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Michael Hopp



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Die Personen in 1. Mose 24

Es ist für uns alle sehr nützlich und belehrend, die in 1. Mose 24 erwähnten Personen anhand des göttlichen Wortes einer näheren Betrachtung zu unterziehen.

 

Abraham

Vor langer Zeit hatte er das Land seiner Väter verlassen, um dem Rufe des ewigen Gottes zu folgen und den Pfad des Glaubens zu pilgern. Im Lande der Verheißung hatte er als Fremdling einen langen Aufenthalt hinter sich, und war jetzt in seinen Jahren weit vorgerückt. Er befand sich in dem vorliegenden Kapitel nicht mehr am Anfang seiner Erfahrungen von der Treue Gottes, und wir verstehen gut den ganzen Wert seiner Worte und der Freude an den Segnungen Jehovas, die das Ergebnis seines langen gewohnheitsmäßigen Wandeins mit Gott waren. Jakob konnte am Ende seines Weges die Gottesfurcht seiner Väter bezeugen: „Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter, Abraham und Isaak, gewandelt haben, der Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin bis auf diesen Tag“ (1. Mo 48,15). Er anerkannte, daß seine Väter vor diesem treuen Gott gewandelt waren, aber er konnte dies von sich selbst nicht sagen, denn er war während eines großen Teiles seines Lebens auf eigenen Wegen gewandelt.

 

Mit Gott wandeln bedeutet ein Leben führen, das völlig offenbar vor Ihm ist. Wenn jemand vor uns wandelt, kann er uns nichts verbergen; alle seine Handlungen, sein ganzer Verkehr, seine Verbindungen, sind uns bekannt, sie sind vor unseren Augen. Welch ein heiliges Leben, das in dieser Weise vor den Augen Gottes gelebt wird!

 

Abraham ist sich des ganzen Ernstes des Augenblicks bewußt, galt es doch, eine Gefährtin für seinen geliebten Sohn zu finden. Wer wird diese sein, und welches werden die Folgen ihrer Anwesenheit im Hause des Patriarchen sein? Wird die Verbindung für sein Haus des Glaubens zum Guten oder zum Bösen sein? Diese und noch mehr Fragen, deren Wichtigkeit er empfindet, haben gewiß das Herz dieses Patriarchen bestürmt. Der Herr wolle uns allen, die wir Familien haben, Gnade schenken, vor Ihm zu prüfen und in Seiner Gegenwart geübt zu sein in bezug auf solche, die in unsere Familien aufgenommen werden. Er wolle uns die Bitterkeit des Geistes ersparen, die später Isaak und Rebekka zuteil wurde wegen der Weiber ihres Sohnes Esau, damit wir nicht wie Rebekka sagen müßten: „Ich bin des Lebens überdrüssig wegen der Töchter Heths “ (1. Mo 27,46).

 

Als Abraham seinen Knecht aussandte, stellte er ihm drei Bedingungen im Hinblick auf die Heirat seines Sohnes:

 

1. Er sollte nicht ein Weib nehmen von den Kanaanitern, in deren Mitte er wohnte. Das ist verständlich, ein Weib aus solcher Umgebung war unfähig, die Stellung, die Vorrechte und die Lebensführung derer zu verstehen, die durch den Glauben wandelten; zwischen ihnen konnte keine Gemeinschaft bestehen. Diese erste Vorschrift Abrahams war unabdingbar. Seine Nachkommen hatten ja allezeit die Belehrungen ihres Stammvaters gehört. Das Vergessen seiner Worte und Ermahnungen hatte später z. B. für einen Salomo beklagenswerte Folgen, auch für die aus der babylonischen Gefangenschaft Zurückgekehrten und noch für viele andere. Oft war die Hand ihrer Obersten die erste in dieser Treulosigkeit (Esra 9,2).

 

2. Der Knecht sollte für Isaak ein Weib im Lande und in der Verwandtschaft Abrahams in der Stadt Nahors (Mesopotamien) suchen. Sie mußte also aus einer Familie sein, wo man Jehova kannte. Keine andere, nur eine solche Person konnte an den Vorrechten dessen teilhaben, der die göttlichen Verheißungen ererben sollte und als Fremdling unter Zelten die himmlische Stadt erwartete, welche Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.

