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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch

 Walvoord Jack S. Deere


5. Mose Kapitel 26


12. Zwei liturgische Zeremonien

( 26,1-15 )

 

a. Liturgie für die Darbringung der ersten Früchte

( 26,1-11 )

 

5Mo 26,1-4

 

Wenn Israel von dem Land Besitz ergriffen hatte (vgl. den Kommentar zu 5Mo 1,8 ), sollten sie zwei Rituale feiern. Da es ja die Gesetzgebung bezüglich des Zehnten in jedem dritten Jahr gab ( 5Mo 14,28-29 ), scheint es, daß diese beiden Rituale, die das Opfer der ersten Früchte ( 5Mo 26,2-11 ) und den Zehnten "im dritten Jahr" (V. 12-15 ) begleiteten, nur einmal praktiziert werden sollten, das eine nach der ersten Ernte Israels und das andere, nachdem sie drei Jahre in dem Land gewesen sein würden. Sie waren dazu gegeben, um Israels Übergang von der nomadischen Lebensweise zu einer seßhaften, landwirtschaftlichen Gemeinschaft, die durch die Segnungen des Herrn ermöglicht wurde, zu feiern.

Das erste Ritual bestand darin, die ersten Früchte (d. h. das anfängliche Ernteprodukt; vgl. 3Mo 23,9-14 ) zum Priester am zentralen Heiligtum zu bringen. Die Erklärung des Opfernden, ich erkläre heute, daß ich in dieses Land gekommen bin , war ein Zeugnis von der Treue des Herrn, das Volk in das Land seiner Verheißung zu bringen. Auf diese Weise hatte jeder aus dem ganzen Volk vom Anfang des neuen Lebens an die Gelegenheit, persönlich vor Gott zu kommen und sein oder ihr Vertrauen zu ihm zu bekennen. Der Priester sollte den Korb der ersten Früchte nehmen ( 5Mo 26,4; vgl. V. 2 ), offensichtlich einige Worte sagen und ihn dann dem Anbetenden zurückgeben.

 

 

5Mo 26,5-10

 

Der zweite Teil des Rituals war ein stärker ausgearbeitetes Bekenntnis zur Treue Gottes (V. 5-10 a), gefolgt von einer weiteren Präsentation des Korbes (V. 10 b). Das Bekenntnis hob sowohl Gottes Treue als auch die wunderbare Weise der Rettung Israels hervor.

Ein umherziehender Aramäer bezieht sich auf Jakob, der ein Vater, oder vielmehr ein Vorfahr Israels war. Als Abraham Ur verlassen hatte, wohnte er für eine Weile in Haran, einer Stadt in Aram im oberen Mesopotamien ( 1Mo 11,28-32 ). Abraham zog nach Kanaan weiter, aber einige seiner Verwandten blieben dort und wurden als Aramäer bekannt. Isaak und Jakob heirateten Frauen aus diesem aramäischen Zweig ihrer Familie. So konnte auch Jakob ein Aramäer genannt werden. Das Wort, das mit "umherziehen" übersetzt wird, meint üblicherweise "vernichten" oder "kränkeln". Jakob war bereits 130 Jahre alt, als er nach Ägypten hinabzog , wo er nur 17 weitere Jahre lebte. Die wenigen Menschen in seiner Familie waren 70 Menschen ( 1Mo 46,27 ).

Obwohl die Ägypter das Volk Israel mißhandelten, wuchs es. Gott antwortete auf den Schrei der unterdrückten Menschen mit ihrer wunderbaren Befreiung aus Ägypten durch seine mächtige Hand und seinen ausgereckten Arm (vgl. den Kommentar zu 5Mo 4,34 ), einschließlich seines Gebrauchs von wunderbaren Zeichen und Wundern (vgl. 5Mo 4,34; 6,22; 7,19; 26,8; 29,2 ).

Obwohl in Kanaan mächtige Völker lebten, würde Israel dieses Land, wo Milch und Honig fließen , besitzen (vgl. 5Mo 26,15 und vgl. den Kommentar zu 2Mo 3,8 ). Kurz, das Bekenntnis unterstrich Gottes wunderbares Wirken an jedem Wendepunkt in ihrer Geschichte.

 

 

5Mo 26,11

 

Nach Jahrhunderten des Leidens und Wartens war es angemessen, daß sich jede Familie mit allen Bedürftigen in Israel wieder über die überreichen Segnungen des Herrn freute.

