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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch
Walvoord Jack S. Deere
5. Mose Kapitel 28
B. Segen und Fluch
( 28,1-68 )
Mose gebot Israel, sich an den Bund zu Sichem zu erinnern, nachdem es das
verheißene Land betreten hätte. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder
Israels gegenwärtiger Erfahrung auf den Feldern Moabs zu. Er stellte ihnen die
Segnungen und die Flüche des Bundes, an den sie sich erinnern sollten, vor
Augen. Der Abschnitt mit den Flüchen (V. 15-68 ) ist ungefähr viermal so lang
wie der Abschnitt mit den Segnungen (V. 1-14 ). Das mag mit dem Stil von
Verträgen im Alten Orient zusammenhängen, die grundsätzlich mehr Flüche als
Segnungen enthielten. Es ist allerdings wahrscheinlicher, daß die größere Fülle
der Flüche dazu bestimmt war, Israels mögliches Versagen unter dem Bund im
voraus anzudeuten.
1. Die Segnungen
( 28,1-14 )
a. Segnungen in Verbindung mit Gehorsam
( 28,1-2 )
5Mo 28,1-2
Gottes Einladung an Israel, am Bund teilzunehmen, war sehr gnädig. Allerdings
waren Segnungen im mosaischen Bund an den Gehorsam der Menschen geknüpft (vgl.
den Kommentar zu gehorchen in 5Mo 6,3 ). Denn der mosaische Bund war mit einem
Volk geschlossen worden, das Gottes Gnade bereits durch die Befreiung aus
Ägypten erfahren hatte. So war der Bund mit Israel geschlossen worden, damit es
die Freundschaft mit Gott genießen konnte und vorbereitet war, um seine
Segnungen zu empfangen. Eine dieser Segnungen würde die Erhöhung Israels über
alle anderen Völker sein (vgl. 5Mo 26,19 ).
b. Die besonderen Segnungen
( 28,3-6 )
5Mo 28,3-6
Wenn Israel dem Herrn gehorchte (V. 1-2 ), würde jeder Bereich seines Lebens
gesegnet werden. Der Kaufmann in der Stadt und der Bauer auf dem Land würden
gesegnet werden. Israel konnte Fruchtbarkeit von Menschen und Tieren erwarten
(V. 4 ). Für ihre täglichen Mahlzeiten würde immer Nahrung in ihren Häusern
sein. Da ihr Backtrog gesegnet sein würde (V. 5 ), würde Israel niemals Mangel
haben. In der ganzen täglichen Arbeit ( wenn du hineingehst und wenn du
hinausgehst ) würde sich Israel der Segngen Gottes erfreuen. Menschliche Freude
kommt aus dem Gehorsam gegenüber den Geboten des Herrn.
c. Die Verheissungen des Herrn
( 28,7-14 )
Der vorausgegangene Abschnitt (V. 3-6 ) wurde wahrscheinlich in
Bundeserneuerungszeremonien laut vorgelesen, um die Segnungen des
Bundesgehorsams festzustellen. Dieser Abschnitt (V. 7-14 ) war wahrscheinlich
Moses predigtartige Ausarbeitung dieser Segnungen.
5Mo 28,7-14
Drei Bereiche von Segnungen wurden ausgewählt. Der erste Bereich bezieht sich
auf die Völker. Israel würde übernatürlichen militärischen Erfolg (V. 7 ) und
finanziellen Reichtum haben, der es in die Lage versetzen würde, über den
anderen Völkern zu stehen (V. 12 b- 13 ), indem es ihnen leihen würde ohne sich
selbst je etwas zu leihen, und immer ihr Leiter ( der Kopf ), aber niemals ihr
Untertan ( der Schwanz ) sein würde. Aber Ungehorsam würde das Ergebnis ins
Gegenteil verkehren (V. 43-44 ).
Der zweite Bereich betrifft die landwirtschaftlichen Anstrengungen. Israel
würde überreichen Wohlstand in Landwirtschaft und familiärem Leben erfahren
(V. 8.11-12 a; vgl. V. 4 ). Die Kanaanäer glaubten, daß der Fruchtbarkeitsgott
Baal Regen vom Himmel schickte, aber die Hebräer sollten wissen, daß der HERR
Regen gibt.
