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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch

 Walvoord Jack S. Deere

5. Mose Kapitel 20

 


10. Regeln für den heiligen Krieg

( 5Mo 20 )

 

a. Der Befehl, sich nicht vor einem überlegenen Gegner zu fürchten

( 20,1-4 )

 

5Mo 20,1

 

Ähnliche Prinzipien für Schlachten und eine ähnliche Gesetzgebung für den heiligen Krieg waren schon früher ( 5Mo 2,24-3,11;7 ) gegeben worden, und das Thema wurde auch später in Moses Rede behandelt ( 5Mo 21, 10 - 14; 23,10-15; 24,5; 25,17-19 ). Israel sollte sich niemals vor den Pferden und Streitwagen eines Feindes fürchten, weil das Ergebnis einer Schlacht niemals von der bloßen militärischen Stärke bestimmt sein würde (vgl. Jes 31,1-3; Hos 14,3 ). Das Gebot, sich nicht vor ihnen zu fürchten , hatte seinen Grund in Gottes Treue. Er hatte bereits seine Treue gegenüber dem Volk bewiesen, indem er es aus Ägypten herausbrachte. In Zeiten des Mißgeschickes sollten sich heutige Gläubige ebenso Gottes Treue in der Vergangenheit in Erinnerung rufen, weil dies hilft, die Angst in ihren derzeitigen Umständen zu lindern.

 

 

5Mo 20,2-4

 

Die Aufgabe des Priesters in der Schlacht war nicht nur, die Bundeslade, die die Gegenwart des Herrn in Israels Heer symbolisierte, zu schützen, sondern auch die Soldaten durch Gottes Wort dazu zu ermutigen, stark im Glauben zu sein. Ein Verlust an Vertrauen in Gottes Fähigkeit, für es zu kämpfen (vgl. 5Mo 1,30; 3,22 ), würde die Stärke seines Willens beeinträchtigen, was heißt, daß es leicht mutlos werden könnte. Wenn ein schwacher Wille nicht sofort von Anfang an vom Vertrauen bestimmt würde, würde er zu Angst, Schrecken und auch zu Panik vor ihren Feinden führen. Wenn die Soldaten es also versäumten, dem Priester zuzuhören, würden sie ängstlich werden und eine Niederlage erleiden.

 

 

b. Die vom Militärdienst Befreiten

( 20,5-9 )

 

5Mo 20,5

 

Die Priester waren dafür verantwortlich, die Armee durch Gottes Wort zu stärken (V. 2-4 ). Die Offiziere waren dafür verantwortlich, sicherzustellen, daß die Armee aus qualifizierten Männern zusammengesetzt war. Allerdings waren die qualifiziertesten Männer nicht notwendigerweise die, die am meisten für die Schlacht begabt waren. Es waren vielmehr die Männer, die sich am meisten dem Herrn anvertraut hatten und frei von allen Störungen waren, die ihren Schlachtgeist hätten dämpfen können. Daher wurde aus humanitären wie auch aus moralischen Gründen der Armee jedem, der ein neues Haus gebaut und nicht begonnen hatte, es zu "gebrauchen" (dieser Sinn des hebr. Wortes HAnak ist dem von weihen vorzuziehen), eine Freistellung zugebilligt.

 

 

5Mo 20,6

 

Die gleiche Freistellung wurde jedem zugebilligt, der einen Weinberg angepflanzt und noch nicht begonnen hatte, sich daran zu erfreuen . Diese besondere Freistellung konnte bis zu fünf Jahre lang gewährt werden (vgl. 3Mo 19,23-25 ).

 

 

5Mo 20,7

 

Ein Mann, der im Begriff war, zu heiraten , war ebenso vom Militärdienst ausgenommen. Die Länge der Freistellung betrug für einen frisch verheirateten Mann ein Jahr ( 5Mo 24,5 ). Diese Freistellungen ( 5Mo 20,5-7 ) machten zwei der grundsätzlichen Absichten des heiligen Krieges sehr deutlich. Obwohl der Krieg als eine Bestrafung für die Schlechtigkeit der kanaanäischen Bevölkerung geführt wurde (vgl. den Kommentar zu 5Mo 7 ), wurde auch gekämpft, damit Israel ein Land hätte, in dem es ein beständiges und friedvolles Leben leben könnte - Häuser bauen, Nahrung anpflanzen und unter Gottes Herrschaft Familien aufziehen. Da ja Gott selbst für Israel kämpfte, war es nicht notwendig, daß der Krieg die völlige Vorrangstellung vor allen häuslichen Dingen hatte.

