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CAC 01. Mose Kp 05 Text .mp3 Youtube
Ein Überblick über
das 1. Buch Mose
Hauptgedanken aus
Wortbetrachtungen mit Charles Andrew Coates
Kapitel 5
In diesem Kapitel haben
wir die Linie, in der das göttliche Licht und Zeugnis zu finden sind; Kains
Nachkommen werden hier überhaupt nicht beachtet.
Keiner der hier
genannten Männer starb, bevor er nicht seinen Teil in der Linie des göttlichen
Zeugnisses ausgefüllt hatte. Im vorhergehenden Kapitel sehen wir Abel als ein
Vorbild von Christo und als ein Gefäß des Geistes Christi, ein Bild von Christo,
dem Gerechten, der das, was Gott gebührte, aufrechthielt, dadurch aber die
Feindschaft des Menschen auf Sich zog, die sogar Seinen Tod herbeiführte.
Von Anbeginn war das
Streben des Feindes darauf gerichtet, die göttliche Linie abzuschneiden, doch am
Ende von Kapitel 4 sehen wir, wie diese Linie fortgesetzt wurde. Gott wollte sie
nicht abgeschnitten haben, es kam ein Same statt Abels, den Kain erschlug.
„Seth“ bedeutet „gesetzt“ [an Abels Stelle] oder „Ersatz“.
Als Christus erschlagen
war, mochte es scheinen, als ob jede Hoffnung abgeschnitten wäre. Doch Gott
setzte Ihn in der Auferstehung zum Herrn und Christus.
Man könnte
gleichsam sagen, dass Abels Tage in Seth verlängert wurden, und so hat auch
Christus Seine Tage in der Auferstehung verlängert, und Er hat auch obendrein
einen Samen empfangen, der in sittlicher Hinsicht auf Erden eine Fortsetzung von
Ihm ist. In Jes. 53, 8-10 lesen wir: „wer wird
sein Geschlecht aussprechen? denn er wurde abgeschnitten aus dem Lande der
Lebendigen ... er wird seine Tage verlängern“.
Gott wollte
darauf achten, dass Der, der abgeschnitten ward, einen Samen habe, der Sein
Zeugnis hienieden fortsetze. Christus hat Seine Tage nicht nur als
Auferstandener vor Gott verlängert, sondern Er hat sie in einem Samen auf Erden
verlängert: „Ein Same wird ihm dienen; er wird
dem Herrn als Geschlecht zugerechnet werden“
(Ps. 22, 30). Jehova gab Ihm einen Samen, und alle Heiligen sind ein Teil dieses
„gesetzten“ Samens. Das Geschlecht, das Gott Christo als Samen gegeben hat,
sollte Seinen Namen im Zeugnis an dem Platze fortsetzen, wo Er erschlagen wurde.
Die Tatsache, die in
Vers 3 erwähnt wird, dass Seth im Bilde Adams war, deutet darauf hin, dass was
von Seiten der Natur kam, der Linie des gefallen Menschen angehörte. Und das
zeigt, dass es nur aufgrund der Wirksamkeit der Auswahl des Erbarmens und der
Liebe Gottes geschah, dass überhaupt ein Same da war, in dem Sein Zeugnis
fortgesetzt werden konnte. Die Tatsache anzuführen, dass Adam nur einen Sohn in
seinem Gleichnis und nach seinem Bilde zeugen konnte, hieß, alles auf Gott
werfen.
Hätte Gott nicht in
Seiner Unumschränktheit gehandelt, so hätte kein Same für Ihn da sein können. Es
wird hier also die Tatsache betont, dass Gott Seiner Liebe und Seinem gefassten
Vorsatze gemäß handelt. Dies anzuerkennen ist ein Kennzeichen der Auserwählten
Gottes.
Seth nennt seinen Sohn
„Enos“, was „sterblich, dem Tode unterworfen“ bedeutet. Er erkannte an, dass dem
Fleische nach alle unter den Tod gekommen waren. Damals fing man an, den Namen
Jehovas anzurufen. Man erkannte demnach den vollständigen Zusammenbruch des
Menschen auf Seiten der Natur an, aber indem man den Namen Gottes anrief,
erwartete man, dass alles Gute von Gott kommen musste.
Das Fesselnde an diesen
Männern und nahezu alles, was wir von ihren Übungen wissen, liegt in den Namen,
die sie ihren Söhnen gaben. Ich weiß nicht, ob wir sie alle ergründen können,
aber die Tatsache, dass dieses Kapitel die Linie des Zeugnisses in mehr als
fünfzehnhundert Jahren gibt, verleiht ihm eine nicht zu übersehende Bedeutung.
