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Hebräer WJO Literatur zum Hebräerbrief
Bund Hebräer 8.9 machen
Entscheidendes Verb
ἐποίησα
machen
9_Der HERR kommt jetzt auf das Einführen des
ersten Bundes zurück. Es wird
daran erinnert, damit man von neuem die Erhabenheit
des zweiten, des neuen Bundes
sieht. In der Erinnerung an die Umstände, unter
denen der erste Bund eingeführt
worden war, schwingt eine schmerzliche und zugleich
zarte Zurechtweisung mit.
Die Israeliten waren ein Volk von Sklaven gewesen.
Ägypten war für sie zu einem Haus der Knechtschaft geworden.
Unter Zwang hatten sie dem Pharao gedient. Als
Erniedrigte hatten sie für den Pharao Ziegel
angefertigt und unter der Peitsche der
Sklaventreiber geächzt. Sie waren ein hilfloses,
unterjochtes Volk, bis der HERR
ihr Geschrei hörte und beschloss, sie zu
befreien.
Er schenkte ihnen in Mose einen Retter.
Er gab ihnen Sein zuverlässiges Wort und erlöste sie durch das
Blut des
(Passah-) Lammes
sowie durch Seinen mächtigen Arm.
Er vernichtete ihre Feinde.
Er brachte sie sicher durch das Rote Meer und ließ
sie als Singende Kurs auf Kanaan
nehmen.
Doch wie liebevoll wird all das in diesem Vers beschrieben:
»Ich (ergriff) ihre Hand ..., um sie aus dem Lande Ägypten
herauszuführen.«
Das Wort »führen« ist ein Hirtenwort.
Es ist das Wort des Guten Hirten selbst.
In Joh 10,3 sagt Dieser, dass Er Seine eigenen Schafe mit Namen ruft und sie »herausführt«.
Es ist das Wort, das Paulus gebraucht, als er in Apg 13,17 vom Auszug
redet:
»Der Gott dieses Volkes Israel erwählte unsere Väter und erhöhte das Volk in der
Fremdlingschaft im Lande
Ägypten, und mit erhobenem Arm führte er sie von
dannen heraus.«
Dieses Wort wird in Lk 24,50 auch im Blick auf unseren HERRN benutzt:
»Er führte sie aber hinaus bis nach Bethanien.«
Sie waren Seine kleine Herde. Er führte sie. In diesem Wort
liegt eine friedvolle, mit Gelassenheit verbundene
Würde und Zartheit.
Der HERR hatte die Israeliten also aus
Ägypten geführt, indem Er ihre Hand ergriff und sie
als erlöstes Volk zum Sinai
brachte. Welche Dankbarkeit hätte ihre Herzen
erfüllen müssen!
Wie stark hätten sie von dem Verlangen getrieben sein müssen, einzig und
allein Sein Volk zu
sein, um nur Ihm die gebührende Anbetung zu bringen
und Demjenigen zu gefallen,
der sie erlöst hatte! Und tatsächlich schien es am
Berg so zu sein:
»Alles, was der HERR geredet hat,
wollen wir tun und gehorchen.«
Somit gingen sie eine Bundesbeziehung mit Demjenigen ein, der
sie sicher aus der Knechtschaft geführt hatte.
Doch der zugesicherte Gehorsam wurde nicht sichtbar.
Sie standen nicht zu ihrem
Versprechen.
»Sie blieben nicht«,
lautete die Anklage, und in den Worten »ich kümmerte mich nicht um sie« bestand
das Gericht.
Die Pronomen sind hervorgehoben:
»Sie« taten es
nicht ... und »ich«,
der HERR, tat es auch nicht. Sie blieben nicht. Sie warenHebräer
nicht dem treu, was der Bund als Bedingung
festsetzte und vorgab.
Sie hielten sich nicht an die
Erfüllung ihres Bekenntnisses zum Gehorsam.
Sie hatten ihr am Berg abgelegtes Versprechen gebrochen.
Das Ergebnis sah traurig aus: »Ich kümmerte mich nicht um sie«, wörtlich: »Ich
achtete nicht auf sie.«
Das gleiche Wort wird in 2,3 mit »vernachlässigen« übersetzt. Der
HERR kümmerte sich nicht um sie. Sie
hatten Seine Fürsorge sowie Seine Versuche
verschmäht, sich ihnen in Liebe und
Zuneigung zu nähern. Von ihnen auf diese Weise
verschmäht sagt Er: »Ich kümmerte
mich nicht um sie.« Der HERR hatte wörtlich gesagt:
»Ich werde, wenn ihr ... werdet.
« Das Volk hatte geantwortet: »Wir werden ....« Doch sie blieben ihrem
Versprechen
nicht treu. Der Bund verfehlte sein Ziel. Wie
groß war Seine Bereitschaft
gewesen, wie gering die ihrige! Die Traurigkeit und
Tragik all dessen hallte Jahrhunderte später
in den Worten Desjenigen wider, der über ihre Hauptstadt weinte und
ausrief: »Wie oft wollte ich ... aber ihr habt es
nicht gewollt« (Lk 13,34).
Ziel und Zweck dieses Verses bestehen darin, erneut
darzulegen, dass der neue
Bund nicht wie der alte sein wird. Er wird nicht
misslingen wie der erste Bund. Und
wiederum hören wir das zuverlässige Wort: »...
spricht der Herr.«