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17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch

 Walvoord Jack S. Deere


5. Mose Kapitel 32


2. Die poetische Einführung

( 32,1-3 )

 

5Mo 32,1-3

 

Der Anruf von Himmel und Erde bedeutet, daß das Lied für die ganze Schöpfungsordnung Bedeutung hat. Jeder, der Moses Lehre in diesem Lied und dem ganzen Buch 5.Mose folgen würde, würde fruchtbar und wohlhabend in der Weise werden, daß Regen und Tau das neue Gras und die zarten Pflanzen erfrischen würde. Der Inhalt dieser Lehre war eine Proklamation des Namens des HERRN , d. h. eine Beschreibung seines Charakters und seiner Taten. So konnte jeder Israelit, der ernsthaft auf Gottes Charakter und Taten Rücksicht nahm, um dadurch sein Vertrauen auf ihn zu bezeugen, erwarten, sich an einem gesegneten Leben erfreuen zu können.

 

 

3. Ein treuer Gott und ein verdorbenes Volk

( 32,4-9 )

 

5Mo 32,4

 

Die Beschreibung Gottes, die in diesem Vers gegeben wird, steht im krassen Gegensatz zu der folgenden Beschreibung seines Volkes (V. 5-9 ). Er ist der Fels (vgl. V. 15.18.30-31 ; 2Sam 22,2-3; Ps 18,3; Hab 1,12 ). Das bedeutet, daß Gott fest und beständig ist. So besteht die einzige Stabilität im Leben darin, sich an ihn, den großen Felsen, zu klammern. Seine Taten (Handlungen) sind vollkommen (vgl. 2Sam 22,31 ), und er ist fair ( gerecht ) in allen seinen Beziehungen zu den Menschen. Anders als die Götter des Alten Orients, deren Anhänger glaubten, daß sie oft unmoralisch und launenhaft waren, kann man sich auf den Herrn immer verlassen. Er ist treu (vgl. 5Mo 7,9 ) und tut immer, was moralisch richtig ist ( er tut nichts Falsches ).

 

 

5Mo 32,5-9

 

Im Gegensatz zu Gottes Treue und Gerechtigkeit war sein Volk so verdorben geworden, daß es keinerlei familiäre Ähnlichkeit mehr mit seinem Vater an sich trug. Man konnte immer damit rechnen, daß es etwas Falsches tat. Die Tiefe des Gegensatzes wurde durch die Erinnerung der Menschen, daß der Herr (Jahwe) ihr Schöpfer war (V. 6 ), also daß er die Menschen bei dem Auszug zu einem Volk geformt hatte, noch hervorgehoben (vgl. V. 9 ).

So waren die Menschen doppelt töricht, sich so verdorben zu benehmen (vgl. 5Mo 31,29 ). Erstens mißachteten sie die Gnade ihres Gottes, und zweitens vergaßen sie seine Macht. Denn wenn er sie zu einer Nation machen konnte, konnte er sie ebenso auch wieder auflösen. Wenn die Menschen daran zweifelten, daß er ihr Schöpfer war, war alles, was sie tun mußten, in ihre Geschichte zurückzublicken ( erinnere dich an die alten Tage , V. 7 ). Diese Aufforderung zur Erinnerung wird in 5Mo 16 Mal ausgesprochen, das erste Mal in 5Mo 4,9 und das letzte Mal hier.

Die Ältesten konnten ihnen erklären, daß Gott die Grenzen Israels festgesetzt hatte, indem er Israel zu seinem Volk und Eigentum machte (d. h. sie besaß), und daß er als der Höchste über alle Völker der absolut souveräne Herr war.

 

 

4. Die Güte des Herrn bei der Erschaffung Israels

( 32,10-14 )

 

5Mo 32,10-14

 

Die Beschreibung des Herrn als Israels Vater und Schöpfer (V. 6 ) wird in diesen Versen ausführlich erklärt. Das Wüstenland bezieht sich wahrscheinlich eher auf Ägypten als auf die Wüste. Ägypten war in der Erfahrung des Volkes eine unfruchtbare und trostlose Öde . Auch im Vergleich mit dem verheißenen Land, wo Milch und Honig fließen, war Ägypten wie eine Wüste. Gerade in der Wüste versuchte der Pharao, die Erstgeborenen Israels zu schlachten, aber Gott schützte sie und sorgte für sie. Gott wachte über Israel wie ein Mensch normalerweise über seinen Augapfel (Pupille; vgl. Ps 17,8; Spr 7,2; Sach 2,12 ) wacht.

