Home    Forum     Begriffserklärungen  Syngrammata  Lehre auf Youtube 
Neben der Schrift Fakten zur Bibel
Youtube komplett Übersicht    

Logo    

Bible Hub  Kata Biblon  Center for New Testament Restoration  https://www.bibleserver.com/    greeknewtestament Kata Biblon    
https://greekcntr.org/collation/index.htm

17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch

 Walvoord Jack S. Deere


5. Mose Kapitel 24


5Mo 24,1-4

 

(6) Scheidung und Wiederheirat

 

Scheidung war im Alten Orient weit verbreitet. Das AT betrachtete Scheidung allerdings immer als eine Tragödie (vgl. Mal 2,16 ). Die Gebote in 5Mo 24,1-4 wurden gegeben, um eine bereits bestehende Praxis zu regeln. Etwas Unanständiges, das ein Ehemann vielleicht an seiner Ehefrau finden könnte, kann sich nicht auf Ehebruch beziehen, weil darauf die Todesstrafe stand ( 5Mo 22,22 ). Das Unanständige kann sich auch nicht auf einen vorehelichen Verkehr mit einem anderen Mann beziehen, weil darauf ebenfalls die Todesstrafe stand ( 5Mo 22,20-21 ). Die genaue Bedeutung dieses Satzes ist unbekannt. Wenn ein Mann etwas Unanständiges fand, wurde ihr der Scheidungsschein , den er schrieb, offensichtlich zu ihrem Schutz unter dem Gesetz gegeben. Wenn sie nach der Scheidung wieder heiratete und dann ihr zweiter Ehemann sich scheiden ließ oder starb, durfte ihr erster Ehemann sie nicht wieder heiraten, da sie ja verunreinigt worden war. Das Wort, das mit "verunreinigt" übersetzt wird, wurde auch zur Beschreibung eines Mannes benutzt, der Ehebruch begangen hatte ( 3Mo 18,20 ). Daher läßt der Gebrauch dieses Wortes zur Beschreibung einer Frau, die geschieden worden und mit demselben Mann wieder verheiratet war, darauf schließen, daß Scheidung als etwas Negatives betrachtet wurde, auch wenn Mose es erlaubte. Eine Wiederheirat mit dem früheren Ehemann würde gleichbedeutend mit einem legalen Ehebruch und daher dem HERRN widerwärtig (vgl. den Kommentar zu "ein Greuel", 5Mo 23,19 ) sein. Der Zweck dieses Gesetzes scheint gewesen zu sein, leichtfertige Scheidung zu verhindern und Scheidung selbst in einem verächtlichem Licht darzustellen. Jesu Interpretation dieses Abschnitts läßt darauf schließen, daß Scheidung (wie Vielehe) gegen das göttliche Ideal für die Ehe war (vgl. den Kommentar zu Mt 19,3-9 ).

 

 

5Mo 24,5

 

(7) Frisch Verheiratete

 

Wie das vorangegangene Gesetz (V. 1-4 ) betonte auch dieses Gebot die Bedeutung von Ehe und Familie. Es wurde als ziemlich herzlos bezeichnet, einen frisch verheirateten Mann in den Krieg zu schicken (vgl. 5Mo 20,7 ). Wenn er in einer Schlacht getötet würde, hätte er wahrscheinlich keine Nachkommenschaft gehabt, um seinen Namen in Israel zu erhalten (zur Bedeutung dessen vgl. 5Mo 25,5-10 ). Ein frisch verheirateter Mann sollte auch frei von anderen Verantwortungen sein, um Zeit zu haben, sich darauf einzustellen und seiner Frau Freude zu bereiten.

 

 

5Mo 24,6

 

(8) Pfandstücke

 

Mühlsteine wurden in den Häusern täglich zum Mahlen von Getreide für das Zubereiten von Essen gebraucht. Beide oder einen von ihnen als Sicherheit für eine Schuld zu nehmen, würde letztlich einen Mann um sein tägliches Brot bringen ( Lebensunterhalt ) und daher dem Geist der Großzügigkeit widersprechen, der den Verleiher zu allererst bewegen sollte.

 

 

5Mo 24,7

 

(9) Entführung

 

Offensichtlich war das Verbrechen der Entführung im Alten Orient üblich, weil es auch in den Gesetzessammlungen Mesopotamiens und des hetitischen Reiches vorkommt. Da eine Entführung das Opfer ja seiner Freiheit beraubte (indem man ihn als Sklaven benutzte oder ihn verkaufte ), sollte der Entführer mit dem Tod bestraft werden - als ob er dem Opfer das Leben genommen hätte. Dies war ein weiteres von verschiedenen Verbrechen, die die Todesstrafe verdienten. Zur Reinigung vom Bösen vgl. den Kommentar zu 5Mo 13,6 .

