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17.05.2025
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1. Johannes Brief
Kapitel 05
Walvoord Zane C. Hodges
1. Johannes
1Joh 5,1-3 a
Wer fragt, wer sein christlicher Bruder oder seine Schwester sei, erhält die
Antwort: Wer glaubt, daß Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren (vgl.
"von Gott geboren" in 1Joh 3,9;4,7;5,4.18 ). Ob ein Gläubiger nun ein
vorbildliches Leben führt oder nicht, er soll auf jeden Fall der Gegenstand der
Zuwendung seiner Glaubensbrüder sein. Die christliche Liebe entspringt nicht aus
der Liebenswürdigkeit der Person selbst, sondern aus der Tatsache, daß er ein
Kind Gottes ist, denn wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den,
der von ihm geboren ist. Diese Liebe ist keine bloße gefühlvolle Anwandlung oder
ein Lippenbekenntnis (vgl. 1Joh 3,18 ), sie ist vielmehr untrennbar von der
Liebe zu Gott und dem Gehorsam gegen seine Gebote ( 1Joh 5,2; vgl. 1Joh
2,3;3,22.24;5,3 ).
Wenn man weiter fragt, was es heißt, Gott zu lieben , so lautet die Antwort:
seine Gebote zu halten . Mit diesen Aussagen führt der Apostel die Gottesliebe
und die christliche Bruderliebe auf ihre Grundzüge zurück. Ein Mensch, der
Gottes Geboten gehorcht, tut das Rechte sowohl gegenüber Gott als auch gegenüber
seinen Glaubensbrüdern und liebt auf diese Weise sowohl Gott als auch die
Brüder. Dabei ist zu bedenken, daß diese Bruderliebe auch die Bereitschaft zum
Opfer für den Bruder miteinschließt (vgl. 1Joh 3,16-17 ).
B. Die Kraft der Liebe
( 5,3 b- 4-15 )
Wenn die Liebe zu Gott und zu den Mitchristen im Grunde genommen Gehorsam
gegenüber den Geboten Gottes bedeutet, wie können diese dann erfüllt werden?
Übersteigt ihre Erfüllung das Vermögen des Gläubigen? Johannes beantwortet diese
Frage mit dem Hinweis auf den Glauben als Geheimnis eines sieghaften, gehorsamen
Lebens.
1Joh 5,3-5 (1Joh 5,3b-5)
Gottes Gebote sind nicht schwer (vgl. Mt 11,30 ), denn das Prinzip des
geistlichen Sieges ruht in jedem, der von Gott geboren ist . Ein solcher Mensch
überwindet die Welt (vgl. 1Joh 4,4 ). Sein Glaube an Christus, durch den er
wiedergeboren ist, verhilft ihm zum Sieg über die Strukturen einer Welt, die
durch teuflische Einflüsterungen blind für das Evangelium ist (vgl. 2Kor 4,3-4
). Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, daß
Jesus Gottes Sohn ist? Mit diesen Worten macht der Apostel deutlich, daß ein
Gläubiger durch seinen Glauben an Jesus Christus ein "Weltüberwinder" ist. Der
Glaube ist es also, der ihn immer wieder zum Sieg über die Welt befähigt und ihm
damit die Erfüllung der Gebote Gottes leicht macht.
