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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch
Walvoord Jack S. Deere
5. Mose Kapitel 17
5Mo 16,21-17,1
Die erste Verantwortung der Richter war es, unreine Praktiken der Anbetung im
Land zu verhindern. Alles, was vielleicht zum Synkretismus (Anpassung der
Anbetung des Herrn an heidnische Formen der Anbetung) führen könnte, war
verboten. Dies schloß jeden hölzernen Ascherapfahl (Symbol der Aschera,
Fruchtbarkeitsgöttin und Gefährtin des Baal) und jeden heiligen Stein , eine
Steinsäule als Symbol männlicher Fruchtbarkeit, ein (vgl. 5Mo 7,5; 12,3; 2Mo
34,13 ).
Dem Herrn ein mangelhaftes Opfer zu bringen ( 5Mo 17,1; vgl. 5Mo 15,21 )
bedeutete, etwas in das Heiligtum zu bringen, das in der Anbetung Gottes fremd
war, wie eben Ascherapfähle oder heilige Steine der echten Anbetung fremd waren.
Solch ein Opfer war dem Herrn widerlich. Gott weniger als das Beste anzubieten
hieß, seinen Namen zu "verachten" ( Mal 1,6-8 ). Ein weniger als perfektes Opfer
anzubieten bedeutete letztlich den Abfall davon, ihn als den anzuerkennen, der
schließlich für alles, was im Leben am besten ist, sorgt. Ebenso war es der
Abfall von der Anerkennung der ungeheuren Trennwand, die zwischen dem vollkommen
perfekten Gott und den sündigen Menschen besteht.
Die Priester waren normalerweise dafür verantwortlich, die reine Anbetung am
Heiligtum (z. B. keine Fruchtbarkeitssymbole oder unvollkommenen Opfer) zu
bewahren, aber die endgültige Verantwortung lag bei den Richtern. Wenn die
Priester Fehler machten, war es notwendig, daß die Richter einschritten.
5Mo 17,2-7
Die Richter mußten auch dafür sorgen, daß falsche Anbeter hingerichtet wurden.
Einer, der andere Götter anbetete, verdiente die Todesstrafe, weil sein Tun die
Existenz des ganzen Volkes gefährdete. Die Anbetung der Sterne war ebenso
verboten (vgl. 5Mo 4,19 ), weil sie die unbelebte Schöpfung mehr als den
lebendigen Schöpfer verehrt. Die Hinrichtung konnte nur vollzogen werden,
nachdem alles durch eine gründliche Untersuchung bewiesen worden war. Um sich
gegen eine unzuverlässige Hinrichtung abzusichern, wurden zwei oder drei
unabhängige Zeugen benötigt. Ein Zeuge war nicht ausreichend (vgl. 5Mo 19,15 ),
denn wenn er log, konnte es niemand überprüfen.
Die Zeugen mußten die ersten bei der Hinrichtung sein. Wenn sich also später
ihr Zeugnis als falsch herausstellte, waren sie tatsächlich Mörder geworden und
mußten selbst hingerichtet werden. Die ganze Gemeinschaft ( das ganze Volk )
würde sich dann an der Hinrichtung erfreuen, wodurch sie ihre Ablehnung anderer
Götter ( 5Mo 17,3 ) und ihre Treue zu dem Herrn bewiesen. Solcher Götzendienst
war ein Unrecht, von dem sich die Menschen reinigen mußten (vgl. V. 12 ; vgl.
den Kommentar zu 5Mo 13,6 ).
Die neutestamentlichen Gemeinden sind in ähnlicher Weise verantwortlich, sich
rein zu halten. Ein christlicher Missetäter sollte aus seiner örtlichen Gemeinde
"ausgeschlossen" werden, wenn eine gründliche Untersuchung seine Sünde beweist
und er nicht Buße tun will. Wenn er ein wirklich Glaubender ist, wird er sein
ewiges Leben nicht verlieren. Aber er wird auf der Erde Verlust erleiden und
weniger Lohn im Himmel erhalten ( Mt 18,15-20; 1Kor 3,10-15;5; 1Tim 5,19 ).
5Mo 17,8-13
Mose traf Vorsorge für kommende Richter im verheißenen Land, ganz ähnlich wie er
in der Zeit der Wüstenwanderung für Richter gesorgt hatte ( 5Mo 1,17 ). Wenn ein
Richter den Eindruck hatte, daß ihm ein Fall zu schwer war, konnte er die
Angelegenheit zum zentralen Gerichtshof (bestehend aus Priestern und dem
amtierenden Oberrichter ) bringen, damit er am zukünftigen Sitz des zentralen
Heiligtums ( der Ort, den der HERR wählen würde ) verhandelt wurde. Die
Entscheidungen des Gerichtshofes würden endgültig sein. Jeder Widerstand gegen
den Gerichtshof wurde als "Verachtung des Gerichtes" betrachtet und galt als
todeswürdiges Vergehen. Das sicherte der Herrschaft der Gerichtsbarkeit den
Vorrang und war ein Schutz vor der Anarchie.
