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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch
Walvoord Jack S. Deere
5. Mose Kapitel 07
2. Heiliger Krieg
( 5Mo 7 )
a. Das Gebot, die Einwohner des Landes zu vernichten
( 7,1-5 )
5Mo 7,1-2
Die hier erwähnten sieben Völker repräsentieren die Einwohner des Landes Kanaan
(vgl. 1Mo 15,19-21 ). Gott führte sechs dieser sieben Völker in seiner Rede an
Mose auf ( 2Mo 3,17 ), also alle außer den Girgaschitern , die (wie die Hetiter
... Amoriter und Jebusiter ) aus Kanaan stammen ( 1Mo 10,15-16 ). Das Besondere
in 5Mo 7,1-2 ist, daß Israel alle Völker bis an die Grenzen
Kanaans vernichten sollte (vgl. den Kommentar zu diesen Völkern in 5Mo 20,17 ).
Das Gebot, sie vollständig , also alle Männer, Frauen und Kinder, zu vernichten,
wurde zwar oft als unmoralisch und unvereinbar mit einem liebenden Gott
empfunden. Verschiedene Dinge hinsichtlich dieser Menschen müssen aber
berücksichtigt werden. Erstens verdienten sie wegen ihrer Sünde den Tod ( 5Mo
9,4-5 ). Studien zu ihrer Religion und Literatur und archäologische Reste machen
offenkundig, daß sie zu dieser Zeit die moralisch lasterhafteste Kultur der Erde
waren.
Zweitens beharrten sie in ihrem Haß auf Gott ( 5Mo 7,10 ). Hätten sie bereut,
hätte Gott sie verschont, wie er die Einwohner von Ninive verschont hatte, die
auf die Predigt Jonas hin Buße taten. Noch schien für diese Menschen aber Reue
völlig außer Frage zu stehen.
Drittens bildeten die Kanaanäer ein moralisches Krebsgeschwür
(vgl. 20,17-18 ; 4Mo 33,55; Jos 23,12-13 ), und auch nur einer von ihnen - auch
ein Kind wird erwachsen - hätte die Möglichkeit gehabt, Götzendienst und Unmoral
in Israel einzuführen, die sich rasch unter den Israeliten ausbreiten und über
Gottes eigenes Volk Zerstörung bringen konnten.
Viertens sollen zwei mildernde Umstände erwähnt werden. In manchen Fällen konnte
der Tod eines kanaanitischen Kindes ein Segen gewesen sein. Denn wenn ein Kind
stirbt, bevor es alt genug zur Eigenverantwortlichkeit geworden ist, ist es
wahrscheinlich, daß sein ewiges Geschick im Himmel in Sicherheit gebracht worden
ist. Der zweite zu bedenkende Umstand ist, daß eines Tages Jesus Christus
wiederkommen wird, um die unbußfertigen Gottlosen auf der Erde zu vernichten
(obwohl nichts davon gesagt wird, daß er Kinder töten wird), und dieser "heilige
Krieg" wird Israels heiligen Krieg als vergleichsweise harmlos erscheinen lassen
( 2Thes 2,5-10; Offb 19,11-21 ).
Hier ergibt sich also keine Spaltung zwischen dem Gott des Alten und dem Gott
des Neuen Testaments. In beiden Testamenten offenbart er sich als liebender und
gerechter Gott. Das Gebot, in einen heiligen Krieg zu ziehen, ist natürlich
nicht auf heute übertragbar, weil Gott in der Gegenwart nicht durch eine
einzelne Nation wirkt, um sein Königreich auf der Erde aufzurichten. Aber die
heutigen Christen sollten von diesem Gebot lernen, daß sie gegenüber der Sünde
in ihrem eigenen Leben ebenso unbarmherzig sein sollten wie Israel gegenüber den
Kanaanitern.
