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CAC 01. Mose Kp 24   Text .mp3 Youtube

 

Ein Überblick über das 1. Buch Mose

 

Hauptgedanken aus Wortbetrachtungen mit Charles Andrew Coates

 

 

Kapitel 24

 

Dieses Kapitel verdient unsere höchste Beachtung, da es ein göttliches Bild von dem ist, was in der Gegenwart vor sich geht. Es zeigt die wunderbare Frucht der Gedanken und Vorsätze des Vaters. Der wahre Isaak ist geopfert worden, und nun geht das gesegnete Werk vor sich, das Ihm eine Braut sichert.

In Kapitel 23 haben wir den Tod des Sara, des Gefäßes der Verheißung; und was nun ans Licht kommt, ist der Vorsatz des Vaters und ein Gegenstand für die Liebe des Sohnes, nämlich die Braut. Saras Tod stellt die einstweilige Übergehung Israels und der Verheißungen in Bezug auf die Erde dar, die geschah, damit himmlische Segnungen und Beziehungen eintreten konnten.

Der Sohn ist im Bilde durch den Tod gegangen und hat eine himmlische Stellung eingenommen, und so bekommt er die Braut.

Die Verheißungen scheinen hauptsächlich in Verbindung mit dem zu stehen, was sich an Gottwidrigem zutrug; jeder Offenbarung des Bösen in dieser Welt trat Gott mit einer Verheißung entgegen. Doch es gab etwas, was dem allen vorausging und größer als das alles war. Es war das, was Gott in Seinem Herzen hatte,  noch ehe irgendeine Wirksamkeit der Sünde vorhanden war: Seine ewigen Vorsätze der Liebe.

Es gab Vorsätze, als Gott noch nichts anderes als Seine eigene Liebe betrachten konnte. Verheißungen wurden erst als eine Antwort auf die Offenbarung der Macht des Bösen gegeben. Ewiges Leben ist die Krone der Verheißung, die Vollendung und der Abschluss von allem, was Gott in dieser Hinsicht bringt. Es ist die gesegnete Antwort auf die Sünde, den Tod und die Macht Satans: der vollständige Triumph Gottes über das alles.

Ich denke auch, dass Verheißungen hauptsächlich in Verbindung mit der Erde stehen, aber der Vorsatz Gottes hat den Himmel und himmlische Beziehungen vor sich. Isaak ist im Bilde der himmlische Christus, Der, der in den Tod ging, um eine Grundlage zur Durchführung all der Vorsätze des Vaters zu schaffen. Was uns in diesem Kapitel vom Vorsatz Gottes entgegentritt, ist, dass der Sohn eine Braut bekommt.

Was wir hier im Bilde sehen, ist etwas, womit die Herzen aller Heiligen vertraut sein sollten. Ich denke, wir sollten das aufgrund unserer eigenen Herzensübungen verstehen, aufgrund dessen, was der Geist Gottes mit uns tut.

Wir sollten dieses Kapitel nicht so sehr im evangelistischen Sinne lesen, denn der Evangelist geht aus, die Gnade Gottes ganz und gar Unpassenden zu verkündigen. In diesem Schriftabschnitt jedoch geht der Knecht aus, um eine Braut zu finden, die passend ist, mit Isaak vereinigt zu werden.

Der Evangelist sollte Gutes von seinem Gott reden und jedem armen Sünder, dessen Ohr er bekommen kann, Gottes Haltung der Gnade in Christo kundtun. Er sieht die Menschen in ihrer tiefen Not und Sünde und bringt ihnen die Gnade Gottes in Christo. Es gibt einen Dienst des Evangeliums und einen Dienst der Versammlung. Jener macht mich mit dem bekannt, was für mich ist, dieser mit dem, was für Christum ist, und zu diesem Dienste kommen wir im vorliegenden Kapitel.

Die Braut musste in erster Linie ihrer Herkunft nach passend sein. Weiber kanaanitischer Herkunft waren nicht für Isaak passend. Wir alle haben Römer 3 gelesen. Wenn der Evangelist aufsteht, um zu predigen, sagt er seinen Zuhörern oft, dass dieses Kapitel in Gottes Augen ihr Bild ist; dann bringt er die Gnade Gottes und zeigt, wie diese sich in allem ihrer tiefen Not und dem Verderben anpasst. Von einem Sünder erwarten wir keine sittliche Schönheit. Wir suchen ihm zu zeigen, dass er keine hat, und dass er Christum als seine Gerechtigkeit und Schönheit haben kann. Man kann sich nicht vorstellen, dass solche, die in Römer 3 beschrieben sind, eine Braut für Christum sein können.

