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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch
Walvoord Jack S. Deere
5. Mose Kapitel 22
c. Verschiedene Gesetze
( 21,22-22,12 )
(1) Ein aufgehängter Leichnam
5Mo 21,22-23
Einen Verbrecher hängte man nicht am Baum auf, um ihn zu Tode zu bringen.
Vielmehr wurde sein Körper, nachdem er wegen eines der Todesstrafe würdigen
Verbrechens hingerichtet worden war, zur Warnung für alle, die es sahen, an
einem Baum aufgehängt, damit sie nicht das gleiche Verbrechen begingen. Der
Verbrecher war nicht unter Gottes Fluch , weil sein Körper an einem Baum hing,
sondern weil er Gottes Gesetz gebrochen hatte, als er ein Verbrechen beging, das
des Todes würdig war. Daher sollte sein Körper nicht über Nacht am Baum gelassen
werden. Diesen Text benutzte der Apostel Paulus ( Gal 3,13 ), um die Lehre von
Christi stellvertretendem Tod als Strafe für die Sünden zu untermauern. Daß
Christus unter dem Fluch Gottes war (vgl. den Kommentar zu Mk 15,34 ), machte es
ihm möglich, uns vom "Fluch des Gesetzes" zu erlösen.
5Mo 22,1-4
(2) Der Viehbestand eines Mitisraeliten
Das Gesetz über den verlorenen Viehbestand war ein konkreter Ausdruck des ewigen
moralischen Prinzips, "deinen Nächsten zu lieben wie dich selbst" ( 3Mo 19,18 )
und anderen so zu tun, wie "ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen" ( Mt
7,12 ). Die Regelung in 5Mo 22,1-4 bezieht sich nicht zuerst darauf, das
verlorene Tier eines anderen zu nehmen, sondern vielmehr auf die natürliche
Neigung, es wegen der zusätzlichen Zeit und Arbeit, die die Rückgabe mit sich
bringt, zu übersehen. Wenn der Besitzer des Tieres weit weg wohnte oder
unbekannt war, konnte der Finder es mit nach Hause nehmen, bis der Besitzer kam,
um danach zu suchen. Das gleiche galt für einen verlorenen Mantel und andere
Dinge, die gefunden wurden.
Das gleiche Prinzip sollte im Fall eines niedergestürzten Tieres angewandt
werden (V. 4 ). Heutzutage würde dieses Gesetz in jedem Fall angewandt, wo ein
Glaubender versucht wäre, sich nicht mit den Bedürfnissen eines anderen
abzugeben (vgl. z. B. Jak 2,15-16; 1Joh 3,17 ).
5Mo 22,5
(3) Transvestismus
Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen war verboten, weil es die
Unterschiedlichkeit der Geschlechter undeutlich macht und auf diese Weise einen
wichtigen Teil der geschaffenen Lebensordnung verletzt ( 1Mo 1,27 ). Vielleicht
wurde es auch mit Homosexualität in Verbindung gebracht oder förderte sie. Das
gleiche hebr. Wort, das mit abscheulich übersetzt wird ( tNZEBCh , wörtlich
"eine abscheuliche Sache", nach anderer Übersetzung "ein Greuel"), wird
gebraucht, um Gottes Sicht der Homosexualität zu beschreiben ( 3Mo 18,22;
20,13 ). Es gibt auch einige Beweise dafür, daß Transvestismus mit der Anbetung
heidnischer Götzen in Verbindung stand. Da sich dieses Gesetz auf die göttliche
Schöpfungsordnung bezog und Gott jeden, der das tut , verabscheut, sollten auch
heutige Gläubige dieses Gebot beachten.
5Mo 22,6-7
(4) Vögel im Nest
Viele haben vermutet, daß dieses Gesetz gegeben worden ist, um den Israeliten
Anteilnahme oder Ehrerbietung gegenüber elterlichen Beziehungen zu lehren, indem
ein Unterrichtsobjekt aus der Tierwelt genommen wurde. Die Tatsache, daß es den
Israeliten erlaubt war, die jungen Vögel zu nehmen , scheint allerdings dieser
Sicht zu widersprechen. Wahrscheinlicher ist, daß Mose die Israeliten damit
lehrte, diese Nahrungsquelle zu schützen. Indem sie den Muttervogel in Ruhe
ließen, konnten sie die Geburt von weiteren Jungvögeln in der Zukunft erwarten.
Gehorsam gegenüber dieser Bedingung würde, wie der Gehorsam gegenüber vielen
anderen Gesetzen, zu Segen führen ( es wird dir gut gehen ; vgl. 5Mo 4,40; 5,16;
6,3.18; 12,25.28; 19,13 ).
5Mo 22,8
(5) Ein Geländer
Im Alten Orient wurde das Dach eines Hauses für verschiedene Zwecke genutzt.
