Home    Forum     Begriffserklärungen  Syngrammata  Lehre auf Youtube 
Neben der Schrift Fakten zur Bibel
Youtube komplett Übersicht    

Logo    

Bible Hub  Kata Biblon  Center for New Testament Restoration  https://www.bibleserver.com/    greeknewtestament Kata Biblon    
https://greekcntr.org/collation/index.htm

17.05.2025
Interlinear Griechisch Deutsch

 Walvoord Jack S. Deere


5. Mose Kapitel 33


D. Der Segen Moses

( 5Mo 33 )

 

1. Die Prosaeinleitung

( 33,1 )

 

5Mo 33,1

 

Der hier kurz vor seinem Tod gegebene Segen Moses ( 5Mo 33,1-29 ) paßt gut in den Kontext hinein. Es war für einen Vater üblich, kurz vor seinem Tod einen Segen zu sprechen (vgl. Jakobs Segen, 1Mo 49 ). Mose, der Führer des Auszugs und Mittler des Sinaibundes, war in einem gewissen Sinn Israels "Vater". Levi ist in den Listen des AT oft ausgelassen worden. Hier wurde der Stamm Simeon, der später von Juda in sich aufgenommen wurde ( Jos 19,1-9 ), fortgelassen. Wie Moses vorangegangenes Lied ( 5Mo 32,1-43 ) ist sein Segen in poetischer Form gehalten. Kapitel 33 ist an manchen Stellen wegen des Gebrauchs von verschiedenen seltenen Worten, unüblichen syntaktischen Kunstgriffen und wegen unterschiedlicher textlicher Probleme schwierig auszulegen. Die folgende Auslegung folgt hauptsächlich einer Bibelübersetzung und geht auf die eher technischen Probleme nicht ein.

 

 

2. Moses Lobpreis des Herrn

( 33,2-5 )

 

5Mo 33,2-5

 

Moses Lobpreis Gottes begann mit einer Beschreibung der Erscheinung des Herrn am Sinai, als er dem Volk durch Mose das Gesetz gab. Dies war in der Geschichte Israels ein großes Ereignis. Um eine Nation zu werden, braucht man ein gemeinsames Volk (V. 5 ), eine gemeinsame Verfassung (das Gesetz, V. 4 ) und ein gemeinsames Land. Der Aufenthalt in Ägypten formte Jakobs Nachkommen zu einem einigen Volk, und die Gabe des Gesetzes am Sinai verhalf ihnen zu einer gemeinsamen Verfassung.

Als Gott Mose am Sinai erschien, war es, als wäre er von Se´r (Edom) nordöstlich und vom Berg Paran (vgl. Hab 3,3 ), wahrscheinlich in der Wüste Paran, nördlich des Sinai in Richtung Seïr, gekommen. Bei der ehrfurchtgebietenden Darstellung seiner Herrlichkeit am Sinai ( 2Mo 19,16-19; 24,15-18 ) waren Engel ( Heilige ) anwesend. Moses Worte in 5Mo 33,3-5 scheinen die Antwort des Volkes im Lobpreis wiederzuspiegeln. Es erkannte dankbar die Liebe des Herrn zu ihm, seinem Volk , und den Dienst der Engel ("die Heiligen") bei der Vermittlung des Gesetzes (vgl. Apg 7,38.53; Gal 3,19; Hebr 2,2 ) an. Die Ausrufung der Königsherrschaft des Herrn über Jeschurun (ein anderer Name für Israel; vgl. 5Mo 32,15; 33,26 ) blickte auf die Befreiung des Volkes aus Ägypten und die Übergabe des Gesetzes (als die Leiter und die Stämme sich versammelten, um Gottes Gebote zu empfangen) zurück. Die Stellung des Herrn als "König über Jeschurun" nimmt vielleicht auch seine Übergabe des Landes Kanaan an sie vorweg.

 

 

3. Moses Segen über die Stämme

( 33,6-25 )

 

a. Ruben

( 33,6 )

 

5Mo 33,6

 

Der Wunsch für den Stamm Ruben zu leben, läßt darauf schließen, daß ihm ein besonderes Mißgeschick zustoßen würde oder daß er irgendeinen Charakterfehler hatte, der vielleicht ein Unglück mit sich bringen könnte. Wahrscheinlich ist das letztere im Licht der Charakterschilderung des Stammes in Ri 5,15-16 und im Lichte der Voraussage Jakobs über Ruben, "du sollst nicht der Oberste sein" ( 1Mo 49,4 ), wahr. Dieser letzte Satz in 5Mo 33,6 kann mit "laß seine Anzahl gering sein" oder "noch laß seine Anzahl gering sein" übersetzt werden.