Doch dieser Gedankengang wird uns im Vorbilde nicht in Rebekka dargestellt. Sie tritt uns nicht als eine entgegen, in der irgend etwas beseitigt oder die gereinigt werden müsste. Von vorneherein wird sie als mit Isaak verwandt betrachtet. Wenn jemand sagen kann: „ich habe Wohlgefallen an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen“ (Röm. 7, 22), so gehört er einer ganz anderen Menschenordnung als der in Römer 3 beschriebenen an, er ist Christo sittlich verwandt.

Nach Mat. 7, 21 erkennt der Herr den als Seinen Verwandten an, von dem Er sagen kann: „wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist“; nach Mark. 3, 35: „wer irgend den Willen Gottes tun wird“; nach Luk. 11, 28: „die das Wort Gottes hören und bewahren!“. Das macht sehr klar, wer mit Ihm verwandt ist; sie sind die Frucht göttlicher Herkunft und Wirksamkeit. Als der Herr hienieden war, fühlten sich manche sehr zu Ihm hingezogen; Er fand die, die Ihm entsprachen.

Ich glaube, das Evangelium Johannes hat die Braut viel vor sich. Johannes hatte die Braut im Gesichte so gesehen, wie sie in der Zukunft sein wird. Und am Anfang seines Evangeliums sagt er uns, dass Johannes der Täufer anerkannte, dass der Sohn Gottes der Bräutigam war, und dass Er allein ein Recht auf die Braut hatte.

Wir dürfen wohl annehmen, dass das Evangelium nach Johannes die Gestaltung bräutlicher Wesensart und Zuneigung zum Ziele hat. Die Braut empfängt aufgrund eines göttlichen Werkes in der Seele ihren Platz; durch die Gnade und Wirksamkeit Gottes wird das, was für Christum passend ist, hervorgebracht.

Der Knecht geht aus, eine passende Braut für Isaak zu finden. Er findet dabei keine unpassende, die er erst für ihn passend macht. Sie war passend, weil sie dem Bilde nach göttlicher Herkunft war. Das ist das wahre Geheimnis ihrer Ähnlichkeit Christi.

Keiner würde überhaupt Christum schätzen, wenn es nicht etwas in seinem Herzen gäbe, das mit Christo verwandt wäre. Jemand, der am Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen Wohlgefallen findet, und der zur geistlichen Freiheit durch das Gesetz des Geistes des Lebens in Christo Jesu gelangt ist, das ihn frei vom Gesetz der Sünde und des Todes macht, und der den Geist Christi hat, ist mit Christo verwandt (Röm. 7, 22; 8, 2 u. 9). [Anmerkung des Übersetzers: Römer 8, 9 lautet richtig wiedergegeben: „Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, ist nicht seiner (Art)“, d.h. ist nicht durch Christum gekennzeichnet, handelt nicht in der Gnade Christi, also in Seinem Geiste.]

Wir können die Braut nicht als eine Wahrheit auffassen, die sich auf Einzelne bezieht, obschon Einzelne an der göttlichen Natur teilhaben. Jeder der Einzelnen, die die Braut ausmachen, vermag Christum zu schätzen und Ihm zu entsprechen, so dass der Geist solche mit göttlichem Zierat schmücken kann.

Als der Herr hienieden war, zog Er gleichsam wie ein Magnet alles Ihm Verwandte zu Sich hin. Wo immer ein göttliches Werk in den Seelen der Menschen war, wurden sie angezogen, und wenn sie Ihm entsprachen, so gefiel es Ihm, ihnen einen wunderbaren Schmuck anzulegen.

Der Knecht erkannte Rebekka an dem Geiste der Gnade, der in seiner Überfülle zum Vorschein kam; denn sie entsprach nicht nur seinem Wunsche nach einem Trunke Wasser, sondern sie gab ihm mehr als das, worum er gebeten hatte, und schöpfte auch Wasser für seine Kamele. Es war dieser besondere Zug der Gnade, der sie als die für Isaak Bestimmte erwies und sie geeignet machte, mit Ringen und Armspangen geschmückt zu werden.