Ein Geländer auf dem Dach würde helfen, jemanden davor zu bewahren, vom Dach zu
fallen. Dies war eine Gelegenheit "deinen Nächsten zu lieben wie dich selbst"
( 3Mo 19,18 ), indem man um seine Sicherheit besorgt war. Es betont weiterhin
auch den Wert des menschlichen Lebens.
5Mo 22,9-11
(6) Verbot der Vermischung
Der Grund für diese Verbote, zwei verschiedene Sorten Saat auf einem Feld zu
säen, einen Ochsen und einen Esel gemeinsam zum Pflügen anzuschirren und Wolle
und Leinen ... gemeinsam zu tragen, ist unklar. Sie hatten wohl eine symbolische
Bedeutung, um die Israeliten etwas über die Schöpfungsordnung zu lehren. Oder
die in diesen Versen aufgezählten Mischungen weisen auf unbestimmte heidnische
Kultpraktiken hin.
5Mo 22,12
(7) Quasten
Die Bedeutung dieser Anweisung über Quasten wird hier nicht erklärt, aber ihr
Sinn wird aus 4Mo 15,37-41 deutlich. Die Quasten sollten als Erinnerung an die
Gebote des Herrn und an Israels Verpflichtung, ihnen zu gehorchen, dienen.
d. Verletzungen der Ehe
( 22,13-23,1 )
5Mo 22,13-21
Dieses Gesetz sollte voreheliche Reinheit durchsetzen und Eltern ermutigen,
ihren Kindern den Wert der sexuellen Reinheit einzuflößen. Das Gesetz konnte
allerdings von einem skrupellosen Ehemann aus persönlichen Gründen gegen seine
Frau mißbraucht werden oder vielleicht auch, um den Brautpreis, den er dem
Brautvater ursprünglich gezahlt hatte, zurückzubekommen. Wenn ein solcher
Ehemann Klage erhob, daß seine Ehefrau keine Jungfrau mehr war, als sie
heirateten, waren ihre Eltern dazu verpflichtet, einen Beweis für ihre
Jungfräulichkeit zu bringen. Das Beweisstück sollte ein Stoffstück sein, ein
blutbeflecktes Kleidungsstück oder ein Bettuch aus der Hochzeitsnacht. Berichte
aus verschiedenen Kulturen des Alten Orients weisen auf diese Art des
öffentlichen Beweises hin.
Wenn die Eltern ein solches Beweisstück ihrer vorehelichen Jungfräulichkeit
vorzeigten, sollte der Mann, der die falsche Anklage erhoben hatte,
ausgepeitscht werden (die wahrscheinliche Bedeutung des Wortes schlagen ,
V. 18 ) und 100 Silberschekel (ungefähr 550g) bezahlen. Offensichtlich war dies
der doppelte Brautpreis (V. 29 scheint darauf hinzuweisen, daß 50 Schekel der
übliche Brautpreis war). Die Geldstrafe sollte dem Brautvater gegeben werden,
weil auch er durch die Anklage verleumdet worden war, die sein Verlangen oder
seine Fähigkeit, seinen Kindern Gottes Wertschätzung der sexuellen Reinheit
weiterzuvermitteln, in Frage stellte. Auch seine Tochter hatte einen schlechten
Ruf bekommen. Der Unterhalt der Ehefrau (und vielleicht ebenso das legale Recht
des erstgeborenen Kindes) sollte durch den büßenden Verzicht des Mannes auf sein
Recht, sich jederzeit von seiner Ehefrau scheiden zu lassen, geschützt werden
(V. 19 ).
5Mo 22,23-27
Eine Jungfrau, die verlobt war , sollte wie eine verheiratete Frau behandelt
werden. Es wurde vermutet, daß die sexuelle Vereinigung, die in einer Stadt
geschah, nicht Vergewaltigung (V. 23-25 ), sondern Ehebruch war (d. h. das
Mädchen war einverstanden). Wenn es ein Fall von Vergewaltigung gewesen wäre,
hätte man ihre Hilfeschreie gehört, auch wenn man sie nicht hätte retten können.
Wenn die Vergewaltigung auf dem Land passiert war, sollte man im Zweifelsfall
dem verlobten Mädchen glauben, und nur der Mann sollte getötet werden
(V. 25-27 ). Vergewaltigung wurde ebenso schwerwiegend wie Mord eingestuft und
verdiente daher den Tod.
5Mo 22,28-29
Ein Mann, der eine unverlobte Jungfrau vergewaltigte , mußte
sie heiraten (nachdem er den Brautpreis von 50 Schekeln an ihren Vater bezahlt
hatte) und das Recht auf Scheidung aufgeben. Dies bewahrte bis zu einem gewissen
Grad die Ehre des Mädchens und sicherte ihr (und ihrem Kind, wenn sie durch die
Vergewaltigung schwanger geworden war) dauerhaften Unterhalt. Diese Bedingung
diente vielleicht auch als Abschreckung vor Vergewaltigung, da der Mann ja mit
der Frau den ganzen Rest seines Lebens zusammenleben mußte.
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