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CAC 01. Mose Kp 48 Text .mp3 Youtube
Ein Überblick über
das 1. Buch Mose
Hauptgedanken aus
Wortbetrachtungen mit Charles Andrew Coates
Kapitel 48
Es ist kostbar, einen
Heiligen den Lauf gut beenden zu sehen, und was unser Augenmerk bei Jakob
hauptsächlich fesselt, ist, dass er gut endete. In Kapitel 47 - 49 sehen wir ihn
geistlicher als je zuvor.
Wir sollten Fortschritt
und Reife bei den Heiligen erwarten. Bei Jakob sehen wir die friedsame Frucht
der Gerechtigkeit infolge der Zucht Gottes und Seiner Wege mit ihm.
Jakobs Geschichte war
in vieler Hinsicht verkehrter und trauriger Art, doch er wurde immer gezüchtigt.
Sein Pläne machen und seine Betrügereien fielen auf ihn zurück und wurden ihm
zur Zucht.
Und so ergeht es einem
jeden von uns. Was uns zu Fall bringt, wird uns unvermeidlich zur Geißel. Ich
glaube, es gibt kaum einen Heiligen, der das nicht bis zu einem gewissen Grade
erfahren hat. Jedes Abweichen, jedes Vergehen wird eine Quelle schmerzlicher
Zucht.
Wenn wir uns unter die
Zucht Gottes beugen, so wendet Gott sie zu unserem Segen. Das ist sehr
ermutigend. Wir sehen bei Jakob, dass er sich wirklich beugte, und das sehen wir
auch bei David. Er beugte sich unter die Zucht, die sein eigenes Verhalten über
ihn gebracht hatte, und auch er endete gut. Sein Lauf endete damit, dass er sich
selbst für das Haus Gottes aufopferte und sich selbst und den zu diesem Zwecke
aufgehäuften Schatz dafür hingab.
Wir müssen das, was uns
zum Fallstrick geworden ist, fahren lassen. Das Ziel des Vaters bei der Zucht
ist, dass wir Seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Darauf läuft alles hinaus. Es
ist wunderbar, daran zu denken, dass wir dann von dem, was uns hinderte, genau
so getrennt sind, wie Gott es ist.
Es ist schön, zu sehen,
dass Jakob und David am Ende besser als je zuvor zum Vorschein kommen. Gott
erwartet das. Wir sollten darüber geübt sein, am Ende als ein geistliches Volk
zum Vorschein zu kommen. Wir sehen Jakob hier in der Stellung der Würde und
wahrer Größe vor den Menschen als einen Anbeter vor Gott und in der Einsicht in
Gottes Gedanken über alles. Er kann alles sagen, was Gottes Volke bis zum Ende
hin widerfahren wird.
Als Isaak den Jakob
segnete, wusste er nicht, was er tat. Jakob jedoch besaß Einsicht und wusste
das. Er hatte volle Einsicht in Gottes Gedanken über Ephraim und Manasse. Es ist
gut, zu sehen, dass dies eine Folge des Werkes und der Zucht Gottes ist.
Im Neuen
Testament ist es ein besonderer Gegenstand des Herrn gewesen, uns zu zeigen, wie
Seine Hauptdiener endeten. Er erlaubte Petrus, Paulus und Johannes, nahe am Ende
ihrer Laufbahn Briefe zu schreiben. Petrus sagt:
„ich weiß, dass das Ablegen meiner Hütte bald
geschieht“ (2. Petr. 1, 14), doch er steht in
voller Kraft. Er hat das Kommen unseres Herrn Jesu Christi vor sich. Das Gesicht
auf dem heiligen Berge stand seiner Seele ebenso klar und deutlich vor Augen,
als da es stattfand. Paulus sagt, dass er schon als Trankopfer gesprengt werde
und die Zeit seines Abscheidens vorhanden sei (2. Tim. 4, 6). Der zweite
Timotheusbrief gleicht seinem letzten Willen oder Testament, doch er steht in
voller Kraft, in vollem Lebensmute da. Johannes bleibt, bis er nahezu hundert
Jahre alt ist, und dann schreibt er sein Evangelium, voll von Dem,
„der von Anfang ist“
(1. Joh. 2, 13 u. 14).
Es ist schön, zu sehen,
dass sie nicht vom Wege abkamen. Bei den drei Aposteln finden wir keine Trübung
geistlicher Sehkraft und keine Schwächung geistlicher Kraft.
