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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch

 Walvoord Jack S. Deere


5. Mose Kapitel 31


VI. Der Übergang von Mose zu Josua

( 5Mo 31-34 )

 

Mose sorgte für die Stetigkeit des Bundes während des Wechsels in der nationalen Führerschaft von ihm selbst zu Josua. Verschiedene Einzelheiten dieses Abschnitts wurden auch in Vasallenverträgen des Alten Orients gefunden: Die Aufbewahrung des Vertragsdokumentes an einem heiligen Ort ( 5Mo 31,24-26 ), Vorsorge für die dynastische Nachfolge ( 5Mo 31,7-8 ) und Vorsorge für zukünftiges Lesen des Bundesgesetzes und anderer Bundeszeremonien (vgl. 5Mo 31,9-13 ).

 

 

A. Die Ernennung Josuas und die Aufbewahrung des Gesetzes

( 31,1-29 )

 

1. Josua wird von Mose beauftragt

( 31,1-8 )

 

5Mo 31,1-6

 

Bei Moses Tod waren weder seine Augen schwach geworden noch seine Kraft geschwunden ( 5Mo 34,7 ). Aber wegen seines Alters (120 Jahre) hatte er nicht mehr die Kraft, das Volk in einen Krieg zu führen. Es war ihm zudem wegen eines früheren Aktes des Ungehorsams ( 4Mo 20,1-13 ) vom Herrn verboten worden, Kanaan zu betreten. Allerdings hing Gottes Plan für das Volk nicht von irgendeinem menschlichen Leiter ab. Er war nur von Gottes Macht, seine eigenen Bundesverheißungen zu erfüllen, abhängig. Er würde die kanaanäischen Völker vernichten, wenn Israel unter der Leitung Josuas angriff. Im Lichte dieser Tatsache und Gottes vorangegangener Treue ( was er mit Sihon und Og tat , 5Mo 31,4 ) forderte Mose das Volk zum Gehorsam ( tue ihnen alles, was ich dir befohlen habe , V. 5 ) und zu Furchtlosigkeit auf ( sei stark und tapfer und nicht ... ängstlich oder erschrocken , V. 6 ; vgl. 5Mo 1,21.29 ). Sie konnten in der Tatsache Trost finden, daß der Herr immer mit ihnen sein würde.

 

5Mo 31,7-8

 

Nach dieser Aufforderung des Volkes (V. 1-6 ) beauftragte Mose Josua, wie der Herr es ihm aufgetragen hatte ( 5Mo 3,28 ). Mose hatte das Volk schon früher an Gottes Entscheidung erinnert, ihn durch Josua zu ersetzen ( 5Mo 1,38 ), aber die Wiederholung hier in der Gegenwart des gesamten Volkes Israel betonte Gottes und Moses Zustimmung zu Josua. Dies half, die Ernennung des neuen Führers zu festigen. Mose stellte Josua dann genau die gleiche Forderung, die er gerade dem Volk gestellt hatte: Sei stark und mutig (vgl. 5Mo 31,23; Jos 1,6.9 ) und nicht ängstlich oder erschrocken (vgl. Jos 1,9; 8,1 ).

 

 

2. Das Verlesen des Gesetzes

( 31,9-13 )

 

5Mo 31,9-13

 

Wie die Lehensverträge des Alten Orients Bestimmungen für ihr öffentliches Verlesen enthielten, so war es auch beim mosaischen Bund. Dieses Gesetz (V. 9 ) bedeutet wahrscheinlich das ganze Buch 5.Mose, obwohl die Übersetzung des Ausdrucks umstritten ist. Das Gesetz und seine öffentliche Verlesung wurden den Priestern anvertraut; eine Aufgabe der Priester bestand darin, die Menschen das Gesetz zu lehren. Die Priester sollten das Gesetz beim Laubhüttenfest im Jahr des Schuldenerlasses, das alle sieben Jahre kam, öffentlich verlesen (September/Oktober; vgl. den Kommentar zu 5Mo 16,13-15 ). Nur die Männer waren zur Pilgerreise zu den drei Hauptfesten am zentralen Heiligtum verpflichtet (vgl. 5Mo 16,16 ), obwohl Familienmitglieder oft mitkamen. Aber auch die Frauen und Kinder sollten an dieser besonderen Zeremonie alle sieben Jahre teilnehmen.

Diese Erfahrung war aus zwei Gründen wichtig. Erstens war es für einen einzelnen ungewöhnlich, eine eigene Kopie der Schriften zu besitzen. Ein Mensch erlangte durch die Lehre seiner Eltern und der Priester und durch die öffentliche Verlesung zu Zeiten wie dieser Wissen aus den Schriften. Daher war die öffentliche Verlesung des Gesetzes von großer Bedeutung.

Zweitens erweckte die Erfahrung der Pilgerreise zum zentralen Heiligtum - was bedeutete, daß sie Gott ihre zurückgelassenen Häuser und ihre Reise anvertrauen mußten - wieder etwas von ihrem ursprünglichen Auszug aus Ägypten zum Leben. Es war eine ideale Zeit, das Wort in einem Geist des Vertrauens aufzunehmen, so daß sie lernen konnten, den HERRN zu fürchten (vgl. den Kommentar zu 5Mo 4,10 ) und dem ganzen Gesetz sorgsam zu folgen . Die Gebote zu halten ist eine Ermahnung, die häufig in den vorhergehenden Kapiteln dieses Buches vorkommt ( 5Mo 16,12; 17,19; 19,9; 24,8; 28,1.13.15.58; 29,8; 31,12 ). Diese Wiederholung zeigt Moses Sorge um strikten Gehorsam. Kinder würden ebenso wie sie Nutzen daraus ziehen, weil sie durch das Hören lernten, den Herrn zu fürchten.

