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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch
Walvoord Jack S. Deere
5. Mose Kapitel 13
13,1
Der zweite Grund für die widerwärtige Natur heidnischer Anbetung ist die Tiefe
der Greuel, in die sie führt. Bei der Anbetung ihrer Götter vollbringen Heiden
alle Arten verabscheuungswürdiger Dinge, die der Herr haßt. Das Schlimmste
dieser "verabscheuungswürdigen Dinge" war das Kinderopfer. Diese Praxis, ihre
Söhne und Töchter wie Schlachtopfer im Feuer zu verbrennen , war häufig mit der
Anbetung des ammonitischen Gottes Moloch verbunden ( 3Mo 18,21; 20,2-5; 2Kö
23,10; Jer 32,35 ). Gottes Strafe für Kinderopfer war der Tod ( 3Mo 20,2-5 ).
Salomo baute trotzdem einen Ort zur Anbetung des Moloch auf dem Ölberg ( 1Kö
11,7 ), und Ahas ( 2Chr 28,3 ) und Manasse ( 2Kö 21,6 ) opferten ihre eigenen
Kinder im Feuer. Die Praxis der Kinderopfer wird als ausschlaggebender Grund für
das Exil des nördlichen israelitischen Königreiches im achten Jh. v. Chr.
genannt ( 2Kö 17,6.17 ). So führte die einfache Neugier auf üble religiöse
Praktiken möglicherweise zur Vernichtung eines Volkes. Dieselbe Warnung ist vom
Apostel Paulus wiederholt worden. "Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon
auch nur zu reden ist schändlich" ( Eph 5,12 ).
b. Die Werbung für den Götzendienst durch einen falschen Propheten
( 13,2-6 )
5Mo 13,2-6
Nach dem generellen Verbot der Verwicklung in heidnische Anbetung ( 5Mo
12,29-13,1 ) legte Mose drei Wege dar, wie die Versuchung zum Götzendienst
möglicherweise kommen könnte: Durch einen falschen Propheten ( 5Mo 13,2-6 ),
durch einen geliebten Menschen (V. 7-12 ) oder durch "Revolutionäre", die eine
ganze Stadt erfolgreich zum Abfall verführt hatten (V. 13-19 ).
Wunderbare Zeichen allein waren niemals als Test für die Wahrheit gedacht.
Wunder geschehen in vielen Religionen, weil Satan falsche Religionen und falsche
Propheten benutzt, um die Welt zu täuschen (vgl. 2Kor 11,13-15; Eph 6,11; Offb
12,9 ). Daher warnte Mose die Menschen, daß der Maßstab für die Wahrheit
niemals ein wunderbares Zeichen oder Wunder (oder andere Bereiche der
menschlichen Erfahrung) sein kann. Der Maßstab für die Wahrheit ist das Wort
Gottes.
Die Prophezeiung eines Propheten oder Träumers kann wahr werden. Aber wenn seine
Botschaft Gottes Geboten zuwiderlief, sollten die Menschen Gott und seinem Wort
um vieles mehr vertrauen als ihrem Wundererlebnis. Wenn menschliche Erfahrung
der klaren Unterweisung Gottes zu widersprechen schien, sollten sich die
Israeliten in Gehorsam unter Gottes Gebote beugen, weil sein Wort Wahrheit ist
(vgl. Joh 17,17 ).
Die Israeliten sollten jede Werbung zum Götzendienst als einen Test ihrer Liebe
zu dem Herrn betrachten. Obwohl immer die Gefahr bestand, daß sie einer
Versuchung erliegen könnten, würde mit jedem erfolgreichen Widerstand gegen die
Sünde ihr Vertrauen in ihn und ihre Liebe zu ihm stärker werden (vgl. Jak
1,2-4 ). Sie sollten ihn lieben ... ihm nachfolgen ... ihn verehren ... ihm
gehorchen ... dienen und fest zu ihm halten (vgl. 5Mo 10,20; 11,22; 30,20 ). Die
Todesstrafe für einen falschen Propheten war angemessen, denn wenn er die
Menschen erfolgreich zum Götzendienst verführen würde, würde er sie unter Gottes
Gericht bringen (vgl. 5Mo 7,26 ). Einen falschen Propheten zu töten war ein Weg,
um das Böse in Israel auszurotten . Die Notwendigkeit, die nationale Reinheit
aufrecht zu erhalten, wurde von Mose sehr betont, denn das Gebot "das Böse aus
deiner Mitte wegtun" kommt neunmal vor ( 5Mo 13,6; 17,7.12; 19,19; 21,21;
22,21.22.24; 24,7 ).
c. Die Werbung für den Götzendienst durch Familienmitglieder oder Freunde
( 13,7-12 )
5Mo 13,7-8
Vielleicht war die tragischste und schmerzhafteste aller Situationen, die Mose
sich vorstellen konnte, die Versuchung zum Götzendienst durch eine geliebte
Person. Er zeigte, daß er die Tiefe der Tragödie verstand, als er wohlüberlegt
mit den bedeutsamen Worten: dein eigener Bruder ... die Frau, die du
liebst (wörtlich: die Frau deines Herzens), oder dein bester Freund die
verschiedenen Beziehungen beschrieb. Freunde versuchen oft, einander zu
beeinflußen. Anders als im vorangegangenen Fall, wo falsche Propheten offen die
Menschen zum Götzendienst zu verführen versuchten (V. 2-3 ), wurde diese
Versuchung heimlich und persönlich übermittelt. Die Unsinnigkeit der Versuchung
wird durch Moses Erklärung der anderen Götter unterstrichen. Sie sind Götter,
die weder ihr noch eure Väter (Vorfahren) gekannt haben . Mose meinte nicht, daß
die Menschen intellektuell nichts über diese Götter gewußt haben, aber sie haben
nichts aus der Erfahrung über sie gewußt. Diese "anderen Götter" hatten nichts
für Israel getan und würden auch niemals etwas tun, weil sie nicht existierten.