Ich denke, wir
können darin im Bilde einen Abriss des Zeugnisses Gottes von der Auferstehung
Christi bis hin zur Einführung der Ruhe Gottes sehen. Der Geist, der diese
Männer leitete, ihren Söhnen Namen zu geben, und der Moses erleuchtete, sie
niederzuschreiben, konnte den vollen Umfang alles dessen überschauen, was sich
dann zutragen würde, nachdem Christus erschlagen worden war, wie es uns im Tode
Abels entgegentritt.
Das Kapitel endet mit
einem Hinweis auf die Beseitigung des Fluches und die Einführung der Ruhe auf
der ganzen Schöpfung in Verbindung mit Noah. Worauf dies im Bilde hindeutet, ist
klar.
In Enos haben wir
die Anerkennung dessen, dass der Mensch im Fleische unter dem Tode ist. Es kann,
noch könnte daher ganz und gar keine Segnung von diesem Menschen abhängig
gemacht werden. Das Kreuz setzt ihn für immer beiseite - was von Gott und zur
Segnung des Menschen ist, kommt durch einen anderen Menschen, nämlich Christum.
Wenn wir dies
klar sehen, sind wir für Kenan bereit, dessen Name dasselbe besagt wie Kain,
also „Erwerbung“ bedeutet. Eva machte bei der Namengebung Kains einen Fehler.
Sie verband den Gedanken der Erwerbung mit einem verkehrten Menschen, genau so,
wie es heute noch in der ganzen Welt geschieht. Das, was mit dem Menschen im
Fleische verbunden werden kann - Geld, Vergnügen, Ruhm, wohltätige und religiöse
gute Werke -, alles, was erworben oder dem Menschen als solchem zugeschrieben
werden kann, ihm einen Platz oder Ansehen zu verleihen, oder was seinen Lüsten
oder seinem Stolze dient, ist eine Erwerbung oder Errungenschaft verkehrter Art.
Wenn wir aber sehen,
dass der Tod auf den Menschen nach dem Fleische ist, und dass alles wahrhaft
Gute von Gott durch Christum und in Christo kommen muss, so gelangen wir zur
Linie der göttlichen Errungenschaft. Die Seele wendet sich dann im Selbstgericht
zu dem glückseligen Gott, und sie beginnt wahre Reichtümer zu erwerben.
Paulus arbeitete
in Korinth, damit sie die Bedeutung des Kreuzes verstehen sollten, und damit
Selbstgericht für den den Geist Gottes Raum mache, um in den Seelen der Heiligen
alles das aufzubauen, was von Gott in Christo war. Dann haben wir eine göttliche
Erwerbung, das Auferbauen in der Erkenntnis Gottes, so dass Er der Ruhm und die
Herrlichkeit der Seele wird, „auf dass, wie
geschrieben steht ‚Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn‘“
(1. Kor. 1, 31).
Das tritt uns in
dem nächsten Namen Mahalalel entgegen, der bedeutet „Gott ist Pracht“. Bedenken
wir, welch einen Glauben ein Mann gehabt haben muss, der seinem Sohne einen
solchen Namen angesichts der Welt Kains gab! Gott war in seinen Augen herrlicher
als all das Anziehende von Kains Welt.
Jeder wahre
Erwerb erfolgt in dieser Richtung. Durch die Erkenntnis Gottes werden die
Heiligen auferbaut und wachsen (Kol. 1, 10), und in der Erkenntnis Gottes ist
uns alles in Betreff des Lebens und der Gottseligkeit geschenkt (2. Pet. 1, 3).
Das Bewusstsein davon, dass Gott Pracht ist, bringt Anbetung hervor. Die Seele
rühmt sich in Gott. Gott ist dann vor uns, nicht der Mensch. Wenn Gott mir zur
Pracht geworden ist, werde ich ganz gewiss preisen. Der Psalmist redet von
„dem Gott, der meine Jubelfreude ist“
(Ps. 43, 4).
Die geistliche
Förderung und Würde, die mit dieser Segenserkenntnis Gottes verbunden ist,
bereitet uns für den nächsten Schritt vor, der uns in dem Namen Jered
entgegentritt, dieser bedeutet „Herniedersteigen“.
