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CAC 01. Mose Kp 22 Text .mp3 Youtube
Ein Überblick über
das 1. Buch Mose
Hauptgedanken aus
Wortbetrachtungen mit Charles Andrew Coates
Kapitel 22
In Kapitel 22 sehen
wir, wie Abraham berufen wird, seinen Sohn Isaak als Brandopfer zu opfern. Der
Erbe konnte weder das Erbe antreten, noch die Braut besitzen, es sei denn, dass
er gestorben und auferstanden war. Und hier sehen wir in Abraham einen
derartigen Glauben, der bereit war, sogar den Isaak im Blick darauf aufzugeben,
dass er ihn in der Auferstehung wiedererlangte (Heb. 11, 17 - 19).
Alle Verheißungen
gipfelten in Dem, von dem Isaak ein Vorbild war, und mit dem Gottes Bund
bestand. Die Erkenntnis all des Holdseligen in Ihm, dem Sohne der Verheißung,
machte den Glauben in der Tat lachen; und Sein Kommen erforderte, dass der
Mensch nach dem Fleische ausgestoßen werden musste. Die Verheißungen und Segnung
Gottes schlossen die vollständige Beiseitesetzung jenes Menschen in sich.
Isaak musste
beschnitten werden, was ich als ein Bild von der Abschneidung des Fleisches im
Tode Christi auffasse. Der Brief an die Kolosser nennt das
„die Beschneidung des Christus“
(Kap. 2, 11).
Aber im Tode
Christi war viel mehr als das enthalten: Christus war ein
„Brandopfer“ (V. 2),
worin der liebliche Wohlgeruch vollkommener Zuneigungen, die Er Gott in Seinem
Tode bewies, zum Ausdruck kam.
In diesem Kapitel
erweitert sich unser Gesichtskreis hinsichtlich des Brandopfers ungemein. In
Abels Opfer fanden wir im Bilde Vortrefflichkeit, in Noahs Opfer sahen wir im
Bilde sittliche Reinheit, aber hier kommen wir zu einem überaus ergreifenden
Bilde von den Zuneigungen, die das Opfer in sich begriff. Es handelt sich nun um
einen Vater und einen Sohn, darum, dass der geliebte Gegenstand des Vaterherzens
geopfert werden muss.
Bedenken wir, was Isaak
dem Abraham war - sein Sohn, sein Einziger, sein Geliebter! Das geht über ein
bloßes Vorbild hinaus, denn Abraham war berufen, in mitfühlender Liebe in das
einzugehen, was das Herz des glückseligen Gottes zu tun vorhatte. Es ist der
herzergreifendste Vorgang, den man sich denken kann. Wer vermöchte zu sagen, was
es für Gott war, Seinen geliebten Sohn dem Tode auszuliefern?
Dieser Tod war in der
Tat die volle Offenbarung der Liebe Gottes. Und andererseits konnte in ihm
allein das volle Maß des Gehorsams und der Ergebenheit des Sohnes zum Ausdruck
gelangen.
Bedenken wir, was
Er für den Vater war, Er, der im Blick auf Seinen Tod sagen konnte:
„auf dass die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe
und also tue, wie er mir geboten hat“! (Joh.
14, 31) Bedenken wir, was Ihm und dem Vater die Heiligen sein mussten, für die
Er Sich also geopfert hat! Er liebte sie in Seinem Herzen all den Gedanken
gemäß, die der Vater über sie hatte, und dazu Seiner eigenen Liebe gemäß, und Er
gab Sich Selbst für sie, damit all diese kostbaren Gedanken zustande kommen
konnten. Und der Vater schätzte diese Seine Liebe, die Ihm so vollkommen
entsprach, sie stieg als ein überaus duftender Wohlgeruch in dem Opfer Seiner
Selbst auf, das eine göttliche und heilige Grundlage dafür bildete, dass all die
Vorsätze ewiger Liebe durchgeführt werden konnten.
Die Heiligen
verweilen oft bei dem, was Er hinweg tat, aber was Er dadurch brachte, ist
unendlich größer: Er hat den Willen Gottes, Sein Wohlgefallen, in all seinem
Umfange, zustande gebracht, und Er brachte die Liebe Gottes ans Licht. Ferner
hat Er in dem Opfer Seiner Selbst im Menschen die der Sohnschaft eigene Liebe
völlig enthüllt; und die Frucht wird sein, dass
„viele Söhne“ Gott in
alle Ewigkeit in der der Sohnschaft eigenen Liebe entsprechen werden. Gerade
diese Seite sehen wir in so lieblicher Weise im Abendmahl des Herrn.
