KAPITEL 15Das vierte Reden Gottes;
der Bund; das Gesicht
1. Das vierte Reden ( 15.1 )
2. Abrams Antwort ( 15,2-3 )
3. Der verheißene Same ( 15,4-5 )
4. Abram zur Gerechtigkeit gerechnet ( 15,6 )
5. Fortsetzung des Gesprächs ( 15,7-8 )
6. Die zerteilten Tiere ( 15,9-11 )
7. Das Gesicht ( 15,12-17 )
8. Der Bund wird geschlossen ( 15,18-21 )
Die Verbindung mit dem vorhergehenden Kapitel ist überaus wertvoll.
Abram hatte Jehova geehrt - nun ehrte der Jehova ihn.
Dann wird die Nachkommenschaft verheißen. Der verheissene Same ist Isaak, in ihm ist Christus vorgeschattet.
»Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet« ( Röm 4,3 ).
An dieser Stelle muß das ganze vierte Kapitel des Römerbriefes studiert werden, denn es ist der Kommentar zur gegebenen Verheissung und zu Abrams Glaube.
Es wird Abram aufgetragen, die verschiedenen Tiere zu nehmen und sie zu zerteilen.
All diese Tiere werden später im 3.. Mose erwähnt und sind als Opfer Bilder auf Christus.
Demgegenüber stellen die Vögel, die auf die Kadaver herabkommen und von Abraham fortgetrieben werden ( Gen 15,11 ),
Bilder des Bösen dar (siehe auch in Mt 13 die Vögel, die den Samen aufpicken, und die Vögel, die ihre Nester in dem Baum anlegen).
Aber die zerteilten Stücke, die Turteltaube und die Taube, sind - den Vögeln ausgesetzt - auch Bilder auf das zerteilte und durchschnittene Israel.
In den Vögeln darf man die Völker sehen, die über Israel herfallen.
( Das Bundesschliessen war bei den alten Völkern besiegelt wenn man zwischen 2 Kadavern hindurchschritt)
Der tiefe Schlaf, der auf Abraham fiel, kennzeichnet den Tod,
und der Schrecken einer großen Dunkelheit zeigte Abraham, was über seinen Samen kommen werde.
Nachdem Gott von dem kommenden Leid der Kinder Abrahams gesprochen und das Gericht dieser Trübsal angekündigt hatte,
fuhren ein rauchender Ofen und ein brennender Leuchter zwischen die Stücke.
Der rauchende Ofen, das Schauspiel eines Feuers und sein dunkler Rauch zeigten dem Auge, was Gott zu dem Herzen seines Dieners gesprochen hatte.
Der rauchende Ofen ist das Bild Ägyptens und der Trübsal, durch die die Söhne Jakobs und ihre Nachkommen gehen mußten.
Die Feuerfackel repräsentiert Gottes Gegenwart. So lesen wir:
»Euch aber hat der HERR genommen und euch herausgeführt aus dem eisernen Schmelzofen,
aus Ägypten, damit ihr das Volk seines Erbteils wäret, so wie es heute ist« ( 5. Mose 4,20; 1Kö 8,51 ).
In Ägypten brannte das Feuer wie in dem Ofen, und die große Dunkelheit senkte sich auf Abrahams Samen.
KAPITEL 16
Abraham und Hagar
1. Sarais Vorschlag ( 16,1-3 )
2. Abrams Handeln ( 16,4 )
3. Sarai und Hagar ( 16,5-6 )
4. Hagar in der Wüste ( 16,7-9 )
5. Ankündigung der Geburt Ismaels ( 16,10-14 )
6. Geburt Ismaels ( 16,15-16 )
Das fünfzehnte Kapitel könnte man »Abrahams Glaubenskapitel« nennen.
Das sechzehnte Kapitel ist das »Kapitel des Unglaubens«. Ungeduld trieb Sarai und Abram, aus eigener Kraft zu handeln.
Unglaube ist Ungeduld, und Ungeduld ist Unglaube.
Der Glaube wartet geduldig auf den Herrn, daß der Herr handle.
»Wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen« ( Jes 28,16 ).
Abram und Sarai versuchten dem Herrn zu helfen, seine Verheißung zu erfüllen.
Welch einen Fehler machten sie damit! So luden sie große Trübsal auf das Haus Abrahams.
Aber der Vorfall hat eine tiefere Bedeutung.
→→ Lies Gal 4,21-31 .
Dort finden wir die bildliche Bedeutung und lesen, wie der Herr auch dieses Fehlverhalten überwand.
Sarai repräsentiert den Bund der Gnade, Hagar den Bund des Gesetzes.
Hagar war Ägypterin, Sarai eine Fürstin.
Das Gesetz führt in die Gebundenheit, die Gnade macht frei.
Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Ismael geboren wurde.
m nächsten Kapitel erfahren wir, daß der Herr wieder mit Abram sprach, als er neunundneunzig Jahre alt war.
So scheint Abrams Leben dreizehn Jahre lang der Kommunikation mit dem Herrn entbehrt zu haben.
Welch eine Ernte des Fleisches!
KAPITEL 17
Das fünfte Reden und
der abermalige Bundesschluss
1. Der Herr spricht, und Abram betet an ( 17,1-3 )
2. Die erweiterte Verheißung ( 17,4-8 )
3. Das Zeichen des Bundes ( 17,9-14 )
4. Verheißung des Samens Saras ( 17,15-16 )
5. Das Lachen Abrahams ( 17,17 )
6. Abrahams Fürbitte für Ismael ( 17,18-22 )
7. Abrahams Gehorsam ( 17,23-27 )
Die Verheißungen, die der Herr Abram jetzt gibt, lassen keinen Wunsch offen.
Er bekommt einen neuen Namen:
Von nun an heißt er Abraham,
das bedeutet »Vater einer Menge«, denn er soll der Vater vieler Völker werden.
Darauf folgt die Einrichtung der Beschneidung
Diese Zuweisung ist in höchstem Maße lehrreich. Denken wir daran, daß der Heilige Geist im Römerbrief die Bedeutung dieser Zeremonie erklärt. »Denn wir sagen, daß der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet worden ist. Wie wurde er ihm denn zugerechnet? Als er beschnitten oder unbeschnitten war? Nicht in der Beschneidung, sondern in dem Unbeschnittensein.
Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er hatte, als er unbeschnitten war« ( Röm 4,9-11 ).
Deshalb wurde die Beschneidung das Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens. Vierzehn Jahre zuvor war Abram als gerecht erkannt worden, denn er glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Zuerst Gerechtigkeit durch Glauben, dann das Siegel. Im Neuen Testament wird von den Gläubigen gesagt, daß sie beschnitten seien. »In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschehen ist, sondern im Ausziehen des fleischlichen Leibes, in der Beschneidungdes Christus« ( Kol 2,11 ). Die Beschneidungdes Christus ist sein Tod. In ihm ist der Leib des Fleisches beiseite gesetzt. Wir sind mit ihm gestorben, wir sind tot und begraben und auferstanden mit ihm. »Denn wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen« ( Phil 3,3 ). Auch Sarai bekommt einen neuen Namen. Der verheißene Same soll von ihr kommen. Sein Name soll »Isaak« lauten, das bedeutet »lachen«. Das Ende des Kapitels zeigt Abrahams Gehorsam.
KAPITEL 18
Das sechste Reden;
Jahwe besucht Abraham
1. Die Erscheinung ( 18,1-2 )
2. Abrahams Empfang ( 18,3-8 )
3. Die Wiederholung der Verheißung ( 18,9-10 )
4. Saras Lachen ( 18,11-15 )
5. Der Aufbruch nach Sodom ( 18,16 )
6. Abrahams Fürbitte ( 18,17-33 )
Der bemerkenswerte Besuch war Jahwes Antwort auf Abrahams Glaubensgehorsam. Der mittlere der drei Männer war niemand sonst als Jahwe in menschlicher Gestalt; die beiden anderen waren Engel.
»Ehe Abraham war, bin ich« ,
sagte er, als er im Fleisch gekommen war ( Joh 8,58 ). Hier steht ihm Abraham von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
Sara lacht, als ihr der Sohn verheißen wird, das Lachen des Unglaubens. Sie schaute auf ihren erstorbenen Leib.
Ihr Lachen bot die Gelegenheit für das gesegnete Wort Jahwes: »Sollte für Jehova eine Sache zu wunderbar sein?«
Vom Ort der lieblichen Gemeinschaft wenden sich die Gesprächspartner nun der Szene zu, in der ein großes Gericht verordnet werden sollte.
»Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will?« , ist ein weiteres gnädiges Wort. Abraham war der Freund Gottes.
Der Herr sagte zu seinen Jüngern: »Der Sklave weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe« ( Joh 15,15 ).
Ja, er hat uns alles gesagt über die künftigen Dinge, über das Verhängnis der Welt und über die Geheimnisse seines Kommens.
Und dann folgt die wunderbare Fürbitte vor dem Herrn. Wie Abraham fleht! Welche Demut und doch welche Dreistigkeit!
Welch ein gesegnetes Vorrecht ist für alle Heiligen das Gebet der Fürbitte, das der große Fürbitter, der Herr Jesus Christus, von den Lippen seiner Kinder zu hören liebt. Denn es ist das Echo seiner eigenen himmlischen Tätigkeit.
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