Ich erblicke darin die
Niedrigkeit des Pfades des Gehorsams hienieden, von dem wir das Vorbild und
Muster im Pfade des Herrn Jesu sehen. Philipper 2 bringt das in sehr gesegneter
Weise vor uns, und ich denke, auf eine Weise, die nie verfehlen wird, unsere
Herzen zu rühren. Das „Leben Jesu“ (2. Kor. 4, 10) ist das Leben sanftmütigen
und demütigen Gehorsams, das Er hienieden führte. Er war willig, im Gehorsam zum
tiefsten Punkte hinabzusteigen, damit Gott gekannt werde.
Er kam hernieder
in all der Holdseligkeit Gottes, um dieser Welt die Erkenntnis Gottes zu
bringen. Die Kirche wird am Tage der Zukunft in der Herrlichkeit Gottes
herniederkommen, um sie hienieden völlig zu entfalten. Die himmlische Stadt wird
mit der heiligen Pracht Gottes erfüllt sein und zu deren Entfaltung
herniederkommen. Die große Förderung und Würde, die die Erkenntnis Gottes
mit sich bringt, bereitet uns in Wahrheit zu, zum gesegneten Zeugnis der Gnade
an diese Welt herniederzusteigen. Der Geist und das Streben dieser Welt ist
darauf gerichtet, viel aus sich selbst zu machen, so hoch als möglich
emporzusteigen. Aber Gottes Gedanke und die Richtung, die der Geist Christi
verfolgt, ist hinabzusteigen, um viel aus Gott zu machen.
Diesen Namen liegt eine
sittliche Ordnung zugrunde, nach der wir den Pfad zu gehen haben, der in den
Namen Seth, Enos, Kenan, Mahalalel, Jered angedeutet ist. Wenn wir den
vollständigen Zusammenbruch des Menschen im Fleische erfahren haben, der unter
dem Tode ist, machen wir eine geistliche Erwerbung darin, dass wir alles
Segensreiche und Herrliche in dem Hervorstrahlen Gottes in Gnade und Liebe
sehen, und darin, dass Er die Durchführung aller Seiner Gedanken des Segens in
Christo beschlossen hat, und wenn wir durch den Geist dahin kommen, freuen wir
uns in Gott. Das gibt uns den Geist, der hinabsteigt.
Wer wirklich in der
sittlichen Würde, die die Erkenntnis Gottes mit sich bringt, steht, kann bis zu
irgendwelcher Tiefe hinabsteigen, um Gott kundzumachen. Das ist der Geist eines
wahren Evangelisten. Paulus sagte: „Ich bin allen alles geworden, auf dass ich
auf alle Weise etliche errette“ (1. Kor. 9, 22). Bedenken wir, dass ein so
stolzer Mann wie Saulus von Tarsus allen alles wurde! Er lernte hinabsteigen, um
den Menschen die Erkenntnis Gottes zu bringen.
In Henoch, dessen
Name „Unterweisung“ bedeutet, sehen wir dann einen, der unter der Erziehung
Gottes unterwiesen ist, mit Ihm zu wandeln und Seiner Seligkeit teilhaftig zu
werden. Er stellt also gleichsam die Krone und den Gipfelpunkt der Linie des
himmlischen Zeugnisses dar. Wir sehen in ihm das Leben eines himmlischen
Menschen, einen, der vollständig außerhalb des Laufes dieser Welt steht - einen,
der im Umgang mit Gott Sein Vertrauter wurde und wunderbare Mitteilungen
göttlicher Geheimnisse empfing.
Was für Wunderbares
lernte er doch! Er sah das wahre Wesen dieser Welt, die unter dem Gericht stand,
und wusste, dass der Herr kommen würde, Gericht auszuüben. Doch welch ein Trost,
welche Freude muss es seinem Herzen gewesen sein, zu wissen, dass dann heilige
Myriaden mit dem Herrn sein werden - Zehntausende Seiner Heiligen! Welch ein
gesegnetes Bewusstsein muss er davon gehabt haben, wieviel Gott haben würde!
Dann wurde er
gelehrt, wie vollständig Gott den Sieg über den Tod davontragen und den Tod
beiseitesetzen würde. nicht aus diesem Kapitel, sondern aus Hebräer 11 wissen
wir, dass er den Glauben hatte, dass Gott ihn entrücken würde! Gott gefiel es,
in dieser wunderbaren Weise zu handeln. Noch ehe zwei Menschen gestorben waren,
gab Er einem Menschen den Glauben, dass Er den Tod beiseitesetzen konnte.
