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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch
Walvoord Jack S. Deere
5. Mose Kapitel 24
5Mo 24,1-4
(6) Scheidung und Wiederheirat
Scheidung war im Alten Orient weit verbreitet. Das AT betrachtete Scheidung
allerdings immer als eine Tragödie (vgl. Mal 2,16 ). Die Gebote in 5Mo
24,1-4 wurden gegeben, um eine bereits bestehende Praxis zu regeln. Etwas
Unanständiges, das ein Ehemann vielleicht an seiner Ehefrau finden könnte, kann
sich nicht auf Ehebruch beziehen, weil darauf die Todesstrafe stand ( 5Mo
22,22 ). Das Unanständige kann sich auch nicht auf einen vorehelichen Verkehr
mit einem anderen Mann beziehen, weil darauf ebenfalls die Todesstrafe stand
( 5Mo 22,20-21 ). Die genaue Bedeutung dieses Satzes ist unbekannt. Wenn ein
Mann etwas Unanständiges fand, wurde ihr der Scheidungsschein , den er schrieb,
offensichtlich zu ihrem Schutz unter dem Gesetz gegeben. Wenn sie nach der
Scheidung wieder heiratete und dann ihr zweiter Ehemann sich scheiden ließ oder
starb, durfte ihr erster Ehemann sie nicht wieder heiraten, da sie ja
verunreinigt worden war. Das Wort, das mit "verunreinigt" übersetzt wird, wurde
auch zur Beschreibung eines Mannes benutzt, der Ehebruch begangen hatte ( 3Mo
18,20 ). Daher läßt der Gebrauch dieses Wortes zur Beschreibung einer Frau, die
geschieden worden und mit demselben Mann wieder verheiratet war, darauf
schließen, daß Scheidung als etwas Negatives betrachtet wurde, auch wenn Mose es
erlaubte. Eine Wiederheirat mit dem früheren Ehemann würde gleichbedeutend mit
einem legalen Ehebruch und daher dem HERRN widerwärtig (vgl. den Kommentar zu
"ein Greuel", 5Mo 23,19 ) sein. Der Zweck dieses Gesetzes scheint gewesen zu
sein, leichtfertige Scheidung zu verhindern und Scheidung selbst in einem
verächtlichem Licht darzustellen. Jesu Interpretation dieses Abschnitts läßt
darauf schließen, daß Scheidung (wie Vielehe) gegen das göttliche Ideal für die
Ehe war (vgl. den Kommentar zu Mt 19,3-9 ).
5Mo 24,5
(7) Frisch Verheiratete
Wie das vorangegangene Gesetz (V. 1-4 ) betonte auch dieses Gebot die Bedeutung
von Ehe und Familie. Es wurde als ziemlich herzlos bezeichnet, einen frisch
verheirateten Mann in den Krieg zu schicken (vgl. 5Mo 20,7 ). Wenn er in einer
Schlacht getötet würde, hätte er wahrscheinlich keine Nachkommenschaft gehabt,
um seinen Namen in Israel zu erhalten (zur Bedeutung dessen vgl. 5Mo 25,5-10 ).
Ein frisch verheirateter Mann sollte auch frei von anderen Verantwortungen sein,
um Zeit zu haben, sich darauf einzustellen und seiner Frau Freude zu bereiten.
5Mo 24,6
(8) Pfandstücke
Mühlsteine wurden in den Häusern täglich zum Mahlen von Getreide für das
Zubereiten von Essen gebraucht. Beide oder einen von ihnen als Sicherheit für
eine Schuld zu nehmen, würde letztlich einen Mann um sein tägliches Brot bringen
( Lebensunterhalt ) und daher dem Geist der Großzügigkeit widersprechen, der den
Verleiher zu allererst bewegen sollte.
5Mo 24,7
(9) Entführung
Offensichtlich war das Verbrechen der Entführung im Alten Orient üblich, weil es
auch in den Gesetzessammlungen Mesopotamiens und des hetitischen Reiches
vorkommt. Da eine Entführung das Opfer ja seiner Freiheit beraubte (indem
man ihn als Sklaven benutzte oder ihn verkaufte ), sollte der Entführer mit dem
Tod bestraft werden - als ob er dem Opfer das Leben genommen hätte. Dies war ein
weiteres von verschiedenen Verbrechen, die die Todesstrafe verdienten. Zur
Reinigung vom Bösen vgl. den Kommentar zu 5Mo 13,6 .