1Joh 5,6-8
Ziel und Inhalt dieses Glaubens muß immer der sein, der gekommen ist durch
Wasser und Blut, Jesus Christus . Es ist am einfachsten und naheliegendsten, den
Begriff "Wasser" an dieser Stelle als einen Hinweis auf die Taufe Jesu
aufzufassen, mit der sein öffentliches Wirken begann ( Mt 3,13-17; Mk 1,9-11; Lk
3,21-22 ). "Blut" bezieht sich damit auf seinen Tod, mit dem sein irdisches Werk
abgeschlossen war. Das Gewicht, das der Apostel der Aussage, daß Jesus nicht im
Wasser allein, sondern im Wasser und im Blut gekommen ist, beimißt, legt die
Vermutung nahe, daß er sich hier gegen irrige Vorstellungen von der Art, wie sie
von Cerinthus vertreten wurden, verwahrt (vgl. die Einführung ). Cerinthus
lehrte, daß der göttliche Christus bei der Taufe auf den Menschen Jesus herabkam
und ihn vor seiner Kreuzigung wieder verließ. Damit leugnete er, daß Jesus
Christus als eine Person "durch Wasser und Blut" kam. Cerinthus stand mit seiner
Auffassung zweifellos nicht allein, die Johannes seinerseits als völlig falsch
und dem wahren Zeugnis des Heiligen Geistes entgegengesetzt empfand. Denn drei
sind, die das bezeugen: der Geist und das Wasser und das Blut; und die drei
stimmen überein. Das Zeugnis des Geistes ist vielleicht durch die Propheten bis
hin zu Johannes dem Täufer überliefert worden und wurde dann durch die
historischen Realitäten, das "Wasser" bei der Taufe und das "Blut" bei der
Kreuzigung, weiter untermauert. Sowohl die Taufe als auch die Kreuzigung Jesu
sind historisch gut belegte Tatsachen (vgl. Joh 1,32-34;19,33-37 ). Alle drei
Zeugen ("Wasser" und "Blut" sind an dieser Stelle personifiziert) "stimmen
überein", daß eine einzige göttliche Person, nämlich Jesus Christus, in all
diesen Ereignissen gegenwärtig war.
1Joh 5,9-12
Es besteht daher kein Grund, Gottes Zeugnis für die Person Christi nicht zu
akzeptieren. Wenn man sogar der Menschen Zeugnis glaubt, wenn es genügend belegt
ist ( 5Mo 19,15 ), so muß auch das Zeugnis Gottes, das doch größer ist, Glauben
finden. Mit der Aussage "denn das ist Gottes Zeugnis, daß er Zeugnis gegeben hat
von seinem Sohn" beginnt wohl ein neuer Gedankengang.
Bevor er genauer auf den Inhalt des göttlichen Zeugnisses eingeht (was in 1Joh
5,11-12 geschieht), hält Johannes inne, um klarzustellen, daß die Annahme dieses
Zeugnisses bedeutet, daß es in den, der an den Sohn Gottes glaubt , eingeht.
Jeder Gläubige hat Gottes Wahrheit in sich . Im Gegensatz dazu macht der, der
Gott nicht glaubt, ... ihn zum Lügner (vgl. 1Joh 1,10 ). Für Johannes gibt es in
dieser Frage keinen Mittelweg, nur ein Entweder-Oder. Entweder glaubt ein
Mensch, oder er bestreitet die Wahrhaftigkeit Gottes.
Nach dieser Bemerkung wendet sich der Apostel dem Inhalt des Zeugnisses zu, das
besagt, daß uns Gott das ewige Leben gegeben hat (vgl. 1Joh 5,13.20 ), und
dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den
Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Im Lichte von 1Joh 2,25-26 (vgl.
den dortigen Kommentar) läßt sich die Aussage des Johannes über das Zeugnis
Gottes als Dementi einer Behauptung auffassen, die von einigen Antichristen in
Umlauf gesetzt worden war, nämlich daß die Adressaten des Briefes nicht wirklich
das ewige Leben durch Gottes Sohn hätten. Dem hält Johannes entgegen, daß Gott
eindeutig bestätigt hat, daß er in seinem Sohn den Menschen das ewige Leben
geschenkt hat. Das zu leugnen heißt, Gott einen Lügner nennen.