Der dritte Bereich war ihr Ruhm. Wenn sie Gott gehorsam und ein heiliges
Volk wären (vgl. 5Mo 26,19 ), würden die Israeliten eine solche Intimität mit
Gott genießen, daß sie ein Zeugnis für alle Menschen auf der Erde sein würden,
die Israel fürchteten oder hohe Achtung vor ihm hatten (vgl. 5Mo 2,25; 11,25 ).
Israel würde Segnungen in allen drei Bereichen erfahren (militärischer und
finanzieller Erfolg, Wohlstand und Ruhm), wenn es sich nicht von irgendeinem der
Gebote des Herrn abwandte oder anderen Göttern folgte ( 5Mo 28,14 ).
2. Die Flüche
( 28,15-68 )
a. Besondere Flüche
( 28,15-19 )
5Mo 28,15-19
Genauso wie Gehorsam Segnungen mit sich bringen würde, würde Ungehorsam Flüche
nach sich ziehen. (Vgl. die Übersicht "Die Bundesstrafen" zu Am 4,6 .) Es gab
keinen Mittelweg. Die vier Flüche in Vers 16-19 sind das genaue Gegenteil der
vier in Vers 3-6 vorgetragenen Segnungen (obwohl der zweite und der dritte
vertauscht sind und "die Jungtiere des Viehs" von V. 4 in V. 18 "das Jungvieh"
genannt werden).
b. Die Gerichte des Herrn
( 28,20-68 )
Dieser Abschnitt ist Moses predigtartige Ausarbeitung der besonderen Flüche von
Vers 16-19 . (Vgl. V. 7-14 , die Moses Ausarbeitung der Segnungen in
V. 3-6 waren.) Jedes einzelne Gericht hatte im wesentlichen ein Ziel: Israel vom
Ungehorsam wegzubringen.
(1) Schreckliche Zerstörung
5Mo 28,20
Mose drohte Israel mit einer schlimmen Vernichtung, wenn es den Herrn
versuchte. Bestürzung war der Ausdruck für den göttlichen Schrecken, der über
Israels Feinde kam und sie in der Schlacht hilflos machte oder sie mit
schrecklichen Krankheiten folterte (vgl. 1Sam 5,9; 14,20 ). Gott zu versuchen
heißt Böses zu tun.
5Mo 28,21-22
(2) Krankheit
Die genaue Form der ersten Krankheiten: Pest, dahinsiechende Krankheit ...
hitziges Fieber ... Entzündung sind unbekannt. Getreidebrand betrifft nur
Pflanzen. Dürre betrifft, obwohl sie keine Krankheit ist, sowohl Menschen als
auch die Vegetation und führt schließlich zum Tod.
5Mo 28,23-24
(3) Dürre
Das einst fruchtbare Land würde ohne Regen sein. Der Himmel würde wie Bronze
sein , das heißt, die Hitze der Sonne würde ständig niederbrennen; es würden
keine Regenwolken kommen. Ohne Regen würde es nur Staub geben, so daß nichts
wachsen könnte (der Boden würde wie Eisen werden).
5Mo 28,25-26
(4) Niederlage in der Schlacht
Israel würde in den Schlachten vernichtende Niederlagen erleben. Statt daß ihre
Feinde in Schrecken in sieben Richtungen fliehen (vgl. V. 7 ), würde Israel in
sieben Richtungen fliehen. Wegen der Niederlage würde niemand übrigbleiben, um
ihre Leichen zu beerdigen.
5Mo 28,27-29
(5) Körperliche und geistige Krankheiten Ägyptens
Wie der Herr Ägypten einst mit Beulen geschlagen ( 2Mo 9,8-12 )
und Bestürzung über das Heer des Pharaos gebracht hatte ( 2Mo 14,23-28 ), so
würde er Israel mit diesen Dingen heimsuchen (vgl. "Krankheiten" in 2Mo 15,26;
5Mo 7,15; 28,60; vgl. ebenso in 5Mo 28,35 ). Die körperlichen und geistigen
Heimsuchungen würden so schlimm sein, daß die Israeliten weder die Stärke oder
Geistesgegenwärtigkeit haben würden, irgendeine Aufgabe zu erfüllen ( sie würden
in allem erfolglos sein ), noch sich selbst gegen ihre Bedränger verteidigen
könnten.
5Mo 28,30-35
(6) Unterdrückt und ausgeraubt
Die hier erwähnten Leiden sind das Ergebnis einer Niederlage in der Schlacht.