Ich bin darüber
geübt, weil ich auf Seiten der Natur die Neigung zum Abweichen sehe. Doch wir
sollten alle darüber geübt sein, unseren Lauf gut zu beenden. In Lukas 12 lesen
wir von Knechten, die wachend erfunden wurden (V. 37 und 43). Wie wird der Herr
mich finden? Ich mag früher einmal gut gelaufen sein, aber wie wird der Herr
mich finden?
In gewissem Sinne ist
die Gefahr größer, je weiter wir fortschreiten. Wenn wir nicht in der Kraft des
Geistes vorangehen, so wird mehr und mehr das Fleisch in uns zum Ausdruck kommen
und das, was wir von Natur sind. Wenn wir aber im Geiste wandeln, werden wir
geistlicher werden.
Jakob endete als ein
geistlicher Mann, und ich möchte das auch. Jonathan begann schön, er zog seine
Kleider aus und gab sie David (1. Sam. 18, 4). Doch wo endete er? Gemeinsam mit
Saul, nicht bei David, und er fiel auf dem Gebirge Gilboa.
Es handelt sich nicht
darauf, nach außen hin etwas Großes zu sein, sondern innerlich mit dem Geiste
Gottes voranzugehen und die Unterweisung der Zucht Gottes anzunehmen. Jakob
hatte vieles zu lernen, und wir gleichen ihm alle in vieler Hinsicht. Doch er
nahm die Unterweisung an und endete als ein geistlicher Mann.
In Kapitel 47, 7
brachte Joseph seinen Vater Jakob vor den Pharao, und Jakob segnete den Pharao.
Und in Vers 10 segnete er ihn wieder und ging von dem Pharao hinaus.
Bedenken wir,
welche Würde darin lag! Hier war der mächtigste Alleinherrscher der Erde, und
Jakob segnet ihn trotz all seiner Vergangenheit,
„ohne allen Widerspruch aber wird das Geringere von
dem Besseren gesegnet“ (Heb. 7, 7). Jakob
stand, seiner Erhabenheit bewusst, diesem großen Alleinherrscher gegenüber da.
Das ist die Stellung
eines jeden Heiligen, in dem der Heilige Geist wohnt, und der der Gegenstand der
Zucht Gottes ist. Ein solcher darf sich dessen wohl bewusst sein, dass er größer
und besser als die höchste Person dieser Welt ist.
Das erinnert an
einen Paulus vor Agrippa: Er stand vor dem König in all seinem Pomp und all der
Pracht des Hofes und sagte: „Ich wollte zu
Gott, dass über kurz oder lang, nicht allein du, sondern auch alle, die mich
heute hören, solche würden, wie auch ich bin, ausgenommen diese Bande“
(Apg. 26, 29).
Er war sich in seiner
Seele eines göttlichen Reichtums und derartiger Glückseligkeit bewusst, dass er
nicht anders konnte, als die Stellung göttlicher Überlegenheit einzunehmen.
Dass Jakob den
Pharao segnet, ist um so bemerkenswerter, als er zu der Zeit von Ägypten der
Speise halber abhängig war. Äußerlich genommen war er ein armer alter Mann, und
was seine eigene Geschichte anlangt, so hatte er zu sagen:
„wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre“
(V. 9). Und doch segnete er den Pharao!
Ich weiß nicht,
ob man sagen darf, dass sich Jakob am Ende höher als Abraham und Isaak erhob,
doch ich denke, soweit uns berichtet wird, trat er am Ende in einem klareren und
bestimmteren Zeugnis hervor. Am Ende von Kapitel 47 betete Israel an, und zwar
wie Heb. 11, 21 sagt, „über der Spitze seines
Stabes“. Sein ganzes Herz war in Kanaan, er
wollte kein Begräbnis und Gedächtnis in Ägypten. Sein Glaube beanspruchte
sozusagen das verheißene Erbe, und er wollte im Begräbnis seiner Väter begraben
sein. Und im Bewusstsein dessen, dass Gott Seinem Vorsatz treu war, betete er
an. Er ergriff so im Glauben all die Verheißungen und das Erbe, so dass ihm
nichts übrig blieb, als anzubeten. Darin können wir den Triumph Gottes sehen.
Sein Ziel war schließlich erreicht.
Mein Eindruck ist, dass
Gottes Zucht erst am Ende bei einem jeden von uns die volle Reife zeitigt. Wir
bedürfen ihrer bis zum Ende. Bis dahin muss immer noch etwas abgelegt, etwas
erworben und gelernt werden.
