Jesus Griech. Form des hebr. Josua bzw. Jeschua »Jahwe ist Rettung«
1) J. steht im griech. Text in Apg 7,45; Hebr 4,8 auch für → Josua, den
Sohn Nuns; hier schreiben die Übersetzungen Josua, um Missverständnisse
zu vermeiden.
2) Judenchrist mit dem Beinamen Justus, von dem Paulus die Gemeinde in
Kolossä grüßt (Kol 4,11).
3) J. Sirach → Apokryphen.
4) Jesus Christus → Jesus Christus.
Jesus Christus
I) Herkunft und Bedeutung des Namens
A1) Der Name Jesus (griech.-lat. Form des hebr. Jeschua, einer späteren
Bildung aus Jehoschua oder Joschua) bedeutet »Der Herr ist Heil
(Rettung)«. Die Bibel kennt mehrere Träger dieses Namens (→ Jesus 1–3),
der nun nach Gottes Willen seinem einzigen Sohn gegeben wurde (Mt 1,21;
Lk 1,31; 2,21). Seitdem ist dieser Name, »der über alle Namen ist« (Phil
2,9), der einzige Name, »durch den wir sollen selig werden« (Apg 4,12).
→ Namen Jesu Christi
2) Christus ist der Titel, die Amtsbezeichnung Jesu. Das griech.
christos ist die Übersetzung des aram. meschicha bzw. des hebr.
maschiach und bedeutet »der Gesalbte« (Messias). Priester und Könige
wurden in Israel durch eine Salbung mit Öl feierlich in ihr Amt
eingesetzt (2Mo 29,7; 1Sam 10,1 u.ö.). Die Bezeichnung »der Gesalbte«
wurde zunächst vom König gebraucht (vgl. 1Sam 24,7). Darüber hinaus
schauen die Propheten einen kommenden König aus Davids Geschlecht, einen
»Gesalbten«, der – Priester und König in einem – alles das erfüllen
wird, was Israel von einem wahren Friedenskönig erwartet. Von dieser
Erwartung zeugen messianische Weissagungen wie z.B. Ps 110; 132; Jes
9,5f; 11,1f; Jer 23,5f; Mi 5,1; Sach 9,9–11.
B) So ist der Doppelname Jesus Christus zugleich das kürzeste Bekenntnis
der Christenheit: Jesus von Nazareth ist in seiner Person der verheißene
Christus (Messias).
Jesus lebte und wirkte in der Gewissheit, der im AT geweissagte Messias
zu sein, war aber darauf bedacht, dass seine Messiaswürde verborgen
blieb (Mt 16,20; 17,9; Lk 4,41); er wollte nicht, dass die Menschen sich
seiner für ihre (z.B. politischen) Ziele bemächtigten (Joh 6,15). Er
bezeichnete sich selbst als »der Menschensohn«, wodurch er für seine
Zeitgenossen seine Messiaswürde gleichzeitig zu erkennen gab und
verhüllte (Mt 8,20; 9,6; 26,64; Lk 9,56; Joh 1,51; 3,14 u.ö.). Diese
Selbstbezeichnung sollte zunächst nichts anderes aussagen als: »ein
Mensch«, ein Spross des menschlichen Geschlechtes. Sie war aber auch,
bes. bei der feierlichen Bezeugung seiner Wiederkunft in Herrlichkeit,
ein Hinweis auf die Weissagung vom Kommen des Menschensohnes mit den
Wolken des Himmels (Dan 7,13). Nur hin und wieder hat Jesus sich
einzelnen Gläubigen als den Christus zu erkennen gegeben, etwa der
Samariterin (Joh 4,25f) und dem Blindgeborenen (Joh 9,35–37).