Die militärischen Erfolge, die in 5Mo 20,5-7 genannt wurden, würden ohne Gottes
Schutz umgekehrt werden ( 5Mo 28,30 ). Vieh und Kinder würden für immer verloren
sein (V. 31-32 ). Fremde Armeen würden den Gewinn aus der harten Arbeit des
Landwirtes ernten (V. 33 ). Diese vernichtenden Verluste würden Wahnsinn und
schmerzhafte Furunkel (V. 35 ; vgl. V. 27 ) hervorbringen.
5Mo 28,36-37
(7) Exil
Wenn Israel sich weigerte, dem lebendigen Gott zu dienen, würde es in ein
fremdes Land verstoßen werden, um toten Götzen zu dienen. Statt Haupt aller
Völker zu werden (V. 13 ), würde es das Volk werden, das am meisten auf der Erde
vor den Kopf geschlagen, gescholten und von seinen Besatzungsmächten verspottet
wird.
5Mo 28,38-42
(8) Mißernte und wirtschaftlicher Ruin ( 5Mo 28,38-44 ).
Unabhängig davon, wie hart die Israeliten arbeiten würden, um eine gute Ernte zu
erzielen, würden ihre Zielvorstellungen immer enttäuscht
werden. Heuschrecken und Würmer würden auch dann dem souveränen Herrn gehorchen,
wenn Israel es nicht tun würde. So würde die gesamte Ernte Israels - Getreide,
Weinberge und Olivenbäume - vernichtet werden. Auch ihre Kinder würden ihnen
nicht helfen können, das Übel zu überwinden, weil sie in Gefangenschaft
verlorengehen würden. Dieser Abschnitt beginnt, wie er endet, nämlich mit einem
Hinweis auf Heuschrecken (bzw. Ungeziefer) (V. 38.42 ).
5Mo 28,43-44
(8) Mißernte und wirtschaftlicher Ruin ( 5Mo 28,38-44 ).
Während der Plagen in Ägypten machte der Herr einen Unterschied zwischen den
Ägyptern und den Israeliten und bewahrte die Israeliten vor den Katastrophen,
die Ägypten heimsuchten. Das Gegenteil davon würde bei diesem Gericht geschehen,
weil die Fremden von Israels Unkosten profitieren würden, indem sie seine Herren
würden ( Kopf ; vgl. V. 13 ).
5Mo 28,45-48
(9) Gründe für das Übel
An dieser Stelle seiner Rede schien Mose zu vermuten, daß Israel unabänderlich
all dieses Übel erleiden würde. Es war nicht länger ein Fall von "wenn du nicht
gehorchst", sondern vielmehr du hast dem HERRN, deinem Gott, nicht
gehorcht (V. 45 ), und du hast dem HERRN, deinem Gott, nicht gedient (V. 47 ).
Die Übel waren daher sicher: Sie werden über dich kommen (V. 45 ). Sie würden
allerdings eine erzieherische Funktion haben, denn als ein Zeichen würden sie
als Warnung vor Gottes wunderbarem Eingreifen in Gerichten dienen, und die Übel
würden als Wunder so schrecklich und umfassend sein, daß sie die Aufmerksamkeit
zukünftiger Israeliten fesseln würden. Die Übel würden auch das vergeltende
Gericht des Herrn deutlich machen. Weil Israel sich weigerte, ihm fröhlich ...
zur Zeit des Wohlergehens zu dienen , würde es sich selbst beim Dienen unter
einem harten Zuchtmeister in Zeiten karger Armut wiederfinden. Es würde wieder
in Sklaverei sein, ein Untertan der Feinde, als wäre es ein Ochse mit einem
eisernen Joch auf seinem Nacken (vgl. Jer 28,14 ). Ein Joch wurde normalerweise
aus Holz hergestellt; ein eisernes Joch würde schwerer und strenger sein.
5Mo 28,49-52
(10) Die Schrecken belagerter Städte ( 5Mo 28,49-57 )
Die zwei schlimmsten möglichen Übel wurden erst zum Abschluß dieser Rede
behandelt und dann genau verdeutlicht: Belagerung (V. 49-57 ) und Exil
(V. 58-68 ). Das fremde Volk würde schnell und mächtig sein ( wie ein Adler ;
in Hab 1,6.8 werden die Babylonier unter anderem mit Adlern verglichen), brutal
( grimmig aussehend und ohne ... Mitleid ), zerstörerisch (indem sie die
Getreideernte, Weinberge und Olivenbäume vernichteten und die Jungtiere töteten)
und gründlich (indem sie alle Städte überall im Land Israel belagerten). Kein
Wunder also, daß Israel dann vollkommen ruiniert sein würde ( 5Mo 28,51 ).