Es ist sehr gesegnet,
einen Heiligen am Ende seiner Laufbahn gereift, als die Frucht des Werkes und
der Zucht Gottes, sehen zu können. Jakob betete an im Lichte des Erbes. Alles,
außer Jehova, das Erbe und der Weg, auf dem die Erben dafür bewahrt und erzogen
werden würden, hatte seinen Wert für ihn verloren. Wenn alles andere in unseren
Herzen und Gedanken seinen Platz verloren hat und uns nur das vor Augen steht,
was Gott uns gegeben hat, so würden wir Anbeter sein.
Gottes Zucht hat es bei
einem jeden von uns mit unserer tatsächlichen Schwachheit und den Ursachen
unserer Verfehlungen zu tun. Jeder von uns kommt unter die Zucht, die am
wirksamsten zum Ziele führt.
Nun kommen wir zu
Kapitel 48. In Verbindung mit Jakob tritt uns da die Unumschränktheit Gottes in
ganz hervorragender Weise entgegen. Sie macht einen besonderen Zug der
Geschichte aus. Joseph erhält der Unumschränktheit gemäß das Erstgeburtsrecht.
Er hatte zwei Söhne, Ephraim und Manasse, und in ihnen empfing er ein doppeltes
Teil. Alles geschah in Unumschränktheit. Gott verfügte über alles Seinem eigenen
Willen gemäß. Ruben hatte das Erstgeburtsrecht verscherzt, und Joseph bekam es.
Das wird uns in 1. Chron. 5, 1 klar und deutlich gesagt.
Ich denke, der Tod
Rahels wird hier erwähnt, um zu zeigen, dass Jakob sich von dem zu trennen
hatte, was ihn von Natur fesselte. Rahel war die, auf die er sein Herz gerichtet
hatte. Sie zu verlieren, war wahrscheinlich seine schwerste Zucht. Was immer uns
von Natur fesselt, muss hinweggetan werden.
Zweifellos ist Rahel
ein Bild von Israel, und alle Hoffnungen und Erwartungen in Verbindung mit
Israel nach dem Fleische müssen in den Tod, auf dass zu Bethlehem alle Segnung
in Verbindung mit Christo komme. Rahel starb zu Bethlehem. Sie musste gehen, und
Christus kam.
Alle Hoffnungen und
Erwartungen müssen in Christo ihren Mittelpunkt haben. Hierüber werden wir
dadurch belehrt, dass der König Saul zuerst nach Rahels Grabe gesandt wurde (1.
Sam. 10, 2). Der erste Punkt seiner Erziehung im Blick auf das Reich war,
dorthin zu gehen. Er sollte das Ende von allem, was in Verbindung mit der Natur
steht, sehen. Seine große Ahne war dort begraben. Er musste zum Grabe alles
dessen gehen, was von Natur anziehend war, und was unsere Hoffnungen dem
Fleische nach so leicht zu ihrem Mittelpunkt machen.
Wenn er die
sittliche Bedeutung davon verstanden hätte, so wäre er ein anderer Mann
geworden, und die Worte hätten sich erfüllt:
„du... wirst in einen anderen Mann verwandelt werden“
(1. Sam. 10, 6).
Wir alle haben zu
lernen, dass das, was von Gott und von wahrem Werte ist, mit Christo in
Verbindung steht. Christus ward aus Israel geboren, doch die Segnung ist im
Samen Israels und nicht in Israel selbst. Rahel brachte einen wunderbaren Samen
hervor, sie war die Mutter Josephs und Benjamins. Die Mutter selbst starb, doch
jede wahre Hoffnung und Segnung kam in dem Samen, d.h. in Christo, zu neuem
Leben und dauerte in Ihm fort.
Ich denke, in Joseph
und dessen Kindern empfing Jakob eine Entschädigung für den Verlust Rahels. Er
erhielt im Bilde einen Begriff von Christo in ihm.
Die Erwähnung
Bethlehems stellt hier einen schönen Zug der Hand des Geistes dar. Gerade dort,
wo uns jeder natürliche Gegenstand der Zuneigung im Stiche lässt, führt Gott das
ein, was unsere Herzen für immer befriedigen wird. Bethlehem ist „das Brothaus“.
Jeder natürliche
Gegenstand der Zuneigung versagt, doch am nämlichen Orte, wo Rahel starb, wird
Christus geboren - welch ein Brothaus ist doch Bethlehem! Wenn wir Christum vor
uns haben und uns von Ihm nähren, so haben wir das, was sättigt und bleibt. Er
verdrängt alles.
