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CAC 01. Mose Kp 26   Text .mp3 Youtube

 

Ein Überblick über das 1. Buch Mose

 

Hauptgedanken aus Wortbetrachtungen mit Charles Andrew Coates

 

 

Kapitel 26

 

Dieses Kapitel zeigt die Übungen der von Gott gesegneten Heiligen den Philistern gegenüber. Wir finden, dass Isaak in Gerar wohnte: er ist unter den Philistern.

Zu Beginn des vorhergehenden Kapitels wohnte er bei dem Brunnen Beer-Lachai-Roi (V. 11), dem Brunnen des Lebendigen, der Sich offenbart; das redet von dem Heiligen in seiner Beziehung zu Gott, von der Erfrischung im geistlichen Leben, die er genießt, und der Kraft, die daraus fließt, dass er sich im Segen der Offenbarung Gottes befindet.

Isaak wohnte im Lande des Südens bei jenem wunderbaren Brunnen, der dem Bilde nach der ordnungsgemäße Platz der Heiligen ist. Dieses Kapitel jedoch beschäftigt sich mit seinen Beziehungen zu den Philistern. Gott warnt ihn, nicht nach Ägypten zu gehen, und ermutigt ihn durch göttliche Verheißungen (V. 2 - 5).

Es scheint mir, dass ihn Jehova ermutigen wollte, sogar angesichts der Philister alles im Vertrauen auf Ihn aufrecht zu erhalten. Aber gerade in diesem Punkte fehlte er. Er hatte kein Vertrauen, sich zu behaupten. Er verleugnete seine Beziehung zu Rebekka, wie es Abraham zuvor seinem Weibe gegenüber zweimal getan hatte. Das zeigt uns, wie wichtig es ist, auf solche Warnung zu hören. Schließlich kam er auf seinen rechten Platz zurück, so dass die Philister anerkennen mussten, dass Gott mit ihm war. Das ist ein lehrreiches Kapitel für uns.

Die Philister sind solche, die eine christliche Stellung einnehmen, ohne die Übungen und Erfahrungen des Glaubens zu haben. Sie stellen ein Volk dar, das dem Namen nach auf christlichem Boden steht, das aber nie Anteil an den Herzensübungen des Glaubens gehabt hat. Sie waren nie Gegenstand der göttlichen Berufung, der Gott der Herrlichkeit ist ihnen nie erschienen. Sie haben weder Zelt noch Altar und keine wirkliche Verbindung mit dem Zeugnis Gottes.

Dieses Kapitel zeigt die Übungen, durch die ein Heiliger in Beziehung zu derartigen Leuten zu gehen hat. Es ist nur zu klar, dass es viele gibt, die äußerlich auf christlichem Boden stehen, ohne je an der göttlichen Berufung teilzuhaben, noch irgendwelche Vorrechte oder Übungen des Glaubens zu besitzen. Wer auf dem Pfade des Glaubens ist, hat nun Übungen in  Beziehung zu solchen, denn wir werden durch das, was um uns her ist, beeinflusst.

Die Schrift sagt: „von diesen wende dich weg“ (2. Tim. 3, 5), und Isaak musste das am Ende des Kapitels tun. Alle seine Übungen darauf hinaus, ihm das zu zeigen. Erst dann nahm er seine rechte Stellung ein und genoss sie.

Haben wir, was das christliche Bekenntnis um uns her anlangt, unsere rechte Stellung eingenommen, so dass wir wirklich vor Gott das Teil genießen, das Er uns zugedacht hat? Wir sind alle geneigt, das, was von Gott ist, aufzugeben.

Dem Bilde nach war Isaak kein weltlicher Mann, er zog nicht hinab nach Ägypten. Viele gleichen ihm heutzutage, sie leiden unter der verderblichen Wirkung der Gegenwart der Philister und geben vieles auf, was sie aufrechterhalten sollten, und verlieren dadurch auf ihrem Pfade so manche Quelle göttlicher Erfrischung.

Am Anfang dieses Kapitels finden wir ein göttliches Gegenmittel. Jehova erschien dem Isaak und ermutigte ihn und sprach: „Halte dich auf diesem Lande, und ich werde mit dir sein und dich segnen“ (V. 3). Jehova ermutigte ihn, jeden göttlichen Gedanken, sogar angesichts der Philister, zuversichtlich festzuhalten. Gott erkannte ihn in der Stellung, wo er war, an und sagte: „ich werde mit dir sein“.

