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2. Mose Walvoord John D. Hannah
2. Mose Kapitel 7 & 8
Walvoord John D.
Hannah
Nachdem Gott die Worte Moses über seine Unfähigkeit ( 2Mo 6,30 ) gehört
hatte, befahl er ihm erneut, zu gehorchen. Mose sollte für den Pharao
wie Gott sein (vgl. 2Mo 4,16 ), wahrscheinlich weil Gott die Plagen
durch Mose wunderbar ausführen lassen würde. Aaron sollte
sein Prophet sein ( nABI? , eigentlich jemand, der für einen anderen
spricht; vgl. 2Mo 4,16 ). Die kurze Botschaft war wieder diesselbe wie
bisher ( 2Mo 7,2; 5,1; vgl. 2Mo 3,10.18; 6,11 ). Verschiedene Dinge
sollten die Folge darauf sein ( 2Mo 7,3-5 ). Trotz Aarons Beredsamkeit
und Moses Befähigung, ihre Autorität durch übernatürliche Zeichen unter
Beweis zu stellen, würde Gott das Herz des Pharao verhärten (vgl. den
Kommentar zu 2Mo 4,21 ). Die Verhärtung des Herzens des Pharaos sollte
zu mächtigen Gerichtshandlungen Gottes (die 10 Plagen) über Ägypten
( 2Mo 7,8-12,36 ), und als Gegenzug zur Befreiung Israels ( 2Mo 7,4 )
und zur Erkenntnis Ägyptens, daß er Jahwe, der Herr, ist (V. 5 ),
führen.
2Mo 7,6-7
Mose und Aaron gehorchten dem HERRN. Mose war 80 und Aaron 83 Jahre
alt . Im AT wird oft das Alter von wichtigen Personen zum Zeitpunkt
eines herausragenden Ereignisses angegeben (vgl. z.B. 1Mo
16,16;17,24-25 ). Nach der 40jährigen Wüstenwanderung starb Mose im
Alter von 120 ( 5Mo 34,7 ) und Aaron im Alter von 123 Jahren ( 4Mo
33,38-39 ).
(2) Moses Befehl an den Pharao:
2Mo 7,8-13
Weil Gott wußte, daß der Pharao die Autorität von Mose und Aaron
(vgl. 2Mo 5,1-2 ) hinterfragen und sie zum Vorführen von Wundern
auffordern würde, wies Gott die beiden an, wie sie ihre Beweise
handhaben sollten. Mose sollte Aaron anweisen, seinen Stab vor dem
Pharao hinzuwerfen, wobei er zur Schlange werden würde (vgl. 2Mo
4,2-4 ). Als sie dies aber tatsächlich taten, machten die Magier des
Pharaos das Wunder durch ihre geheimen Künste nach, bei denen es sich
wohl um Wunder durch die Kraft Satans und wohl kaum um
Taschenspielertricks handelte. Satan ist in der Lage, alle Arten von
Machttaten, Zeichen und Wundern der Lüge ( 2Thes 2,9 ) zu tun, die die
Menschen verführen ( 2Thes 2,10; Offb 13,11-15; vgl. Mt 24,24 ).
Vielleicht waren zwei dieser Männer Jannes und Jambres, die nach 2Tim
3,8 »Mose widerstanden«.
Die Magier waren auch in der Lage, die Verwandlung des Wassers in Blut
( 2Mo 7,22 ) und das Auftreten der Frösche ( 2Mo 8,3 ), also die ersten
beiden Plagen, zu wiederholen. Allerdings verschlang Aarons Stab bzw.
Schlange die Schlangen der Magier und bewies damit die übergeordnete
Macht Gottes.
Mose und Aaron trafen als Botschafter Gottes auf die Botschafter des
Satans, nämlich die Götter Ägyptens und ihre Magier. Jedes der nun
folgenden Gerichte zerschmetterte einen Bereich des religiösen Lebens
der Ägypter (der Satan gehörte). Der Höhepunkt war der Tod des
Götternachkommens, nämlich des erstgeborenen Sohnes von Amenhotep II.
Der Gott Israels triumphierte über die Mächte der Finsternis. Wie Gott
vorhergesagt hatte ( 2Mo 4,21; 7,3; vgl. V. 22 ; 2Mo 8,11.15 ),
konnte das Herz des Pharao die Botschaft nicht erfassen und so auch
keine Buße durch das Freilassen des Volkes beweisen ( 2Mo 7,13 ). Gott
beweist seine absolute Souveränität über die Menschen, indem er sie
gebraucht, wie es ihm gefällt, einige wie Mose, die ihn verehren, andere
wie Amenhotep II., die ihn verachten. Beide Gruppen von Menschen
verherrlichen Gott auf ihre Art, auch wenn es über unsere begrenzten
Fähigkeiten hinausgeht, dies zu verstehen.
