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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch

 Walvoord Jack S. Deere


5. Mose Kapitel 25


5Mo 25,1-3

 

(15) Verfolgung von Straftätern

 

Wenn zwei Menschen miteinander einen Streit hatten, den sie nicht selbst beilegen konnten, sollten sie die Gerichte ... entscheiden lassen, wer von ihnen unschuldig und wer schuldig war. Der Hauptzweck dieses Gesetzes war es, körperliche Strafen zu regeln. Nachdem im Gerichtshof ein Fall entschieden worden war, sollte der schuldige Mann in der Gegenwart des vorsitzenden Richters gezüchtigt werden, und es war darauf zu achten, daß die Strafe sofort ausgeführt wurde. Die Würde des schuldigen Mannes wurde größtenteils bewahrt, weil es nicht erlaubt war, ihn mehr als 40 Mal zu schlagen (möglicherweise mit einer Rute; vgl. 2Mo 21,20 ). Der Codex des Hammurabi (Gesetz 202) erlaubte 60, spätere assyrische Gesetze zwischen 40 und 50 Peitschenhiebe. In neutestamentlicher Zeit gaben die Juden 39 Peitschenhiebe als Schutz, nicht über 40 zu kommen, falls man sich verzählte ( 2Kor 11,24 ). Es ist oft gesagt worden, daß Jesu Geißelung aus 39 Peitschenhieben bestand, aber da er ja von den Römern und nicht von den Juden geschlagen wurde, ist die Zahl der Peitschenhiebe, die er erhielt, nicht bekannt. Manchmal waren die Römer bei ihren Geißelungen übermäßig grausam.

 

 

5Mo 25,4

 

(16) Ein arbeitender Ochse

 

Das Gebot, einem Ochsen, während er Getreide drischt (auf einem Dreschboden, um die Getreidehalme zum Worfeln aufzubrechen), keinen Maulkorb anzulegen , betonte Güte und Fairness gegenüber den Tieren, die einem Menschen halfen, sein tägliches Brot zu verdienen. Der Gebrauch dieses Verses bei Paulus ( 1Kor 9,9 ) deutete nicht an, daß Gott nicht für die Ochsen sorgt. Paulus meint, daß Gott, wenn er einen arbeitenden Ochsen schützt, umso mehr doch wohl auch menschliche Arbeiter schützt, besonders solche, die für sein Königreich arbeiten (vgl. den Kommentar zu 1Kor 9,9-10 ).

 

 

5Mo 25,5-6

 

(17) Leviratsehe ( 5Mo 25,5-10 ).

 

Nur bei einer bestimmten Art von Umständen war eine Heirat mit einem nahen Verwandten erlaubt. Heirat mit einer geschiedenen oder verwitweten Schwägerin war verboten ( 3Mo 18,16 ), falls nicht die folgenden Bedingungen vorlagen. Die Brüder mußten zusammen gelebt haben (d. h. sie hatten den familiären Besitz gemeinschaftlich vererbt bekommen), und der verstorbene Bruder mußte ohne einen männlichen Erben gestorben sein. Wenn beide Bedingungen vorlagen, mußte eine Leviratsehe ( Schwager oder der Bruder des Ehemannes ) vollzogen werden. Eine Leviratsehe würde so für einen männlichen Erben sorgen, der dann wiederum für die Eltern im Alter sorgen und den Familienbesitz vor Veräußerung schützen konnte.

Weiterhin sollte dem ersten Sohn, der aus der Schwagerehe geboren wurde, der Name des verstorbenen Bruders gegeben werden, so daß sein Name nicht aus dem Land Israel ausgelöscht wurde. Auf diese Weise konnte ein Mann, obwohl er gestorben war, bevor der Herr die Bundesverheißungen, die er Abraham und seinen Nachkommen gegeben hatte ( 1Mo 15,5.18-21; 17,19; 22,17-18; 28,13-14; 35,12 ), erfüllt waren, in gewisser Weise an der wunderbaren Zukunft Israels durch seine Nachkommen teilnehmen.

 

 

5Mo 25,7-10

 

(17) Leviratsehe ( 5Mo 25,5-10 ).

