Home    Forum    Begriffserklärungen  Syngrammata  Lehre auf Youtube 
Neben der Schrift Fakten zur Bibel
Youtube komplett Übersicht    

Logo    

Bible Hub  Kata Biblon  Center for New Testament Restoration  https://www.bibleserver.com/    greeknewtestament Kata Biblon    https://greekcntr.org/collation/index.htm
14.06.2025
Interlinear Griechisch Deutsch

1. Korinther Walvoord David K. Lowery


1. Korinther Kapitel 04


 

1Kor 4,1

 

Alle, die für Christus arbeiten, sind Gott verantwortlich. Das an dieser Stelle verwendete und mit Haushalter übersetzte griechische Wort hypEretas unterscheidet sich von dem in 1Kor 3,5 verwendeten diakonoi ; es betont vor allem die Unterordnung und Verantwortung gegenüber einem Vorgesetzten. "Gottes Geheimnisse" beziehen sich auf die Weisheit Gottes, die Botschaft vom Kreuz, die die Menschen nur durch die Offenbarung kennen ( 1Kor 2,7-10 ).

 

 

1Kor 4,2

 

Paulus liegt daran, daß er und die anderen diese Botschaft treu und im Sinne ihres Herrn verkünden.

 

 

1Kor 4,3-4

 

Von dieser Botschaft wird der Apostel niemals abweichen, nur weil die Weisheit der Welt sie für töricht erachtet. Aus menschlicher Sicht kommt es ihm nicht einmal zu, auch nur über die Motive, die ihn bewegen, zu richten - wieviel weniger darf er über die Qualität seines Dienstes urteilen. Auf keinen Fall aber steht anderen eine Entscheidung darüber zu.

 

 

1Kor 4,5

 

Darum ist ein verfrühtes Urteil, ob es nun die Erhöhung bestimmter Gemeindeleiter ( 1Kor 3,21 ) oder die Erniedrigung anderer beinhaltet ( 1Kor 4,10 ), auf jeden Fall falsch. Erst vor dem göttlichen Richterstuhl werden alle Tatsachen offenbar werden, und dort wird dann auch die Gnade zutage treten - einem jeden treuen Diener wird von Gott sein Lob zuteil werden .

 

 

C. Die Behebung der Spaltungen

( 4,6-21 )

 

Paulus schließt seine Ausführungen über das Problem der Spaltung in der korinthischen Gemeinde, indem er das eigentliche Problem der Gläubigen beim Namen nennt: sie sind hochmütig (V. 6 ). Dann zeigt er seinen Lesern einen praktischen Ausweg aus diesem Dilemma: sie sollen ihn nachahmen (V. 16 ).

 

 

1Kor 4,6

 

In der folgenden Erörterung vermeidet Paulus es, einzelne Schuldige namentlich zu nennen. Statt dessen stellt er sich selbst und Apollos (und auch Petrus und Christus; vgl. 1Kor 1,12; 3,4-6.22-23 ) als Vorbilder für Leiter hin, die zwar Vollmacht besitzen, aber dennoch nicht über das hinausgingen, was geschrieben steht .

Sie gehorchen dem Wort Gottes und geben nicht eigenen Vorlieben oder dem Urteil der Welt nach. An ihrem Beispiel, so hofft Paulus, werden die Korinther Demut lernen. (Das hier mit "lernen" übersetzte Wort lautet im Griechischen mathEte ; das damit verwandte Substantiv mathEtEs bedeutet "Jünger" bzw. "einer, der praktiziert, was er gelehrt wurde".) Das muß eine schwierige Lektion für die Korinther gewesen sein, denn in den Augen der Griechen war die Demut ein verachtenswerter, sklavischer Charakterzug, ein Zeichen der Schwäche, und keinesfalls die Eigenschaft eines großen Mannes (Plato, Gesetze 6. 774 c).

 

 

1Kor 4,7

 

Vor Gott aber, der aufgrund seiner Gnade (V. 7 b) so viele verschiedene Gnadengaben schenkt (V. 7 a) und dem daher allein die Ehre gebührt (V. 7 c; vgl 1Kor 1,4-9 ), ist sie die einzig angemessene Haltung. Paulus unterstreicht diese Wahrheit mit einer Reihe rhetorischer Fragen.

 

 

1Kor 4,8

 

Christen müssen demütig sein, denn die Demut ist die Vorbedingung für die Erhöhung (vgl. Phil 2,5-11 ). Die Korinther sind anscheinend der Ansicht, auf das erstere verzichten zu können. Sie wollen die sofortige Erhöhung - keine Krankheit, kein Leiden, keinen Schmerz. Das ist heute ebensowenig möglich wie damals, als Paulus an die ihrer Selbsttäuschung erlegenen Korinther schrieb, doch nichtsdestoweniger treten die Menschen noch immer mit dieser Haltung auf.