 

3. Sein Sohn sollte keinesfalls in das Land zurückkehren, aus dem sein Vater ausgezogen war (Chaldäa). „Hüte dich, daß du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringst!“

 

Abraham wollte für seinen Sohn nichts anderes als das, was er selbst besaß. Er war in allem gesegnet, und es war unmöglich, noch mehr zu wünschen. Was wir besitzen, hat unendlich größeren Wert als das Teil Abrahams. Er war gesegnet in allen Dingen des Landes, das er ererben sollte, während wir gesegnet sind mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christo. Könnten wir mehr und Besseres wünschen? Möge das Vorbild Abrahams uns zum Segen sein, uns und denen, die der Herr uns gegeben hat!

 

Der Knecht

Er war der älteste Knecht im Hause seines Herrn. Eine so wichtige Aufgabe wie die seine vertraut man nicht jedem ersten besten Diener an. Elieser war erprobt und bewährt in der Schule eines gottesfürchtigen Meisters. Wohl den Dienern, die so wie er gelernt haben zu dienen und im Hause ihres Herrn ergraut sind! Unter seiner Verwaltung und Obhut waren alle Güter seines Herrn, alles, was Abraham besaß. Dieser kannte die Treue seines Dieners und hatte ihm als gerechte Belohnung sein ganzes Vertrauen geschenkt in der Gewißheit, daß er zu gegebener Zeit diese Reichtümer und Schätze mit Weisheit und Umsicht verwenden würde. Jetzt hatte der Meister ihm gesagt, daß er schwören solle, und er tat es. Er sagt ihm zu gehen, und er geht als gehorsamer Diener. In der Stadt Nahors angekommen, weiß er den Ort zu wählen, wo er halten soll. Welche gesegneten und freudigen Begegnungen finden bei den Wasserbrunnen statt! Dort trifft später Jakob die Rahel, Moses die Zippora, und der Mann an dem Brunnen zu Sichar ein samaritisches Weib. An dem Brunnen betet der Knecht zu dem Gott seines Herrn um das Gelingen für seine Aufgabe. Welch ein Vorbild für alle, die irgendeinen Dienst zu tun haben!

 

Bevor er noch ausgeredet hatte, erhielt er schon die Antwort. „Das Wort ist noch nicht auf meiner Zunge, siehe, Jehova, du weißt es ganz“ (Ps 139,4), und: „Ehe sie rufen, werde ich antworten, während sie noch reden, werde ich hören“ (Jes 65,24). Elieser eilt nicht, er wartet und sieht mit Erstaunen zu, ohne etwas zu sagen. Endlich ist der Moment zum Handeln gekommen, der Wille Jehovas ist ganz klar geoffenbart. Die erbetenen Zeichen sind eingetroffen, sie sind vor ihm, er hat die Begegnung erlebt, die er erbeten hatte, jetzt braucht er nur zu handeln. Er fragt Rebekka. Der treue Gott hat sich in seiner Güte nicht abgewandt und ihn auf den richtigen Weg geführt. Ihm bleibt nichts zu tun übrig, als sich vor Jehova niederzuwerfen und Ihn zu preisen. Glücklicher Diener! Mögen wir ihm gleichen!

 

Im Hause angekommen, läßt er sich trotz der Strapazen der Reise nicht in seinem Dienste aufhalten, sondern geht bis zum Ende seines Auftrages. Die rechtmäßigen Bedürfnisse seines Leibes halten ihn nicht auf. „Ich will nicht essen, bis ich meine Worte geredet habe.“ Er muß erst Gewißheit haben über den vollen Erfolg seiner Reise. Er redet in solcher Weise, daß in den Augen aller die Sache zweifelsfrei von Jehova ausgegangen sein muß. „Wir können dir nichts sagen, weder Böses noch Gutes. Siehe, Rebekka ist vor dir: nimm sie und ziehe hin; und sie sei das Weib des Sohnes deines Herrn, wie Jehova geredet hat.“ Welch ein Augenblick für den Knecht! Er beugt sich zur Erde nieder vor Jehova. Jetzt kann er essen und trinken und die wohlverdiente Ruhe genießen. Seine Aufgabe ist erfüllt, er hat nur noch zu seinem Herrn zurückzukehren. Keine weiteren Überlegungen, keine Hindernisse halten ihn auf, den Ort zu verlassen, wo er seinen Dienst erfüllt hat. Jetzt ist sein Herz im Hause seines Herrn, dort ist sein Wohnplatz, dort wird er Ruhe finden. „Haltet mich nicht auf, da Jehova Glück gegeben hat zu meiner Reise; entlasset mich, daß ich zu meinem Herrn ziehe!“ Welch einen Einzug wird er nach dieser Reise in das Haus seines Herrn haben! Wenn das Leben Abrahams als Fremdling auf dieser Erde lehrreich für uns ist, so ist die Betrachtung seines Knechtes als Vorbild für uns nicht weniger wichtig, um uns zu zeigen, wie unser Dienst sein soll.