 

 

b. Juda

( 33,7 )

 

5Mo 33,7

 

Da Juda ja an der Spitze der Stämme marschierte ( 4Mo 2,9 ), war er in der Schlacht der erste. So war dieser Segen wesentlich ein Gebet um Judas militärischen Erfolg durch Gottes Hilfe.

 

c. Levi

( 33,8-11 )

 

5Mo 33,8-11

 

Tummim und Urim waren wahrscheinlich zwei kostbare Steine, die beim Loswerfen, um göttliche Antworten in schwierigen Fällen zu erhalten (vgl. 2Mo 28,30 und vgl. den Kommentar dort; 3Mo 8,8; 4Mo 27,21; 1Sam 28,6; Esr 2,63; Neh 7,65 ), gebraucht wurden. Sie waren den priesterlichen Mittlern, Priestern des Stammes Levi , anvertraut. Zuerst wurde die Treue Levis in seinem Vertreter Mose, dem begünstigten Mann in Levi, der bei Massa , auch Meriba genannt, treu gewesen war (vgl. 2Mo 17,1-7 ), gepriesen. Dann wurde der Stamm allgemein ( 5Mo 33,9 ) für seine unparteiische und vollständige Ausführung des Gerichts Gottes im Fall des goldenen Kalbs ( 2Mo 32,25-29 ) gepriesen. Die Priester des Stammes Levi sollten Jakob (ein Synonym für das Volk Israel ; vgl. 5Mo 33,28 ) Gottes Vorschriften und das Gesetz lehren und beim Gottesdienst in der Stiftshütte amtieren (V. 10 ). Der Segen in Vers 11 war ein Gebet um übernatürliche Befähigung der Leviten, beim Gebrauch ihrer Fähigkeiten in Gottes Arbeit Erfolg zu haben. Die Identität der levitischen Gegner ist unklar.

 

 

d. Benjamin

( 33,12 )

 

5Mo 33,12

 

Moses Gebet um Sicherheit und Frieden für Benjamin als den Geliebten des HERRN , der von ihm beschützt wird, zeigt Benjamins Sonderstellung als Jakobs jüngsten und besonders geliebten Sohn ( 1Mo 44,20 ).

 

 

e. Josef

( 33,13-17 )

 

5Mo 33,13-16

 

Mose betete zuerst für Josefs materiellen Wohlstand. Pflanzen würden wachsen ( sein Land würde gesegnet sein ), wenn sie Tau vom Himmel herab und Wasser von unten erhielten. Die tiefen Wasser beziehen sich wohl auf Brunnen oder Quellen und Flüsse, die von unterirdischen Wassern abgeleitet wurden. Die Sonne und der Mond (wörtlich: Mond"monate", z. B. Jahreszeiten) waren für das Pflanzenwachstum ebenso notwendig. Die Geschenke der alten Berge und ewigen Hügel beziehen sich wahrscheinlich auf das Holz der Wälder, das zum Bau von Häusern gebraucht wurde. Die guten Ernten, an denen sich dieser Stamm erfreuen konnte, wurden die besten Geschenke der Erde genannt; sie waren von Gott gegeben, der im brennenden Busch wohnte ( 2Mo 3 ).

 

 

5Mo 33,17

 

Dann betete Mose für den militärischen Erfolg Josefs, bildlich als ein Stier oder Ochse, der die Völker durchbohrt, beschrieben. Dieser Stamm war in die zwei Stämme Manasse , Josefs Erstgeborenen, und Ephraim , seinen jüngeren Sohn, unterteilt. Sie waren die größten der nördlichen Stämme. Obwohl Manasse der ältere Sohn war, gab Jakob Ephraim den Segen des Erstgeborenen ( 1Mo 48,17-20 ). Aus diesem Grund erwähnte Mose zuerst Ephraim und rechnete ihm Zehntausende, aber Manasse nur Tausende an.