Das hätte ihn ermutigen sollen, nichts aufzugeben. Wenn Isaak im Glauben an diese Erscheinung Jehovas und Sein „Ich werde mit dir sein“ gestanden hätte, so würde er gar keine Furcht vor den Philistern gehabt haben. Am Ende des Kapitels gelangte er dahin, und das Kapitel ist insofern lehrreich, als es zeigt, wie die Schwachheit in einem Heiligen ausgeschaltet wird. Isaak wurde in seine rechte Stellung zurück gebracht, so dass selbst die Philister anzuerkennen hatten, dass Jehova mit ihm war. Das Kapitel erzieht uns, wie wir in den Segen des Zeugnisses gebracht werden.

Die Verleugnung der Verwandtschaft entspricht in gewissem Sinne dem, dass wir uns des Zeugnisses schämen; Isaak schämte sich ihrer aus selbstischer Furcht. Sowie ich an mich denke, und was es für Folgen für mich hat, so bin ich auf dem Pfade derer, die das Ihrige suchen, und nicht das, was Jesu Christi ist (Phil. 2, 21). Von Onesiphorus heißt es: „er hat... sich meiner Kette nicht geschämt“ (2. Tim. 1, 16).

Isaak beschwor diese Furcht selbst herauf. Es war wirklich kein Grund dazu vorhanden. Wir schaffen uns ein gut Teil Furcht selbst, auch wenn keine Notwendigkeit dazu vorliegt. David sagte, dass Jehova ihn aus all seinen Bedrängnissen errettet habe, ja er ging noch weiter und sprach: „aus allen meinen Beängstigungen errettete er mich“ (Ps. 34, 6 bzw. 4). Die Beängstigungen sind gewöhnlich größer als die Bedrängnisse! Beängstigungen rauben uns oft das Vorrecht, zu beweisen, dass Gott mit uns ist.

Am Ende des Kapitels sprachen die Philister: „Wir haben deutlich gesehen, dass Jehova mit dir ist“ (V. 28). Es ist gut, vor bekennenden Christen in allem unserem Tun den Gedanken festzuhalten, dass sie eines Tages bekennen werden: „Wir haben deutlich gesehen, dass Jehova mit dir ist“. Das sahen sie aber nicht, als Isaak seine Beziehung zu Rebekka verleugnete.

Die Schwachheit, die wahre Verwandtschaftsbeziehungen verleugnet, setzt die Heiligen auch dem Verlust von Brunnen aus, d.h. wir verlieren den wirklichen Genuss der Quellen geistlicher Erfrischung. Wenn wir dem Zeugnis nicht treu sind, so verlieren wir viel. Das bedeutet nicht nur einen Verlust des Zeugnisses für den Herrn, sondern auch einen Verlust von Brunnen für uns.

Das Kapitel führt uns nun dahin, dass der Heilige eine himmlische Stellung einnimmt: Isaak kommt nach Beerseba, an die Südgrenze des Landes, wo er sich dem Bilde nach auf göttlichem Grund und Boden befindet. Er genießt die Eigenart des Ortes und entspricht ihr: Er hat einen Altar und ein Zelt, und er hat einen Brunnen, was der Segnung entspricht, die die Heiligen im Heiligen Geiste finden.

Dieses Kapitel ist insofern lehrreich, als es uns die Übungen zeigt, durch die wir dies erreichen. Wir müssen lernen, von dem Einfluss der Philister freizukommen.

Was Isaak mangelte, war das, was das Neue Testament Tugend und Tapferkeit nennt. Petrus sagt: „in eurem Glauben die Tugend“ (2. Petr. 1, 5), das ist ein sittlicher Mut, so dass wir wider die Einflüsse, die uns abbewegen könnten, standhalten. Isaak befand sich in keiner würdevollen Stellung, und keiner befindet sich in einer solchen, der keinen Mut hat.

Viele Heilige, man kann vielleicht sagen alle, möchten dem Herrn treu sein und Ihm nachfolgen. Sie haben Verlangen nach Ihm. Aber vielen fehlt es an geistlichem Mut, und sie schämen sich des Zeugnisses des Herrn. Sie fürchten sich, verachtet zu werden, fürchten das Kreuz und schämen sich der Kette des Apostels. Paulus war ein Gefangener in Ketten, der nicht wert war, frei zu sein! Glauben wir, dass dies der Platz des Zeugnisses hienieden ist?

Die Welt hat eine christliche Stellung angenommen, aber sie hat sich nicht verändert. Das gerade tritt uns in den Philistern entgegen.