 

 

3. Die Beauftragung Josuas durch den Herrn

( 31,14-23 )

 

5Mo 31,14

 

Hier und ebenso am Ende des Abschnitts (V. 23 ) wird die offizielle Beauftragung Josuas erwähnt und war deshalb wohl als ein Rahmen für die Voraussage des Herrn über die Rebellion Israels (V. 15-22 ) vorgesehen. Das wiederum diente als ausführliche Einleitung zum Lied des Mose ( 5Mo 31,30-32,43 ). Während Josuas Beauftragung durch Mose öffentlich geschehen war ( 5Mo 31,7-8 ), geschah diese hier privat, nur unter Beteiligung von Mose und Josua, die vor dem Herrn am Zelt der Begegnung, der Stiftshütte, erschienen.

 

 

5Mo 31,15-22

 

Nach einem Leben des Dienstes für das Volk hörte Mose die traurigmachenden Neuigkeiten vom Herrn, daß dieses Volk sich bald selbst vor den fremden Göttern des Landes, das es betreten wird, prostituieren wird. Auch wenn Mose es wiederholt vor den Gefahren des Götzendienstes gewarnt und auf die Notwendigkeit, den Bundesbedingungen zu gehorchen, hingewiesen hatte, wußte der Herr noch immer, daß es abfallen würde. Als Antwort auf seine Verfehlung würde Gott in seinem Zorn (vgl. 5Mo 29,19.23 ) sein Gesicht (Gegenwart) von ihm abwenden. In der Folge würde das Volk, wenn es von Unglücken getroffen würde, keine Hilfe finden ( 5Mo 31,17-18 ). Aber auch in seiner Rebellion würde es die Gnade Gottes finden. In dem Lied, das Mose es lehren würde, würde es den Grund für das Gericht und den Pfad der Buße finden (V. 19-22 ). Das Lied würde auch als eine Warnung vor dem Gericht als Folge von Abtrünnigkeit dienen. Gott ist sich vollkommen der Neigung des menschlichen Herzens, von ihm wegzustreben, bewußt: Ich weiß, was sie zu tun planen .

 

 

5Mo 31,23

 

Trotz dieser vorhergesagten Rebellion beauftragte der Herr Josua offiziell, indem er ihm eine Forderung auferlegte ( sei stark und tapfer ; vgl. V. 7 ; Jos 1,6.9 ) und ihm mit dem Versprechen ich selbst werde mit dir sein Erfolg zusicherte.

 

 

4. Das Gesetz soll neben die Lade gelegt werden

( 31,24-29 )

 

5Mo 31,24-29

 

Das Buch mit den Worten des Gesetzes (V. 24 ; vgl. dieses Gesetzesbuch , V. 26 ) bezieht sich auf 5.Mose. Es sollte neben die Bundeslade, nicht in sie hinein, gelegt werden. Nur die Zehn Gebote waren in die Bundeslade gelegt worden (vgl. 2Mo 25,16 mit 2Mo 31,18; ebenso in 1Kö 8,9 erwähnt). Moses ärgerliche Worte zu den Menschen ( 5Mo 31,27-29 ) verdeutlichen seine gerechte Empörung und seine Enttäuschung über sie, nachdem er Gottes Vorhersage ihres kommenden Abfalls gehört hatte (V. 16 ). Da Mose ja aus Erfahrung wußte, daß sie rebellisch und halsstarrig waren (vgl. 5Mo 9,6.13; 10,16 ), wußte er, daß sie nach seinem Tod weiterhin rebellisch sein und auch äußerst verdorben werden würden (wahrscheinlich durch Götzenanbetung; vgl. 5Mo 4,16.25; 9,12 ). In der Folge würde Gott in seinem Zorn Verderben über sie bringen.

 

 

B. Das Lied des Mose

( 31,30-32,43 )

 

1. Die Prosaeinleitung

( 31,30 )

 

5Mo 31,30

 

Das Lied des Mose (vgl. V. 19.21 ) sollte Israel zum Gebrauch für die Bundeserneuerungszeremonie gelehrt werden. Daher ist es ein integrierter Bestandteil von 5.Mose (das sich mit der Bundeserneuerung in den Feldern Moabs befaßt), nicht ein bloßer Anhang des Buches. Obwohl das Lied nicht prophetisch ist, hat es voraussagende Untertöne. Israels Zukunft wird in ziemlich düsteren Ausdrücken veranschaulicht, weil es sein neu erworbener Wohlstand in die Abtrünnigkeit führen würde. Nachdem es allerdings das strenge Gericht des Herrn erlitten hatte, würde er sein Volk aus Mitleid befreien und an seinen Feinden Rache nehmen. So würden die Israeliten beim Singen dieses Liedes zwei Dinge anerkennen: (a) ihre Verpflichtung, dem Herrn zu gehorchen, und (b) den gerechten und sicheren Charakter des Gerichtes, wenn sie abtrünnig werden sollten.