1Kor 1,12;3,22 ) haben sein Werk fortgesetzt. Doch nun baut ein anderer weiter. Paulus' folgende Worte klingen wie eine Warnung.

 

 

1Kor 3,11

 

Jesus Christus allein ist der Grund , die Quelle des Heils ( Apg 4,12 ). Doch nun waren andere Leute in Korinth aufgetreten und hatten ein anderes Evangelium gepredigt ( 2Kor 11,4 ). Vielleicht gelten Paulus' Worte im vorliegenden Brief einem Mitglied dieser Gruppierung.

 

 

1Kor 3,12

 

In Vers 12-17 beschreibt Paulus drei Arten von Baumeistern oder Dienern Gottes: den Fachmann (V. 14 ), den Unfähigen (V. 15 ) und den Zerstörer (V. 17 ).

Die Materialien, die beim Bau verwendet werden, lassen sich in mindestens vierfacher Weise deuten: (a) Das Gold , das Silber und die Edelsteine beziehen sich auf die Dauerhaftigkeit des Werkes, während Holz, Heu und Stroh für ein kurzlebiges, wertloses Gebilde stehen. Diese Deutung wird durch den Begriff "Werk" (V. 13 ) und die Formulierung "das er gebaut hat" (V. 14 ) gestützt. (b) Die drei teuren Materialien stehen für eine richtige Lehre, die der Baumeister fest im Leben der Menschen verankert, und die drei wertlosen sind falsche Lehren. (c) Die drei ersten Materialien beziehen sich auf die guten, die drei letzteren auf die schlechten Motive der Baumeister (vgl. 1Kor 4,5 ). (d) "Gold, Silber und Edelsteine" beziehen sich auf die Gläubigen, die die Kirche bilden (diese These wird unterstützt durch die ähnliche Verwendung dieser Metapher in Eph 2,22; 2Tim 2,20 und 1Pet 2,5 ), und "Holz, Heu und Stroh" auf die Nicht-Wiedergeborenen innerhalb der Kirche ( chorton , in 1Kor 3,12 mit "Heu", in Jak 1,10 mit "Blumen des Grases" übersetzt).

 

 

1Kor 3,13

 

Am Tag des Gerichts wird Christus über das Werk seiner Knechte richten ( 2Kor 5,10 ). Hier geht es nicht um die Rettung, die ja ein Geschenk ist ( Röm 6,23 ), und auch nicht um individuelle Werke ( Eph 2,8-9 ), sondern um den Dienst für Christus, über den auf der Grundlage der Qualität , nicht der Quantität , gerichtet wird. Menschliches Bemühen und menschliche Weisheit können auf den ersten Blick von großem Erfolg gekrönt sein (vgl. 1Kor 2,4 ), doch wenn sie nicht von Gott gemäß seines Planes unterstützt werden, haben sie keinen Bestand ( Ps 127,1 ).

 

 

1Kor 3,14-15

 

Das Bild des Feuers im Zusammenhang mit der Wiederkunft Christi findet sich auch an anderen Stellen im Neuen Testament ( 2Thes 1,7-8; Offb 18,8 ). Worin der Lohn des Fachmanns besteht, wird nicht im einzelnen angeführt, doch auf jeden Fall gehört das Lob dazu ( 1Kor 4,5 ). Der unfähige Baumeister wird zusehen müssen, wie sein Werk verbrennt, er selbst aber wird gerettet werden wieein brennender Zweig, der aus dem Feuer gerissen wird ( Am 4,11; Jud 1,23 ). Bevor sie in dieser Prüfung offenbar werden, können die oben genannten Materialien zusammen verwendet werden und sogar untrennbar erscheinen (vgl. Mt 13,30 ).

 

 

1Kor 3,16-17

 

Manchmal kommt eine Gemeinde jedoch schon vorher dahin, daß sie innerlich auseinanderbricht oder nur noch dem Namen nach existiert. Gerade das möchte Paulus in Korinth verhindern ( 2Kor 11,3.13 ). Wenn es dennoch geschieht, wird der falsche Lehrer, dessen verführerischen Worten sie erlegen sind, von Gott selbst "bezahlt" werden (damit spielt Paulus auf die alttestamentliche lex talonis an, 1Mo 9,6; vgl. 2Kor 11,15 ). Der Verderber wird verdorben werden ( Mt 13,41-42 ). Die Worte "wißt ihr nicht" ( 1Kor 3,16 ) kehren danach noch neunmal in demselben Brief wieder (vgl. 1Kor 5,6;6,2-3.9.15-16.19;9,13.24; jedesmal sind sie die Einleitung zu einer unbezweifelbaren Aussage).

 

 

1Kor 3,18-23

 

Daher möchte Paulus die Gemeindeleiter (V. 18-20 ) und die Gläubigen in Korinth (V. 21-23 ) warnen. Die ersteren können eine Selbsttäuschung vermeiden, indem sie ihr Werk kritisch betrachten und erkennen, daß die Weisheit dieser Welt die Gesinnung Satans widerspiegelt ( Eph 2,2 ) und Torheit bei Gott ist ( 1Kor 3,19 ). Paulus unterstreicht diese Aussage mit einem Zitat aus Hi 5,13 und Ps 94,11 .Die Korinther andererseits müssen begreifen, daß die Tatsache, daß sie sich eines Menschen rühmten ( 1Kor 3,21 ), auf dasselbe hinausläuft, wie wenn sie sich ihrer selbst rühmen. Rühmen aber soll sich ein Christ nur Gottes (vgl. 1Kor 1,31 ), dem er gehört ( 1Kor 3,23; vgl. 1Kor 1,2;15,28 ) und der der Ursprung aller Segnungen ist, die ihm zuteil werden (vgl. 1Kor 1,30 ).