 

Wenn der Schwager einer Witwe sich weigerte, seine Pflicht zu erfüllen - entweder aus Habsucht (weil er den Familienbesitz nicht mit seiner Schwägerin teilen wollte) oder aus Abneigung gegen seine Schwägerin - konnte sie den Ältesten seiner Stadt darüber berichten. Dann konnte sie eine von seinen Sandalen wegnehmen und in sein Gesicht spucken. Das alles würde ihre tiefe Mißbilligung seiner Weigerung zeigen. Diese für ihn unangenehme Lage, zusammen mit dem Makel, wegen seiner Weigerung bekannt zu werden, zeigt, wie Gott sozialen Druck dazu benutzte, um sein Volk zum Gehorsam zu bewegen.

 

 

5Mo 25,11-12

 

(18) Beendigung eines Kampfes

 

Dies ist der einzige Fall im Gesetz, in dem körperliche Verstümmelung als Strafe für ein Vergehen verhängt wurde (vgl. den Kommentar zu 5Mo 19,21 ). Israels Zurückhaltung in diesem Punkt steht im Gegensatz zu den übrigen alten nahöstlichen Gesetzessammlungen, die für eine weite Spannbreite von körperlichen Verstümmelungen, abhängig von der Art des Verbrechens, sorgten (z. B. sollte im assyrischen Gesetz ein Mann, der auf offener Straße eine Frau küßte, die nicht seine eigene war, seine Lippe mit einem Schwert abgeschnitten bekommen). Das Gebot in 5Mo 25,11-12 war wahrscheinlich dazu bestimmt, das weibliche Zartgefühl und die Fähigkeit eines Mannes, Nachkommen zu schaffen, zu schützen. Dieser zweite Zweck hilft vielleicht zu erklären, warum das Gesetz hier unmittelbar nach den Anweisungen zur Leviratsehe (V. 5-10 ) folgt. Dies ist das vierte Mal in 5.Mose, daß Mose die Menschen anwies, kein Mitleid bei der Ausführung von Strafe für falsches Verhalten zu zeigen (vgl. 5Mo 13,9; 19,13.21 ).

 

 

5Mo 25,13-16

 

(19) Unterschiedliche Gewichte

 

Die Israeliten sollten vollkommen ehrlich in ihren Geschäftsbelangen sein. Sie konnten es sich gut leisten, so zu sein, da es ja letztlich der Herr war, der ihnen Besitz vorenthalten oder geben würde. Solche Ehrlichkeit im Geschäftsleben war eine Möglichkeit, das Vertrauen zur Fähigkeit des Herrn, zu unterstützen und ein langes Leben zu geben, auszurufen. Das Thema ehrlicher und unehrlicher Gewichte, Maße und Skalen kommt im AT häufig vor ( Spr 11,1; 16,11; 20,10.23; Am 8,5; Mi 6,11; vgl. den Kommentar zu Hos 12,8 ). Zum Versprechen eines langen Lebens im Land vgl. 5Mo 5,16; 6,2; 11,9; 32,47 .

 

 

5Mo 25,17-19

 

(20) Die Vernichtung der Amalekiter

 

Die Amalekiter waren ein nomadischer Wüstenstamm, der sich vom Sinai nordwärts bis zum oberen Arabien erstreckte (vgl. 1Sam 15,7; 27,8 ). Ihre Herkunft wird auf Amalek, den Sohn des Elifas und Enkel Esaus ( 1Mo 36,12 ), zurückgeführt. Der Verweis auf "das ganze Land der Amalekiter" ( 1Mo 14,7 ) ist absichtlich anachronistisch. Im Pentateuch werden zwei besondere Schlachten mit den Amalekitern erwähnt ( 2Mo 17,8-16; 4Mo 14,39-45 ), aber 5Mo 25,17-19 scheint auf eine Reihe von Feindlichkeiten hinzuweisen, die nirgendwo anders erwähnt werden. Der durch nichts provozierte Angriff auf die schwachen, kranken und hilflosen Israeliten, die zurückgefallen waren, bezeugt die Grausamkeit und Feigheit der Amalekiter ebenso wie den völligen Mangel an Furcht vor Israels Gott. Da nun die Amalekiter mit Israel keine Gnade gehabt hatten, sollte Israel niemanden von ihnen übrig lassen. Israel sollte die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel auslöschen . Mehr als 400 Jahre später besiegte David die Amalekiter ( 2Sam 1,1 ), aber sie waren bis etwa 300 Jahre später in den Tagen Hiskias noch nicht vollkommen vernichtet ( 1Chr 4,41-43 ). Das strenge Gebot Vergiß es nicht! ist das letzte von neun solcher Gebote in 5.Mose (vgl. den Kommentar zu 5Mo 4,9 ).