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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch
Walvoord Jack S. Deere
5. Mose Kapitel 11
b. Eine Erklärung, den Herrn wegen seiner mächtigen Taten zu lieben
( 11,1-7 )
5Mo 11,1
Wieder einmal legte Mose besonderen Nachdruck auf die Untrennbarkeit von Liebe
und Gehorsam (vgl. 5Mo 6,5-6; 7,9; 10,12-13; 11,13.22;19,9; 30,6.8.16.20 ). Der
letzte Test für die Liebe eines Israeliten zu Gott war es, ob er ihm gehorchte
(vgl. Joh 14,15 ). Im Hebr. bedeutet das Gebot, den HERRN zu lieben , ihn für
die innigste Beziehung zu erwählen und dann diese Wahl durch Gehorsam gegen
seinen offenbarten Willen auszudrücken.
5Mo 11,2-7
Die ganze Geschichte Israels stand unter der Leitung des Herrn, der es dazu
motivieren wollte, ihn uneingeschränkt zu lieben. Die Disziplin des Herrn weist
auf Gottes moralische Erziehung seines Volkes hin. Wegen der Eigensinnigkeit des
menschlichen Herzens braucht es sorgfältige und durchgreifende Methoden, um
diesen Eigensinn zu bezwingen. So schickte Gott Israel in Ägypten "zur Schule",
damit es von seiner Majestät und Kraft ( mächtige Hand und ausgereckter Arm ;
vgl. 5Mo 4,34; 5,15; 7,19 ) lernen und mit dankbarem Gehorsam für seine
Befreiung vom Pharao antworten könnte. Israel wurde eindeutige Zeichen gegeben
( 5Mo 11,3; die 10 Plagen), damit es seine Erfahrungen verstehen könnte. Der
Vorfall am Roten Meer (wörtlich "See des (Papyrus-) Schilfs", vgl. den Kommentar
zu 2Mo 14,2 ) und der folgende völlige Ruin der Ägypter ( 5Mo 11,4 ) konnte nur
durch Gottes wunderbare Befreiung und Gericht erklärt werden.
Nach der ägyptischen Erfahrung schickte der Herr seine Kinder in der Wüste für
40 Jahre "in die Schule". Hier wurde ihre moralische Erziehung weiterhin
vertieft, als sie in allen ihren Bedürfnissen völlig von ihm abhängig waren. Der
unbestimmte Hinweis was er für euch tat (V. 5 ) erinnerte an Gottes Wunder für
sein Volk in der Wüste, wie z. B. das Wasser aus dem Felsen ( 2Mo 17,1-7 ), das
Manna und die Wachteln ( 2Mo 16 ). Gottes Erziehung hatte allerdings nicht immer
nur positive Ergebnisse. Durch den Auszug lernten die Menschen Gottes Gnade und
Macht kennen, und in der Wüste seinen fürsorglichen Schutz. Durch die Rebellion
von Datan und Abiram ( 4Mo 16 ) lernte Israel dann Gottes Heiligkeit kennen.
Hätte es nicht Moses Fürbitte gegeben, so hätte der Herr das ganze Volk wegen
seines murrenden Unglaubens ( 4Mo 17,6 ) "vertilgt" ( 4Mo 17,10 ).
Mose ermahnte die Menschen, aus ihrer Vergangenheit zu lernen, weil Gott ihre
Geschichte mit einem lehrhaften Ziel geplant hatte. Die Betonung auf eure
eigenen Augen und die Erwähnung der Kinder , die die Ereignisse dieser Periode
nicht sahen ( 5Mo 11,2 ), wies auf die elterliche Verantwortung hin, ein
lebendiges Beispiel des Gehorsams für die Kinder zu sein und die Wahrheiten, die
sie aus eigener Erfahrung gelernt hatten, weiterzugeben.