 

Rebekka

„Willst du mit diesem Manne gehen?“ „Ich will gehen.“ Einfache, klare und bestimmte Antwort. Es gibt bei ihr keine Unentschiedenheit, kein Überlegen, kein Zögern. Der Wille Jehovas in bezug auf sie war ganz klar geoffenbart. Warum zögern, warum nicht sofort gehorchen? Gleich Abraham blickt sie nicht zurück und beschäftigt sich nicht mit dem, was sie verlassen muß: Haus, Eltern, Verwandte, Vaterland – nichts von alledem hält sie zurück, ebensowenig die Mühen einer langen, beschwerlichen Reise. „Ich will gehen.“ Sie ist eine Frau, die des Hauses Abrahams würdig ist. Gleich ihm hat sie alles verlassen und geht vorwärts, indem ihr Herz allein auf den gerichtet ist, mit dem sie vereinigt werden wird. Hätte sie rückwärts geschaut, wie traurig würde ihre Reise dann gewesen sein! Aber nein, vor ihren Blicken hat sie die Schätze, die der Knecht ihr von seinem Herrn überbracht hatte, und sie hört ihn auch von den Herrlichkeiten Isaaks reden und von der Liebe des Vaters zu seinem vielgeliebten Sohn. Das genügt ihr, sie kann freudig vorwärtsschreiten, und bald wird sie ihn mit ihren eigenen Augen sehen. Dann sieht sie ihn auf dem Felde sinnend ihr entgegenkommen, und der Knecht sagt: „Das ist mein Herr.“ Was tut sie? Sie nimmt ihren Schleier, verhüllt sich und verbirgt sich vor allen Blicken, um ihm allein anzugehören. Welch eine Gefährtin, die eines solchen Mannes würdig ist! Sollte Isaak sie nicht liebhaben? Seinetwegen hat sie alles verlassen, sie hat dem Willen Jehovas gehorcht, sie will, daß ihr Isaaks Schönheit ganz allein gehöre. Fände diese Frau Nachahmer unter uns!

 

Isaak

Gerade war er von dem Brunnen Lachai-Roi gekommen, „dem Brunnen des Lebendigen, der sich schauen läßt“. Das ist ein Brunnen des Segens, und glückselig sind alle, die ihn kennen und dorthin kommen, um ihren Durst zu stillen. Hagar, die ägyptische Magd, hatte ihn gefunden, als sie in der Wüste umherirrte. Isaak kannte ihn und ging dorthin, und als er von dort zurückkam, sann er nach. Heiliges Nachsinnen, nachdem er von dem erfrischenden Wasser getrunken hatte! Später wohnte er bei diesem Brunnen (Kap. 25,11). Abraham war gestorben, ohne in den Besitz des verheißenen Landes gekommen zu sein, und er, sein Sohn, blieb in dem Lande ein Fremdling wie sein Vater, zufrieden mit dem Los, das ihm geworden war. Wir finden keine Einwendungen bei ihm, keinen Unglauben, keine Ungewißheit. Er sagt nicht: „Mein Vater ist gestorben und Jehova hat seine ihm gegebene Verheißung nicht erfüllt; oder mein Vater hat sich geirrt, ich will in das Land meiner Vorväter zurückkehren und dort mein Erbe geltend machen.“ Nichts von alledem, er kennt „den Lebendigen, der sich schauen läßt“, und das genügt ihm. Er wohnt bei Ihm, was fehlt ihm noch? Brauchen wir für uns selbst etwas anderes?