Es ist nichts
lehrreicher im Evangelium des Johannes, als zu sehen, wie Er alles andere
verdrängt. In Johannes 6 kommen wir zum lebendigen Brot, d.h. zum wahren
Bethlehem, zum wahren Brothause.
Jakob verstand die
Unumschränktheit Gottes im Segnen. Joseph nicht, er stellte seine Söhne in der
rechten natürlichen Ordnung vor ihn hin, nämlich Manasse so, dass Jakobs rechte
Hand auf seinem Haupte gewesen wäre - das wäre wohl die rechte natürliche
Ordnung gewesen, aber nicht die geistliche.
Nach Gottes
Unumschränktheit sollte Ephraim die Führerschaft haben. Die große Lehre der
Geschichte Jakobs ist: „Also liegt es nun nicht
an dem Wollenden, noch an dem Laufenden, sondern an dem begnadigenden Gott“
(Röm. 9, 16).
Gott ist in keiner
Weise gebunden. Er kann wie in 5. Mose 33 Simeon ausschließen und Ephraim und
Manasse an dessen Stelle setzen, und wird, wenn es Ihm gefällt, Ephraim, dem
Jüngeren, den höchsten Segen geben. Er geht darin den Weg der Unumschränktheit.
Wenn die Juden das
gelernt hätten, so würden sie Gottes Recht, die Nationen zu segnen, nicht
bestritten haben. Gerade der Umstand, dass einige von uns sich durch diese Dinge
angezogen fühlen, ist die Frucht der Unumschränktheit Gottes. Keiner wird seinen
rechten Platz einnehmen, bis er sich der Unumschränktheit Gottes unterwirft.
Der Unumschränktheit
Gottes gemäß war das Erstgeburtsrecht mit Joseph und das Königtum mit Juda
verbunden. Beide reden von Christo. Er ist sowohl Joseph als auch Juda. Ihm
gehört die Erstgeburt und Er ist der König.
1. Chron. 5, 1 - 2 ist
eine wichtige Schriftstelle. Sie zeigt, wie es Gott gefallen hat, das
Erstgeburtsrecht in Israel dem Joseph zu geben und das Königtum dem Juda. Juda
ist der königliche Stamm. Das sehen wir aus 1. Mose 49, 10.
Naturgemäß würde Joseph
nur einen Stamm umfasst haben, aber der Auswahl Gottes zufolge empfing er das
doppelte Teil, und so wird er durch zwei Stämme vertreten, und das auch in der
zukünftigen Welt (Hes. 48, 4 u. 5). Ihm gehört die Würde der Erstgeburt. Er hat
den hervorragendsten Platz unter den Stämmen. Er hat doppelten Anteil am Erbe
(5. Mose 21, 14), obschon er nicht das Königtum hat.
Der Besitz des
Erbes ist eine Sache, aber das Königtum eine andere. Das sind zwei verschiedene
Gedanken. Das Geschlechtsverzeichnis richtet sich nicht nach der Erstgeburt; es
hat das Königtum vor sich. Von Juda heißt es:
„der Fürst kommt aus ihm“ (1. Chron. 5, 2), und
„nicht weichen wird das Zepter von Juda“
(1. Mose 49, 10). Im Tausendjährigen Reiche wird ein Fürst aus dem Hause Juda
auf dem Throne sein.
Was Gott bestimmt,
führt Er aus. Alles geschieht aufgrund Seiner Unumschränktheit. Wenn Er
bestimmt, dass Juda das Königtum haben soll, so wird er es haben, und so kommt
Christus nicht nur als Schilo, der Fürst des Friedens, sondern auch als der Löwe
aus dem Stamme Juda (Offb. 5, 5).
Der Hauptgedanke ist
hier die Unumschränktheit Gottes. Er verfügt über alles, sei es über das Erbe,
indem Er Joseph das doppelte Teil gibt, oder über das Königtum, das Er dem Juda
gibt. Nichts wird je daran etwas ändern.
Jakob stand als ein
geistlicher Mann, der vor Gott war, im Lichte alles dessen. Im nächsten Kapitel
überschaut er die ganze Geschichte seiner Söhne und sagt ihnen, was ihnen am
Ende der Tage begegnen wird (V. 1).
Dieses Kapitel ist in
der Tat die Geschichte des Menschen und der Gnade Gottes gegen den Menschen, und
zeigt uns, wie sich der Mensch ihr gegenüber verhält.
Schließlich sehen wir
dann, wie die ganze Segnung durch die Rettung Jehovas in Christo kommt, und
außerdem durch Männer, die durch den Geist in deren Genuss stehen.