2. Die 10 Gerichte Gottes über Ägypten
( 7,14-12,36 )
10 Gerichte wurden über Ägypten verhängt. Diese Gerichte, die man
allgemein Plagen nennt, können in drei Zyklen von je drei Plagen und
einer 10. Plage als Höhepunkt des Gerichtes eingeteilt werden. Die
erste, vierte und siebte Plage am Anfang der drei Zyklen werden mit den
Worten »morgen früh« ( 2Mo 7,15; 8,16; 9,13 ) eingeleitet.
Die ersten drei Gerichte (Blut, Frösche und Mücken) waren ekelerregend,
die drei Gerichte des zweiten Zyklus' lästig (Stechfliegen) und
schmerzhaft (Viehpest und Geschwüre an Menschen und Tieren), die dritte
Reihe von Gerichten waren Naturplagen (Hagel, Heuschrecken und
Finsternis). Die dritte Plage endete mit der Niederlage der Zauberer
( 2Mo 8,14 ), die sechste Plage mit ihrer Unfähigkeit, vor Mose zu
treten ( 2Mo 9,11 ), und die neunte mit der Trennung von Mose und dem
Pharao ( 2Mo 10,28 ).
In den ersten drei Plagen benutzte Aaron seinen Stab ( 2Mo 7,19;
8,1-2.12-13 ), im dritten Plagenzyklus benutzte Mose den seinen ( 2Mo
9,22-23; 10,12-13.21-22; obwohl 2Mo 10,21-22 nur Moses Hand erwähnt,
könnte der Stab darin eingeschlossen sein.) In den zweiten drei Plagen
wurde von niemandem ein Stab verwendet.
Die zehn Plagen können innerhalb von einem Zeitraum von neun Monaten
eingetreten sein. Die erste Plage trat ein, als der Nil anschwoll
(Juli/August). Die siebte Plage fand im Januar statt, da die Gerste in
Ähren und der Flachs in Blüte stand ( 2Mo 9,31 ). Die vorherrschenden
Ostwinde im März oder April ( 2Mo 10,13 ) werden wohl die Heuschrecken
herbeigetragen haben. Die zehnte Plage geschah schließlich im Passamonat
April ( 2Mo 11-12 ). Durch die Plagen richtete Gott die Götter Ägyptens,
deren es viele gab, und bewies damit, daß er ihnen überlegen ist ( 2Mo
12,12; 18,11; 4Mo 33,4 ). Vergleiche dazu die Karte »Die Plagen und die
Götter und Göttinnen Ägyptens«.
Die Plagen hatten vielleicht auch die Aufgabe, dem Pharao zu widerstehen
und ihm seine Ohnmacht zu beweisen. Das Volk des Pharao hielt ihn für
den Gott Horus, Sohn des Hathor. Hathors Vater war der oberste Gott
Amon-Re. Die Plagen zeigten dem Pharao und den Ägyptern, daß Gott Herr
(Jahwe; 2Mo 7,5.17; 8,6.18; 9,14.16 ) ist, aber bewiesen dies auch den
Israeliten ( 2Mo 10,2 ).
Interessant ist die Antwort des Pharaos auf die einzelnen Plagen. Nach
der ersten wollte er die Bitte für die Befreiung der Israeliten noch
nicht einmal anhören ( 2Mo 7,22-23 ). Während der zweiten Plage erklärte
er sich einverstanden, das Volk ziehen zu lassen, wenn die Frösche
entfernt würden ( 2Mo 8,4 ). Während der dritten Plage weigerte er sich,
auf den Vorschlag der Zauberer zu hören ( 2Mo 8,15 ). Als Antwort auf
die vierte Plage schlug er vor, daß die Israeliten im Land opfern
sollten ( 2Mo 8,21 ). Später war er bereit, sie ziehen zu lassen, aber
nicht zu weit ( 2Mo 8,24 ), zog dann aber sein Versprechen zurück ( 2Mo
8,28 ). Auch nach der fünften und sechsten Plage wies er die Bitte
zurück ( 2Mo 9,7.12 ). Nach der siebten Plage versprach er aber, sie
gehen zu lassen ( 2Mo 9,28 ), wenn Regen und Hagel aufhören würden, um
dann sein Versprechen doch wieder zurückzuziehen ( 2Mo 9,35 ). Während
der achten Plage bot er an, die Männer gehen zu lassen ( 2Mo 10,11 ) und
gestand sogar seine Sünde ein ( 2Mo 10,16 )! Während der neunten Plage
sagte er, daß Männer, Frauen und Kinder ziehen könnten, aber ihre Tiere
nicht mitnehmen dürften ( 2Mo 10,24 ). Nach der zehnten Plage drängte er
das Volk, zu gehen ( 2Mo 12,31-32 )! In Ps 78,46-51 und Ps
105,28-36 wird auf mehrere Plagen als Beweis für Gottes Macht und
Fürsorge hingewiesen.