 

 

5Mo 20,8-9

 

Während die früheren Freistellungen aus mitfühlenden Gründen gewährt worden waren, wurde ein mutloser Soldat aus Gründen der Moral des Heeres freigestellt. Da ja die beste Armee diejenige war, die sich am meisten dem Herrn anvertraute, sollte alles oder jeder, der den Glauben und das Vertrauen der israelitischen Truppen beeinträchtigte, entfernt werden. Feigheit wurde hier als geistliches Problem angesehen. Da es ja kein Kriegsgericht gab, entfernten die Offiziere einen verzagten Soldaten, bevor er die Gelegenheit hatte, in einer Schlacht zu versagen und/oder andere Soldaten zu veranlassen, ebenfalls entmutigt zu werden. Moses Unterweisung, daß die Offiziere Befehlshaber über die Armee einsetzten, deutete darauf hin, daß die israelitische Armee nicht dauerhaft mit Offizieren in jedem Dienstrang organisiert war.

 

 

c. Israels Aussenpolitik

( 20,10-18 )

 

5Mo 20,10-15

 

Dann gab Mose Anweisungen für Israels Außenpolitik (V. 10-18 ). Die Menschen in einiger Entfernung (V. 15 ) schlossen solche Völker ein, die außerhalb Kanaans, aber innerhalb des ausgedehnten Gebietes, das Abraham und seinen Nachkommen versprochen worden war ( 1Mo 15,18-21 ), wohnten. Das Gebot, den Menschen einer Stadt ein Friedensangebot zu machen, bedeutete, ihnen einen Lehensvertrag anzubieten. Auf diese Weise erkannte die Stadt die Oberherrschaft Gottes und Israels an. Wenn eine Stadt ein Vasall Israels geworden war, sollten ihre Bewohner Zwangsarbeiter werden (vgl. Jos 9 ). Aber wenn eine Stadt sich weigerte, den Frieden anzunehmen, sollten die Männer hingerichtet und alles andere als Beute für Israel genommen werden. Offensichtlich hatten dann die Frauen und Kinder Gelegenheit, in die israelitische Religion eingeführt zu werden (vgl. auch den Kommentar zu 5Mo 20,16-18 ).

 

 

5Mo 20,16-18

 

Innerhalb Kanaans jedoch durfte absolut nichts und niemand verschont werden. Sechs Völker werden in Vers 17 als Repräsentanten aller in Kanaan lebenden Völker genannt. Die Hetiter kamen aus Anatolien (Türkei), aber einige frühe Auswanderer hatten in Kanaan gesiedelt (z. B. Efron, der Hetiter, in 1Mo 23 ). Die Amoriter waren Bergbewohner (vgl. den Kommentar zu 1Mo 14,13-16 ). Ihr Ursprung ist unsicher (sie werden erst in alten Texten des dritten Jahrtausends v. Chr. erwähnt). Kanaaniter war ein umfassender Ausdruck für die Einwohner Palästinas. Die Perisiter waren vielleicht Dorfbewohner oder Nomaden. Die Hiwiter siedelten möglicherweise im nördlichen Palästina bei den libanesischen Bergen ( Jos 11,3; Ri 3,3 ). Die Jebusiter lebten im Bergland ( 4Mo 13,29 ) um Jebus herum, das später als Jerusalem bekannt wurde ( Jos 15,8 ). Ein anderes Volk, das hier nicht erwähnt wird, aber in 5Mo 7,1 eingeschlossen ist (vgl. den Kommentar dort), waren die Girgaschiter, deren Wohnort unbekannt ist.

Diese Menschen waren so entartet und mit dem Bösen verbunden, daß sie, bis sie vollkommen vernichtet waren, leicht die Israeliten anstecken ( lehren ) konnten, ihren zerstörerischen Wegen im Götzendienst zu folgen (vgl. 5Mo 18,9-12 ).

Die Frauen der in 5Mo 20,10-15 erwähnten Völker (z. B. aus der aramäischen Kultur) waren nicht so entartet wie die aus der kanaanäischen Kultur. Aramäische Frauen nahmen außerdem die Religion ihrer Ehemänner an. Abraham zum Beispiel bestand darauf, daß sein Diener eine Frau aus der aramäischen Kultur für Isaak und keine kanaanäische Frau brächte ( 1Mo 24 ). So konnten die Frauen und Kinder aus diesen Völkern verschont werden. Aber man braucht sich nur an den Einfluß Isebels erinnern, die ihren Ehemann Ahab zur Anbetung des Baal brachte, um die zerstörerischen Auswirkungen der Heirat einer kanaanäischen Frau sehen zu können.

 

 

d. Verbot, Obstbäume zu vernichten

( 20,19-20 )

 

5Mo 20,19-20

 

Im Alten Orient bestraften militärische Kräfte ihre Feinde, indem sie wahllos das Land verwüsteten. Diese Praxis machte in bezug auf das Land Kanaan keinen Sinn, weil es Israels eigener Besitz werden sollte. Warum sollte Israel Bäume umhauen, deren Früchte sie essen konnten? Warum sollten Bäume, die doch keine Männer waren, bestürmt werden? Auch in den Ländern außerhalb Kanaans sollte diese Praxis vermieden werden, weil es einen Mangel an Respekt vor Gottes Schöpfung und eine Verblendung durch den grausamen und übermäßigen Gebrauch von zerstörerischer Kraft bewiesen hätte.