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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch
Walvoord Jack S. Deere
5. Mose Kapitel 09
5Mo 9,4-6
Nach der Erfahrung der großartigen Siege der Eroberung würde es für die
Israeliten sehr leicht sein, stolz zu werden. Es würde auch leichter für sie
sein, geistlich stolz zu werden, wenn sie die göttliche Gunst, die Gott ihnen
mit diesen Siegen erwiesen hatte, bedachten. In jedem dieser drei Verse warnte
Mose vor der Gefahr, einen selbstgerechten Geist zu entwickeln, indem er ihnen
sagte, daß die Siege kein Ergebnis ihrer Gerechtigkeit sein würden.
Mose nannte ihnen stattdessen drei Gründe, weswegen Israel bei der Eroberung
siegreich sein würde. Erstens: Die Schlechtigkeit dieser Völker (V. 4-5 ) war so
groß, daß sie Gottes Gericht herbeirief. Gott ist zwar der Gott Israels, aber er
ist auch der Gott aller Völker. Alle sind ihm verantwortlich. Zweitens: Gott
würde Israel den Sieg geben, weil er es den Patriarchen geschworen hatte (vgl.
den Kommentar zu 5Mo 1,8; beachte 1Mo 15,13-21 ,wo es sowohl um Gottes Gericht
über die bösen Amoriter als auch um die Landverheißung an Abraham geht).
Drittens: Der Herr gab Israel das Land als reines Gnadengeschenk, denn die
Israeliten waren ein halsstarriges Volk , eigensinnig und ohne Einsicht ( 5Mo
9,6; vgl. V. 13 ; 5Mo 10,16; 31,27 ). Später wies Mose darauf hin, daß die
Israeliten es gerade jetzt vielmehr verdienten, vernichtet zu werden ( 5Mo
9,13-14 ) als mit dem Geschenk des Landes gesegnet zu werden. So sollte Israel
niemals wegen seiner Siege bei der Eroberung eine selbstgerechte Haltung
entwickeln. Diese Siege würden ihnen wegen der Schlechtigkeit ihrer Feinde,
wegen Gottes Verheißung und wegen Gottes Gnade gegeben werden.
Das fünfte Buch Mose
b. Eine Darstellung von Israels rebellischer Geschichte
( 9,7-10,11 )
(1) Das goldene Kalb ( 5Mo 9,7-21 )
5Mo 9,7-14
Dieser und der folgende Abschnitt ( 5Mo 9,22-10,11 ) sind ein mit guten
Argumenten vorgebrachter Kommentar zur Bedeutung der Feststellung "du bist ein
halsstarriges Volk" ( 5Mo 9,6 ). Die nachdrückliche Mahnung behalte das in
Erinnerung und vergiß es niemals unterstreicht die Absurdität jeder Annahme
Israels, daß das Land ihm als Belohnung für seine Gerechtigkeit gegeben worden
war. Mose benutzte einen Vorfall aus ihrer Vergangenheit, nämlich die Anbetung
des goldenen Kalbs, um zu verdeutlichen, daß die israelitische Geschichte fast
immer eine Geschichte der Rebellion (V. 7 ) gegen Gottes Gnade gewesen war.
Dieser Vorfall ( 2Mo 32 ) verdeutlicht vielleicht besser als jedes andere
Beispiel in dieser Zeit Israels Verfallenheit in Sünde auf der einen Seite und
Gottes Gnade auf der anderen Seite. Während Mose 40 Tage und 40 Nächte auf dem
Berg Horeb (Sinai; vgl. 5Mo 1,2 ) fastete und deswegen vollkommen abhängig von
Gott war, schmausten die Menschen. Während Mose die Zehn Gebote (die Tafeln des
Bundes , 5Mo 9,9.11 ) durch den Finger Gottes erhielt (vgl. den Kommentar zu 2Mo
31,18 ), brachen die Menschen einige der Gebote, indem sie das goldene Kalb
anbeteten (vgl. den Kommentar zu 2Mo 32,6 ). Während der Herr mit Mose den Bund
schloß, wurden die Menschen verdorben und wandten sich schnell ab ( 5Mo 9,12 ).
Sogar Gott selbst stellte fest, daß die Menschen halsstarrig seien (V. 13 ).
Seine Rebellion war so groß, daß Gott das Volk vernichten und mit Mose ganz neu
beginnen wollte (vgl. 2Mo 32,9-10 ).
5Mo 9,15-21
Diese Verse beschreiben Moses Reaktion auf die Sünde der Menschen. Die Tatsache,
daß er erwähnt, daß sie sich schnell abgewandt hatten (vgl. V. 12 , "sind
schnell abgewichen"), unterstreicht die Unbeständigkeit und die Größe der Sünde
der Menschen. Als Mose die zwei Tafeln vor den Menschen in Stücke schlug,
verdeutlichte er anschaulich, was sie mit ihrem Bund mit dem Herrn getan hatten.
Sie hatten ihr Abkommen mit ihm verletzt ( 2Mo 24,3 ). Deswegen hatte der Herr
das Recht, den Gesetzesbund vom Sinai aufzulösen.