a.1. Plage: Der Nil wird in Blut verwandelt
( 7,14-25 )
Dieser Abschnitt über die erste Plage kann in drei Teile gegliedert
werden: Gottes Anweisungen an Mose und Aaron (V. 14-19 ), die Wunder
durch die beiden (V. 20-21 ) und die darauf folgenden Handlungen des
Pharao und seines Volkes (V. 22-25 ).
2Mo 7,14-19
Gott wies Mose an, den Pharao zu treffen, während er zum Wasser, also
dem Nil , hinausginge. Der Nil galt als Gottheit und wurde als Quelle
des Lebens Ägyptens angesehen. Wenn der Nil im Juli und August seine
Ufer übertrat, befruchtete er die Böden und ermöglichte es dem Volk,
reichlich Feldfrüchte anzubauen. Um diese Zeit amtierte der Pharao in
öffentlichen Zeremonien zur Erinnerung an den durch den Fluß erhaltenen
Segen. Vielleicht unterbrach Mose den Pharao während einer dieser
besonderen Feiern (vgl. 2Mo 7,20 ).
Mose sollte den Pharao über die Gründe für die Gerichte aufklären.
(Zu der Gott der Hebräer , 2Mo 7,16 ,vgl. 2Mo 3,18; 5,3; 9,1.13; 10,3 ).
Der Pharao hatte den wahren Gott bisher nicht anerkannt ( 2Mo 7,16 ),
was das Wesen und die Bestandteile des kommenden Gerichtes erklärte
(V. 17-18 ). Das Gericht sollte sich über den Fluß, seine Nebenarme und
sogar seine kleinsten Verzweigungen erstrecken (V. 19 ).
2Mo 7,20-21
Als Aaron auf Moses Anweisung hin seinen Stab über den Nil hielt,
geschah ein erschreckendes Gericht: das Wasser verwandelte sich in
Blut . Einige Ausleger haben vorgeschlagen, daß sich das Wasser nicht
wörtlich in Blut verwandelte, sondern lediglich eine rote Farbe annahm.
Cassuto vermutet, daß diese rote Farbe durch »winzige Pilze und anderes
rotes Pflanzenmaterial oder kleine Insekten mit rötlichem Farbton«
verursacht wurde ( A Commentary on the Book of Exodus , S.98). Das ist
jedoch keinesfalls sicher und erklärt nicht das plötzliche Auftreten des
Wunders und das ungeheure Fischsterben. Auch wenn die chemische
Zusammensetzung der roten Substanz unbekannt ist, erschien und schmeckte
sie den Ägyptern wie Blut. Die toten Fische brachten den Fluß zum
Stinken (V. 18 ; vgl. stinkend in V. 21 ). Da der Nil für die
Landwirtschaft und die Wirtschaft allgemein von einer alles
beherrschenden Bedeutung war, mußte dieses Wunder alarmierend wirken.
Mit dem Nil waren verschiedene ägyptische Gottheiten wie Hapi, Isis und
Khnum verbunden (siehe die Übersicht »Die 10 Plagen und die Götter und
Göttinnen Ägyptens«). Auch die jährliche Wiedergeburt von Osiris, des
Gottes der Erde und der Fruchtbarkeit, symbolisierte die Überflutung des
Nils. Weil die Ägypter glaubten, daß der Nil der Blutstrom von Osiris
war, ist es auffallend, daß der Nil in Blut verwandelt
wurde (Davis, Moses and the Gods of Egypt , S.94).
2Mo 7,22-25
Die Zauberer waren jedoch in der Lage, das Wunder nachzuahmen, was das
Herz des Pharao gegen Gott verhärtete.