Dass der geliebte Sohn
gegeben wurde, um Gott an der Stätte des Todes ein duftender Wohlgeruch zu sein,
brachte alles das ans Licht und zur Durchführung, was im Herzen Gottes ist. Gott
tat hochbegünstigten Männern kund, was Ihm jener Gesegnete war. Sie haben Seine
Herrlichkeit als die eines Eingeborenen bei einem Vater. So wurde Er den
Menschen vor Augen gestellt, damit sie einigermaßen verständen, was es für Gott
war, Ihn dem Tode preiszugeben.
Weiter unterwarf Sich
der Sohn dem Tode in all dem Wohlgeruch der Zuneigungen und des Gehorsams des
Sohnes, um so eine Grundlage zur Erfüllung all der Vorsätze der göttlichen Liebe
zu schaffen. Dieserhalb endet das Kapitel mit der Einführung Rebekkas. Und wenn
Rebekka den Schauplatz betritt, so verschwindet Sara. Sara stellt Israel dar,
insofern Christus nach der Verheißung aus ihm geboren wurde; doch in Rebekka
haben wir ein Bild der Kirche, die zu dem verherrlichten und auferstandenen
Christus im Himmel gebracht wurde. Ein auferstandener und himmlischer Christus
ist es, der die Braut bekommt.
„Das Holz zum
Brandopfer“ (V. 6), das auf
Isaak gelegt wurde, redet sicherlich von dem für jenen Holdseligen bereiteten
Leib; damit Er geopfert werden konnte, musste Er
„im Fleische“ kommen
(1. Joh. 4, 2 u. 3; 2. Joh. 7). Durch den Menschen waren die Sünde und der Tod
in die Welt gekommen, es war der Mensch, der ungehorsam gewesen war und Gott
verunehrt und Ihm ein Herzeleid verursachte hatte; und so musste es auch ein
Mensch sein, der in dem Gehorsam und der Hingebung einer Liebe, die bis in den
Tod gehen konnte, Gott auf das vollkommenste verherrlichte, und so ein
vollkommenes Wohlgefallen, einen lieblichen Wohlgeruch für Gott herbeiführte,
der ewigen Bestand haben wird.
Als im Fleische
gekommen, konnte Er durch das heilige Feuer geprüft und zur Herrlichkeit Gottes
in jeder Hinsicht als vollkommen erfunden werden. In jenem heiligen Menschen war
keine Sünde; Er war „das Heilige“,
das in der Jungfrau Maria durch den über sie kommenden Heiligen Geist und die
sie überschattende Kraft des Höchsten gezeugt wurde (Luk. 1, 35).
Wir sehen daher im
Sohne Gottes einen in sittlicher Hinsicht von jedem anderen ganz und gar
verschiedenen Menschen, nämlich den Heiligen Gottes, den Gerechten, Einen, der
durch alles, was Gott ist, auf die Probe gestellt werden konnte, und das sogar,
da Er als Opfer den Platz der Sünde und des Todes einnahm. Er konnte aus allem
durchaus vollkommen hervorgehen.
Wie sehr freut sich der
Glaube, diese einzig dastehende und unbefleckbare Wesensart jenes Menschen und
jenes heiligen Fleisches anzuerkennen, in dem Er kam, um zur Verherrlichung
Gottes geopfert zu werden! Und wenn wir das anerkennen, so füllt es das Herz des
Gläubigen mit Anbetung.
Doch wenn wir uns so
Ihm und dem Vater, der Ihn sandte, in anbetender Bewunderung zuwenden, mit welch
heiligem Abscheu wendet sich unser Herz da von den unreinen und lästerlichen
Gedanken derer ab, die sich unter Beibehaltung des christlichen Bekenntnisses
erdreisten, Seine Geburt durch eine Jungfrau, und damit auch Seine Gottheit und
Seine sündlose menschliche Wesensart, anzuzweifeln. Die Menschwerdung - das
Kommen des Sohnes Gottes im Fleische - ist die Grundlage und Grundfeste von
allem im ganzen sittlichen Weltall.
Dann heißt es:
„und in seine Hand nahm er das Feuer“
(V. 6). Feuer redet von dem, was Gott ist -
„unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (Heb.
12, 29; 5. Mose 4, 24) - , und zwar in der eingehendsten und schärfsten Weise
auf das, was Ihm zur Prüfung vorliegt, zur Anwendung gebracht. Einen Hinweis
darauf sehen wir in der „Flamme des kreisenden
Schwertes“, die nach dem Fall den Weg zum Baume
des Lebens bewahrte (Kap. 3, 24), doch die erste unmittelbare Anspielung auf
Feuer ist in der Tatsache enthalten, dass Noah Brandopfer auf dem Altar opferte
(Kap. 8, 20).