1Joh 5,13
Johannes schreibt das , um seinen gläubigen Lesern Gewißheit darüber zu geben,
daß sie das ewige Leben haben (vgl. V. 12.20 ). Die Wendung "das habe ich euch
geschrieben" wurde häufig fälschlich auf den gesamten Brief bezogen. Ähnliche
Formulierungen in 1Joh 2,1.26 gelten jedoch jeweils den unmittelbar
vorhergehenden Aussagen, wie deshalb auch hier anzunehmen ist. Was Johannes vom
Zeugnis Gottes geschrieben hat ( 1Joh 5,9-12 ), soll seinen Lesern die
Sicherheit geben, daß die Gläubigen, ganz gleich, was die Antichristen sagen, in
Wirklichkeit das ewige Leben besitzen. Man kann an dieser Stelle anmerken, daß
die Heilsgewißheit des einzelnen in der Tat immer in fundamentaler und
vollständiger Weise auf den persönlichen Verheißungen beruht, die Gott den
Betreffenden zuteil werden läßt. Mit anderen Worten, die Gewißheit des Gläubigen
beruht auf dem Zeugnis Gottes.
Nach den Worten "daß ihr das ewige Leben habt" fügen die meisten griechischen
Handschriften ein: und daß ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes . Diese
Aussage bereitet die Leser auf die Auseinandersetzung mit dem Gebet vor, die
sich unmittelbar anschließt und die Gläubigen als diejenigen, die das ewige
Leben schon geschenkt bekommen haben, zu einer beständigen Zuversicht auf Gottes
Sohn ermuntert. Auch das Gebet ist ein Ausdruck des Vertrauens in den Namen des
Sohnes Gottes (vgl. den Kommentar zu 1Joh 3,23 ).
1Joh 5,14-15
Wer an den Namen Jesu Christi glaubt, hat im Gebet die Zuversicht ( parrEsia ),
die wir haben zu Gott (vgl. 1Joh 3,21 ). Was die Gläubigen im Gehorsam gegen den
Willen Gottes erbitten, das wird er gewiß erhören. Für die Christen von heute
wird der Wille Gottes, an dem sie ihre Gebete ausrichten, in der Schrift
offenbar. Der Gedanke, der in 1Joh 5,3 b beginnt, mündet jedoch in die Wahrheit,
daß Gottes Gebote für den Gläubigen keine Last sind, weil der Glaube an Gottes
Sohn das Geheimnis des geistlichen Sieges über die Welt ist. Auf diesem
Hintergrund liegt es nahe anzunehmen, daß Johannes hier besonders, wenn nicht
sogar ausschließlich daran dachte, daß die Christen das Recht hätten, Gott um
Hilfe bei der Erfüllung seiner Gebote zu bitten . Ein solches Gebet ist ganz
offensichtlich nach seinem Willen . In seinem sieghaften Leben wird dem Christen
also alle Last dadurch abgenommen, daß er im Glauben an den Namen des Sohnes
Gottes beten kann.
C. Die Praxis der Liebe
( 5,16 - 17 )
Mögen die Bedürfnisse eines Christen durch das Vertrauen auf den Namen Jesu im
Gebet zur Ruhe kommen, doch wie sieht es mit den Bedürfnissen anderer Christen
aus? In einer Erweiterung seiner Erörterung über das Gebet verwebt Johannes noch
einmal sein zweifaches Leitmotiv von Glaube und Liebe. Ein Christ, der seinen
Bruder und seine Schwester wahrhaftig liebt, kann ihren geistlichen Bedürfnissen
nicht gleichgültig gegenüberstehen.
1Joh 5,16
An den Versen 16 - 17 ist viel herumgerätselt worden. Doch sie sollten an und
für sich nicht so schwer verständlich sein, wie es in den Diskussionen scheint.
In manchen Fällen mag ein Christ so schwer sündigen, daß Gott seine Sünde mit
einem raschen Tod bestraft: "eine Sünde zum Tode". Hananias und Saphira waren
Beispiele dafür ( Apg 5,1-11 ). Bei den meisten Sünden, die man einen
christlichen Bruder begehen sieht , ist das jedoch nicht der Fall, wie die
Häufigkeit solcher Sünden zeigt. Für diese Glaubensbrüder soll der Gläubige in
dem Bewußtsein bitten , daß jede Sünde, die immer wieder begangen wird, eine
Gefahr für das Leben des Glaubensbruders darstellt (vgl. Jak 5,19-20; vgl. auch
Spr 10,27;11,19;13,14;19,16 ). Die Wiederherstellung eines Bruders durch das
Gebet sichert ihm also möglicherweise ein längeres irdisches Leben.