Die Korinther sind überzeugt, daß sie alles besitzen, was sie brauchen ( 1Kor 4,8 a). Statt dessen sollten sie hungern und dürsten nach der praktischen Gerechtigkeit, die sie bitter nötig haben ( Mt 5,6 ). Sie halten sich für Herrscher, denen nichts fehlt, sind aber in Wirklichkeit ebenso bedürftig wie der törichte König in dem Märchen von des Kaisers neuen Kleidern, der nackt vor seinen Untertanen paradierte (vgl. Offb 3,17-18 ).

 

 

1Kor 4,9-13

 

Paulus ist kein Narr. Auch er leidet nicht gern. Er würde sich freuen, wenn die Korinther recht hätten, doch sie haben unrecht. Die Apostel dagegen folgen Christus in die Erniedrigung. Wie er vor aller Augen in den Tod ging, so erleiden auch sie das Martyrium (vgl. 2Kor 2,14 ). Wie Christus Entbehrungen und Verleumdungen litt, so leiden auch seine Knechte, doch in seinem Geist ertragen sie alles mit Würde ( Lk 23,34 ). Die Apostel leben das Wort vom Kreuz. Die Korinther aber sind selbstzufrieden und fühlen sich sicher in ihrer "elitären Theologie" (vgl. Am 6,1-7 ).

 

1Kor 4,14-17

 

Paulus warnt die Korinther, weil er sie liebt. Mit der schneidenden Ironie der folgenden Verse will er sie nicht einfach nur beschämen , sondern aufrütteln (wenn sie sich allerdings auf diese Worte hin nicht schämten, so waren sie in der Tat ziemlich abgebrüht). Weil er sie liebt wie ein Vater seine Kinder , möchte er ihre Herzen und ihr Leben verändern. Viele Leute mochten vor ihnen gepredigt, sie belehrt und unterwiesen haben, doch nur einer hatte die lebenspendende Saat unter ihnen ausgesät. Daher liegen sie ihm mehr am Herzen als jedem anderen ihrer Erzieher ( Gal 3,24 ), und er möchte, daß sie seinem Beispiel folgen ( 1Kor 4,16; vgl. V. 9-13 ). Er stellt ihnen Timotheus als Vorbild hin, sein "geistliches Kind" ( Phil 2,20 ), den er zu ihnen schickt, damit er sie durch seine Unterweisung und sein Beispiel an die paulinischen Weisungen in Christus Jesus erinnere .

 

1Kor 4,18-21

 

Paulus ist sich jedoch darüber im klaren, daß nicht alle seinem Appell folgen werden, denn einige Leute in der korinthischen Gemeinde, wahrscheinlich die ungenannten Anführer der Splitterparteien (V. 5 ) oder bestimmte Erzieher (V. 15 ), sind aufgebläht , und eben diese Aufgeblasenheit ist der Grund für die Probleme, die zur Spaltung geführt haben. Sie werden sich von seiner Ermahnung vermutlich nicht beeindrucken lassen. Sie wollen Taten sehen. Diese Taten ist Paulus in der Kraft des Heiligen Geistes durchaus fähig zu vollbringen ( Apg 13,9-11 ). In seiner Predigt vor den Korinthern hat er sich nicht auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen, sondern auf die Kraft des Geistes vertraut ( 1Kor 2,4-5 ). Diese Kraft, die Vollmacht der Herrschaft Gottes (vgl. Apg 5,3-11 ), wird ihm auch bei dem Versuch zu Hilfe kommen, die Korinther wieder auf den rechten Weg zu bringen ( 2Kor 10,4-6 ). Obwohl Paulus die Gemeinde liebt, weiß er, daß ein liebender Vater nicht vor Strafen zurückschrecken darf (vgl. Hebr 12,7 ). Wenn es nötig ist, will er also mit dem Stock ( rabdos , eine Rute) kommen. Der "Stock" war in der griechisch-römischen Kultur das Symbol für eine Bestrafung, die nur von seiten einer Autorität vollzogen werden durfte. (Paulus selbst ist mehr als einmal mit dem Stock bestraft worden: Apg 16,22.23; 2Kor 11,24-25 .) Trotzdem wäre es dem Apostel lieber, wenn er mit Liebe und sanftmütigem Geist kommen könnte.