AUFERSTEHUNGEN
Neues Testament
Im Neuen Testament findet der Begriff
Auferstehung
durch zwei griechische
Wörter Ausdruck:
egiro : »(sich) erheben«, »aufsteigen«
und
anisteem i: »aufstehen«. Beide Wörter
finden sich in einer großen Zahl von Versen,
was der Lehre Substanz verleiht.
Verschiedene Darstellungen der Auferstehung
geben einen Vorgeschmack auf die Erfüllung
dieser Hoffnung. Lazarus wurde von Jesus
aufgefordert vorzutreten, nachdem er bereits
vier Tage tot war (
Joh 11 ). Jesus hatte gesagt: »Ich bin
die Auferstehung und das Leben; wer an mich
glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben
ist« (Vers
25 ). Der Herr starb am Kreuz, berichtet
Matthäus, »und die Grüfte taten sich auf,
und viele Leiber der entschlafenen Heiligen
wurden auferweckt« (
27,52 ). Dies ist von manchen
»Wiederbelebung« und nicht »Auferstehung«
genannt worden, da die so Hervorgetretenen
wieder würden sterben müssen. Auch wurden
ihnen nicht neue Leiber gegeben, sondern sie
traten in ihren alten Hüllen hervor. Das
Wort
wiederbeleben
bedeutet, »jemanden aus
der Bewusstlosigkeit wieder aufleben lassen«
(Webster) und beschreibt daher nicht das
wirkliche Wunder des Ereignisses. Es handelt
sich mehr um Vorankündigungen, Typen und
Bilder dessen, was geschehen wird. Die
endgültige Auferstehung wird ohne jeden
weiteren Verfall stattfinden. Darin setzte
Christus den Standard für die Heiligen,
»dass er [Gott] ihn aber aus den Toten
auferweckt hat, so daß er nicht mehr zur
Verwesung zurückkehrte« (
Apg 13,34 ).
Die Auferstehung ist natürlich erst durch
den Tod, die Bestattung und die Auferstehung
Christi möglich geworden. Er hat den Weg für
jene bereitet, die durch den Glauben mit ihm
verbunden sind. Er macht neues Leben für
jene alttestamentlichen Heiligen möglich,
die vor ihm von uns gegangen sind. An der
Auferstehung Christi hat die Dreieinigkeit
Gottes Anteil. Jesus sagte den Juden, wenn
sie seinen Leib zerstörten, würde er ihn
selbst wieder aufrichten (
Joh 2,19 ). Ebenso richtete Gott, der
Vater, den Herrn auf (
Röm 4,24 ), und auch der Heilige Geist (
Röm 8,11 ). Im Sinne ihrer Stellung hat
Gott die an Jesus Gläubigen bereits
auferweckt. Paulus beschreibt, wie die
Gläubigen in dieser Heilszeit auf geistliche
Weise mit dem Herrn auferweckt sind (
Eph 2,6; Kol 2,12; 3,1
). Die
Vereinigung mit ihm gibt uns neues, ewiges
Leben.
Aber tatsächliche, körperliche Auferstehung
ist der Eckstein von Paulus��� Theologie:
»Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so
ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in
euren Sünden« (
1Kor 15,17 ). Er fährt damit fort, die
wirkliche Auferstehung zu beschreiben. Der
Leib wird in den Erdboden gesät, verweslich,
entehrt, in Schwachheit und natürlich (
1Kor 15,42-44
). Er wird auferweckt
unverweslich, in Herrlichkeit, in Kraft und
geistlich. Dieser Leib ist immer noch
körperlich, mit Fleisch und Blut, jedoch
unempfänglich für Sünde und Krankheit. Er
ist wie der neue Leib Christi. »Wir wissen,
daß wir, wenn es offenbar werden wird, ihm
gleich sein werden, denn wir werden ihn
sehen, wie er ist« (
1Jo 3,2 ). Der neue Leib ist nicht nur
ein wehender Geist oder eine Erscheinung. Es
ist in der Tat ein neuer, auferstandener
Leib.
Amillennialisten und Bündnistheologen
erkennen im Allgemeinen nur eine
Auferstehung in der Heiligen Schrift.
Beispielsweise bezeichnet A. A. Hodge alle
in der Bibel erwähnten Auferstehungen als
eine einzige neben der Auferstehung Christi.
Vertreter der Heilszeitenlehre jedoch, die
die Zusammenhänge studieren, sehen den
Unterschied zwischen der Auferstehung der in
Jesus Entschlafenen und der allgemeinen
Auferstehung in
Offb 20,5 . Die Formulierung »Die in
Jesus« bezieht sich auf jene, die in dieser
Heilszeit verstorben sind und die beim Klang
der Posaune auferstehen werden. Die erste
Auferstehung von
Offb 20,5 zielt auf die Auferstehung
jener, die - wie in Vers
4 beschrieben - das Martyrium erlitten,
und verknüpft sie mit den Verheißungen des
Alten Testaments einer Auferstehung für das
Reich Gottes. So schließt sie die
Auferstehung der Gerechten ein (
Lk 14,14; Apg 24,15
), die Auferstehung
aus den Toten (
Lk 20,34-36
), die Auferstehung des
Lebens (
Joh 5,29 ) und die Auferstehung zum
ewigen Leben (
Dan 12,2 ; Thomas).
Da gibt es noch die Auferstehung aller nicht
rechtschaffenen Verstorbenen zum Gericht vor
dem großen weißen Thron (
Offb 20,11-15
). Die Verlorenen aller
Heilszeiten werden auf der Grundlage ihrer
Taten gerichtet (
20,13 ). Jeder wird ohne Möglichkeit
eines Einspruchs gerichtet. Sie stehen ohne
die stellvertretende Gerechtigkeit Christi
da und sind deswegen nur mit ihren eigenen,
sündigen Werken bekleidet. Sie sind zum
zweiten Tod verdammt, dem Feuersee (
20,14 ), denn ihre Namen waren nicht im
Buch des Lebens geschrieben (
20,15 ).
Siehe auch:
Gerichte
.
Mal Couch
Lewis Sperry Chafer,
Systematic Theology
, Bände 2, 4 (Grand
Rapids: Kregel, 1993); David B. Gurainik
(Hrsg.),
Webster's New World Dictionary
(New
York: Simon and Shuster, 1980); A. A. Hodge,
Outline of Theology
(Carlisle, Pa.: The
Banner of Truth Trust, 1991); Robert
L.Thomas,
Revelation 8-22
(Chicago: Moody Press,
1995).
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