Die Wendung "eine Sünde nicht zum Tode" kann leicht mißverstanden werden. Jede
Sünde führt letztlich zum Tod, und der Ausdruck "nicht zum Tode" ( mE pros
thanaton ) heißt soviel wie "nicht mit dem Tode bestraft". Der Unterschied liegt
also lediglich darin, daß es Sünden gibt, deren Folge ein rascher Tod ist, und
Sünden, bei denen das nicht der Fall ist.
Wenn ein Christ einen anderen in einer Weise sündigen sieht, die nicht sogleich
todbringend ist, so ist er angewiesen, für den Betreffenden zu beten, und Gott
wird ihm das Leben geben (das Wort "Gott" steht nicht im Urtext, wird hier
jedoch wohl zu Recht eingefügt). Johannes erinnert seine Leser jedoch auch
daran, daß es eine Sünde zum Tode ("die mit dem Tode bestraft wird") gibt. In
dem zuvor zitierten Beispiel aus dem Neuen Testament ( Apg 5,1-11 ) ging es um
eine extreme Verletzung der Heiligkeit der christlichen Gemeinschaft. Ein Christ
braucht nicht unbedingt zu wissen, welche schweren Sünden mit dem sofortigen
Tode bestraft werden, solange er viele Sünden kennt, bei denen das nicht der
Fall ist. Er ist lediglich dazu aufgefordert, bei diesen nicht mit dem Tode
bestraften Sünden Fürbitte zu tun. Doch auch für die anderen Sünden, die
schwerwiegender scheinen, können die Christen beten. Johannes hält fest: Bei der
sage ich nicht, daß jemand bitten soll . Das ist kein Verbot der Fürbitte,
selbst in den schwersten Fällen, doch gerade dann werden die Gläubigen ihre
Gebete natürlich dem Willen Gottes unterstellen. Bei den Sünden dagegen, die
nicht unmittelbar zum Tod führen, können die Christen nach der Aussage dieses
Verses bei ihrem Gebet zuversichtlich sein, daß es erhört wird.
1Joh 5,17
In diesem Vers bestätigt Johannes, daß das Gebet, zu dem er die Gläubigen in
Vers 16 auffordert, tatsächlich erhört werden kann. Jede Ungerechtigkeit ist
Sünde , doch es gibt viele Sünden, die nicht (sogleich) zum Tode führen. Der
Vers wurde bisher fast ausschließlich unter dem Gesichtspunkt betrachtet, welche
Sünden mit dem Tode bestraft werden. Doch Johannes geht es weniger darum als
vielmehr um die Sünden, die nicht sofort auf diese Weise geahndet werden, denn
diese sind es, für die ein Gläubiger beten soll. Indem er das tut, stellt er
seine Liebe zu seinem Bruder unter Beweis und kommt damit dem in diesem Brief
wiederholt angesprochenen Gebot nach. Zugleich gibt er seinem Glauben an den
Namen des Sohnes Gottes Ausdruck, denn seine von der Liebe diktierte Fürbitte
für seinen Bruder geschieht im Namen Jesu. Die Fürbitte für den sündigen Bruder
erfolgt also letztlich im Gehorsam gegen das zentrale, zweiteilige Gebot von
1Joh 3,23 .
VI. Epilog
( 5,18 - 21 )
In einem kurzen Schlußwort versucht der Apostel Johannes, einige der
Kernaussagen seines Briefes nochmals zu unterstreichen. Das Pronomen "wir", das
sechsmal in diesem Epilog vorkommt, bezieht sich wahrscheinlich ähnlich wie im
Prolog ( 1Joh 1,1-4; vgl. das "wir" in Joh 21,24 ) in erster Linie auf die
Apostel. Doch zweifellos hoffte und erwartete der Schreiber, daß seine Leser
sich voll und ganz mit seinen Äußerungen identifizieren konnten. Alle Verse in
1Joh 5,18-20 beginnen mit der Wendung "wir wissen" ( oidamen ).