Abb. 503: Die Ebene Jesreel
Statt sich selbst als Messias zu bezeichnen, hat Jesus vielmehr durch
die Art und den Inhalt seines Wirkens das Bekenntnis seiner Jünger
herausgefordert; die Menschen sollten und mussten selbst erkennen und
bezeugen, dass er der Erwartete sei (vgl. Mt 11,2–6). So antwortete
Petrus auf Jesu Frage, für wen er ihn halte: »Du bist Christus, des
lebendigen Gottes Sohn«, und Jesus nennt dieses Bekenntnis eine
Offenbarung Gottes, seines Vaters (Mt 16,16f). Seinen Einzug in
Jerusalem hat er im vollen Bewusstsein seiner Messiaswürde nach Sach 9,9
gestaltet (Mt 21,1–11) und die Frage des Hohenpriesters, ob er der
Christus sei, mit »Du sagst es« beantwortet (Mt 26,63f). Auf die gleiche
Weise bestätigt er auch die Frage des Pilatus, ob er ein König sei, und
erklärt ihm, er sei in die Welt gekommen, die Wahrheit zu bezeugen (Joh
18,37). Durch seinen Sohnesgehorsam hat sich Jesus als der von Gott
gesandte Christus erwiesen, und Gott hat ihn durch seine Auferweckung
als solchen vor aller Welt bestätigt. Seine Gemeinde entstand eben
dadurch, dass Gott in Menschen dieses Messiasbekenntnis hervorrief; und
ihre Verkündigung hat zum Inhalt, dass Jesus der Christus Gottes ist
(Apg 2,36; Röm 10,9; 1Joh 4,15).
So wie Messiasankündigungen im AT mit der Gabe des Geistes verbunden
sein können (Jes 11,1f), so leitet Jesus seine messianische Sendung von
seiner Erfüllung mit Gottes Geist ab (Lk 4,16ff; vgl. Jes 61,1f und auch
42,1–4). Das gesamte ntl. Christusverständnis hat nicht nur einen Bezug
zu Gott, dem Vater Jesu, der seinen Sohn sendet, sondern ebenso einen
durchgehenden Bezug zum Heiligen Geist (→ Geist, Heiliger Geist II,B,2).
Diese biblischtheologische Linie darf nicht übersehen werden.
II) Person und Werk
A) Jesu vorweltliches Sein (Präexistenz)
Während die Bibel im Gegensatz zu anderen Religionen (etwa im indischen
Raum) keine Spekulationen über eine frühere Existenz des Menschen vor
seiner irdischen Geburt kennt, weiß sie von einer Präexistenz Jesu. In
begreifliche Erregung versetzte die Juden Jesu Beteuerung: »Ehe Abraham
wurde, bin ich« (Joh 8,58). Er war im Anfang »bei Gott« und ist das
schöpferische Wort, durch das alle Dinge geschaffen sind (Joh 1,1–3). So
konnte Jesus von einer Herrlichkeit sprechen, die er bei dem Vater
hatte, »ehe die Welt war«, und wusste sich vom Vater geliebt, »ehe der
Grund der Welt gelegt war« (Joh 17,5.24). Auch für Paulus stand es fest,
dass Jesus Christus in seinem vorweltlichen Sein »in göttlicher Gestalt«
war (Phil 2,6). Er hat aber seine Gottgleichheit nicht als ein
unaufgebbares Privileg angesehen, sondern um seines großen Auftrags
willen auf seine göttliche Vorrangstellung bei dem Vater verzichtet.
B) Jesu Selbstentäußerung und Menschwerdung
1) Paulus beschreibt die Selbstentäußerung und die Selbsterniedrigung
Jesu (Phil 2,6–8). Das dabei verwendete griech. Verb kenoo meint
geradezu eine völlige Entleerung (die sog. kenosis) und beschreibt
markant Jesu Selbstpreisgabe. Um der Rettung der Menschen willen gab er
seine göttliche Existenzweise für die Zeit seines irdischen Lebens ganz
auf (seine Selbstentäußerung) und ging völlig in menschliche
Wesensbeschaffenheit ein (Erniedrigung; → Knechtsgestalt). Die in den
späteren altkirchlichen und reformatorischen Bekenntnissen so klar
herausgestellte volle Gottheit und zugleich volle Menschlichkeit Jesu
haben in der Schrift ihren zuverlässigen Grund. Mit seiner Menschwerdung
(Inkarnation) begann sein Gehorsamsweg zum Tode (seine
Selbsterniedrigung). Die Menschwerdung zeigt sich auch darin, dass Jesus
selbstverständlich in ganz natürliche Verwandtschaftsbeziehungen
hineingestellt war (→ Abb. 506 auf Seite 616).