Die Frucht der Wirksamkeit Gottes oder des Säens sind solche, die derartige sittliche Wesenszüge tragen, dass sie für Christum passend sind. Es würde keinen Schatz und keine Perle geben, wenn keine Aussaat stattgefunden hätte und der Boden nicht zuvor vom Vater zubereitet worden wäre, um ihn fruchtbar zu machen und den Samen aufnehmen zu können. So wird ein Geschlecht gezeugt und ans Licht gebracht, das passend ist, mit geistlichen Kleinodien geschmückt zu werden.

Man hat gesagt, dass der Herr viel für die Jünger tat, was nachmals durch das Werk des Geistes in ihnen Gestalt gewann; und ich denke, wir können den Dienst des Herrn an Seinen Jüngern als ein Anlegen von Ringen und Armspangen betrachten.

Er brachte eine ganz neue Auffassung über das zuwege, was Gott wohlgefiel - eine neue Art sittlicher Schönheit, die in vollkommener Weise in Ihm zu sehen war, und die in dem Maße ihr Teil wurde, als sie Ihn schätzten, und so legte Er ihnen ein kostbares Zierat nach dem anderen an.

Er kleidete sie in Wahrheit mit dem, was Er Selbst war, auf dass sie Ihn darstellten. Er wurde ihnen „zum Stolz und zum Schmuck“ (Jes. 4, 2). Der verborgene Mensch ihrer Herzen war mit den Wesenszügen Christi geschmückt (1. Pet. 3, 4), so wie uns Sein Wort, das in Wirklichkeit ein Ausdruck von Ihm Selbst war, darstellt.

Es ist kostbar, dieses Wort zu halten, denn insoweit wir es halten, werden wir geschmückt, und was Christus ist, wird uns zum Stolz und zum Schmuck.

Im Laufe der Betrachtung dieses Buches haben wir die Sendung des Geistes von verschiedenen Gesichtspunkten aus vor uns gehabt. Wir sahen Ihn im Bilde als eine uns zur Beiseitesetzung des Fleisches verliehene Kraft. Ein anderes Vorbild des Geistes war der Brunnen, da haben wir den Geist als die Quelle göttlicher Erfrischung. In diesem Kapitel nun bietet sich uns in dem Knechte ein neuer Anblick vom Geiste, ein schönes Vorbild (Seiner Tätigkeit). Er ist gesandt, die Braut ausfindig zu machen und sie heimzuführen. Der Vater (Gott) fasste den Gedanken an die Braut, und die Sendung des Geistes geschah, um sie Christo zuzuführen.

Eva war, noch ehe die Sünde kam, ein Bild von der Kirche, und wir wollen nun Eva und Rebekka einander gegenüber stellen.

Eva ist die Braut, lediglich von der Seite der göttlichen Unumschränktheit und des Werkes, wodurch sie gebildet wurde, betrachtet. Ihrerseits fand im Bilde keine Übung statt. Gott nahm eine Rippe und baute ein Weib und brachte sie zu dem Manne. Das alles war Gottes Werk.

Aber in Rebekka sehen wir einsichtige Herzensübung und die sittlichen Wesenszüge der Braut, im Knechte jedoch tritt uns der Geist entgegen, der diese Herzensübungen hervorbringt. Rebekka hatte die Reise zu Isaak zu machen. Wir haben also hier die Geschichte der Braut, was einsichtige Herzensübung und die ihr zufolge unternommenen Schritte anlangt.

In Epheser 1 haben wir den Vorsatz Gottes und in Kapitel 2 das Werk Gottes, was die Bildung neuer und lebendiger Zuneigungen in sich begreift.

Rebekka wurde zu einem Zelte gebracht. Das ist ein Bild davon, wie Christus gegenwärtig entschädigt wird, und nicht davon, was die Kirche Ihm im Himmel oder in der Ewigkeit sein wird. Das Zelt hat es nur mit der gegenwärtigen Zeit zu tun.

Dieses Kapitel beleuchtet die Wesenszüge dessen, was jetzt in den Herzen der Heiligen hervorgebracht wird. Es handelt sich um die geistliche Reife, die die Heiligen in ihren Herzen dorthin bringt, wo Christus ist, so dass sie Ihm ein Trost sein können.

Es ist gesegnet, daran zu denken, dass Christus eine gegenwärtige Entschädigung hat uns sie in uns finden kann. Er hat Seine Mutter - Israel, das Gefäß der Verheißung - verloren; sie ist tot, aber Er hat dafür eine Entschädigung. Es ist in der Tat nichts, was Sara war, verloren gegangen, denn es wird in der Kirche fortgesetzt, genährt und gepflegt.