 

Laban

Er hatte den Ring und die Armspangen an den Händen seiner Schwester gesehen. Ein Blick hatte ihn über den Wert dieser Schmuckstücke belehrt. Bei einem Fremden, der solche Reichtümer besaß, hatte er gewiß nichts zu verlieren. „Komm herein, Gesegneter Jehovas! warum stehst du draußen?“ Für ihn bestand der Segen Jehovas in den vergänglichen Dingen. Angesichts dieser Dinge zog er die Herrlichkeiten des Sohnes und die Liebe des Vaters nicht in Rechnung. Ach, was findet man später nicht alles bei Laban! Gewinnsucht, wie sie Menschen eigen ist, die Gott nicht kennen. Zwanzig Jahre lang wetteiferte er in List und Betrug mit seinem Neffen Jakob. Seine eigenen Töchter sagen von ihm: „Haben wir noch ein Teil und ein Erbe im Hause unseres Vaters? Sind wir nicht als Fremde von ihm geachtet worden? Denn er hat uns verkauft, und auch unser Geld hat er völlig verzehrt.“ Jakob sagt von seinem Dienst bei Laban: „Zwanzig Jahre bin ich nun bei dir gewesen .. . das Zerrissene habe ich nicht zu dir gebracht, ich habe es büßen müßen; von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei Tage oder gestohlen bei Nacht. Es war mit mir also: des Tages verzehrte mich die Hitze, und der Frost des Nachts, und mein Schlaf floh von meinen Augen… und du hast meinen Lohn zehnmal verändert. Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und die Furcht Isaaks für mich gewesen wären, gewiß, du würdest mich jetzt leer entlassen haben. Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und hat gestern Nacht entschieden.“ Armer Vater, armer Herr, hart gegen die Seinen und hart gegen seine Diener! Die Habsucht hatte ihn gefühllos gemacht. Zu alledem finden wir auch noch Götzen in seinem Hause. Er kannte nicht den gesegneten Aufenthaltsort der Wasserbrunnen. Welch ein Gegensatz zu Abraham und Isaak! Schenke der Herr uns Gnade, auf Sein Wort zu hören und es zu verwirklichen!


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Bei unserer Erlösung hatte Gott ein zweifaches Ziel vor Augen. Zum ersten hat Er uns ewiges Leben geschenkt und uns zu Kindern Gottes gemacht. Wir gehören zu seiner Familie und dürfen Ihm, dem grossen Gott, Vater sagen. Nun möchte Er in unseren Herzen auch Zuneigungen für den Herrn Jesus wecken. An diese zweite Seite denkt Er, wenn Er die Gläubigen als Braut des Herrn Jesus sieht. In 1. Mose 24 finden wir im Vorbild die Bemühungen Gottes, um dieses Ziel mit uns zu erreichen. Leider erreicht Er es auf dieser Erde nicht mit jedem der Seinen.

Die Personen im Vorbild

Abraham ist ein Bild von Gott, dem Vater, der um eine Frau für seinen Sohn bemüht ist. – In seinem Gebet in Johannes 17 redet der Herr Jesus mehrmals von uns als denen, die der Vater Ihm gegeben habe (Joh 17,6.9.24).

Isaak stellt den Sohn vor, der da bleibt, wo er jetzt ist. – Während der Zeit der Versammlung wird der Herr Jesus nicht auf die Erde zurückkehren. Er, der als Sohn des Menschen unser Bräutigam ist, bleibt während der Dauer der jetzigen Haushaltung im Himmel (Joh 3,13; Eph 4,10; Heb 7,26).

Obwohl der Knecht Abrahams hier der Handelnde ist, wird sein Name nicht genannt. Er ist ein Bild des Heiligen Geistes, der heute eine Stellung der Abhängigkeit auf der Erde einnimmt wie einst der Herr Jesus, und nichts aus sich macht (Joh 16,13).

Von Rebekka wird mehrmals gesagt, dass sie eine Verwandte Abrahams sei. Sie stellt einen Gläubigen vor (Lk 8,21), in dem der Heilige Geist bräutliche Zuneigungen zum Herrn Jesus wecken möchte. Zum ersten Mal wird Rebekka in 1. Mose 22,23, also im Kapitel der Opferung Isaaks, erwähnt, was sicher darauf hinweist, dass der Herr Jesus uns, seine Versammlung, geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat (Eph 5,2.25).

