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Apostelgeschichte 13,32-34.41

Elberfelder 1905

Apostelgeschichte

Apg 13,32 Und wir verkündigen euch die gute Botschaft von der zu den Vätern geschehenen Verheißung,

Apg 13,38; Jes 61,1

uns: Hebr 11,39-40

erweckte: Apg 3,22-26; Lu 1,54-55; Lu 1,68-73; Röm 4,13; Gal 3,16-18

Apg 13,33 daß Gott dieselbe uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesum erweckte; wie auch in dem zweiten<Wahrsch. ist nach mehreren Handschriften »dem ersten« zu lesen, da von den Juden der 1. Psalm häufig nicht besonders gezählt, sondern als Eingang des Psalters betrachtet wurde> Psalm geschrieben steht: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt."<[Ps 2,7]>

Sohn: Hebr 1,5-6; Hebr 5,5; Ps 2,7

Apg 13,34 Daß er ihn aber aus den Toten auferweckt hat, um nicht mehr zur Verwesung zurückzukehren, hat er also ausgesprochen: "Ich werde euch die gewissen Gnaden<O. Barmherzigkeiten> Davids geben."<[Jes 55,3]>

Ps 89,29; Ps 89,34-36; Jes 55,3

Apg 13,35 Deshalb sagt er auch an einer anderen Stelle: "Du wirst nicht zugeben<Eig. geben>, daß dein Frommer<S. die Anm. zu [Kap. 2,27]> die Verwesung sehe."<[Ps 16,10]>

Ps 16,10

Apg 13,36 Denn David freilich, als er zu seiner Zeit dem Willen Gottes<O. als er seinem Geschlecht [d. h. seinen Zeitgenossen] durch den Willen Gottes> gedient hatte, entschlief und wurde zu seinen Vätern beigesetzt und sah die Verwesung.

entschl.: Apg 2,29

Willen: Apg 13,22; 1. Kö 15,5; Joh 17,4

Apg 13,37 Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht.

Apg 2,24

Apg 13,38 So sei es euch nun kund, Brüder, daß durch diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird;

Apg 10,43; Lu 24,47; Eph 1,7; 1. Joh 2,12

Apg 13,39 und von allem, wovon ihr im Gesetz<d. h. auf dem Grundsatz des Gesetzes> Moses' nicht gerechtfertigt werden konntet, wird in diesem jeder Glaubende gerechtfertigt.

Hab 2,4; Röm 3,19-28; Röm 8,3; Gal 2,16

Apg 13,40 Sehet nun zu, daß nicht über [euch] komme, was in den Propheten gesagt ist:

Apg 13,41 "Sehet, ihr Verächter, und verwundert euch und verschwindet; denn ich wirke ein Werk in euren Tagen, ein Werk, das ihr nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt."<[Hab 1,5]>

Lu 19,42-44; Lu 21,20-24; Hab 1,5

 

 Frage:
 Zeigt die Stelle in Apostelgeschichte 13,32-34 nicht deutlich, dass alle Hoffnungen Israels in der Auferstehung des Herrn erfüllt wurden? Oder ist in Psalm 2,7 (Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.) von der Inthronisierung des Herrn Jesus die Rede?