Weiter ist Ihm die Kirche das Zeugnis von der Liebe Seines Vaters, da Dessen Liebe sie Ihm gesichert hat. Das Zelt stellt etwas Gegenwärtiges dar, es zeugt davon, dass der Herr eine gegenwärtige Entschädigung hat. Der Gedanke daran sollte unsere Herzen tief bewegen. Wir mögen gesagt haben: Christus ist für mich; doch ich frage: Verlangen wir danach, für Christum zu sein? Das erst wäre eine Entschädigung für Ihn.

Rebekka wurde, als der Knecht sie zum ersten Male sah, durch Gnade gekennzeichnet. Das war es, wonach er ausschaute und wodurch er sie fand. Wenn sie Isaak verwandt war, so musste sie auch durch die dieser Verwandtschaft entsprechende Gnade gekennzeichnet sein.

Als der Herr auf Erden war, gab es solche, die er als Ihm verwandt anerkennen konnte. Er nahm in denen, die Ihn umgaben, wie von anderer Seite bemerkt worden ist, einige von den der Kirche eigenen Wesenszügen und Schönheiten wahr. Er sah in Seinen Brüdern das, was Er lieben konnte, und zwar nicht nur mit dem Blicke der Unumschränktheit, sondern des Wohlgefallens.

Er sah eine Schar, die den Willen Gottes tat und auf das Wort Gottes hörte. Sie glichen Ihm, und so konnte Er sagen: Diese sind meine Mutter und meine Brüder. Sie waren Ihm verwandt, und die Gnade davon wurde offenbar. Thomas sagte: „Lasst auch uns gehen, auf dass wir mit ihm sterben!“; und Petrus: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte Ewigen Lebens“ (Joh. 11, 16; 6, 68).

Rebekka tat ihre Herkunft kund und sagte: „Ich bin die Tochter Bethuels“ (V. 24). Das hat jetzt in sittlicher Hinsicht zu geschehen, dadurch dass etwas vom Geiste Christi zum Vorschein kommt. Alles andere hat keinen Wert. Solche, die das lieben, was von Gott ist, und davon angezogen werden, wenn immer sie damit in Berührung kommen, werden zur Bildung der Braut verwandt.

Es ist nicht immer viel Raum für den Geist vorhanden! Der Knecht wurde aufgenommen, Raum und Lebensmittel waren für ihn da, und seine Vorschläge wurden angenommen. Das ist sehr wichtig. Ich sollte mich wundern, ob wir alle Seine Vorschläge angenommen haben? Wenn das geschehen ist, so kommt die Seele dahin, zu sagen: Keiner hat ein Recht auf mich als Christus, und ich freue mich, für Ihn zu sein. Es heißt: „vergiss deines Volkes und deines Vaters Hauses! Und der König wird deine Schönheit begehren“ (Ps. 45, 10 u. 11).

Hier war Bereitwilligkeit, zu gehen. Rebekka sagte: „Ich will gehen“ (V. 58). Das ist ein sehr bedeutsames Wort. Der Knecht hatte schon über die Bereitwilligkeit des Weibes Übung gehabt (V. 5). In Ps. 110, 3 haben wir ein sehr beachtenswertes Wort: „Dein Volk wird voller Willigkeit sein am Tage deiner Macht“, d.h. wenn das Zepter Seiner Macht von Zion ausgeht.

Auf diese Weise werden die Seelen willig gemacht. Sie werden dadurch willig gemacht, dass sich der mächtige Einfluss Christi durch den Geist über das Herz Geltung verschafft. Wenn der Geist aufgenommen wird, so entscheiden sich die Seelen für Christum. Ich meine damit nicht, dass sich Sünder für den Heiland entscheiden, sondern dass sich Heilige für Christum entscheiden in dem Sinne, dass Er ein Recht hat, sie völlig zu besitzen, so dass sie sich Ihm willigen Herzens hingeben.

Wenn wir den Vorschlag annehmen, so wird das für uns eine Gelegenheit besonderer Bereicherung. Als der Vorschlag angenommen und Rebekka dem Knechte übergeben worden war, gab es von dessen Seite aus keine Zurückhaltung mehr: er brachte den ganzen Reichtum, der ihm für die Braut anvertraut worden war, zum Vorschein, „silbernes Geschmeide und goldenes Geschmeide und Kleider und gab sie der Rebekka“ (V. 53).