5Mo 28,53-57
(10) Die Schrecken belagerter Städte ( 5Mo 28,49-57 )
Die Schrecken der Belagerung würden ihren Höhepunkt im Kannibalismus finden
(vgl. 3Mo 26,27-29; Jer 19,9 ). Auch sanfte und empfindliche Eltern würden
während der Belagerung so ausgehungert sein, daß sie ihre eigenen Kinder essen
würden. Während die Feinde Israels Viehbestand und Ernte essen oder vernichten
würden ( 5Mo 28,51 ), würden die Israeliten ihre eigenen Kinder, "die Frucht"
ihres eigenen Schoßes (V. 4 ), Gottes Geschenke an sie, verschlingen. Dieser
Fluch wurde wörtlich erfüllt, als die Aramäer Samaria bestürmten ( 2Kö 6,24-29 )
und als die Babylonier Jerusalem belagerten ( Klgl 2,20; 4,10 ). Dies war eines
der größten Beispiele für die Tiefe der Perversion, in die der Ungehorsam Gott
gegenüber führt.
5Mo 28,58-68
(11) Die Vernichtung des Volkes durch Krankheit und Exil
Wenn Gott die Flüche gegen das ungehorsame Israel ausführte, würde er alle
früheren Segnungen, die er Israel verschwenderisch geschenkt hatte, ungeschehen
machen. Während Israel früher den fürchterlichen Plagen und Krankheiten Ägyptens
entkommen war (vgl. 5Mo 7,15; 28,27.35; 2Mo 15,26 ), würde Gott sie jetzt über
Israel bringen (vgl. Am 4,10 ). Er würde auch andere Arten von Krankheiten
bringen, die nicht im Buch des Gesetzes verzeichnet sind ( 5Mo 28,61 ).
Während Gott Israels Zahl wie die Sterne am Himmel vervielfacht hatte (vgl. 1Mo
15,5; 22,17; 5Mo 26,4 ), würde es jetzt auf eine kleine Anzahl reduziert werden
( 5Mo 28,62 ). Während Israel sicher im Land gewohnt hatte, würde es seine
Identität verlieren, indem es ausgerissen und unter alle Völker zerstreut würde
(V. 63-64 ). Israel hatte versprochen, dem Herrn zu dienen, aber jetzt würde es
gezwungen sein, Götzen zu dienen (V. 64 ). Einst lebte es in Sicherheit, aber
jetzt würde es in Angst, Verzweiflung und in ständiger Ungewißheit um sein
Weiterbestehen leben (V. 65-66 ). Um seinem Unglück zu entfliehen, würde es auf
den Anbruch der Nacht warten und dann wieder auf den Tag. Gott hatte es aus der
Knechtschaft in Ägypten befreit, aber die Menschen würden freiwillig zu diesem
Unglück zurückkehren, und das in einer solch erniedrigten Verfassung, daß kein
Ägypter sie als Sklaven kaufen würde.
C. Schluß der dritten Rede Moses
( 28,69 )
5Mo 28,69
Manche sehen diesen Vers als eine Einführung in die vierte Rede Moses an, die in
Kapitel 29 beginnt, aber wahrscheinlich beschließt er die
Bundeserneuerungszeremonie in Moab. Diese Sicht wird auch vom hebr. Text
wiedergespiegelt, der diesen Vers als 5Mo 28,69 und nicht als 5Mo 29,1 (wie
manche Übersetzungen) zählt. Die Worte, der Bund ... in Moab, als Zusatz zu dem
Bund, den er mit ihnen am Horeb geschlossen hatte , haben für manche den
Eindruck erweckt, daß es sich hier um einen besonderen Bund (z. B. einen
palästinensischen Bund), als Zusatz zum mosaischen Bund, handelte. Die Worte
sollten allerdings nicht auf einen neuen Bund hinweisen, sondern auf die
Erneuerung des mosaischen Bundes, der am Horeb geschlossen worden war. Moses
vierte Rede führt keine neuen Bundesbestimmungen ein, sondern behandelt nur
solche, die in den anderen Reden nur noch nicht ausdrücklich erklärt worden
waren. So wiederholt 5Mo 29-30 die Einzelheiten des Bundes, die in den
vorherigen Kapiteln niedergelegt worden waren.