Voraussetzungen, Zweck und Ziel

Der Tod des Herrn Jesus und seine Auferstehung (1. Mose 22), sowie die Beiseitesetzung Israels (Tod Saras; 1. Mose 23) waren Voraussetzungen, damit der Heilige Geist auf dieser Erde eine himmlische Braut für den Herrn Jesus zubereiten konnte und noch kann. Das Ziel, zu dem Er kommen möchte, ist nicht nur die Entrückung, sondern ihre völlige Gemeinschaft mit dem Herrn. Der Heilige Geist bemüht sich, jeden Gläubigen dahin zu bringen, wohin die Väter in Christus gekommen sind: Sie haben den erkannt, der von Anfang ist (1. Joh 2,13.14). Er möchte, dass auch wir uns in den himmlischen Örtern aufhalten.

Zur Erläuterung des bereits Gesagten betrachten wir einige Verse aus dem vorliegenden Kapitel etwas genauer.

Vers 7

Der Ausdruck «Gott des Himmels» charakterisiert die Zeitperiode der Gnade sehr treffend. Gott greift heute nicht mehr direkt zugunsten der Seinen ein, wie einst am Anfang der Geschichte Israels. Unsere Tage gleichen denen von Esra und Nehemia, wo Gott besonders der Gott des Himmels genannt wird. Es ist die Zeit, da Gott die Verwaltung der Erde den Nationen übergeben hat. Andererseits will dieser Ausdruck sicher auch die himmlische Bestimmung der Versammlung unterstreichen. Wir gehören dahin, wo der Herr Jesus jetzt weilt.

Vers 10

Abraham war ein sehr reicher Mann. Der Knecht konnte aber nur einen Bruchteil dieses Reichtums mitnehmen. – Der Heilige Geist hat auch nur etwas vom «Reichtum» Gottes und den Herrlichkeiten des Herrn Jesus mitgenommen, um es uns zu verkündigen (Joh 16,15). Geliebte, wir haben keine Ahnung, wie reich Gott ist und welche Herrlichkeiten wir noch zu sehen bekommen!

Verse 15-20

Diese Verse geben uns eine schöne Beschreibung Rebekkas, d.h. eines Gläubigen wie Gott ihn sieht. Sieht Er diese Qualitäten auch bei mir und bei dir?

  • Sie ist schön. – Wir, die einst zum Unedlen der Welt gehörten, auf die die Beschreibung von Römer 3,10-19 gepasst hat, sind jetzt in Christus schön für Gott (Apg 7,20; Eph 1,6). Welch ein Wechsel!
  • Sie ist eine Jungfrau. – Der Apostel Paulus wünschte die Versammlung von Korinth als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen. Auch wir gehören nur dem Herrn an. Möchten wir uns klar von der Welt trennen, um für Ihn rein zu bleiben.
  • Sie eilte, den Wunsch des Wanderers zu erfüllen – das Bild eines Gläubigen, bei dem geistliche Energie zu spüren ist (2. Pet 1,5).
  • Sie tat mehr als verlangt. – Möchten auch wir etwas von der Gnade zeigen und spüren lassen, die uns zuteilgeworden ist, und die mehr gibt, als gefordert wird (2. Tim 2,1; Heb 12,28).

So schön diese Beschreibung ist, es fehlt doch noch etwas: die bräutlichen Zuneigungen und Gefühle für Isaak. Und um diese zu wecken, kam der Knecht Abrahams.

Vers 22

Als Antwort auf ihre Hingabe bekommt Rebekka vom Knecht ein Geschenk. Geschenke des Heiligen Geistes finden wir z.B. in Römer 5,5 und 14,17.

Verse 25,31

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit der Heilige Geist einziehen und die Leitung übernehmen kann? Im Bild sind es Herberge (1. Kor 3,16), Futter, Nahrung (1. Kor 14,26) und Raum (Eph 4,30; 1. Thes 5,19). Ein schönes Bild der örtlichen Versammlung!

Verse 35-49

Da, wo der Heilige Geist Raum hat und wirken kann, entfaltet Er die herrlichsten Dinge. Er erzählt vom Reichtum Gottes und des Herrn Jesus (V. 35; Joh 15,26). Er spricht vom Sohn der Liebe des Vaters, der in allen Dingen den Vorrang hat (V. 36; Joh 13,3; Kol 1,13-18; Eph 1,20-23). Er stellt aber auch die Gedanken und Ratschlüsse Gottes vor und seine wunderbaren Wege (V. 37-48). Hätten wir ahnen können, dass Gott uns vor Grundlegung der Welt für sich auserwählt hat, um dereinst als Söhne vor Ihm zu sein (Eph 1,4-14)? Ja, der Heilige Geist will uns Geheimnisse kundtun, von denen in früheren Zeitaltern nicht einmal die treuesten Glaubensmänner eine Ahnung hatten (Eph 3,4-11). Wie deutlich redet Er auch davon, dass wir die Braut des himmlischen Bräutigams sind (V. 44,48; Joh 3,29; Eph 5,31.32; Off 19,7-9).