Ich denke, das weist auf eine weitere Ausstattung hin. Der Geist bringt dadurch den Heiligen zum Bewusstsein, dass sie im Werte der Erlösung stehen, und infolge davon in der Befreiung, so dass nun die Liebe Gottes und die unendlichen Gedanken der Segnung, die diese Liebe gezeugt hat, in vollkommener Freiheit genossen werden können. Der Geist kann nun all Seine Schätze öffnen, alles, was in Verbindung mit Christo, dem Gestorbenen, Auferstandenen und Verherrlichten ist.

„Silberne Geschmeide“ reden von dem, was in Verbindung mit dem Tode Christi steht, der Sein Anrecht erweist, uns aufgrund der Erlösung zu besitzen. Wir kennen den Preis, den Seine Liebe für uns bezahlt, um uns für Sich Selbst zu haben. Wir sind in den Reichtum und die Glückseligkeit versetzt, die die Antwort auf jenen kostbaren Tod bilden.

Doch „goldene Geschmeide“ scheinen auf das hinzudeuten, was aufgrund dessen, was Gott ist, erforderlich geworden, damit Er geoffenbart sei und gekannt werde und die Heiligen zu Seiner ganzen Fülle erfüllt sein möchten (Eph. 3, 19). In Joh. 14 - 16 sehen wir, wie der Geist die Heiligen mit alledem bereichert, was sich daraus ergibt, dass Christus zum Vater gegangen ist.

Ferner sind die „Kleider“ sehr wichtig. Es ist wunderbar, wie der Geist die Heiligen kleiden kann, so dass Christus in ihnen zu sehen ist. Das sehen wir nicht nur in der Heiligen Schrift, sondern wir können das auch in der Kraft des Lebens in den Heiligen wahrnehmen. Hast du noch nie etwas in einem Bruder oder einer Schwester gesehen, das in dir den Wunsch erregte, ihm oder ihr zu gleichen?

Wenn der Geist frei ist, so kann der Reichtum und die Holdseligkeit Christi der Seele angezogen werden, die Ihn liebt. Die Frage ist: Welche Art Schmuck möchten wir zur Schau tragen? In Jes. 3 und 4 haben wir einen auffälligen Gegensatz: in Kapitel 3 ist von allerlei Schmuck die Rede, den Frauen tragen, und alles das sollte zuschanden werden und an seiner Statt äußerstes Elend sein; Kapitel 4 redet dann von Christo, der den Entronnenen zur Schönheit und Herrlichkeit und zum Schmuck sein sollte. Ihr Wandel sollte Ihn offenbaren; Christus ist es, der entfaltet werden sollte.

In diesen Kostbarkeiten mag auch ein Hinweis auf die Gaben liegen, die Christus der Kirche gegeben hat, um sie in ihrem Dienste mit alledem zu schmücken, was von Gott und Ihm selbst ist. Die Gaben sind ein Zeichen Seiner Liebe und Seines innigen Wohlgefallens an ihr, und jede Gabe ist in Wahrheit ein Ausdruck Seiner Selbst, und insofern wir in den Segen dessen eingehen, sind wir mit dem geschmückt, was von Ihm ist.

Die Verleihung von Gaben ist eine kostbare Tätigkeit der Liebe Christi, denn die Gaben sind der Beweis Seines Triumphes und dessen, dass er lebt. Sie kommen von einem aufgefahrenen Christus und dienen zur Mehrung des geistlichen Reichtums, so dass wir in völliger Übereinstimmung mit Ihm aufwachsen können und in der wahren Wesensart der Braut gebildet werden.

Wenn wir zum Abendmahl des Herrn nicht in einigermaßen bräutlichen Zuneigungen kommen, essen wir es nicht richtig. Und da erhebt sich die Frage des Schleiers, denn ich denke, dass das verschleierte oder bedeckte Weib in 1. Kor. 11 eine Art Bild von der Kirche oder Versammlung ist, wenn sie sich in einem passenden Zustande befindet, das Abendmahl zu essen. Sie ist für Ihn da, sie ist Seine Herrlichkeit. Sie begehrt nicht, dass irgendein anderer sie sieht. Sobald Rebekka Isaak sah, verhüllte sie sich - sie war nun ausschließlich für ihn da. Wenn wir zum Abendmahl des Herrn kommen, so steht uns die größte Tatsache im ganzen Weltall vor Augen, nämlich die Liebe Christi.

