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14.06.2025
Interlinear Griechisch Deutsch
1. Korinther Walvoord David K. Lowery
1. Korinther Kapitel 12
c. Der Stellenwert der Geistesgaben ( 1Kor 12-14 ) Ebenfalls in Zusammenhang mit den Verstößen im
Gottesdienst in der korinthischen Gemeinde steht eine Frage über das
Wesen der Geistesgaben und ihrer Ausübung in der öffentlichen
Versammlung. Auch dieses Problem sieht Paulus unter dem Aspekt der
christlichen Freiheit, die er dem Prinzip der Liebe untergeordnet hat
(ab 1Kor 8,1 ). Wie nötig die Korinther es haben, sich wieder an die
Liebe zu erinnern, liegt auf der Hand. Ihre selbstgefällige Haltung, die
sich in anderen Bereichen verderblich auf das Prinzip der Freiheit
auswirkt, zeigt sich auch auf dem Gebiet der Geistesgaben und führt zu
Arroganz, Uneinigkeit ( 1Kor 12,7.25; 14,4 ) und chaotischen Zuständen
innerhalb der Gemeinde ( 1Kor 14,23.33.40 ). Paulus geht das Problem an, indem er zunächst das
Wesen und den Zweck der Gaben des Geistes beschreibt ( 12,1-30 ), dann
auf die überragende Bedeutung der Liebe ( 1Kor 12,31-13,13 ) eingeht und
schließlich die Ausübung der Geistesgaben von der Nächstenliebe abhängig
macht ( 1Kor 14 ). Wie in anderen Bereichen sollen die Gläubigen auch
bei der Ausübung ihrer Gaben in der Gemeinde die Ehre Gottes und das
Wohl der anderen über ihre eigene Befriedigung stellen. (1) Einheit und Verschiedenheit der Gaben ( 1Kor
12,1-31 a) 1Kor 12,1-3 Für das Verständnis von 1Kor 12,3- ein Vers, für
den viele Erklärungen angeboten wurden (die meisten Exegeten ignorieren
das Problem allerdings einfach) - ist vorauszuschicken, daß Paulus,
bevor er mit der Erörterung der Gaben des Geistes beginnt, es für nötig
hält, gleich zu Anfang jedem, der sich seinen Worten eventuell
widersetzen könnte (vgl. 1Kor 14,37 ), entgegenzutreten. Paulus war offensichtlich der Ansicht, daß manche
der Probleme in Korinth nicht ausschließlich auf die weltliche
Einstellung der Gemeindemitglieder zurückzuführen waren ( 1Kor 3,3 ),
sondern auf das Konto falscher Lehrer gingen, die sich die geistliche
Unreife der Gemeinde zunutze machten und ihre Schwierigkeiten dadurch
noch vergrößerten. Die Herkunft aus dem Heidentum der meisten Mitglieder
der korinthischen Gemeinde (vgl. 1Kor 8,10; 1Kor 10,14.20-21 )
erschwerte es ihnen, die falschen Propheten zu erkennen, denn als
sie Heiden waren, zog es sie mit Macht zu den stummen Götzen ( 1Kor
12,2 ), leblosen Bildern, die in diesen Dingen jedoch mit Sicherheit
keine Hilfe bringen konnten! (Bei all ihrem Prahlen mit ihrer
angeblichen Erkenntnis waren die Korinther ungewöhnlich leichtgläubig;
vgl. 2Kor 11,1-21; bes. 1Kor 11,19 - 20 .) Paulus gibt ihnen deshalb ein ganz einfaches
Kriterium, das an der Person Christi festgemacht ist, an die Hand. Die
falschen Lehrer behaupten offensichtlich, daß ihre Visionen,
Offenbarungen und Botschaften (vgl. 2Kor 12,1 ) von Gott kommen, leugnen
anscheinend jedoch die menschliche Natur Christi (vgl. die Tatsache, daß
sie ihn verfluchen ). Dies mag mit zu der A Version der Korinther
gegenüber Paulus' "Wort vom Kreuz" beigetragen haben ( 1Kor 1,10-4,13 ).