Wenn man das Kreuz aufnimmt, so ist man auf Schmach gefasst und bereit, als einer betrachtet zu werden, der es nicht wert ist, zu leben. In Apg. 22, 22 heißt es: „Hinweg von der Erde mit einem solchen“, und der, von dem dies gesagt wurde, war das Gefäß des göttlichen Zeugnisses.

Die Philister stellen unbekehrte Leute dar, die wohl zum christlichen Bekenntnis gehören, aber nie durch die Lehre Gottes berührt worden sind. Von diesen Leuten geht ein sittlicher Einfluss aus, und wahre Christen fallen dem anheim und schämen sich des Zeugnisses, und verlieren so die Quellen geistlicher Erfrischung.

Das Ziel der Philister ist immer, Brunnen wegzunehmen. In Kap. 21, 25 nahmen sie einen Brunnen mit Gewalt weg. Ich denke, das entspricht dem, dass das öffentliche Bekenntnis den Heiligen Gottes verweigert, als solche zusammenzukommen. Viele Jahrhunderte lang wurde es den Heiligen nicht gestattet, als solche zusammenzukommen. Entweder sie mussten sich der bestehenden religiösen Ordnung fügen, oder sie wurden verfolgt und oft auch zu Tode gemartert. Die große Quelle geistlicher Erfrischung war ihnen genommen.

Das Graben von Brunnen in den Tagen Abrahams deutet darauf hin, wie in den ersten Tagen der Kirche der Glaube und die Liebe tätig waren, um Quellen göttlicher Erfrischung zu erlangen. Die Apostel und viele andere arbeiteten hieran.

Aber das Verstopfen der Brunnen trat sehr früh in der Geschichte der Kirche ein; irdische Dinge wurden eingeführt, und das brachte das Ausfließen des Geistes zum Stocken, so dass der Gewinn Seiner Gegenwart zum großen Teile den Heiligen zu ihrer Erfrischung unzugänglich wurde.

Das Judentum war eine irdische Einrichtung. Es war von Gott eingesetzt worden, war aber ganz und gar irdischer Natur. Als dann die Kirche errichtet wurde, war es Satans Ziel, diese irdischen Dinge ins Christentum hineinzubringen und so die Brunnen zu verstopfen. Es heißt: „Sinnet auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist“ (Kol. 3, 2). Wenn die Heiligen ihren Sinn auf das richten, was auf der Erde ist, so sind sie unter den Einfluss der Philister gekommen. Dieser Einfluss ist immer wirksam, und wir alle sind ihm ausgesetzt.

Stelle dir selbst die Frage: kommt mir der volle Nutzen der Gegenwart des Heiligen Geistes zugute? Wir alle geben zu, dass der Geist als die Quelle göttlicher Erfrischung hienieden ist. Doch die Frage ist: Habe ich den Nutzen Seiner Gegenwart? Wenn nicht, so ist Erde in den Brunnen geraten. Das, womit es die Philister zu tun haben, ist hinein gekommen.

Vielen sind Bücher ein Fallstrick. Ich glaube, Bücher richten mehr Schaden an als irgend etwas anderes. Man kann sie im Verborgenen lesen, und niemand weiß etwas davon. Wenn du wüsstest, was manche Gläubige lesen, so würdest du sagen, dass sie noch ganz in der Welt sind. Es gibt viele, die nicht ins Theater oder zu einem Vergnügen, ja sogar nicht in die Kirche gehen würden, und doch lesen sie Bücher, die dieser Richtung angehören, und was sie selbst betrifft, werden die Brunnen vollständig verstopft.

Nachdem die Angelegenheit Rebekkas geordnet war, haben wir Schilderungen göttlicher Neubelebung. Gott hatte gesagt, dass Er Isaak segnen wolle, und das tat Er auch. Der Glaube erwartet immer, dass Gott so gut ist, wie Sein Wort es sagt. „Isaak säte in selbigem Lande und gewann ... das Hundertfältige“ (V 12), und die Segnung wurde offenbar.

Durch die Gnade Gottes gab es ein Wiederaufleben, eine offenbare Segnung Gottes für Sein Volk, und das erregte den Neid der Philister. Bei irgendwelchem Gedeihen in geistlicher Hinsicht, wenn irgendeine Bewegung stattfindet, die dem Volke Gottes Speise verschafft, sowie bei jeder geistlichen Fruchtbarkeit zeigt sich alsbald der Neid der Philister, und sie suchen die Brunnen zu verstopfen.