5Mo 13,9-11 a
Die Person, die versucht worden war, sollte zuerst antworten, indem sie der
Versuchung nicht nachgab ( gib nicht nach ). Das Gebot, nicht auf ihn zu hören ,
bedeutete vielleicht, nicht auf seine dringende Bitte einzugehen, daß seine Wege
geheim bleiben sollten. Da die Versuchung durch eine geliebte Person käme, würde
die versuchte Person natürlich Mitleid oder andere Gefühle empfinden und würde
vielleicht geneigt sein, die Sünde der geliebten Person zuzudecken ( ihn
schützen ). Aber hier galt es wiederum, Gottes Gebote über die menschlichen
Gefühle und Erfahrungen regieren zu lassen. Die versuchte Person sollte die
geliebte Person vor das Volk stellen und dann tatsächlich der erste sein, der
ihn zu Tode steinigte (vgl. Sach 13,3 ). Durch das Werfen des ersten Steines
wurde geprüft, ob das Zeugnis des Anklägers wahr sei. Die Teilnahme des Restes
der Gemeinschaft zeigte dann ihre Treue gegenüber dem Herrn und ihre vollkommene
Feindschaft allem gegenüber, was die Treue gefährden und sie vom Herrn wegführen
könnte.
5Mo 13,11-12 (5Mo 13,11b-12)
Die Folge eines solchen strengen Vorgehens würde sein, daß ganz Israel von
dieser außerordentlichen Hingabe gegenüber dem Herrn hören und sich davor
fürchten würde , ihm nicht zu gehorchen ( Apg 5,11 ). Das ist genau das, was
Mose von den Menschen verlangte - eine außerordentliche Verpflichtung (alle
anderen persönlichen Beziehungen übertreffend) Gott gegenüber, der dem Volk
außerordentliche Gnade erwiesen hatte ( der dich aus Ägypten, aus dem Land der
Sklaverei, herausgebracht hat ; vgl. 2Mo 13,3.14; 20,2; 5Mo 5,6; 6,12; 7,8;
8,14; 13,6 ). An diesen Satz hat Jesus vielleicht gedacht, als er von seinen
Nachfolgern eine ähnliche Verpflichtung verlangte (vgl. Mt 10,34-39; Lk 14,26 ).
d. Die Zerstörung einer abtrünnigen Stadt
( 13,13-19 )
5Mo 13,13-14
Die Situation, die Mose sich vorstellte, war hier vielleicht die für das Volk
als Ganzes gefährlichste. Verschiedene bösartige Männer können eine ganze Stadt
in die Irre führen. Die Schlechtigkeit der Männer wurde besonders durch die
Tatsache erhellt, daß sie eine der Städte, die der Herr Israel geben würde,
täuschten.
5Mo 13,15-19
Die Bestrafung der Sünde mußte so drastisch sein, daß, bevor irgend etwas getan
werden konnte, die Wahrheit des Berichtes durch eine gründliche Untersuchung
bestätigt werden mußte. Wenn der Bericht bestätigt war, mußte die Stadt wie eine
kanaanäische Stadt behandelt werden: Sie mußte für die vollständige Vernichtung
der Menschen und des Viehbestandes (zu HAram , zerstöre es vollständig , vgl.
den Kommentar zu 5Mo 7,26; Jos 6,21 ) abgesondert werden. Die Tatsache, daß die
ganze Beute vernichtet werden mußte und daß die Stadt niemals wieder aufgebaut
werden durfte, machte jede gierige oder ungesetzliche Motivation bei denen, die
die Vernichtung ausführen sollten, unmöglich. Gehorsam gegenüber diesem Gebot
würde eine moralische Reinigung des Landes und eine geistliche Erneuerung mit
sich bringen. Dann würde der Herr die Menschen in Barmherzigkeit und Mitleid
durch das Zunehmen ihrer Zahl, wie er es mit Eid versprochen hatte (vgl. 5Mo
4,31 ), gedeihen lassen.
Aber die meiste Zeit versagte Israel darin, die Gebote dieses Kapitels zu
befolgen. Dieser Abfall führte dann zum Exil des nördlichen und später des
südlichen Königreiches. Die Gebote dieses Kapitels sind nicht für Christen
bestimmt, weil sie in keinem speziellen, von Gott erwählten Volk leben; das
bedeutet, daß die neutestamentliche Kirche keine Theokratie ist. Allerdings
sollte kirchliche Disziplin (Gemeindezucht) geübt werden ( Mt 18,15-17; 1Kor
5 ), und es gibt eine Sünde, die zum Tod führt ( 1Joh 5,16-17; vgl. Hebr
10,26-31 ).