5Mo 7,3-5
Das Verbot von Mischehen lehrt einiges über die menschliche Natur. Paulus legt
dies Prinzip gut dar: "Wißt ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig
durchsäuert?" ( 1Kor 5,6 ) Die Heirat mit einem ungläubigen Kanaaniter war eine
Katastrophe für den Glauben eines Israeliten. Mose erinnerte die Menschen ( 5Mo
7,4 b), daß das gerechte Schwert des Herrn die beiden Wege trennt. Die
Kanaaniter sollten wegen ihrer Schlechtigkeit gerichtet werden; wenn sich die
Israeliten ihrer Schlechtigkeit anschließen würden, sollten sie auch das Gericht
mit ihnen teilen. Daher mußte alles, - auch die religiösen Gegenstände der
Kanaaniter - was vielleicht die leiseste Neugier nach falscher Anbetung erwecken
konnte, vollkommen ausgerottet werden. Die heiligen Steine (vgl. 5Mo 12,3; 2Mo
23,24; 34,13 ) waren vielleicht männliche Fruchtbarkeitssymbole und die
Ascherapfähle hölzerne Stäbe zur Ehre der Gottheit Aschera, der Gemahlin Baals.
Ähnliche Gebote wurden in 2Mo 34,11-15; 4Mo 33,50-52 und 5Mo 12,2-3 gegeben.
b. Die Grundlage des Gebotes
( 7,6-11 )
5Mo 7,6
Die Grundlage des Gebotes, die Kanaaniter zu vernichten, liegt in Israels
Erwählung durch Gott. Das Wort, das mit erwählt übersetzt wird, bedeutet "für
eine Aufgabe oder einen Beruf erwählt sein". Gott hatte Israel als sein Mittel,
die Welt zu heiligen, erwählt. Deshalb waren sie heilig (in Gottes speziellem
Sinn verstanden) und sein wertvoller Besitz (vgl. 5Mo 14,2; 26,18; Ps 135,4; Mal
3,17; vgl. den Kommentar zu 2Mo 19,5 ). Da die Kanaaniter das Land
verunreinigten und weil sie Israels vollständige Unterwerfung unter Gottes
Willen gefährdeten, mußten sie auch entweder Buße tun oder vernichtet werden.
Wie wir sahen, hatten sie es 400 Jahre lang abgelehnt, Buße zu tun.
5Mo 7,7-8
Die Erwählung Israels durch Gott sollte niemals eine Quelle des Stolzes für das
Volk sein. Denn Gott fand nie einen wirklichen Verdienst Israels, der ihn zu
seiner Wahl bewegt hätte. In Wahrheit hätte seine geringe Größe als Hindernis
für die Erwählung gereicht. Auf der anderen Seite nannte Mose zwei positive
Gründe für Israels Erwählung durch Gott. Erstens: Der HERR liebte Israel. Diese
göttliche Liebe ist letztlich ein Geheimnis, weil sie eben durch keinerlei Güte
des Volk begründet war. Zweitens: Er wählte sie aufgrund eines Eides, den er
Israels Vorvätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hatte (vgl. den
Kommentar zu 5Mo 1,35 ). Der Herr hatte den Patriarchen versprochen, daß ihre
Nachkom men ein mächtiges Volk und Erben des Landes Kanaan werden würden ( 1Mo
17,7-8; 26,3-5.24; 28,13-15 ), und daß er immer treu zu seinem Wort stehen würde
(vgl. Hebr 6,13-18 ). Aus diesem Grund führte er Israel aus dem Land der
Sklaverei ... heraus (vgl. 2Mo 13,3.14; 20,2; 5Mo 5,6; 6,12; 8,14; 13,6.11 ).
5Mo 7,7-11
Mose wollte, daß die Israeliten zwei Folgerungen aus ihrer Erwählung und dem
Loskauf durch Gott zögen. Erstens: Der HERR ist allein Gott . Er kann die
Geschichte bestimmen, Völker erheben und wieder zu Fall bringen. Zweitens: Er
ist der treue Gott . Die tausend Generationen sind ein sprichwörtlicher Ausdruck
in der Bedeutung von "unendlich" oder "für immer". Auch wenn er seinen Bund der
Liebe mit Israel (vgl. V. 12 ) niemals preisgeben wird, werden die ungehorsamen
Einzelpersonen für ihre Sünde ebenso gerichtet, wie Gottes Feinde in anderen
Völkern ( die, die ihn hassen ) durch ihn gerichtet werden. Deswegen mußte jeder
einzelne Israelit sorgfältig Gottes Geboten folgen.
c. Die Belohnung für den Gehorsam
( 7,12-16 )
5Mo 7,12
Dieser Vers faßt Vers 12-16 zusammen. Wenn das Volk dem Herrn gehorsam ist, wird
es seine Bundesliebe erfahren. Obwohl Gott den Bund wegen seiner Verheißungen an
die Patriarchen ( Vorväter ; vgl. V. 8.13 ; vgl. den Kommentar zu 5Mo 1,35 )
nicht preisgeben wird, können die Menschen die Segnungen des Bundes durch ihren
eigenen Ungehorsam verwirken.