5Mo 24,8-9
(10) Aussatz
Das hebräische Wort, das mit lepröser Aussatz übersetzt wurde, weist auf eine
breite Palette von Hautausschlägen hin, nicht nur auf Lepra. Statt die
Gesetzgebung bezüglich solcher Ausschläge zu wiederholen, wies Mose die Menschen
auf seine ursprüngliche Anweisung in 3Mo 13-14 hin ( was ich den Priestern
geboten habe ). Die Motivation, dieser kultischen Gesetzgebung zu gehorchen,
wurde von Mirjam geliefert, die, weil sie Mose widerstanden hatte, mit Lepra
geschlagen worden war ( 4Mo 12 ).
5Mo 24,10-11
(11) Pfandnahme ( 5Mo 24,10-13 )
Die Würde des Leihenden wurde durch das Verbot gegenüber dem Verleiher, sein
Haus zu betreten und irgend etwas, was er wünschte, als Pfand zu nehmen,
gewahrt.
5Mo 24,12-13
(11) Pfandnahme ( 5Mo 24,10-13 )
Wenn der Leihende so arm war, daß alles, was er als Pfand anbieten konnte, sein
Mantel war (der ihm als Decke in der Nacht diente), dann sollte der Verleiher
ihn vor der Dämmerung zurückgeben (vgl. 2Mo 22,25-26; Hi 22,6 ). Wenn der
Verleiher so handelte, liebte er seinen Nächsten wie sich selbst.
5Mo 24,14-15
(12) Bezahlung von Arbeitern
Ein Tagelöhner, der arm war, sollte seinen Lohn jeden Tag ausbezahlt bekommen,
nicht wöchentlich oder monatlich. Der Satz, er ist darauf angewiesen, scheint
darauf hinzuweisen, daß er jeden Tag ausbezahlt werden mußte, um für Nahrung für
sich selbst und seine Familie sorgen zu können. Für einen reichen Arbeitgeber
wäre es leicht gewesen, dem armen Mann seinen Lohn vorzuenthalten. Aber der
Arbeitgeber sollte sich daran erinnern, daß Israel einst vom Pharao solange
unterdrückt worden war, bis es zum Herrn schrie (vgl. 2Mo 2,23; 3,9 ). Wenn der
arme Mann ebenso zum Herrn schreien würde, könnte der Arbeitgeber ähnlich
gerichtet werden wie der Pharao.
5Mo 24,16
(13) Verantwortung für Schuld in der Familie
Obwohl in den Gesetzessammlungen des Alten Orients persönliche Verantwortung die
Norm war, war es in manchen Fällen erlaubt, einen Sohn an Stelle seines
Vaters zu töten (z. B. Codex des Hammurabi, Gesetz 230), obwohl wiederum (vgl.
den Kommentar zu 5Mo 22,22 ) keine Berichte über Gerichtsurteile darauf
hinweisen, daß dies jemals ausgeführt wurde. Mose verbot eine solche
Praxis: Jeder soll für seine eigene Sünde sterben (vgl. den Kommentar zu 4Mo
14,26-35 ). Es stimmte allerdings, daß ein Vater, der gegen den Herrn
rebellierte, seine Nachkommen beeinflußte, dasselbe zutun (vgl. den Kommentar
zu 5Mo 5,9 ).
5Mo 24,17-18
(14) Behandlung von Ausländern, Waisen und Witwen ( 5Mo 24,17-22 )
Ausländer, Waisen und Witwen (vgl. V. 19-21 ) konnten in den Gerichtshöfen und
von den Reichen sehr leicht unterdrückt werden. Bedürftige Menschen sollten in
Israel aber mit Liebe und Gerechtigkeit behandelt werden (vgl. 5Mo 10,18-19;
27,19 ), besonders im Licht von Israels früherer Unterdrückung durch den Pharao
und seiner Befreiung aus Ägypten ( 5Mo 15,15; 24,22 ). Wenn das Volk vergessen
würde, in dieser Beziehung richtig zu handeln, würde Gott es wohl richten, wie
er es mit Ägypten auch getan hatte. Zur Wegnahme der Kleidung einer Witwe als
Pfand vgl. den Kommentar zu Vers 12-13 .
5Mo 24,19-22
(14) Behandlung von Ausländern, Waisen und Witwen ( 5Mo 24,17-22 )
Dieses Gesetz, etwas Getreide (Gerste und Weizen), Oliven und Weintrauben übrig
zu lassen, ermöglichte es Ausländern, Waisen und Witwen, während der Erntezeit
Ähren aufzulesen (vgl. 3Mo 23,22 ). Auf diese Weise waren die Bedürftigen nicht
dazu gezwungen, sich zum Betteln zu erniedrigen oder nach Wohlfahrt zu suchen.
Sie konnten immer noch für ihre Nahrung arbeiten. Den Landwirten wurde auf diese
Weise auch Gelegenheit gegeben, ihre Dankbarkeit gegenüber dem Herrn für seine
überreiche Vorsorge und ihre Liebe zu den ärmeren Mitgliedern in der
Bundesgemeinschaft auszudrücken.