Antwort: In dieser Stelle wird das Wort „erfüllt" buchstäblich gebraucht, und wie wir wissen, hat sich die Verheißung an Israel wirklich erfüllt: Der Sohn Gottes wurde als Messias erweckt. Damit geht es also um eine ganz be stimmte Verheißung und nicht um alle Hoffnungen und Verheißungen an Israel oder um die Auferweckung. Wenn man den Parallelvers in Apostelge- ,Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt." 112 156 Zitate aus dem Alten Testament in der Apostelgeschichte | 7.10 schichte 13,22H3 beachtet, wird deutlich, dass mit dieser Erweckung nicht die Au/erweckung Jesu gemeint ist. W. Kelly schreibt dazu: Dieser Vers bietet zwei Übersetzungsmöglichkeiten. Entweder heißt es: „In dem er Jesus erweckte" oder: „indem er Jesus auferweckte." Beides zusammen geht nicht. Das griechische Wort kann nicht beide Bedeutungen gleichzeitig haben, obwohl es in gewissen Fällen, je nach dem Zusammenhang, beide Wie dergabemöglichkeiten erlaubt. Hier lautet der richtige Text: „Indem er Jesus erweckte." Der Zusammenhang erfordert es so. Paulus bezieht sich darauf, dass Jesus als der Messias den Juden in Übereinstimmung mit den Propheten gegeben worden war. Tatsächlich spricht das griechische Wort gewöhnlich von der Auferstehung. Doch es umfasst in sich selbst einen umfassenderen Bereich als nur einfach den der Auferstehung. Das Wort „erweckte" benötigt den Zusatz „von den Toten", um seinen Bezug zur Auferstehung eindeutig zu machen. Das ist in dieser Predigt aber vor Vers 34 nicht der Fall. Ich glaube darum, dass in Vers 33 überhaupt nicht von der Auferstehung gesprochen wird, sondern von dem Erwecken Jesu als Messias, „wie auch in dem zweiten Psalm geschrieben steht: ,Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.'" Dies wird vom nächsten Vers gestützt und, wie ich denke, auch bewiesen, der uns ferner eröffnet: „Dass er ihn aber aus den Toten auferweckt hat ..." (V. 34J. Wir erkennen demnach zwei Schritte: 1. Vers 33 versichert, dass Gott seine Verheißungen erfüllt hat, indem Er den Messias für sein Volk auf der Erde erweckte. 2. Vers 34 fügt hinzu, dass Er Ihn außerdem aus den Toten auferweckt hat. Das ist wichtig; denn es liefert einen Schlüssel zu der wahren Anwendung des zweiten Psalms, welcher häufig und, wie ich überzeugt bin, irrtümlich auf die Auferstehung bezogen wird.”* Wer bereits in Vers 33 an die Auferstehung denkt, muss erklären können, was das Wort „aber" in Vers 34 bedeutet, wo wir tatsächlich die Auferste hung finden. Hier wird doch offensichtlich durch das Wort „aber" ein Gegen satz zum vorherigen Vers angedeutet und nicht ein und dieselbe Sache be nannt. Paulus spricht in seiner Rede in der Synagoge in Antiochien davon (Apg 13,16-41), dass „Gott ... dem Israel Jesus als Erretter gebracht" hat [V. 23), dass Er von den Obersten unschuldig an Pilatus überliefert wurde [V. 28) und dass Gott Ihn dann „aus den Toten auferweckt" hat [V. 30). Diese Reihenfolge (Erweckung als Messias und Auferweckung aus den Toten) Und nachdem er ihn weggetan hatte, erweckte er ihnen David zum König, dem er auch Zeugnis gab und sprach: ,Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird'" (Apg 13,22). 1“ W. Kelly, Lectures Introductory to the Study ofthe Acts, the CathoUc Epistles and the Revelation, Winschoten (H. L. Heijkoop) Reprint 1970 (übersetzt von}. Das). 113 157 7 I Grundsätze der Auslegung der Prophetie beweist Paulus in den Versen 33 und 34 mit zwei Bibelstellen aus dem Alten Testament. Die Prophezeiung aus Psalm 2,7 ist tatsächlich bereits erfüllt. Der Herr Jesus wurde als Messias „erweckt", so wie Zacharias es in Lukas 1,68- 70115 beschreibt. Kein Jude hat heutzutage eine Entschuldigung, nicht an Christus glauben zu können, denn sein Kommen ist die Erfüllung der Ver heißung, die dem Volk Israel in Psalm 2 und anderen Stellen gegeben wurde. Manche meinen, Psalm 2,7 beziehe sich auf die Inthronisierung des Herrn Jesus. Tatsächlich wurde sowohl in Ägypten wie auch in Babylon der König als „Sohn Gottes" bezeichnet, und das Ritual der Thronbesteigung galt als „Zeugung" des „Sohnes Gottes". Ob dies allerdings auch den Sinn von Psalm 2,7 wiedergibt, ist zweifelhaft, wenn auch nicht ganz unmöglich: Im Zusam menhang mit Apostelgeschichte 13,22, wo es von David heißt, dass er als König erweckt wurde („... erweckte er ihnen David zum König"), ist diese Auslegung ebenso denkbar wie obige Auslegung. Dort haben wir in der Er weckung Davids zuerst sein allgemeines In-Erscheinung-Treten gesehen, worin jedoch sein Königtum inbegriffen ist [aber eben nicht irgendeine Auf erstehung). [Unter § 7.10.6 weisen wir nach, dass der Thron, auf dem der Herr jetzt sitzt, nicht der Thron Davids ist.) Noch eine Bemerkung zu dem nächsten alttestamentlichen Zitat in Paulus’ Rede. In Apostelgeschichte 13,41 zitiert er die Stelle aus Habakuk 1,5. Zur Zeit Habakuks bezog sich diese Aussage zunächst auf die Chaldäer und ließ sich dann zur Zeit der Apostelgeschichte auf das Gericht über die ungläubi gen Juden damals anwenden, das im Jahr 70 n. Chr. über sie kam. Aber ihre Erfüllung wird sie erst in der Zukunft finden. Das ist aus dem Zusammen hang in Habakuk l,5ff. zu erkennen: Das Missachten des Werkes Gottes wird ein Gericht nach sich ziehen, das an Schreckiichkeit die Gräueltaten der Chaldäer zur Zeit Habakuks, die der Römer zur Zeit des Titus und selbst den Völkermord an den Juden im Nationalsozialismus in den Schatten stellen wird. „Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, dass er sein Volk besucht und ihm Erlö sung bereitet hat und uns ein Horn des Heils aufgerichtet hat in dem Haus Davids, seines Knechtes (wie er durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat)" (Lk 1,68-70).