 

 

5Mo 24,8-9

 

(10) Aussatz

 

Das hebräische Wort, das mit lepröser Aussatz übersetzt wurde, weist auf eine breite Palette von Hautausschlägen hin, nicht nur auf Lepra. Statt die Gesetzgebung bezüglich solcher Ausschläge zu wiederholen, wies Mose die Menschen auf seine ursprüngliche Anweisung in 3Mo 13-14 hin ( was ich den Priestern geboten habe ). Die Motivation, dieser kultischen Gesetzgebung zu gehorchen, wurde von Mirjam geliefert, die, weil sie Mose widerstanden hatte, mit Lepra geschlagen worden war ( 4Mo 12 ).

 

 

5Mo 24,10-11

 

(11) Pfandnahme ( 5Mo 24,10-13 )

 

Die Würde des Leihenden wurde durch das Verbot gegenüber dem Verleiher, sein Haus zu betreten und irgend etwas, was er wünschte, als Pfand zu nehmen, gewahrt.

 

 

5Mo 24,12-13

 

(11) Pfandnahme ( 5Mo 24,10-13 )

 

Wenn der Leihende so arm war, daß alles, was er als Pfand anbieten konnte, sein Mantel war (der ihm als Decke in der Nacht diente), dann sollte der Verleiher ihn vor der Dämmerung zurückgeben (vgl. 2Mo 22,25-26; Hi 22,6 ). Wenn der Verleiher so handelte, liebte er seinen Nächsten wie sich selbst.

 

 

5Mo 24,14-15

 

(12) Bezahlung von Arbeitern

 

Ein Tagelöhner, der arm war, sollte seinen Lohn jeden Tag ausbezahlt bekommen, nicht wöchentlich oder monatlich. Der Satz, er ist darauf angewiesen, scheint darauf hinzuweisen, daß er jeden Tag ausbezahlt werden mußte, um für Nahrung für sich selbst und seine Familie sorgen zu können. Für einen reichen Arbeitgeber wäre es leicht gewesen, dem armen Mann seinen Lohn vorzuenthalten. Aber der Arbeitgeber sollte sich daran erinnern, daß Israel einst vom Pharao solange unterdrückt worden war, bis es zum Herrn schrie (vgl. 2Mo 2,23; 3,9 ). Wenn der arme Mann ebenso zum Herrn schreien würde, könnte der Arbeitgeber ähnlich gerichtet werden wie der Pharao.

 

 

5Mo 24,16

 

(13) Verantwortung für Schuld in der Familie

 

Obwohl in den Gesetzessammlungen des Alten Orients persönliche Verantwortung die Norm war, war es in manchen Fällen erlaubt, einen Sohn an Stelle seines Vaters zu töten (z. B. Codex des Hammurabi, Gesetz 230), obwohl wiederum (vgl. den Kommentar zu 5Mo 22,22 ) keine Berichte über Gerichtsurteile darauf hinweisen, daß dies jemals ausgeführt wurde. Mose verbot eine solche Praxis: Jeder soll für seine eigene Sünde sterben (vgl. den Kommentar zu 4Mo 14,26-35 ). Es stimmte allerdings, daß ein Vater, der gegen den Herrn rebellierte, seine Nachkommen beeinflußte, dasselbe zutun (vgl. den Kommentar zu 5Mo 5,9 ).

 

 

5Mo 24,17-18

 

(14) Behandlung von Ausländern, Waisen und Witwen ( 5Mo 24,17-22 )

 

Ausländer, Waisen und Witwen (vgl. V. 19-21 ) konnten in den Gerichtshöfen und von den Reichen sehr leicht unterdrückt werden. Bedürftige Menschen sollten in Israel aber mit Liebe und Gerechtigkeit behandelt werden (vgl. 5Mo 10,18-19; 27,19 ), besonders im Licht von Israels früherer Unterdrückung durch den Pharao und seiner Befreiung aus Ägypten ( 5Mo 15,15; 24,22 ). Wenn das Volk vergessen würde, in dieser Beziehung richtig zu handeln, würde Gott es wohl richten, wie er es mit Ägypten auch getan hatte. Zur Wegnahme der Kleidung einer Witwe als Pfand vgl. den Kommentar zu Vers 12-13 .

 

 

5Mo 24,19-22

 

(14) Behandlung von Ausländern, Waisen und Witwen ( 5Mo 24,17-22 )

 

Dieses Gesetz, etwas Getreide (Gerste und Weizen), Oliven und Weintrauben übrig zu lassen, ermöglichte es Ausländern, Waisen und Witwen, während der Erntezeit Ähren aufzulesen (vgl. 3Mo 23,22 ). Auf diese Weise waren die Bedürftigen nicht dazu gezwungen, sich zum Betteln zu erniedrigen oder nach Wohlfahrt zu suchen. Sie konnten immer noch für ihre Nahrung arbeiten. Den Landwirten wurde auf diese Weise auch Gelegenheit gegeben, ihre Dankbarkeit gegenüber dem Herrn für seine überreiche Vorsorge und ihre Liebe zu den ärmeren Mitgliedern in der Bundesgemeinschaft auszudrücken.