c. Eine Ermahnung, Gottes Geboten zu gehorchen, weil Erfolg und Lebensdauer in
dem neuen Land davon abhängen
( 11,8-25 )
5Mo 11,8-9
Mose wollte, daß die Menschen einen wichtigen Schluß aus seinem kurzen Überblick
über ihre Geschichte (V. 1-7 ) zogen. Da Gott Israels vergangene Erfahrungen
geplant hatte, um es moralisch zu erziehen, hätte es für das Volk klar sein
müssen, daß das Erleben der Gnade oder des Gerichts Gottes von seinem
moralischen Verhalten abhing. Deswegen konnten sie in dem neuen Land nur
gedeihen, wenn sie alle Gebote Gottes beachteten (gehorchten). Die Stärke der
Israeliten war direkt von ihrem Gehorsam abhängig. So war letztlich die
übernatürliche Fähigkeit, stärkere Feinde zu besiegen, und die Fähigkeit, lange
im Land zu leben (vgl. 5Mo 4,40; 5,16; 6,2; 25,15; 32,47 ), eine Frage der
Moral, nicht der militärischen Geschicklichkeit. (Zu den Worten: das Land, wo
Milch und Honig fließen , die häufiger in 5.Mose vorkommen, vgl. den Kommentar
zu 2Mo 3,8 .)
5Mo 11,10-15
Die Erwähnung der Unterschiede zwischen dem verheißenen Land und Ägypten sind
vielleicht durch die Erinnerung an Datan und Abiram veranlaßt worden (V. 6 ).
Diese Männer hatten Ägypten "ein Land, darin Milch und Honig fließt" genannt und
beklagt, daß Mose ihnen nichts Besseres gegeben hatte ( 4Mo 16,12-14 ).
Allerdings hatte das Land Kanaan weit mehr landwirtschaftliche Möglichkeiten.
Während die Menschen in Ägypten auf Bewässerung angewiesen waren, würde das Volk
Gottes Regen vom Himmel haben, weil er das ganze Jahr über das Land wachte. Aber
dieser Regen hing im Gegensatz zur Bewässerung nicht von menschlicher
Erfindungsgabe oder Fähigkeit ab, sondern vielmehr vom Willen Israels, den
Geboten desjenigen, der den Regen macht, zu gehorchen. Dies bedingte, ihn zu
lieben und ihm zu dienen (vgl. 5Mo 10,12 ). Der Herbstregen (auch der Frühregen
genannt) kommt im September/Oktober, der Frühlingsregen (auch Spätregen genannt)
im März/April (vgl. Joe 2,23 ). Diese Regengüsse beginnen und beenden die
Regenperiode. Die Regengüsse sind notwendig, damit Pflanzen und Bäume, wie
Getreide (Weizen, Flachs und Gerste), Reben (Wein), Olivenbäume (Öl) und Gras
auf den Wiesen wachsen können.
5Mo 11,16-21
Gott warnte Israel noch einmal durch Mose vor der Anbetung anderer Götter . Dies
hängt mit Vers 13-15 eng zusammen, weil viele der Götter, die in Kanaan
angebetet wurden, Fruchtbarkeitsgottheiten waren, also Götter des Getreides, des
Öls, des Regens usw. Wenn das Volk Israel nicht besonders vorsichtig (vgl. den
Kommentar zu 5Mo 4,9 ) war, konnte es leicht von seinen heidnischen Nachbarn
dazu verführt werden, an der sinnlichen Anbetung dieser Gottheiten teilzunehmen.
Das Vertrauen auf den Herrn für die Fruchtbarkeit des Landes würde sich leicht
auf einen oder mehrere dieser falschen Götter übertragen lassen. Diese Anbetung,
die vom Gebiet der Ethik losgelöst war und die rituelle Sexualität betonte,
machte solchen Eindruck auf die menschlichen Herzen, daß unvorsichtige und
moralisch undisziplinierte Israeliten in diesem fatalen Spinnennetz
gefangengenommen werden konnten.