Abb. 504: Orte, an denen Jesus öffentlich wirkte
2) Über dieser Menschwerdung des Gottessohnes liegt ein göttliches
Geheimnis, das sich einer verstandesmäßigen Deutung entzieht. Das
Übernatürliche seiner Geburt (Mt 1,18–20; Lk 1,30–35) liegt in jenem
»empfangen vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria«. Die
Ausdrucksweise »Heiliger Geist wird über dich kommen, und die Kraft des
Höchsten wird dich überschatten« (Lk 1,35) ist bemerkenswert
zurückhaltend im Vergleich zu sexualisierten Anschauungen von
Götterzeugungen aus der ägyptischen, persischen und griechischen
Mythologie. In der Empfängnis vom Heiligen Geist her und der Geburt
durch Maria findet sich beides in direktem Nebeneinander: Gottessohn und
Menschensohn, eigentlich ein sich ausschließender Gegensatz, der dennoch
für ein und dieselbe Person gilt. → Geschlechtsregister III
»Als aber die Zeit erfüllt war« (Gal 4,4), wird Jesus Christus in
Bethlehem geboren (Lk 2,1ff), nach chronologischen Berechnungen zwischen
8/7 und 4 vor unserer Zeitrechnung. Das findet Beachtung und Widerhall
bei einfachen Menschen in der unmittelbaren Umgebung (Lk 2,8f.15–20) und
in der himmlischen Welt (Lk 2,13f).
C) Jesu Auftrag und Werk
Jesu Wort am Kreuz »Es ist vollbracht« (Joh 19,30) weist hin auf ein
großes Werk, mit dem Christus sich vom Vater beauftragt weiß. Diesen
Auftrag auszuführen, Mittler für das göttliche Ziel mit dem
Menschengeschlecht zu sein, darin sieht er Sinn und Inhalt seines Lebens
(Joh 4,34; 5,36; 17,4). Dieses Ziel Gottes aber ist, den unheilvollen
Riss zu schließen, der durch den Abfall des Menschen von seinem Schöpfer
(→ Sünde) entstanden ist. Als der Menschensohn ist Jesus der »zweite
Mensch« und »letzte Adam« (1Kor 15,45.47), an dem wieder sichtbar wird,
was der Mensch in seinem Verhältnis zu Gott sein soll. Er ist der Erste,
der »Erstgeborene«, das wahre Ebenbild des Wesens Gottes (Hebr 1,6.3),
in dem Gottes Plan bei der Erschaffung des Menschen (1Mo 1,27) sich
erstmalig wieder darstellt. An ihm haftet nicht der Makel der Sünde (Joh
8,46; 2Kor 5,21; 1Petr 2,22; Hebr 7,26f; 9,14); vollkommener Gehorsam,
Hingabe und Vertrauen gegenüber dem Vater zeichnen ihn aus (Mt 26,39.42;
Phil 2,8; Hebr 5,8). Besonders das Johannesevangelium betont, dass Jesus
als Sohn ein nicht von Zerfall, sondern von völligem Vertrauen und
Einverständnis geprägtes Verhältnis zum Vater hat (Joh 4,34; 5,19; 6,38;
8,28f; 10,17f u.ö.). Weil gilt: Alles, »was nicht aus dem Glauben kommt,
ist Sünde« (Röm 14,23), und weil Jesus nie außerhalb des Glaubens gelebt
und gehandelt hat, ist seine Sündlosigkeit vor allem hier zu finden: in
seinem ungebrochenen Verhältnis zu seinem Vater. Deshalb kann er in
seiner Person Gott und Mensch versöhnen (2Kor 5,17ff), damit Menschen
durch ihn wieder zum Vater kommen können (Joh 14,6; Hebr 7,25; 10,20)
und er selbst der »Erstgeborene sei unter vielen Brüdern« (Röm 8,29).