Der bildliche Ausdruck vom Adler spricht von Gottes weisem und liebendem elterlichen Schutz. Wie ein Adler seine Jungen aus dem Nest zwingen muß, wenn sie fliegen und für sich selbst sorgen lernen sollen, so führte ... der HERR sein Volk in das harte Leben der ägyptischen Knechtschaft und anschließend in die Wüstenwanderung, damit sie stark würden. Wie ein Adler blieb der Herr bereit, sie, wenn nötig, "aufzufangen". Die nächsten zwei Verse wurden zu einer Prophetie für die Eroberung. Israel bewegte sich auf den Höhen des Landes und freute sich am Wohlstand des verheißenen Landes ( 5Mo 32,13-14 ). Honig aus dem Felsen und Öl aus den harten Klippen ließ darauf schließen, daß auch die unfruchtbarsten Gebiete fruchtbar würden. Gottes Güte war besonders in seiner Vorsorge für verschiedenes und reichhaltiges Essen und Trinken, einschließlich Quark ... Milch ... Lämmern ... Ziegen ... und Widdern aus Basan (eine fruchtbare Gegend östlich des Sees von Kinneret, später Galiläisches Meer genannt), Weizen und Wein zu erkennen.

 

Das fünfte Buch Mose

 

5. Israels Wohlstand führt zu seiner Abtrünnigkeit

( 32,15-18 )

 

5Mo 32,15

 

Viele Glaubende lernen, daß Wohlstand eine gefährlichere Versuchung als Widerstand ist. In widrigen Umständen wird ein Glaubender daran erinnert, wie ungeheuer nötig er Gottes Hilfe hat, aber in Zeiten des Wohlstandes kann er Gott leicht vergessen. Israel, das ironischerweise auf Jeschurun ("der Aufrechte"; vgl. 5Mo 33,5.26 ) zurückzuführen ist, verließ den Herrn, seine einzige Hoffnung auf Heil, als es wohlhabend wurde ( fett gewachsen war ). Das Bild von einem Tier, das seinen Besitzer tritt, weist auf die unsinnige Art der Rebellion Israels gegen Gott, seinen Felsen (vgl. den Kommentar zu 5Mo 32,4 ).

 

 

5Mo 32,16-17

 

Die Abtrünnigkeit des Volkes nahm in der Anbetung von Götzen Gestalt an (vgl. V. 21 ), was bedeutete, daß es tatsächlich Dämonen opferte (vgl. Ps 106,37 ). Dämonische Kontrolle oder Einfluß könnten helfen, die mächtige Gewalt, die Götzendienst über die Menschen im Alten Orient und teilweise zu verschiedenen Zeiten ihrer Geschichte in Israel ausübte, zu erklären. Der Apostel Paulus mag vielleicht an 5Mo 32,16-17 gedacht haben, als er schrieb: "...was man da opfert, das opfert man den bösen Geistern und nicht Gott. Nun will ich nicht, daß ihr in der Gemeinschaft derMo bösen Geister seid." ( 1Kor 10,20 ). Gott ist eifersüchtig (vgl. 5Mo 4,24; 5,9; 6,15; 32,21 ) in dem Sinn, daß er eifrig bestrebt ist, die Ehre, die allein ihm gehört, zu schützen. Er ist gegen ein Teilen der Zuneigung seines Volkes mit anderen Götzen.

 

 

5Mo 32,18

 

Die Perversität der Abtrünnigkeit Israels wurde durch Moses Bild unterstrichen; er verglich den Herrn mit einem Vater ( der dich gezeugt hat ) und einer Mutter ( die dich geboren hat ). Da nur ein vollkommen perverser Mensch die Liebe seines Vater und seiner Mutter vergessen kann, war Israel eindeutig verdorben.