Für unsere heutigen Ohren klingt es überraschend, daß die ersten
christologischen Häretiker (die Anhänger des Doketismus) das Menschsein
Christi, nicht etwa seine Gottheit, leugneten. Mit demselben Problem
hatte sich Jahre später der Evangelist Johannes auseinanderzusetzen
( 1Joh 4,1-3 ). Der Jesus, der gelitten hat, ist aber auch der
Jesus, der als Herr regiert und den Paulus verkündigt ( 1Kor 1,1 ); ihm
sollen die Christen gehorchen. Nur die Gläubigen, die durch den Heiligen
Geist sprechen, können Jesus als Herrn anerkennen. Die Ungläubigen -
darunter auch die falschen Lehrer - leugnen seine Herrschaft. Doch
jeder, der Versucht, Jesu Vollmacht und sein Wort zu bestreiten, wird
die Folgen tragen müssen ( 1Kor 14,38; 1Kor 16,22 ). 1Kor 12,4-6 In Vers 3 hat Paulus von den drei Personen der
Gottheit, Gott, Jesus und dem Heiligen Geist, gesprochen. Nun hebt er in
umgekehrter Reihenfolge die Einheit der Gottheit angesichts der
Verschiedenen Geistesgaben hervor. Der Heilige Geist verteilt
unterschiedliche Gaben (vgl. "Geist" in V. 7-9.11 ), so daß der einzelne
dem Herrn und seinem Leib, der Kirche, auf Verschiedene Weise dienen
kann (vgl. V. 7.27 ); alle Gaben aber kommen von Gott und unterstehen
ihm (vgl. V. 18.24 ). Obwohl es Verschiedene ( diaireseis ) Gaben ...
Ämter und Kräfte gibt, ist es doch ein Geist, ein Herr (Christus) und
ein Gott , von dem sie stammen. 1Kor 12,7-10 Die Gaben kommen alle aus einer Quelle (V. 4-6 )
und dienen daher auch einem Zweck, und zwar nicht der persönlichen
Bereicherung (vgl. 1Kor 14,4; 1Pet 4,10 ), sondern dem Nutzen aller ,
dem Wohl des ganzen Leibes Christi, dem Aufbau der Gemeinde ( 1Kor
10,24; 14,12 ). Paulus nennt hier einige dieser Gaben; weitere finden
sich in Röm 12,6 - 8; 1Kor 12,28-31; Eph 4,11 und 1Pet 4,10-11 . Auf neun Gaben geht der Apostel näher ein.
(1) Weisheit bezieht sich auf die Einsicht in die wahre Lehre und
(2) Erkenntnis auf die Fähigkeit, diese Lehre im Leben umzusetzen. Beide
Gaben übt Paulus selbst in seinem Brief aus und schreibt über sie (z.
B. 1Kor 2,6; 11,3; 12,1-3 ). (Vgl. die Wiederholung der Wendung "wißt
ihr nicht" in 1Kor 3,16; 5,6; 6,2-3.9.15-16.19; 9,13.24; vgl. auch 1Kor
8,1-3.10-11 .) (3) Der Glaube äußert sich wahrscheinlich als ein tiefes
Vertrauen in Gott, das über das hinausgeht, was die meisten Christen
zeigen (z. B. 1Kor 13,2 ). (4) Mit "Heilen" wird die Fähigkeit
bezeichnet, einen Menschen gesund zu machen (z. B. Apg 3,7; 19,12 ) und
sogar vom Tode aufzuerwecken ( Apg 9,40; 20,9-10 ). (5) Wunder ...
tun bezieht sich möglicherweise auf das Austreiben von Dämonen ( Apg
19,12 ), das Auferlegen physischer Behinderungen ( Apg 13,11 ) oder
sogar das Töten eines Menschen ( Apg 5,5.9-10 ). (6) Prophetische
Rede ist die Fähigkeit, eine Botschaft Gottes an sein Volk zu
übermitteln wie einst die alttestamentlichen Propheten ( 1Kor 14,3 ).
(7) Die Gabe, die Geister zu unterscheiden , besteht darin, das Wort
Gottes, das ein wahrer Prophet verkündet, von dem, was aus dem Munde
eines vom Teufel gesandten Betrügers kommt, zu unterscheiden (vgl. 2Kor
11,14-15; 1Joh 4,1 ). Wenn die Korinther diese Gabe tatsächlich besaßen
(vgl. 1Kor 1,7 ), so wandten sie sie auf keinen Fall zu ihrem Vorteil an
(vgl. 1Kor 12,1-3 ). (8) Mit dem Begriff der Zungenrede wird die
Fähigkeit umschrieben, eine lebende Sprache, die man nie gelernt hat, zu
sprechen (z. B. Apg 2,11 ,im Zusammenhang mit dem Zungenreden), während
(9) die Auslegung die Deutung solcher Sprachäußerungen meint ( 1Kor
14,27 ). Bis auf den Glauben scheinen alle diese Gaben nur
in der Anfangszeit der Kirche (vgl. Hebr 2,4; Eph 2,20 ), als
Bestätigung der christlichen Lehre, verliehen und daher zeitlich
begrenzt gewesen zu sein. 1Kor 12,11 Der einzelne kann sich unter den Verschiedenen
Gaben nicht einfach eine aussuchen oder auch erbitten; der Heilige Geist
teilt sie einem jeden ... zu, wie er will . Sechsmal ist in
Vers 7-11 vom "Geist" die Rede. 1Kor 12,12 Dieser Vers enthält eine ausgezeichnete dreiteilige
Zusammenfassung der restlichen Verse von Kapitel 12 . (a) Der
menschliche Leib ist einer (zur Einheit des Leibes Christi vgl. V. 13 ).