Der Zorn Gottes, der sich in einer Hungersnot ausdrückte, ( er wird den Himmel
schließen ), konnte durch das Fernhalten von der Anbetung falscher Götter
vermieden werden. Dies war göttliche Ironie, weil Israels Versuch, den Regen
durch die Anbetung kanaanäischer Gottheiten sicherzustellen, darin enden würde,
daß Gott den Regen zurückhalten würde!
Jedenfalls war ihr Wille, die Sünde zu vermeiden, so schwach, daß er nur durch
das sorgfältige Beachten der Worte Moses über die göttliche Gnade und Befreiung
und über Sünde und das Gericht aufrechterhalten werden konnte. Sie mußten sich
diese Worte ... in ihre Herzen (vgl. 5Mo 6,6 ) und in ihre Gesinnung fest
einprägen . (Zu dem Binden dieser Worte an die Hände und Stirne vgl. den
Kommentar zu 5Mo 6,8 .) Nur wenn sie Gottes Wort in allen Bereichen ihres Lebens
und ihrer Häuser Einfluß nehmen ließen und wenn sie ihre Kinder sorgfältig diese
Dinge lehrten (vgl. 5Mo 6,7 ), konnte das Volk hoffen, der Verführung zur
falschen Anbetung zu entkommen und dauerhaften Wohlstand in dem Land, das der
Herr ihnen durch einen Eid gegenüber ihren Vorvätern gegeben hatte (vgl. den
Kommentar zu 5Mo 1,35 ), zu finden.
Das gleiche Prinzip gilt für Christen heute. Das Gebot, die Heiligen Schriften
zu kennen und zu beachten, bewahrt Gläubige vor zeitgenössischen Formen falscher
Anbetung (vgl. 2Tim 3,1-9 mit 2Tim 3,14-17 ). Deswegen ermahnt Paulus alle
Christen, "das Wort Christi reichlich in euch wohnen zu lassen" ( Kol 3,16 ).
5Mo 11,22-25
An dieser Stelle seiner Rede wandte Mose sich vom Thema des langen Lebens im
Land dem Thema der erfolgreichen Eroberung des Landes zu. Die Menschen
sollten den HERRN lieben (vgl. 5Mo 6,5 ). Gehorsam gegenüber den speziellen
Geboten war ein notwendiger Ausdruck der Liebe eines Menschen zu Gott (vgl. 5Mo
11,1 ). Konsequente Treue zu ihm ( anhangen ; vgl. 5Mo 10,20; 13,5; 30,20 ) war
ein Zeichen der Liebe.
In Erwiderung ihres Gehorsams würde der Herr Israel übernatürlichen Erfolg gegen
überlegene (größere und stärkere) feindliche Armeen gewähren. Er würde Schrecken
und Angst unter ihre Feinde bringen, so daß sie nicht erfolgreich gegen Israel
kämpfen konnten. Rahabs Worte zu den Spionen, "ich weiß, daß der Herr euch das
Land gegeben hat, denn ein Schrecken vor euch ist über uns gefallen" ( Jos
2,9 ), sind ein Beispiel der Erfüllung dieser Verheißung (vgl. 2Mo 15,15-16; 5Mo
2,25; 28,10; Jos 2,11.24; 5,1 ). Hätte Israel Gott weiterhin treu gehorcht,
hätten sich seine Grenzen vergrößert ( 5Mo 11,24; vgl. den Kommentar zu 5Mo
1,7 ), um die Verheißung an Abraham zu erfüllen ( 1Mo 15,18 ). Aber wegen
Israels Ungehorsam liegt die Erfüllung der Verheißung für das ganze Land noch
immer in der Zukunft.
d. Die Segnungen und Verwünschungen am Berg Ebal und am Berg Garizim
( 11,26-32 )
5Mo 11,26-32
Zu Einzelheiten zu diesen Versen vgl. den Kommentar zu Kapitel 27-28 . 5Mo
11,26-32 bilden einen passenden Abschluß dieses Teils der Rede Moses. Noch
einmal unterstreicht Mose, daß die Geschichte Israels von dessen ethischer
Beziehung zu dem Herrn abhängt.