1Joh 5,18
Johannes bestätigt, daß, wer von Gott geboren ist , ein Mensch ist, dessen wahre
innere Natur ihrem eigentlichen Wesen nach sündlos ist (vgl. "von Gott geboren"
in 1Joh 2,29;3,9;4,7;5,1.4 ).
Die Wiederholung "wer von Gott geboren ist" bezieht sich nicht, wie häufig
angenommen, auf Christus. Johannes spricht an keiner anderen Stelle auf diese
Weise von ihm; er schreibt also auch hier sicherlich von den wiedergeborenen
Christen. Das ist eine Wiederholung der Wahrheit von 1Joh 3,9 mit etwas anderen
Worten. Der "neue Mensch" (vgl. Eph 4,24; Kol 3,10 ) ist gefeit gegen die Sünde;
daher tastet ihn (der Böse) (Satan, vgl. 1Joh 2,13-14;3,12 ) nicht an .
1Joh 5,19
Die neue Natur eines wiedergeborenen Christen ist ihrem innersten Wesen nach
sündlos (V. 18 ), weil sie "aus Gott" ist ( 1Joh 3,9 ). Die Einsicht in diese
Wahrheit ist verknüpft mit der Überzeugung, daß wir wissen, daß wir von Gott
sind . Diese Versicherung (die sich auf das Zeugnis Gottes gründet; 1Joh 5,9-13
) wird begleitet von der Erkenntnis, daß die ganze Welt ... im Argen (liegt)
(vgl. V. 19 ). Johannes versucht, mit dieser Zusammenfassung das Bewußtsein
seiner Leser für die Tatsache zu schärfen, daß sie nichts mit der vom Teufel
regierten Welt zu tun haben und frei sind von ihrer Macht. Sie müssen nicht auf
die Einflüsterungen der Welt, die die Antichristen verbreiten, hören ( 1Joh
3,7-8 ), und sie müssen nicht zwangsläufig den weltlichen Begierden erliegen
(vgl. 1Joh 2,15-17 ).
1Joh 5,20
Darüber hinaus hat die Tatsache, daß der Sohn Gottes gekommen ist , den
Gläubigen den Sinn dafür gegeben , daß sie Gott erkennen . Der Apostel und sein
Kreis sind in dem Wahrhaftigen (wie auch seine Leser, wenn sie weiterhin in ihm
"bleiben"). Doch in Gott zu bleiben heißt auch, in seinem Sohn Jesus Christus zu
bleiben, denn Jesus Christus ist der wahrhaftige Gott (vgl. Joh 1,1.14 ) und das
ewige Leben (vgl. 1Joh 1,2;2,25;5,11-13 ). Mit diesem großartigen Bekenntnis zur
Gottheit Christi beschließt Johannes seine mit apostolischer Autorität gegebene
Darlegung, die den Lügen der Antichristen entgegensteht.
1Joh 5,21
Daß der Brief mit der Ermahnung Kinder ( teknia ; vgl. 1Joh 2,1.12.28;3,7.18;4,4
) , hütet euch vor den Abgöttern! schließt, scheint etwas überraschend. Doch es
gibt keinen Grund dafür, die "Abgötter" hier bildlich zu verstehen. In der
griechisch-römischen Welt zur Zeit des Apostels Johannes brachten nahezu alle
Zugeständnisse an die "Welt", die die Christen machten, sie in irgendeiner Form
in Berührung mit der Abgötterei, die das tägliche Leben dieser Gesellschaft
vollkommen durchdrungen hatte. Den "wahrhaftigen Gott und das ewige Leben" (
1Joh 5,20 ) anzubeten und zu versuchen, die innere sündlose Natur als Kind
Gottes im täglichen Leben zu verwirklichen hieß auch, Götzendienst und die damit
einhergehende moralische Laxheit zu vermeiden. Der Schlußsatz des Briefes war
also für seine damaligen Leser von größter Bedeutung.
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