 

 

6. Das Gericht des Herrn über Israel

( 32,19-27 )

 

5Mo 32,19-22

 

Israels Abtrünnigkeit (V. 15-18 ) erregte Gottes großen Zorn (V. 19-22 ), den er in einem Gericht über Israel ausdrückte. Jahwes Zorn über die Abtrünnigkeit seiner Söhne und Töchter (V. 19 ) war nicht der selbstsüchtige Zorn von jemandem, der sich durch zu geringe Aufmerksamkeit geringschätzig behandelt fühlt. Statt dessen war es die gerechte Empörung eines heiligen und gnädigen Gottes über Kinder, die untreu und sogar schlecht waren (V. 20 ) und die wertlosen Götzen folgten (V. 21 ; vgl. V. 16 ).

In seiner gerechten Empörung zog Gott seine wohltätige Gegenwart zurück ( Ich werde mein Angesicht von ihnen wegnehmen , V. 20 ) und richtete Israel durch ein fremdes Volk, solche, die ein Nicht-Volk sind (V. 21 ). Dies bedeutet wohl, daß ein Volk Israel erobern würde, das so etwas niemals hätte tun können, wenn Israel dem Herrn gefolgt wäre. Israel hatte Gott eifersüchtig (V. 21 ; vgl. den Kommentar zu V. 16 ) und ärgerlich gemacht, so daß er es nun neidisch und ärgerlich machen würde.

Das Bild vom Feuer (V. 22 ) zeigt die schrecklichen Folgen und die umfassende Art des Gerichts Gottes.

 

 

5Mo 32,23-27

 

Vers 19-22 behandeln in erster Linie den Zorn des Herrn und beziehen sich nur in allgemeinen Ausdrücken auf sein Gericht; Vers 23-27 führen die Einzelheiten des Gerichts auf. Das vernichtende Gericht würde jeden Lebensbereich betreffen. Israel würde Hungersnot ... Pest ... und tödliche Plagen ... wilde Tiere und Giftschlangen (V. 24 ) und auch schwere Kriege (V. 25 ) erleben, in denen Menschen aller Altersgruppen durch das Schwert getötet werden würden (vgl. Hes 5,17; 14,21 ). Die daraus hervorgehende Zerstörung würde so groß sein, daß Israel beinahe vernichtet werden würde ( 5Mo 32,26 ). Obwohl es das Volk verdient hatte, ausgelöscht zu werden, würde der Herr es nicht zulassen, weil es seine Feinde veranlassen würde, seine Souveränität und Macht in Frage zu stellen (V. 27 ).

 

 

7. Israels Mangel an Einsicht

( 32,28-33 )

 

5Mo 32,28-33

 

Gottes Gericht über Israel würde furchtbare Maße annehmen, weil es keine Einsicht zeigte (V. 28 ). Es war nicht in der Lage, das katastrophale Ende, in das seine Rebellion führen würde, einzusehen (V. 29 ). Aber der Beweis von Gottes übernatürlichem Gericht würde klar sein (V. 30 ). Ein Mensch kann nicht alleine 1 000 Soldaten oder 10 000 mit einem Verbündeten zusammen besiegen, ohne daß der Herr, sein Fels (vgl. den Kommentar zu V. 4 ), ihm hilft. Dieses Gericht konnte nicht den Göttern der Feinde Israels zugeschrieben werden (V. 31 ). Tatsächlich waren die Feinde, die Gottes Gericht über Israel ausführten, ebenso böse wie Sodom und Gomorra, was wieder die Tiefe der Bosheit und Schande, in die Israel gefallen war, unterstreicht (V. 32-33 ). Israels Feinde würden so schlecht sein (einschließlich der Assyrer und Babylonier), daß auch ihre Weintrauben, bildlich gesprochen, giftig und ihr Wein wie Schlangengift sein würde.

 

Das fünfte Buch Mose

 

8. Gottes Mitleid und Rache

( 32,34-43 )

 

5Mo 32,34-35

 

Obwohl der Herr seine Feinde das Gericht über Israel ausführen lassen würde, würde er weiterhin diese Feinde für ihre Schlechtigkeit verantwortlich machen und ihnen ihre Bosheit vergelten (vgl. V. 41.43 ). Sie würden sich wahrscheinlich in Sicherheit vor Gottes Gericht wähnen, da sie ja Gottes Volk besiegt hatten. Aber Gottes Wege und Macht sind jenseits ihres Wissens; es ist, als bewahrte er sie versiegelt in Kammern.