Verse 50-53

Die Zuhörer sind ganz überwältigt. Das sind auch wir, wenn wir dem Heiligen Geist zuhören dürfen und Er uns diese herrlichen Dinge entfaltet. Doch der Knecht ist noch nicht zu Ende. Wenn die Herzen sich erwärmen lassen und Ihm mit einem «Ja» antworten, zieht der Geist erst recht die Schätze seines Herrn hervor, um sie den Gläubigen zu schenken. Es sind die Herrlichkeiten des Herrn, mit denen wir uns schmücken dürfen, damit gesehen werde, welch einem reichen Bräutigam wir angehören (Gal 3,27; Eph 3,10; 2. Thes 1,11.12; 2. Kor 3,2.3; 1. Kor 6,20).

  • Silber redet von seiner Herrlichkeit als Erlöser, die Er sich erwarb, um uns zu besitzen.
  • Gold spricht von den gerechten Ansprüchen des heiligen Gottes, denen Er völlig entsprach, so dass sich Gott uns nun offenbaren kann.
  • Kleider: Dass wir uns doch in allem so verhalten möchten, wie Er!

Reden die Geschenke, die der Knecht hervorholte, nicht auch von den Gaben, die der Herr Jesus vom Himmel her seiner Versammlung gibt, damit wir zu immer völligerer Übereinstimmung mit Ihm hinwachsen mögen (Eph 4,10-13)? Sie sind ein Ausdruck seiner Liebe und seines Interesses an uns.

50
Bruder und Vater von Rebekka sehen, dass das ganze Geschehen Gottes Wirken zeigt. Es tönt wie bei David, der sagt: Wer bin ich HERR, dass… 1.Chr 17,16 Ältester Sohn übernimmt im Orient auch heute noch oft Verantwortung über jüngere Geschwister
51
Oder: „wie der HERR gefügt hat“

52
Wieder deponiert der Knecht seinen Dank an der richtigen Stelle. Wie verhalte ich mich, wenn ich sehe/erlebe…im Laufe des Tages, was mein HERR mir schenkt? Eph5,2: „sagt allezeit für alles Dank!“

53
Brautpreis: Eine Zahlung, die der Vater des Bräutigams oder dieser selbst dem Vater der Braut zu entrichten hatte. Sie konnte in Geld, Edelmetallen oder als Arbeitsleistung erfolgen (1.Mose 34.11 – 12). Der Brautpreis ist nicht als Kaufpreis zu verstehen, sondern einerseits als Gegenleistung zur Mitgift der Brauteltern und andererseits als Sicherheit im Falle einer Trennung. Er zeigt, dass die Ehe im AT als öffentliche, rechtliche Beziehung betrachtet wurde. 9 Durch diesen Brautpreis galten die beiden als verlobt=versprochen

Vers 54

Nach dem Ja für den Herrn Jesus gibt es kein Verweilen mehr in der religiösen Welt, an einem Ort gemischter Grundsätze. Jetzt sehnen wir uns nur noch nach völliger Gemeinschaft mit Ihm (Heb 13,13; Lk 9,59-62).
54
Nach Erfüllung seines Auftrages fühlt sich der Knecht und sein Anhang frei um die orientalische Gastfreundschaft auszukosten.

Brauch und Höflichkeit erforderten, dass die Gäste entlassen wurden.

Vers 55

Es gibt viele Gläubige, die alles bejahen, was der Heilige Geist enthüllt. Aber sie versuchen solche, die Ihm folgen und alle menschlichen Einrichtungen um des Herrn willen verlassen wollen, zurückzuhalten.

56
Wenn eine Sache erörtert und die Entscheidung gefallen ist, soll man nicht zögern, sondern im Vertrauen auf Gott die gebotenen Schritte tun. Elieser wollte seinen Auftrag sofort zu Ende führen..

57
Erst jetzt wird die zukünftige Braut gefragt. Für uns Mitteleuropäer undenkbar


Vers 58

Die Braut sagt: «Ich will gehen». Die Bemühungen des Heiligen Geistes waren nicht vergeblich. Er ist zum Ziel gekommen (Ps 45,11.12; 1. Pet 1,8).