Es ist sehr
gesegnet, das Feuer zuerst in einer solchen Verbindung erwähnt zu sehen, denn es
deutet hier darauf hin, dass Einer gefunden werden würde, auf den die
eingehendste göttliche Prüfung angewandt werden konnte, ohne dass etwas anderes
als Vollkommenheit entdeckt wurde, und etwas anderes als ein
„lieblicher Wohlgeruch“
zu Gott emporstieg. In diesem Zusammenhange finden wir auch das Feuer in unserem
Kapitel erwähnt.
Wenn Sünde vor Gott
kommt, und Er mit ihr der Heiligkeit Seiner Natur gemäß verfahren muss, so nimmt
das Feuer notwendig das Gepräge des Zornes an, und in dieser Weise sehen wir es,
als Gott in Kap. 19, 24 zur Zerstörung der schuldigen Städte in der Ebene Feuer
aus dem Himmel regnen ließ.
In dieser Eigenart
sehen wir das Feuer auch bei den Opfern, die in Gerechtigkeit Segnung für den
Menschen als schuldigen Sünder sichern sollten. Da wurden die Leiber der Tiere,
deren Blut für die Sünde in das Heiligtum gebracht wurde, außerhalb des Lagers
verbrannt: Christus, der Heilige Gottes, der keine Sünde kannte, wurde für uns
zur Sünde gemacht. Er wurde als Opfer zu dem gemacht, was wir tatsächlich
persönlich waren; und als Er so den Platz der Sünde einnahm, wurde Er von Gott
verlassen und hatte den Kelch des Zornes Gottes zu trinken. Seine Gnade brachte
Ihn dahin, und das Feuer - alles, was Gott in Seiner Heiligkeit gegen die Sünde
ist - verzehrte in einer Weise seine Kraft an Ihm, wie wir es nie völlig
erkennen werden.
Wenn wir das
betrachten, so können wir nur anbeten. Er trug den Zorn und hatte ihn für alle,
die an Seinen Namen glauben, völlig erschöpft.
Was wir nun im Vorbilde
in Verbindung mit dem Brandopfer sehen, ist, dass das Feuer die ganze
Vollkommenheit des Opfers in einem annehmlichen Wohlgeruch zum Vorschein bringt.
Als Er der schärfsten und eingehendsten Prüfung unterzogen wurde, da, als Er
sogar den Platz der Sünde und des Todes einnahm und, von Gott verlassen, den
Kelch trank und alles das erduldete, was die Sünde, dem gerechten Gericht und
der Heiligkeit Gottes gemäß, verdiente - da ward nichts als Vollkommenheit in
höchster Vollendung in Ihm gefunden.
An der Vollkommenheit,
die unter der Wirkung des Feuers in einem lieblichen Wohlgeruch zum Vorschein
kam, hatte Gott Wohlgefallen.
Im Hebräischen werden
für das Verbrennen des Sündopfers außerhalb des Lagers und das Verbrennen des
Brandopfers verschiedene Worte gebraucht; im letzten Falle hat das Wort die
Bedeutung „Rauchwerk verbrennen“. Das, was Gott ein Abscheu war, wurde, wenn es
in dem Sündopfer vor Ihn gebracht wurde, gänzlich verzehrt. Zu gleicher Zeit
kamen aber im Brandopfer unter der Prüfung des heiligen Feuers die unendlichen
Vollkommenheiten Dessen zum Vorschein, der Sich Selbst Gott opferte.
Der Herr wusste,
was der Kelch, den Ihm Sein Vater gab, in sich begriff. Er konnte daher nur vor
ihm zurückschrecken, und so kam es, dass Er, als Er an ihn dachte, sprach:
„nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!“
(Luk. 22, 42); und „den Kelch, den mir der
Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?“
(Joh. 18, 11).
Als der
Verlassene rechtfertigte Er Gott darin, dass Er Ihn verließ, wie es in Ps. 22, 3
in den Worten zum Ausdruck kommt: „Doch du bist
heilig, der du wohnest unter den Lobgesängen Israels“.
Gott fand einen Menschen, der zu Seiner Herrlichkeit Ihm vollkommen gehorsam und
ergeben war, und dies sogar da, als Er den Platz der Sünde und des Todes einnahm
und das volle Gericht der Sünde trug. Er wurde durch das Feuer alles dessen, was
Gott in Seiner Heiligkeit gegen die Sünde war, geprüft, aber nichts als
Vollkommenheit wurde in Ihm gefunden. Gott wurde in diesem holdseligen Menschen,
Seinem geliebten Sohne, verherrlicht.