Woher konnten die Zauberer aber Wasser zur Nachahmung hernehmen, wenn
alles Wasser zu Blut geworden war? Die Antwort scheint in Vers 24 zu
liegen: das Wasser des Nils, nicht aber die natürlichen Quellen und das
Grundwasser, waren ungenießbar. Die Menschen mußten darauf verzichten,
Wasser aus dem Nil zu trinken. Die Verschmutzung des Nils hielt sieben
Tage an (V. 25 ). Einige Ausleger meinen, daß Vers 25 sieben Tage
zwischen der ersten und zweiten Plage meint. Weil jedoch auch sonst die
Zeit zwischen den Plagen nicht genannt wird, scheint die Annahme, daß
die Plage sieben Tage dauerte, begründeter zu sein.
b.2. Plage: Frösche
( 7,26-8,11 )
2Mo 7,26-29
Gott befahl Mose, mit einem Ultimatum zum Pharao zurückzukehren:
Entweder sollte Israel freigelassen werden oder aber ein neues Gericht
kommen, und zwar diesmal Frösche. (Wenn du dich aber weigerst findet
sich auch in 2Mo 9,2 und 2Mo 10,4 ). Frösche gab es normalerweise
reichlich am Nil, wenn sich das Wasser im Dezember zurückzog, aber das
Volk erwartete sie nicht im August. Außerdem blieben die Frösche
normalerweise nahe am Nil, während sie diesmal den Nil verließen und die
Häuser ( 2Mo 7,28 ), Höfe und Felder belästigten ( 2Mo 8,9 ),
wahrscheinlich wegen der toten Fische im Nil. Die Ägypter glaubten, daß
Frösche göttliche Kräfte hätten. Die Göttin Heqet hatte einen
Frauenkörper mit einem Froschkopf. Aus ihrem Nasenloch kam, so glaubte
man, der Atem des Lebens, der die Körper lebendig machte, die ihr Mann,
der große Gott Khnum, aus dem Staub der Erde geschaffen
hatte. Frösche durften deswegen nicht getötet werden.
Gott ließ ihnen damit eine andere ihrer Gottheiten zum Fluch, und nicht
zur Hilfe, werden. Diese heiligen Tiere sollten sich vermehren und in
die Schlafzimmer der Leute eindringen, was eine Ironie war, da man
glaubte, daß die Froschgöttin Heqet Frauen bei der Geburt helfen würde.
Die Frösche drangen sogar in die Küchen ein und kletterten an den
Menschen empor ( 2Mo 7,28-29 ).
Das zweite Buch Mose
2Mo 8,1-3
Auf Gottes Anweisung hin befahl Mose Aaron, das Gericht zu eröffnen
(V. 1 ), was dieser auch tat (V. 2 ). Zu den ersten drei Plagen benutzte
Aaron seinen Stab ( 2Mo 7,19-20; 8,1-2; 8,12-13 ), während der sechsten
und siebten Plage Mose den seinen ( 2Mo 9,23; 10,13 ). Die ägyptischen
Zauberer konnten das Wunder (vgl. 2Mo 7,22 ) nachahmen, wobei sie das
Unheil nur vermehrten ( 2Mo 8,3 ).
2Mo 8,4-7
An dieser Stelle wendet sich die Erzählung dem Pharao zu, der
offensichtlich von seinen Zauberern keine Wiederholung, sondern eine
Beseitigung der Plage wollte. Er bat Mose und Aaron um Hilfe, was zeigt,
daß seine Kenntnis über den Gott der Hebräer zugenommen hatte (vgl. 2Mo
5,2 ). Er suchte göttliche Hilfe und war so zermürbt, daß er Mose jeden
Wunsch erfüllen wollte. Mose gestattete dem König, den Termin für die
Befreiung von der Plage selbst festzulegen, aber er wollte, daß der
Pharao den Grund dafür kennenlernte: damit er wisse, daß niemand wie der
HERR, unser Gott, ist ( 2Mo 8,6 ). Der Pharao bat Mose, für die
Befreiung von den Fröschen am nächsten Tag zu bitten.
2Mo 8,8-11
Mose betete, und Gott ließ die Plage am nächsten Tag aufhören. Die
Haufen von Froschleichen verursachten im ganzen Land einen üblen
Gestank. Aber der Pharao zog sein Versprechen zurück.
c.3. Plage: Mücken
( 8,12-15 )
2Mo 8,12-15
Im Gegensatz zu den ersten beiden Plagen kam die dritte ohne Vorwarnung.