Die Philister werden immer versuchen, jeden Brunnen geistlicher Erfrischung, der durch die Tatkraft des Glaubens gegraben worden ist, wegzunehmen oder zu verschütten. Die Gabe des Hundertfältigen war eine Neubelebung von Seiten Gottes. Nach dem Tode Abrahams hatte sich ein Mangel an Tatkraft gezeigt, doch die Segnung im 12. Verse gab den Anlass, die verschütteten Brunnen wieder auszugraben (V. 18).

Das Graben von Brunnen zeigt ein Wiederaufleben der Heiligen. Es ist die Folge erwachter Übung und dessen, das Speise vorhanden ist. Es genügt nicht, dass die Gläubigen die Lehre des Neuen Testamentes über die Gegenwart des Heiligen Geistes annehmen, oder dass sie darüber in Büchern lesen und dieser Tatsache beistimmen. Es ist nötig, Brunnen zu graben.

Wir alle glauben, dass der Geist hier ist, aber wie steht es damit, die Erde loszuwerden, die den Ausfluss und die Zugänglichkeit des Geistes hindert?

Was heute dem Graben von Brunnen entspricht, ist, dass Seelen sich der Tatsache bewusst werden, dass der Geist hienieden ist, und entdecken, dass sie nicht im Segen Seiner Gegenwart sind. Das verursacht eine tiefe Übung, und man fängt dann an, das Irdische zu erkennen, was daran hindert, und das Verlangen erwacht und der Vorsatz wird gefasst, es loszuwerden.

Das bringt Übung, Gebet und das Aufgeben dessen mit sich, was nicht im Einklange mit dem Geiste ist, und der Brunnen kann dann fließen. Infolge davon steht die Seele in geistlicher Frische.

Doch ich glaube nicht, dass viele Gläubige sagen würden, dass sie sich in einer derartigen geistlichen Frische befänden, wie sie es wünschten. Graben redet von Übung und Fleiß der Seele. Und dann wird auch das anerkannt, was in der Vergangenheit geschehen ist.

Isaak erkannte an, dass Abraham Brunnen gegraben hatte, und so haben auch wir die Brunnen geistlicher Erfahrung zu beachten, die uns durch die geistliche Tatkraft und Arbeit von Männern des Glaubens erschlossen wurden. Es ist eine wirkliche Übung, den Segen keines der Brunnen, die je gegraben wurden, zu verlieren.

Es kann nun eintreten, dass wir unser Augenmerk auf irgendwelchen Dienst richten und doch keinen Nutzen davon haben. Der Dienst sagt uns, was wir haben können, er gleicht einem Wegweiser. Aber du musst dann jeden Schritt des Weges auf deinen eigenen Füßen gehen. Wir gelangen nicht dadurch an einen Ort, dass wir den Wegweiser anschauen.

Abraham stellt die Übungen des Glaubens am Anfang dar, und Isaak die am Ende. Wir sollten darüber geübt sein, den Segen alles dessen zu haben, was uns durch des Herrn Gnade und die Arbeit geistlicher Männer gesichert worden ist. Zur Zeit der Reformation haben Männer daran gearbeitet, verschüttete Brunnen auszugraben, und seitdem sind gar manche noch kostbarere und erfrischendere Brunnen gegraben worden, und wir sollten es uns angelegen sein lassen, den Nutzen all dieser geistlichen Arbeit zu erlangen.

Isaak hatte zu lernen, dass, solange er in Gerar blieb, jeder Brunnen ein Anlass zu Streitigkeiten wurde. Wenn es dir um geistliche Erfrischung zu tun ist, und du bist nicht von Gerar fortgezogen, so wird jeder Brunnen ein Anlass zum Streit.

Als Isaak fortgezogen war, wurde ihm das zuteil, was man im Neuen Testament eine „geöffnete Tür“ nennt (Offb. 3, 8), nämlich Raum (V. 22). Wenn Christen geistliche Erfrischung und Hilfe haben wollen, und auch Freiheit, sie zu genießen, so müssen sie sich von der Verwirrung der religiösen Welt zurückziehen. Solange sie in Gerar sind, wird jeder Brunnen nur eine Quelle von Streitigkeiten. Dort gibt es keine für den friedlichen Genuss geistlicher Güter geeigneten Zustände!

Viele haben das erfahren: sie brauchten geistliche Hilfe, und jedes bisschen, was sie bekamen, wurde eine Ursache zu Streit, und so mussten sie sich Schritt für Schritt zurückziehen, bis sie verstanden, dass sie all diesen Verhältnissen ganz fernzustehen hatten, und dann kamen sie an einen Ort, wo für den Geist Gottes Raum war.