Diese kostbare Seite
der Leiden und des Todes Christi tritt uns im Brandopfer entgegen. Die scharfe
und eingehende Prüfung des Feuers, auf Christum, den geliebten Sohn angewandt,
konnte nur all Dessen innere Vollkommenheiten und Seine Hingebung enthüllen. Es
rief den Duft des lieblichen Wohlgeruchs und all Seiner Holdseligkeit hervor.
Er kam vom Himmel
hernieder, um den Willen Gottes zu tun und alle die „Schatten“ der
„Schlachtopfer und Speisopfer und Opfer für die
Sünde..., die nach dem Gesetz dargebracht werden“,
an denen Gott kein Wohlgefallen fand, durch das Schlachtopfer Seiner Selbst zu
ersetzen (Heb. 10, 1 u. 8; 9, 26).
Wie gut können
wir nun die in unserem Kapitel zweimal erwähnten ergreifenden Worte verstehen:
„sie gingen beide miteinander“
(V. 6 u. 9). Der Vater hatte den Sohn gesandt, Seinen Willen zu vollbringen, und
der Sohn war gekommen, ihn zu tun, und sie gingen beide auf jenem gesegneten
Pfade miteinander, der uns so klar und völlig im Evangelium des Johannes
dargestellt wird. Der Sohn sprach: „Meine
Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk
vollbringe“; und
„mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke“
(Joh. 4, 34; 5, 17). „Der Sohn kann nichts von
sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das
tut auch der Sohn gleicherweise. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm
alles, was er selbst tut“ (Joh. 5, 19 u. 20).
Ich bin „nicht allein..., sondern ich und der
Vater, der mich gesandt hat“; und
„der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht
allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue“
(Joh. 8, 16 u. 29). „Ich bin nicht allein, denn
der Vater ist bei mir“ (Joh. 16, 32).
Ja, man kann in
der Tat das ganze Evangelium im Lichte der Worte lesen:
„sie gingen beide miteinander“.
„Ich aber und der Knabe
wollen bis dorthin gehen und anbeten, und zu euch zurückkehren“
(V. 5). Bei keinem des bisher
Geopferten haben wir eine Andeutung, dass es der Gegenstand der Wirksamkeit der
Auferstehungsmacht sein werde; diesen neuen Zug sehen wir in diesem Vorbilde.
Isaak würde „zurückkehren“!
Für den Glauben
Abrahams konnte es nicht anders sein, wenn er daran dachte, wer Isaak war, und
dazu an alle die Verheißungen, die Gott in Verbindung mit ihm gegeben hatte. Und
wie gewiss war es für den wahren Isaak, dass die
„Wehen des Todes“
aufgelöst werden mussten, „wie es denn nicht
möglich war, dass er von demselben behalten würde“
(Apg. 2, 24). Die Kraft der Auferstehung wohnte Ihm inne, Er war
„die Auferstehung und das Leben“
(Joh. 11, 25).
Der Widder war
„im Dickicht festgehalten durch seine Hörner“
(V. 13). Als das Lamm kennzeichnete den Sohn Gottes makel- und fleckenlose
Vollkommenheit und Sanftmut im Leiden; doch der Widder redet von Reife und
Tatkraft, und seine Hörner sind das Sinnbild der Stärke.
Man hat sehr recht
bemerkt, dass Christus durch die Stärke Seiner Liebe imstande war, das ganze
kostbare Werk zu tun, das zur Herrlichkeit Gottes und zur Befriedigung des
Herzens des Vaters notwendig war, um viele Söhne zu haben. Aufgrund dessen, dass
Er als Brandopfer geopfert wurde, kann jeder Gedanke und Vorsatz des
glückseligen Gottes zustande kommen; nichts wird fehlen, das Herz Gottes mit
Befriedigung zu erfüllen.
„Und
unser Gott, den wir erkannt hier haben, -
In Jesu
Liebe, ach, so wohl erkannt! -
Wird
ruhen in der Segnung all der Seinen,
Dort vor
Ihm Selbst, in der Verheißung Land.“
(Lied
174, 3)
Christus ist der
Erstgeborene unter vielen Brüdern, die Seinem Bilde zur Befriedigung Gottes
gleichgestaltet werden. Und Er bekommt die Braut zur Befriedigung Seines eigenen
Herzens. Das sind die wunderbaren Folgen davon, dass Christus
„sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung
und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch“
(Eph. 5, 2).