 

 

5Mo 32,36-38

 

Im Gericht über Israels Feinde würde Gott mit Israel Mitleid haben. Die Feststellung, der HERR wird sein Volk richten , bedeutet, daß er für es richten würde (z. B. es rächen). Allerdings würde Israel sein Mitleid nicht erfahren, bis es alles Vertrauen in seine eigenen Anstrengungen ( wenn ... ihre Stärke weg ist ) und in die falschen Götter, bei denen es Zuflucht gesucht hatte, aufgegeben hatte. Mose rief ironischerweise Israel dazu auf, sich um Hilfe an die falschen Götter zu wenden, natürlich wohl wissend, daß sie Israel nicht helfen konnten.

 

 

5Mo 32,39-43

 

Gottes Ziel beim Gericht über Israel war nicht dessen Vernichtung. Das Gericht sollte Israel dahin bringen, daß es verstand, daß es keinen Gott außer dem Herrn gibt, und daß er allein Macht über Tod und Leben hat (V. 39 ). Gottes Heben seiner Hand war die Geste, die beim Eid gebraucht wurde (vgl. 1Mo 14,22; 2Mo 6,8; Neh 9,15; Ps 106,26; Hes 20,5 ). Wenn Israel zu dieser Einsicht kam, würde Gott an seinen Gegnern Rache nehmen ( 5Mo 32,41.43; vgl. V. 35 ). Da ein anderes Volk von Gott zum Sieg über Israels Feinde benutzt werden würde, sagte Gott, daß dessen Schwert sein Schwert sei (V. 41-42 ). Mit diesem Racheakt würde Gott die Zerstörung seines Volkes sühnen.

 

 

C. Vorbereitungen auf den Tod Moses

( 32,44-52 )

 

1. Moses letzte Anweisung für das Volk

( 32,44-47 )

 

5Mo 32,44-47

 

Nach der Darbietung aller Worte des Liedes (V. 1-43 ) forderte Mose das Volk auf, die Worte des Liedes sorgsam zu bewahren ( nimm es dir zu Herzen ). Wenn es über die Gewißheit und Strenge des Gerichtes, das der Herr ihm wegen seiner Abtrünnigkeit schicken würde, nachdächten, könnte das Lied Moses als machtvolle Abschreckung vor zukünftigen Rebellionen dienen. Die Androhung eines Strafgerichts des Herrn geschah wegen seiner geistlichen Gesundheit. Eine gesunde Angst vor dem Gericht, wie sie in dem Lied ausgeführt wird, würde es auch befähigen, seine Kinder die Notwendigkeit des Gehorsams ... gegenüber den Worten dieses Gesetzes zu lehren. Wieder einmal schloß Mose mit einer Erinnerung daran, daß die Existenz des Volkes, sein Wohlstand und die Länge seines Lebens (vgl. 5Mo 5,16; 6,2; 11,9; 25,15 ) von seinem Gehorsam gegenüber Gottes Geboten abhingen.

 

 

2. Gottes Gebot für Mose, den Berg Nebo zu besteigen

( 32,48-52 )

 

5Mo 32,48-52

 

Der Berg Nebo war einer der bekannteren Berge in der Abarim-Bergkette in Moab; von ihm aus konnte man das nördliche Ende des Toten Meeres überschauen. Mose würde hier, außerhalb des verheißenen Landes sterben , obwohl Gott ihm gnädigerweise erlaubte, das Land ... aus einer gewissen Entfernung zu sehen (V. 52 ), bevor er starb. Der Grund dieser Strafe wird in 4Mo 20,1-13 berichtet. Gott hatte Mose befohlen, zu einem Felsen zu sprechen, damit er Wasser für die Menschen, die gegen ihn und Aaron murrten, hervorbrächte. Mose gehorchte Gott nicht, indem er den Felsen, statt zu ihm zu sprechen, zweimal schlug ( 4Mo 20,11 ) und indem er arrogant darauf schließen ließ, daß er und Aaron, nicht der Herr, das Wasser hervorgebracht hätten. Wegen dieser Tat des Unglaubens und des Versäumnisses, Gott vor dem Volk die Ehre zu geben ( seine Heiligkeit hochzuhalten ), verlor Mose sein Recht, das Volk in das verheißene Land zu führen.