58
Auch Rebekka hatte ihre Entscheidung getroffen, dem Ruf unverzüglich zu folgen.
Und dass es der Wille des HERRN war, war allen, auch Rebekka, klar.

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59

In Kp35,8 : Beim Tod der Amme wird ihr Name genannt:
Debora Wahrscheinlich wird der Braut auch die Mitgift (Geldwerte, Mägde, Amme etc) mitgegeben, um die Gründung eines eigenen Haushalts zu erleichtern.
Siehe auch V53&61(Mädchen)


60

Dieser Segen ist um einiges kleiner, als der von Gott verheissene!
Kp13,14ff
…../15,5ff/17,6ff/22,17……………
Viele Nachkommen, Land und Einfluss trotz Widerstand. (Stadt-)Tor=Ort
des Gerichtssprechung, Sitz der Verwaltung, Treffpunkt der wichtigen  Männer (Lot:1.M19,1; Boas: Rut4,1)

Ankunft der Braut beim Bräutigam und Hochzeit

Vers 61

Nur ein einziger Vers erzählt von der Reise. Über ihre Länge schweigt das Wort. 60 Verse waren nötig, um das Herz Rebekkas für Isaak zu erwärmen. Als sie sagte: «Ich will gehen», war ihr Herz nur noch bei Isaak. Von der Reise merkte sie kaum etwas.

Wie gross sind die Bemühungen des Heiligen Geistes an unseren Herzen! Wenn Er sie für den Herrn Jesus entzünden konnte, ist es nur noch ein kleiner Schritt, um in völlige Gemeinschaft mit Ihm zu kommen.

Verse 62-67
62
der Brunnen des Lebendigen, der [mich] sieht, wurde von Hagar so benannt Kp16.14 Abraham wohnte zu dieser Zeit im Negev

63
Stille Zeit? Ungeduldig in der Erwartung? (3-4Monate waren seit der Abreise vergangen) || Der Vater erwartet den Sohn im Gleichnis Lk15


64

Rebekka: Vielleicht 14 Jahre alt, Isaak:37Jahre10

65

Verhüllen: hier als verbergen gebraucht
►erhöht Spannung des Entdeckens auch in der Ehe!
Auch als Aussage: Ich gehöre jetzt ihm, meinem Bräutigam.



Man hat schon gemeint, in diesen letzten Versen die Entrückung der Gläubigen zu sehen. Wenn wir aber die Verse genau lesen, wird es klar, dass es sich um die Gemeinschaft der Gläubigen mit dem Herrn Jesus während ihres Lebens auf dieser Erde handelt.

  • Der Brunnen redet von den Hilfsquellen, die wir auf dieser Erde noch so nötig haben, aber im Himmel nicht mehr brauchen.
  • Das Land des Südens ist ein dürres Land, ein Bild der jetzigen Zeit.
  • Wenn der Herr Jesus als der Morgenstern seine Versammlung zu sich entrückt, wird es Morgen sein.
    Hier ist es 
    Abend – ein Hinweis, dass das Ziel mit dem Gläubigen erreicht ist.
  • Rebekka nimmt den Schleier; um nur für Isaak da zu sein. Er redet von Absonderung. Heute, wo wir in Gefahr stehen, durch vieles vom Herrn abgezogen zu werden, gilt es, abgesondert für Ihn voranzugehen (2. Kor 6,17; 2. Tim 2,21).
    Im Himmel gibt es nichts mehr, wovon wir uns abzusondern hätten.
  • Das Zelt ist ein Zeichen der Fremdlingschaft (Heb 11,9.13).
  • Das Zelt Saras zeigt, dass die Versammlung auf dieser Erde für den Herrn eine gewisse Kompensation für das untreue Volk Israel darstellt, das im Alten Testament oft mit einer Braut verglichen wird. Heute ist die Versammlung das Zeugnis Gottes auf dieser Erde, wie es Israel in ähnlicher Weise einst war.
  • «Sie wurde seine Frau, und er hatte sie lieb.»

Finden wir darin nicht die Gefühle und Tätigkeiten des Herrn gegenüber seiner Versammlung, wie sie uns in Epheser 5 vorgestellt werden?

«Wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat … er nährt und pflegt es, wie auch der Christus die Versammlung.»