 

 

b. Liturgie für die Präsentation des Zehnten nach den ersten drei Jahren

( 26,12-15 )

 

5Mo 26,12

 

Wie im Kommentar zu Vers 1-4 festgestellt, war dieser Zehnte wohl ein einmaliges Opfer gewesen, das nach Israels ersten drei Jahren im Land dargebracht werden sollte.

 

 

5Mo 26,13-15

 

Das Bekenntnis, das in Verbindung mit dem Opfer des Zehnten gegeben werden sollte, beinhaltete eine positive Feststellung (V. 13 ), eine negative Feststellung (V. 14 ) und ein Segensgebet (V. 15 ). Da dieser Zehnte ja in den Städten ausgeteilt wurde und dort das zentrale Heiligtum nicht erwähnt wird, sollte dieses Bekenntnis wahrscheinlich in den Häusern der Menschen abgegeben werden. Der Hintergrund der negativen Feststellungen in Vers 14 ist undeutlich, aber es bezog sich wohl auf kanaanäische religiöse Praktiken. Der Opfernde sollte darauf hingewiesen werden, weder während des Trauerns etwas vom Zehnten zu essen noch irgend etwas davon beiseite zu tun, während er unrein war noch irgend etwas für einen Toten zu opfern.

Das Segensgebet (V. 15 ) für die Menschen und das Land betonte Israels Abhängigkeit vom Herrn und von Gottes Gnade. Er ist so transzendent, daß er im Himmel wohnt, aber zur gleichen Zeit ist er seinem Volk so nahe, daß er ihre Gebete auf der Erde hört. (Zum Land, wo Milch und Honig fließen vgl. V. 9 und den Kommentar zu 2Mo 3,8 .)

 

 

D. Eine Erklärung der Hingabe

( 26,16-19 )

 

Diese vier Verse beenden Moses Erklärung des Gesetzes ( 5Mo 5,1-26,15 ), indem zu einer vollkommenen Verpflichtung gegenüber dem Herrn und seinen Geboten aufgerufen, und indem Gottes Verpflichtung Israel gegenüber bestätigt wird. Dieser Abschnitt kann auch als formale Bestätigung des Bundes zwischen dem Herrn und Israel angesehen werden, auch wenn das Wort "Bund" nicht in diesen vier Versen vorkommt. Israel nahm seine Bundesverantwortung an und bestätigte sie, und der Herr bestätigte sein Versprechen, ein gehorsames Israel über alle Völker der Erde zu erheben.

 

 

1. Israels Verpflichtung

( 26,16-17 )

 

5Mo 26,16-17

 

Israel sollte sich selbst damit beschäftigen, sorgsam und vorbehaltlos ( von ganzem Herzen und von ganzer Kraft , vgl. den Kommentar zu 5Mo 6,5 ) den Befehlen und Gesetzen des Herrn zu gehorchen. Die Worte du hast erklärt waren ein technischer Ausdruck in der Handelssprache des Alten Orients. Er bedeutete, daß Israel offiziell die Bestimmungen des Bundes des Herrn akzeptierte und seine Verpflichtung, ihnen zu gehorchen, anerkannte.

 

Das fünfte Buch Mose

 

2. Die Verpflichtung des Herrn

( 26,18-19 )

 

5Mo 26,18-19

 

Mit derselben vertraglichen Ausdrucksweise ( hat erklärt , vgl. V. 18 ) erkannte der Herr formal seine Verpflichtung gegenüber Israel, sein Gott zu sein und aus ihm sein am höchsten wertgeschätztes Volk der Welt zu machen, an. Die Wiederholung der Verpflichtung Israels ( du sollst alle seine Gebote halten ) erinnerte Israel daran, daß seine besondere Ehrenstellung von seinem Gehorsam ihm gegenüber abhing. Des Herrn hochgeschätzter Besitz zu sein (vgl. 5Mo 7,6; 14,2; Ps 135,4; Mal 3,17; vgl. den Kommentar zu 2Mo 19,5 ) bedeutete, daß er Israel hoch über alle Völker erheben würde (vgl. 5Mo 28,1 ). Durch Ungehorsam und Rebellion verwirkten Generationen über Generationen von Israeliten ihr Recht, über die anderen Völker erhoben zu sein. Aber Jesaja schrieb, daß Israels Rebellion nicht ewig andauern würde, weil der Herr in der Zukunft eine Generation von treuen Israeliten erwecken würde, die Gottes Gnade in einem goldenen Zeitalter des Segens genießen würden ( Jes 60-62 ). Dieses Zeitalter wird allgemein das Tausendjährige Reich genannt.