Als zweites fastete und betete Mose 40 Tage und 40 Nächte lang ( 5Mo 9,18; vgl.
V. 25 ; 5Mo 10,10 ). Im AT war es für die Menschen normal, in Zeiten der Buße zu
fasten (vgl. Ri 20,26; 2Sam 12,16; 1Kö 21,27; Neh 1,4 ). Moses Fasten zeigt
seine Einheit mit dem Volk und seinen Greuel vor ihrer Sünde. Ihr Übel hatte
Gottes Ärger hervorgerufen ( 5Mo 9,18-20 ). Die Worte der HERR hörte mich lassen
darauf schließen, daß Mose betete. Der Inhalt seiner Gebete wird in
Vers 26-29 festgehalten. Nur in Vers 20 wird im AT davon berichtet, daß Mose für
Aaron betete , um auch sein Leben zu retten. Moses vollständige Zerstörung des
goldenen Kalbs - satirisch euer sündenvolles Ding genannt - machte jede
Wiederverwendung des Goldes dieses Götzen unmöglich (vgl. den Kommentar zu 2Mo
32,20 ). Moses Niederreißen des Götzen macht auch deutlich, daß die Menschen
selbst die völlige Vernichtung verdienten. Nur Gottes Gnade - hervorgerufen
durch Moses Fürsprache - rettete die Menschen.
5Mo 9,22
(2) Andere Beispiele der Rebellion ( 5Mo 9,22-24 )
Dieser Vers deutet darauf hin, daß Mose ohne Unterbrechung unzählige Beispiele
für die Rebellion der Israeliten hätte aufzählen können, die den Herrn geärgert
hatten. Zu dem Vorfall in Tabera , wo die Menschen sich über ihr Schicksal
beklagten, vgl. 4Mo 11,1-3 .Zur Rebellion in Massa , wo die Menschen sich über
den Wassermangel beklagten, vgl. 2Mo 17,1-7 . Zum Aufstand am Kibrot-Taawa , wo
die Menschen sich über das Manna beklagten, vgl. 4Mo 11,31-34 .
5Mo 9,23-24
Nachdem Gott bei dem Vorfall mit dem goldenen Kalb seine Gnade gezeigt hatte,
indem er das Volk nicht vernichtet hatte, hätte man vielleicht eine bedeutende
Wandlung der Herzen der Menschen erwarten können. Aber sie rebellierten
gemeinsam wieder gegen ihren Gott, indem sie sich weigerten, Kadesch-Barnea zu
verlassen und die Schlacht um ihr Land zu beginnen. So war Mose vollkommen
gerechtfertigt, als er daraus schloß, daß die Israeliten bei jeder bedeutsamen
Wendung in ihrer Geschichte rebellisch geworden waren. Auch Christen müssen mit
der Gefahr der Rebellion gegen Gott rechnen, wenn sie aufhören, ihm zu vertrauen
oder zu gehorchen, wie es Israel tat ( 1Kor 10,1-12 ). Sie sind genauso in allen
Dingen zum Dank für Gottes Gnade verpflichtet wie die Israeliten der
Wüstengeneration.
5Mo 9,25-29
(3) Moses Bitte ( 5Mo 9,25-29 )
Der Inhalt von Moses vermittelndem Gebet wird erst hier wiedergegeben, obwohl er
in Vers 19 scheinbar besser aufgehoben gewesen wäre. Vielleicht findet er sich
wegen der Worte von Vers 24 hier. Wenn die Menschen von Anfang an so rebellisch
waren, warum beseitigte sie Gott dann nicht? Dieses Gebet offenbart die Antwort
auf diese Frage.
Die Verse zeichnen eines der Mustergebete des AT auf. Die Erwähnung der 40 Tage
und 40 Nächte erinnert an Moses Fasten (V. 18 ) und weist ebenso auf seine
Ehrlichkeit hin wie auf sein Verständnis der Tragweite dieser Situation. Er war
vollkommen mit Gottes Herrlichkeit und Ehre auf der Erde beschäftigt. Er bat
nicht für Israel auf der Grundlage irgendeines seiner (Israels) Verdienste.
Vielmehr "erinnerte" er Gott daran, daß Israel sein Eigentum sei (vgl. V. 29 und
den Kommentar zu 5Mo 4,20 ). Deswegen würde Gottes Vernichtung Israels im Licht
der Verheißung an die Patriarchen ( Abraham, Isaak und Jakob ; vgl. 5Mo
9,5; vgl. den Kommentar zu 5Mo 1,8 ) seine Fähigkeit, seine Verheißung zu
erfüllen, in Frage stellen ( 5Mo 9,28 ). Dieses Gebet enthielt auf Moses Seite
keine Selbstgerechtigkeit. Statt dessen entsprang es der Sorge um Gottes
Verehrung und aus der Bitte an ihn, wieder einmal seine Gnade durch die
Vergebung von Eigensinnigkeit, Schlechtigkeit und Sünde (V. 27 ) des Volkes
Gottes, seines Eigentums, das er aus Ägypten durch seine Macht (vgl. V. 26 ) und
seinen ausgereckten Arm herausgeführt hatte, zu verdeutlichen (vgl. den
Kommentar zu 5Mo 4,31 ).