(b) Er hat viele Glieder , die zwangsläufig Verschieden sind (vgl.
V. 14.20 ). (c) Alle seine Teile bilden zusammen einen Leib und wirken
in wechselseitiger Abhängigkeit, wobei jeder Teil eine ganz bestimmte
Funktion erfüllt (vgl. V. 21-26 ). Ebenso besitzt auch der Leib Christi
Verschiedene Teile, die zusammenwirken (V. 27-30 ). 1Kor 12,13 Der, der die Verschiedenen Gaben verleiht, der
Geist, ist auch das Medium, in dem, durch das und mit dem (Verschiedene
Übersetzungen der griechischen Präposition en ; vgl. Mt 3,11 ) die
Einheit zustandekommt. Alle Gläubigen werden im Augenblick der Rettung
mit der Taufe des Geistes getauft (vgl. Röm 8,9 ) und dabei, ungeachtet
ihrer Nationalität ( "wir seien Juden oder Griechen" ) oder ihrer
Stellung ( "Sklaven oder Freie" ), Christus gleich ( "zu einem Leib
getauft" ); danach nimmt der Heilige Geist in ihnen Wohnung ( "mit einem
Geist getränkt" ; vgl. Joh 4,14; 7,38-39 ). 1Kor 12,14-20 Wenn ein Körper leben soll, braucht er Verschiedene
Glieder (V. 19 ). Daher soll kein Glaubender sich selbst oder seine Gabe
für minderwertig halten und sich die Gabe eines anderen Gliedes
wünschen. Die Gaben werden nicht nach dem Zufallsprinzip verteilt (vgl.
V. 11 ), sondern sorgfältig eingesetzt , gemäß dem vollkommenen Willen
Gottes (V. 18 ). 1Kor 12,21-26 Zwischen den Verschiedenen Körperteilen besteht
eine wechselseitige Abhängigkeit. Wer scheinbar eine größere Gabe
besitzt, soll also nicht glauben, daß er allein leben kann, denn ein
Körperglied, das vom Körper abgetrennt wird, geht zugrunde. Noch
wichtiger ist jedoch, daß einem Glied, das eine geringere Gabe zu haben
scheint, von den anderen Gliedern des Leibes umso größere Aufmerksamkeit
gewidmet wird (vgl. 1Kor 14,1-5 ), so wie auch die Teile des Körpers,
die man für weniger vorzeigbar hält, mit größerer Sorgfalt gekleidet
werden ( 1Kor 12,22-24 ). Möglicherweise bildet der Abschnitt über
die schwächsten (V. 22 ; vgl. 1Kor 8,7-13 ) und am wenigsten
ehrbaren Glieder ( 1Kor 12,23; vgl. 1Kor 11,22 ), die daher besonderer
Pflege und Beachtung bedürfen, einen Rückgriff auf einen früheren
Gedankengang, der so mit dem jetzigen verknüpft wird. Es gehört zum Plan
Gottes ( "Gott hat den Leib zusammengefügt" ), daß die Glieder des
geistlichen Leibes wechselseitig Sorge für das Wohlergehen der anderen
tragen ( 1Kor 12,25 b- 26 ; 1Kor 10,24.33 ), so daß keine Rivalität
entsteht ( "damit im Leib keine Spaltung sei" ; 1Kor 1,10; 11,18 ) und
sie tatsächlich in Einigkeit miteinander leben ( 1Kor 12,26 ). 1Kor 12,27-31 a Der einigende Teil im geistlichen Leib ist
Christus . Als das Haupt ( Eph 1,22; vgl. 1Kor 11,3 ) beherrscht er den
Leib und gibt seinem Willen in souveräner Weise Ausdruck. Sein Gebot
lautet, daß unter allen Gliedern Liebe herrschen soll ( Joh 15,12 ). Die
Liebe ist die Kraft, die die Einheit in der Verschiedenheit
aufrechterhalten kann - ein Gedanke, dem Paulus sich kurz darauf
zuwendet ( 1Kor 12,31 b - 1Kor 13,13 ). Zunächst betont er jedoch zum dritten Mal
(vgl. 1Kor 12,18.24.28 ), daß die Gaben des Geistes von Gott, nicht von
Menschen, verliehen werden. In der erneuten Aufzählung (manche Punkte
wurden bereits in V. 7-10 erwähnt, manche sind neu; vgl. auch andere
Textstellen, an denen von Geistesgaben die Rede ist, z. B. Röm 12,6-8;
Eph 4,11; 1Pet 4,10-11- nur die Gabe der Lehre taucht in jeder Liste
auf; es existiert also wohl kein vollständiger Katalog) spricht er von
den Gliedern, von den mit Geistesgaben begnadeten Menschen. Die Tatsache, daß Paulus die drei erstgenannten
Gaben mit Ordnungszahlen Versieht ( "erstens ... zweitens ...