Dies trifft auch für die sechste und neunte Plage, also jeweils die
letzte einer Dreiergruppe, zu. Der Grund könnte in dem falschen
Versprechen des Pharaos liegen (V. 4.11 ). Das Gericht kam
plötzlich. Aaron schlug den Staub mit seinem Stab , und fliegende und
beißende Insekten bedeckten Menschen und Tiere. Das hebräische Wort
für Mücken ist kinnIm und kommt nur hier im AT vor. Der Ausdruck
der Staub wurde zu Mücken soll vielleicht wiedergeben, daß die Mücken
ungewöhnlich zahlreich waren.
Diese Plage könnte ein Angriff auf Set, den Gott der Wüste, sein. Sie
könnte sich außerdem gegen die ägyptische Priesterschaft richten. Die
Priester waren auf ihre Reinheit stolz, die sie durch regelmäßige
Waschungen und Rasuren und durch das Tragen von leinenen Gewändern
erlangten. Nun verunreinigte der Herr die religiösen Eiferer mit ekligen
Insekten.
Die Zauberer waren nicht in der Lage, das Wunder nachzuahmen, und
gestanden zu, daß Gott es tat. ( Dies ist der Finger Gottes ; vgl. 2Mo
31,18; 5Mo 9,10; Ps 8,4; Lk 11,20 ). Wie der HERR zuvor geredet
hatte (vgl. 2Mo 7,3 ), blieb das Herz des Pharao verstockt und
unbußfertig (vgl. »wie der Herr geredet hatte«: 2Mo 7,13.22; 8,11 ).
d.4. Plage: Fliegen
( 8,16-28 )
2Mo 8,16-20
Mit der vierten Plage beginnt der zweite Zyklus von drei Plagen, wie die
Formulierung morgen früh zeigt (V. 16 ; vgl. 2Mo 7,15; 9,13 ). Wie die
ersten drei Plagen waren auch diese drei auf die Ägypter beschränkt
( Ich werde das Land Goschen, wo sich mein Volk befindet, anders
behandeln , 2Mo 8,18 ). Dies zeigt, daß Gott zwischen den Ägyptern und
den Israeliten einen Unterschied machte (vgl. 2Mo 9,4; 11,7 ), wobei die
einen für das Gericht, die anderen für die Befreiung ausersehen waren.
Dies sollte zusätzlich Gottes Souveränität und Macht beweisen.
Der Herr wies Mose an, noch einmal wegen der Befreiung der Hebräer am
Nil vor den Pharao zu treten (vgl. 2Mo 7,15 ). Falls der Pharao sich
weigern würde, sollten Fliegenschwärme ( 2Mo 8,17 ) über die Ägypter und
ihre Häuser geschickt werden. Die Fliegen sind möglicherweise durch die
verwesenden Frösche angezogen worden. Stechfliegen in Mengen (V. 20 )
meint wörtlich einen schweren oder niederdrückenden Schwarm. Es könnte
sich bei diesen Fliegen um die Hundefliege handeln, die wegen ihres
schmerzhaften Bisses bekannt war. Vielleicht repräsentierten sie Re,
eine bedeutende ägyptische Gottheit. Vielleicht handelte es sich aber
auch um Ichneumoniden , die den Gott Uatchit darstellten.
2Mo 8,21-28
Unter dem gemeinsamen Gewicht der vier Plagen gab der Pharao nach und
war bereit, einen Kompromiß vorzuschlagen. Die Israeliten sollten ihrem
Gott Opfer bringen, jedoch in Ägypten und nicht in der Wüste. Diesen
Kompromiß konnte Mose nicht annehmen. Er erklärte, daß ein Tieropfer in
Ägypten abscheulich sein würde. Dies könnte daran liegen, daß die
Ägypter den Stier für heilig hielten, weil er die Götter Apis oder Re
darstellte; ebenso die Kuh, die die Göttin Hathor widerspiegelte. Dies
würde für die Ägypter Gotteslästerung sein und zur Steinigung der
Israeliten führen.
Der zweite Kompromißvorschlag des Pharaos war, das Volk nur eine kurze
Strecke in die Wüste gehen zu lassen (V. 24 ). Mose nahm diesen
Kompromiß mit der ernsten Warnung an den Pharao an, nicht wieder, wie
bereits früher geschehen (V. 4.11 ), zu betrügen. Dies war eine
erstaunliche und mutige Feststellung, da der Pharao als Vorbild für
Gerechtigkeit und Wahrheit galt.
Mose verließ den Pharao in dem Glauben, daß der Herrscher sich an sein
Wort halten werde. Deswegen betete Mose gemäß der Bitte des Pharao um
Befreiung von der Plage. Aber der Pharao änderte seine Absicht wieder
und weigerte sich, sein Wort zu halten.
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