Abel war getötet
worden, doch soweit die Schrift uns berichtet, war nur Adam gestorben, als
Henoch entrückt wurde. Er hatte den Glauben, entrückt zu werden, und so war er
eines Tages nicht mehr (V. 24). Durch seinen Wandel mit Gott hatte er die
Erkenntnis des gesegneten Geheimnisses gewonnen, dass Gott imstande war, den Tod
völlig beiseitezusetzen, so dass er aus dieser Welt gehen konnte, ohne dass ihn
der Tod antastete.
Der Lauf des
himmlischen Menschen und der Kirche im eigentlichen Sinne endet nicht im Tode.
Wenn der Herr verzieht, mögen Heilige von diesem Schauplatz gehen, indem sie
abscheiden und bei Christo sind, aber das eigentliche Abscheiden der himmlischen
Schar ist die Entrückung. Sie ist ein Hinweggehen vom Schauplatze des Todes,
ohne dass sie auch nur eine Spur seiner Macht berührt, ebenso wie die drei Söhne
der Hebräer aus dem Feuerofen Nebukadnezars kamen, ohne dass man einen
Brandgeruch an ihnen wahrnehmen konnte.
Bedenken wir, dass
Henoch Umgang mit Gott pflegte! Wie oft pflegen wir wohl Umgang mit Gott? Er hat
Freude an uns und schätzt es, uns bei Sich zu haben. Von vielen unter uns kann
wohl nur gesagt werden, dass sie „lebten“ [wie wir es so oft in unserem Kapitel
lesen]. Henoch „lebte“ 65 Jahre, und dann wandelte er 300 Jahre mit Gott, und im
Neuen Testament wird dies dahin ausgelegt, dass er Gott wohlgefiel.
Ich denke, wir
haben den Vers 6 in Hebräer 11 in besonderer Weise mit Henoch zu verbinden:
„Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm
wohlzugefallen. Denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist, und denen, die
ihn suchen, ein Belohner ist.“
Der Platz der Kirche,
als von Gott belehrt und dem Geiste nach in einem himmlischen Leben außerhalb
der Macht des Todes, wird treffend in Henoch dargestellt, denn er war ein
himmlisch gesinnter Mensch und völlig zum Wohlgefallen Gottes, so dass Gott ihn
entrückte.
In Methusalah
[Dieser Name besagt: „Er stirbt und es wird gesandt“ oder „Bei seinem Tode wird
es gesandt, oder bricht es herein“, nämlich das Gericht Gottes in der Flut.]
kommt Gottes Langmut gegen die Welt zum Ausdruck; sein (langes) Leben bildete
deren Maßstab, denn in dem Jahre, wo die Flut kam, sollte er sterben; das
verleiht demnach der Tatsache besondere Bedeutung, dass er länger als irgendein
anderer lebte.
Lamech bedeutet dann
„Umstürzler“, „Wilder“, und ich denke, er redet von den tiefen Herzensübungen
und dem Kummer des Überrestes, der unter dem zu leiden haben wird, der alles
umzustürzen sucht, was von Gott ist (Dan. 7, 25), und alle göttlichen Bande
zerreißen will (Ps. 2, 3), nämlich unter dem Menschen der Sünde, dem Gesetzlosen
(2. Thess. 2, 3.4 und 8).
Die prophetische
Geschichte dieser Tage haben wir im Buche der Offenbarung, und wir können
verstehen, wie die Art jener Tage der Drangsal die Herzen des Überrestes
Christo, dem wahren Noah, zuwendet, dem, der Ruhe bringt und die Folgen des
Fluches hinwegtut.
Noah, der eine Arche
zur Rettung seines Hauses bereitete, ist ein Bild von Christo, der am Tage der
Zukunft Sein Volk durch die Drangsalszeit führt, der dann alle Folgen des
Fluches hinwegtut und der ganzen Schöpfung Ruhe bringt.
Der Geist war von
Anbeginn mit alledem vertraut, und Er hat uns in einem der ersten Kapitel des 1.
Buches Mose einen inhaltsreichen Abriss von dem gegeben, was sich nach dem Tode
Christi bis zu Seiner Wiederkunft zuträgt, wo die ganze Schöpfung auf den Boden
des Brandopfers gestellt werden wird.
Wir haben eine ähnliche
Vorschattung zukünftiger Dinge im ersten Kapitel gesehen, das mit dem Sabbat
endete, mit der Ruhe, die für Gott kam. Dieses Kapitel nun führt alles der Ruhe
zu, die der Mensch nach alle seiner Mühe (V. 29) am Schauplatze des Fluches
haben wird. Der wahre Noah wird sie herbeiführen.
Abschrift durch
Nicole F. August 2009