drittens" ), legt die Annahme nahe, daß sie für die Korinther eine
weniger wichtige Rolle spielen (vgl. 1Kor 12,21-24 ). Die Apostel,
Propheten und Lehrer stehen vom Ansehen her wahrscheinlich unter denen,
die die spektakulärere Gabe des Zungenredens besitzen. Dennoch sind die
drei ersten Gaben wohl größer (V. 31 ), weil sie für den Leib Christi in
seiner Gesamtheit wertvoll sind. Wahrscheinlich nennt Paulus sie deshalb
als erste und sagt auch, daß die Gemeinde in der Versammlung nach
diesen größeren Gaben streben soll (vgl. 1Kor 14,1-5 ). Begnadete
Apostel, Propheten und Lehrer dienen der ganzen Gemeinde und sorgen
daher für Einheit und gegenseitige Erbauung. Die Gabe des Zungenredens
dagegen befriedigt lediglich den Hang der Korinther zur
Selbstdarstellung und ihren Drang nach Freizügigkeit. Diese
egozentrische Haltung fügt der Gemeinschaft auch in anderen Bereichen
Schaden zu (z. B. beim Essen von Götzenopferfleisch, beim Verhalten der
Frauen im Gottesdienst, bei der Feier des Abendmahls). Es fehlt der
korinthischen Gemeinde an Nächstenliebe, einer Eigenschaft, der Paulus
sich im folgenden unter Einsatz seiner ganzen Beredsamkeit zuwendet. 1Kor 12,31 b (2) Die Vorrangstellung der Liebe vor allen anderen
Gaben ( 1Kor 12,31-13,13 ) b: Obwohl Paulus die Verschiedenen Gaben des
Geistes sehr hoch einschätzt, gilt ihm eine Lebensführung, die nur der
Heilige Geist bewirken kann, doch weit mehr. Die Geistesgaben sind in
der korinthischen Gemeinde auf unterschiedliche Art und Weise unter den
einzelnen Gliedern verteilt, so daß es keine Gabe gibt, die jeder
besitzt (vgl. V. 19-30 ). Andererseits Versucht der Heilige Geist in
jedem Christen auch die Früchte des Geistes hervorzubringen ( Gal
5,22 ), deren vornehmste die Liebe ist. Sie ist wichtiger als alle
Gaben, und durch sie können alle Irrtümer, denen sich die Korinther im
Hinblick auf den Besitz und den Gebrauch der göttlichen Gaben hingeben,
zurechtgebracht werden (vgl. 1Kor 14,1 ). Mit dem Weg , von dem Paulus hier spricht, meint er
eine Lebensweise, die in erster Linie von der Liebe bestimmt ist
(vgl. Joh 15,9-17 ). Jesus und Johannes der Täufer sind diesem Weg der
Gerechtigkeit gefolgt ( Mt 3,15; 21,32 ), indem sie gehorsam den Willen
Gottes taten und ihre Jünger ermahnten, dasselbe zu tun ( Mt 5,6.10.20;
Mt 6,33 ). Ein solches Leben und eine solche Lebensführung nennt Paulus
den Weg der Liebe ( 1Kor 14,1; vgl. Röm 13,8-10 ), den er selbst
ebenfalls beschritten hat und zu dem er auch die Korinther ruft ( 1Kor
14,1; vgl. 1Kor 11,1 ). |