b. Der König
( 17,14-20 )
Nachdem Mose und Josua gestorben waren, sollten die Menschen durch Richter und
Priester regiert werden. Dieses System gab Israel allerdings nicht den
geringsten Anflug einer starken zentralen Regierung. Es konnte nur
funktionieren, wenn die Leiter (die Richter und die Priester) und die Menschen
sich verpflichteten, dem Herrn zu folgen. Das Buch der Richter stellt das
traurige Versagen der Menschen und der Leiter in diesem System fest. Mose sah
dieses Versagen voraus, als er dieses Gesetz bezüglich eines zukünftigen Königs
gab. Man könnte vielleicht fragen, weshalb Gott den Priestern und Richtern
erlaubte zu versagen. Oder warum richtete nicht Gott selbst das Königtum ein.
Die Antwort, wenigstens teilweise, ist, daß er das Volk darauf vorbereitete, das
Geschenk der Monarchie richtig einzuschätzen.
5Mo 17,14-15
Nachdem Israel seine einzigartige Position als Volk ohne König nicht mehr länger
ertragen könnte, würde es um einen König bitten und ihn erhalten.
Vers 14-15 beschreiben die Fähigkeiten des Königs, Vers 16-17 sein Verhalten und
Vers 18-20 seine Erziehung. Der König mußte zwei Eigenschaften haben. Erstens:
Er mußte vom Herrn auserwählt sein. Die spätere Geschichte machte deutlich, daß
Propheten, die im Interesse Gottes sprachen, seine Wahl erklärten (z. B. Samuels
Unterstützung für Saul, 1Sam 9-12 ,und dann für David, 1Sam 16; Natans
Unterstützung für Salomo, 1Kö 1 ). Die Menschen konnten sicher sein, daß Gott
niemanden auf den Thron setzen würde, den er nicht zum König begabt hatte. Wenn
daher ein König Fehler machte, würde der Grund dafür nicht im Mangel an Begabung
liegen, sondern an seinem moralischen Verhalten. Zweitens: Der König mußte ein
Israelit sein. Ein Israelit, der von Kindheit an in den Traditionen und der
Schrift Israels aufgewachsen war, würde eine viel bessere Wahl für das Bewahren
der Reinheit der israelitischen Religion sein als ein Fremder.
5Mo 17,16-17
Drei Dinge aus dem Verhalten des Königs werden hier extra angesprochen. Das
Verbot, eine große Anzahl von Pferden zu erwerben, bedeutete, daß, menschlich
ausgedrückt, des Königs Armee, vor allem aus Infanterie bestehend, bedeutend
schwächer als eine feindliche Armee mit vielen Streitwagen und Kavallerie sein
würde. Aber genau das war das Besondere. Ein gehorsamer israelitischer König
sollte nicht von militärischer Stärke abhängig sein, sondern allein von dem
Herrn. Gott hatte seine Fähigkeit, eine viel stärkere Streitwagenarmee zu
zerschmettern, bereits bewiesen ( 2Mo 14-15 ). Pferde zu erwerben würde
bedeuten, daß die Menschen nach Ägypten zurückgehen müßten, wo viele Pferde zu
bekommen waren. Die Rückkehr in das frühere Land der Sklaverei war aber
undenkbar.
Das Verbot, viele Frauen zu nehmen, wurde gegeben, weil viele Könige fremde
Frauen heirateten, um politische Bündnisse einzugehen. Wenn der König dem Herrn
folgte, würde er keine politischen Bündnisse nötig haben. Fremde Frauen würden
auch bewirken, daß sich sein Herz in die Irre zur Anbetung ihrer Götzen führen
ließe.
Das Verbot von großen Silber- und Goldbergen war dazu bestimmt, den König davor
zu bewahren, einen Sinn für Unabhängigkeit von der Freude an materiellem
Wohlstand zu entwickeln (vgl. Spr 30,8-9 ). Alle drei Verbote dienten dann auch
dazu, den Status des Königs auf den eines Dieners in völliger Abhängigkeit von
seinem Meister, dem Herrn, zu reduzieren. Die Tragik der Mißachtung dieser
Gebote zeigt sich bei Salomo, der alle drei Verbote brach ( 1Kö
10,14-15.23.26-28; 11,1-6 ).
5Mo 17,18-20
Die Erziehung des Königs bestand aus dem Abschreiben, Lesen und sorgsamen Befolgen des Gesetzes und dieser Gebote, also des ganzen Buches 5.Mose (nicht nur dieses kleinen Abschnittes V. 14-20 ). Das würde einen richtigen Geist im König (z. B. Demut und Gehorsam) und eine lange dynastische Nachfolge bewirken.
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