Wir waren gewohnt, dabei zu verweilen, dass Sein Tod unsere Sünden hinweggetan hat. Sodann dabei, dass Er starb, um allem, was Gott ein Abscheu war, ein Ende zu machen. Doch ein großer Schritt vorwärts ist es, zu sehen, dass Er in den Tod ging, um alles das zu offenbaren, was im Herzen des glückseligen Gottes und in Seinem eigenen Herzen war. Es handelt sich daselbst nicht nur darum, was beseitigt worden ist, sondern was Er uns gebracht hat.

Der Sohn ist in heiligen und vollkommenen Zuneigungen in den Tod gegangen und hat uns so Seine eigene Liebe und die Liebe Gottes kundgetan, und wenn wir das in uns aufnehmen, so wird die Braut in uns gestaltet.

Es ist gut, an das Sündopfer zu denken, denn es ist hochheilig. Die Schrift legt großen Nachdruck auf dessen Heiligkeit und bedient sich dabei derselben Ausdrücke wie in dem Worte das Allerheiligste. Es ist hochheilig, doch es steht in Verbindung mit der Beseitigung der Sünde.

Die Liebe jedoch, die uns geoffenbart wurde, ist viel größer als die Sünde, die hinweggetan ward. Sie ist unendlich kostbar und gestaltet die Braut, und insoweit wir sie in uns aufnehmen, werden wir in bräutlichen Zuneigungen gebildet.

Der Herr sagt: „Dies ist mein Leib, der für euch ist“ (1. Kor. 11, 24). Er gab Sich Selbst aus Liebe für die Kirche. All der Wohlgeruch und die Vollkommenheit Seiner Person und Liebe kam in Seinem Tode zum Vorschein, wie es auch in dem Liede heißt: „Ja jener Tod vereinte alle Liebe“. Das ist es, wohin uns das Essen des Abendmahls bringt, und wenn wir das erfassen, so wird eine Rebekka aus den Heiligen.

Sein Tod ist ferner auch wunderbar, weil er der Ausdruck Seiner Liebe zum Vater ist. Er sagte: „aber auf dass die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe“ (Joh. 14, 31). Die Gedanken des Vaters können nun zustande kommen, denn Er starb, „auf dass er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte“ (Joh. 11, 52). Die Heiligen können nun zur Einheit gebracht werden, was ein besonderer Wesenszug der Kirche ist.

Der vom Vater gesandte Geist ist gekommen, um einen wunderbaren Auftrag zu erledigen, nämlich um die Kirche gegenwärtig als eine Entschädigung für Christum zu sichern. „Und Isaak ward getröstet nach dem Tode seiner Mutter“ (V. 67). Bedenken wir, wie der Herr darunter litt, Israel verloren zu haben! Doch Er ward durch die Kirche reichlich entschädigt.

Ich glaube, wir haben das alle schon oftmals gehört, aber inwieweit hat es uns berührt? Und bis zu welchem Grade hat es unsere Herzen angeregt, den Segen davon zu erlangen?

Es ist so gesegnet, zu sehen, dass am Ende der Geist und die Braut in vollem Einvernehmen stehen (Offb. 22, 17). Neulich traf ich einen Mann, der sagte: „Alles wird in Laodicäa enden“. Ich entgegnete: „Mir scheint, dass alles damit endet, dass der Geist und die Braut sagen: ‚Komm!‘“

Natürlich ist beides wahr, aber dieses ist das Ende und Ziel der Wirksamkeit Gottes. In gewissem Sinne sehen wir in Philadelphia alles, was entrückt wird, in Laodicäa jedoch alles, was zurück gelassen wird. Die wahren Merkmale der Braut nehmen wir in Philadelphia wahr; diese Versammlung stellt gleichsam die Braut dar, und wir sehen sie am Ende in Übereinstimmung mit dem Geiste: „der Geist und die Braut sagen: Komm!“

Das entspricht Rebekka, die in Übereinstimmung mit dem Knechte und all dem Guten, das er ihr gebracht hatte, ihren Pfad geht, angetan mit all den kostbaren Zeichen des Reichtums des Vaters und der Liebe des Sohnes! Welch einen wunderbare Ausstattung!

Die Liebe Christi tritt besonders beim Abendmahl vor uns. Es mag verschiedene Seelenzustände geben, doch wenn wir zusammenkommen, das Abendmahl zu essen, so stehen uns allen die Liebe Christi und die Gedanken Seiner Liebe vor Augen.