5Mo 7,13-15
Für ihren Gehorsam versprach Gott ihnen den Segen der menschlichen, tierischen
und pflanzlichen Fruchtbarkeit in Israel. Die Israeliten konnten auch damit
rechnen, von den schrecklichen Krankheiten, die in Ägypten üblich gewesen waren
(vielleicht einschließlich der Geschwüre; vgl. 5Mo 28,27.60; 2Mo 15,26 ),
verschont zu bleiben.
5Mo 7,16
Die Verpflichtung der Israeliten bestand darin, beim Betreten des Landes alle
Menschen bis an die Grenzen Kanaans zu vernichten (vgl. V. 1-2 ). Wenn Israel
dies nicht tun würde, würde es von ihnen und ihren Göttern betört werden
(vgl. 2Mo 34,12-14 ) und würde als Folge davon die Segnungen, die gerade
beschrieben wurden ( 5Mo 7,13-15 ), nicht erfahren. Vers 16 war für Mose eine
natürliche Hinführung zu den Ermahnungen in Vers 17-26 .
d. Eine Ermutigung zum heiligen Krieg
( 7,17-26 )
5Mo 7,17-26
Mose kannte die Herzen der Israeliten. Er erinnerte daran, wie 40 Jahre zuvor
die Anakiter ihre Herzen hatten schmelzen lassen ( 5Mo 1,26-28 ). So beendete er
diesen Teil seiner Rede (über den heiligen Krieg), indem er die Schlachten in
die richtige Perspektive rückte. Die Israeliten sollten sich nicht auf die
Stärke ihrer Feinde konzentrieren, sondern auf die Großartigkeit des Herrn. Sie
hatten die wunderbare Niederlage des Pharaos durch wunderbare Zeichen und
Wunder (die 10 Plagen) gesehen. Diese waren durch seine mächtige Hand und seinen
ausgereckten Arm (vgl. 5Mo 4,34; 5,15; 11,2 ), also durch Gottes Stärke,
geschehen. Israel konnte erwarten, zu sehen, wie die Geschichte sich in der
Vernichtung der Kanaaniter wiederholen würde ( der HERR, euer Gott, wird das
gleiche tun , 5Mo 7,19 ).
Gott würde bewirken, daß Israels Feinde in eine Schlacht ziehen würden, als
würden sie von einem Schwarm Hornissen angegriffen (vgl. 2Mo 23,28; Jos 24,12 ).
(Manche meinen, der Hinweis auf die Hornissen sei wörtlich zu verstehen; andere
sehen darin einen Verweis auf die ägyptische Armee.) Die Feinde hatten wirklich
Angst vor Israel ( 2Mo 15,15; 4Mo 22,3; Jos 2,9-11.24; 5,1; 9,24 ). Gott würde
Israels Feinde in große Verwirrung stürzen ( 5Mo 7,23 ), das bedeutet, daß eine
göttlich inspirierte Panik die Kanaaniter überfallen und sie hilflos der
Schlacht ausliefern würde (V. 24 ). Alles dies würde nach einem gut konzipierten
Plan vor sich gehen ( Stück für Stück , V. 22 ), so daß das Land nicht zu
schnell entvölkert und von wilden Tieren überrannt werden würde.
Die Israeliten konnten von diesem großartigen Sieg überzeugt sein, wenn sie nur
den Glauben, die Schlacht zu beginnen, und nachher die Disziplin, die
zurückgelassenen Götzen mit dem Silber und Gold zu vernichten, hätten.
Anderenfalls würden die Israeliten vom Götzendienst gefangen werden, und dann
würden sie die Feinde im heiligen Krieg des Herrn sein. Die kanaanitischen
Götzen, von denen einige sexuelle Perversionen forderten, waren für Gott
verabscheuungswürdig. Deshalb sollte auch sein Volk sie verabscheuen, denn die
Bilder waren zur Zerstörung bestimmt ( beiseite tun , HErem ; vgl. den Kommentar
zu Jos 6,21 ).