 

 

f. Sebulon und Issachar

( 33,18-19 )

 

5Mo 33,18-19

 

Sebulon und Issachar , die hier gemeinsam erwähnt werden, wurden auch in Jakobs Segen ( 1Mo 49,13-15 ) und im Lied der Debora ( Ri 5,14-15 ) gemeinsam genannt. Die Ausdrücke bei deinem Ausgang und in deinen Zelten beziehen sich wahrscheinlich auf das tägliche Leben der Menschen, das heißt, sie waren gleichbedeutend mit "bei deiner Arbeit und zu Hause". Das Gebot, sich zu freuen, läßt darauf schließen, daß diese beiden Stämme Gottes Segen in ihrem täglichen Leben erwarten konnten. Die Identität des Berges ist unsicher (wahrscheinlich war es der Berg Tabor, der zwischen den beiden Stämmen lag), aber die Quelle ihres Wohlstandes war eindeutig das Meer (in 1Mo 49,13-15 wird nur Sebulon mit dem Meer in Verbindung gebracht). Zwar berührte kein Stamm das Mittelmeer direkt, aber Issachar lag in der Nähe des Sees von Kinneret (Galiläa) und Sebulon nur wenige Kilometer vom Mittelmeer entfernt; Kaufleute durchzogen wahrscheinlich beide Stammesgebiete mit Meeresprodukten.

 

 

g. Gad

( 33,20-21 )

 

5Mo 33,20-21

 

Die Übersetzung einiger Zeilen ist unsicher. Aber der allgemeine Sinn scheint zu sein, daß Gad auch weiterhin, obwohl dem Stamm sein Gebiet östlich des Jordan, indem er das beste Land wählte ( 5Mo 3,12-17 ), zugewiesen worden war, weiterhin tapfer ( wie ein Löwe ) bei der Eroberung Kanaans kämpfe (vgl. Jos 22,1-6 ). Auf diese Weise führten die Gaditer den Willen des Herrn aus.

 

 

h. Dan

( 33,22 )

 

5Mo 33,22

 

Das Bild von Dan als eines jungen Löwens weist vielleicht auf ein Potential an großer Stärke hin. Verschiedene moderne Kommentatoren ziehen es vor, das hebr. Wort statt mit Baschan mit "Schlange" zu übersetzen. Der Satz würde dann "vor der Schlange wegspringen" lauten. Obwohl potentiell stark, hatte Dan noch immer Angst vor einer Schlange. Wenn das die richtige Übersetzung ist, bezieht sich der Segen vielleicht auf Jakobs frühere Feststellung, daß "Dan eine Schlange werden wird" ( 1Mo 49,17 ).

 

 

i. Naftali

( 33,23 )

 

5Mo 33,23

 

Der Segen beschreibt die geographische Lage Naftalis als sich südlich zum See ausdehnend, wobei wahrscheinlich der See von Kinneret (Galiläa), eine fruchtbare Gegend, gemeint ist. Wie Josefs Söhne Ephraim und Manasse (V. 16 ) und wie Asser (V. 24 ) würde sich dieser Stamm der Gunst Gottes und seines Segens erfreuen.

 

 

j. Asser

( 33,24-25 )

 

5Mo 33,24-25

 

Der Name Asser bedeutet " gesegnet , glücklich". Die Füße eines anderen in Öl zu baden, statt sie einfach nur zu salben, würde eine außergewöhnliche Tat sein. Daher würde der Stamm Asser überreiche Fruchtbarkeit und Wohlstand erfahren. Die Schrauben aus Eisen und Bronze lassen auf militärische Sicherheit des Stammes schließen.

 

 

4. Moses abschließendes Gebet zum Herrn

( 33,26-29 )

 

5Mo 33,26-29

 

Jeschurun (wörtl.: "der Aufrechte"; vgl. V. 5 ; 5Mo 32,15 ) war ein Name für Israel. Der Gott des Volkes ist an Macht unvergleichlich als der Eine, der auf dem Himmel und den Wolken reitet ( 5Mo 33,26 ). Egal welches Unglück Israel zustoßen würde, der Herr könnte sofort mit seiner Macht da sein, um es zu befreien. Weil Gott ewig und eine Zuflucht für sein Volk ist, würden seine immerwährenden Arme, bildlich gesprochen, Israel in Zeiten von Katastrophen schützen und seinen Feind vernichten (V. 27 ). Da das Volk einen so wunderbaren und mächtigen Gott hatte, konnte es von der Eroberung Kanaans und vom Leben in Sicherheit und Wohlstand überzeugt sein (V. 28 ). Wenn Israel nur seinem unvergleichlichen Gott diente, würde es ein an Segen unvergleichliches Volk (Oh Israel! Wer ist wie du ... ?!; gerettet und geschützt von Gott) und für seine Feinde unbesiegbar (V. 29 ) sein.