Durch das Erbarmen Gottes gibt es einen Ort, wo Freiheit für den Geist ist. Das ist es im Großen und Ganzen, was die Heiligen in den letzten neunzig Jahren erfahren haben. Sie lernten eine Stätte der Absonderung von der religiösen Welt kennen, wo sie die Erfrischung des Geistes genießen konnten.

Dann kommt Isaak nach Beerseba, und Jehova erscheint ihm, und er erlangt den Eidesbrunnen. Er hat sein Zelt, seinen Altar und seinen Brunnen, d. h. er steht dem Bilde nach im vollen Genuss seines wahren Platzes in Beziehung zu Gott.

Es ist etwas Großes, sich zu Rechoboth zu befinden. Das ist es, was wir in 2. Timotheus haben. Dort wird uns der Pfad der Absonderung gezeigt, und dass wir von der Ungerechtigkeit abzustehen haben, sogar wenn sie unter denen gefunden wird, die den christlichen Namen tragen. Wir haben nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen zu streben, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen (Kap. 2, 19 u. 22).

Das ist es, was Rechoboth entspricht. Es bedeutet „Breitwege“, und weist auf einen Pfad des Glaubens hin, wo Raum für den Geist ist. Es ist in geistlicher Hinsicht ein weiter Platz, nichts Enges oder Sektiererisches ist damit in Verbindung. Aber nach außen hin ist es ein enger Pfad. Die Folge davon, dass man sich dort aufhält, ist, dass der Glaube bald hinauf nach Beerseba zieht.

Dass Isaak wieder in eine rechte Stellung kam und das, was dieser eigen war, genoss, rief sogar Anerkennung bei den Philistern hervor. Sie mussten bekennen: „Wir haben deutlich gesehen, dass Jehova mit dir ist“ (V. 28). Auch wir sollten das erwarten, nämlich die Anerkennung, dass Gott mit Seinen Heiligen ist. Das Endergebnis von allem wird sein, dass die Nationen anerkennen müssen, dass Gott mit Seinem Volke Israel ist.

Doch alles das haben wir jetzt schon im Voraus in der Kirche. Wenn Christen in Liebe wandeln und die Vorrechte genießen, zu denen Gott sie berufen hat, so wird die Welt anerkennen müssen, dass Gott mit ihnen ist. Schließlich wird es die Macht des Herrn durchsetzen, dass jeder die anerkennt, die Er anerkennt: „ich werde machen, dass sie kommen und huldigen vor deinen Füßen und erkennen, dass ich dich geliebt habe“ (Offb. 3, 9).

Man hat gesagt, jede Haushaltung endet in sittlicher Hinsicht da, wo sie begann. Die Kirche begann sehr herrlich, und mein Eindruck ist, dass sie herrlich enden wird. Das Ende wird sein, „der Geist und die Braut sagen: Komm!“ (Offb. 22, 17). Auf Seiten des bloßen Bekenntnisses endet alles in Laodicäa, das Christus aus Seinem Munde ausspeien wird. Doch auf Seiten des göttlichen Werkes wird alles darin enden, dass der Geist und die Braut „Komm!“ sagen. Jeder Zug der Liebe, Hingebung und des Gehorsams - alles, was die Kirche am Anfang kennzeichnete und sie verschönte - wird am Ende wieder ganz zum Vorschein kommen. Gott wirkt in Tausenden von Herzen, dieses zustande zu bringen.

In diesem Kapitel haben wir ein liebliches Bild des Wiederauflebens. Isaak hat am Ende ein Zelt und einen Altar. Er erfreut sich des Zugangs zu Gott, und er hat einen Brunnen, im Bilde die Erfrischung des Geistes. Das alles ist ein schönes Bild von dem, was Gott tun kann, die Heiligen wiederzubeleben.

Den Gegensatz sehen wir in Esau: Er verachtete sein Erstgeburtsrecht, und sein Herz verband sich mit zwei kanaanitischen Weibern. Isaaks Stellung am Ende des Kapitels können wir als eine Wiederbelebung wie bei Philadelphia auffassen, in Esau aber sehen wir ein Bild Laodicäas.

Wir sollten eifrig begehren, auf den Wegen Philadelphias zu wandeln. Wir sollten uns zwar nicht anmaßen, Philadelphia zu sein, sollten aber von ganzem Herzen danach trachten, es zu sein.