Dieses Versöhnungswerk schließt zwei Leistungen mit ein: Christus
zerstört die Werke des Teufels (1Joh 3,8) und nimmt dem Tode die Macht
(2Tim 1,10). → Erwählung II,B
D) Jesu öffentliche Wirksamkeit
1) Über Jesu öffentliche Wirksamkeit, in der er sein Werk auf Erden
vollbringt, ein klares historisches Bild zu gewinnen, ist wegen der
verschiedenen Auswahl der Berichte in den → Evangelien nicht ganz
einfach (→ Matthäusevangelium I,1). Denn die Evangelien sind keine
Biografien, sie wollen vielmehr Verkündigung und Handeln Jesu als Ruf
zum Glauben festhalten. Wenn man indessen die Berichte der → Synoptiker
und des → Johannesevangeliums verbindet, zeigen sich drei Abschnitte des
öffentlichen Auftretens Jesu:
a) Über die erste Zeit von der Taufe bis zur Gefangennahme des Täufers
berichtet nur Joh 1,35–4,42. Jesus offenbart sich seinen ersten Jüngern
und kehrt nach Galiläa zurück (Joh 1,43). Er tut sein erstes
Wunderzeichen auf der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1–11) und hält sich wenige
Tage in Kapernaum auf (V. 12). Zum ersten Passafest im April reist er
nach Jerusalem. Er vollzieht im Tempel eine prophetische Zeichenhandlung
und hat ein nächtliches Gespräch mit Nikodemus (Joh 2,13–3,21). Es folgt
eine wohl nur kurze Wirksamkeit in Judäa (Joh 3,22–4,3); denn vier
Monate vor der Ernte (Joh 4,35), d.h. im Dezember, hatte Jesus auf
seiner Rückkehr nach Galiläa, die ihn durch Samaria führte, zu Sychar
mit einer Samariterin ein Gespräch (V. 4–42).
b) Der zweite Abschnitt umfasst die hauptsächlich von den Synoptikern
berichtete Wirksamkeit in Galiläa (Mt 4,12–18,35; Mk 1,14–9,50; Lk
4,14–9,50). Nach einer Zeit, in der das Volk dem gewaltigen Prediger und
Wundertäter begeistert zuströmte, trat, zur Zeit des zweiten Passa
seiner öffentlichen Tätigkeit, (Joh 6,4) eine Wendung ein. Die
Schriftgelehrten und Pharisäer bekämpften ihn immer erbitterter. Die
Begeisterung des Volkes erwies sich immer mehr als kurzlebig. Daher
kritisierte Jesus die Städte, in denen die meisten seiner Taten
geschehen waren (Mt 11,20–24). Noch ein halbes Jahr hielt er sich in
Galiläa und den Nachbargebieten auf. Von dieser ganzen Periode berichtet
Joh nur die Speisungsgeschichte und was sich daran anschloss (Joh 6).
Nach dem johanneischen Bericht ist Jesus auch zwischendurch noch einmal
in Jerusalem gewesen (Joh 5).
c) Der dritte Abschnitt seines Wirkens würde dann mit seiner Reise zum
Todespassa eingeleitet werden. Nach den Synoptikern ist Jesus über das
Ostjordanland nach Jerusalem gereist (Mt 19,1; Mk 10,1). Nach Johannes
ging Jesus zunächst zum Laubhüttenfest nach Jerusalem (Joh 7,2). Im
Dezember finden wir ihn dort beim Fest der Tempelweihe (Joh 10,22), ohne
dass irgendwie angedeutet wird, dass er inzwischen zurückgereist sei.
Den Winter verbrachte er entweder in stiller Tätigkeit jenseits des
Jordan (Joh 10,40) oder in Ephraim (Joh 11,54), um dann zum letzten Mal
nach Jerusalem hinaufzuziehen (Joh 12,12). Nach dieser Übersicht dauerte
Jesu gesamte Wirksamkeit über zwei Jahre. Genaueres kann man nicht
sagen, da wir den Zeitpunkt seiner Taufe nicht kennen und die Evv. eben
nicht an einem Gesamtzeitplan interessiert sind.
2) Berufung seiner Mitarbeiter
Um sein Werk auf Erden zu vollbringen, berief Jesus, nachdem er die
ersten Jünger gesammelt hatte (Mk 1,16–19; 2,13f), Mitarbeiter (Mk
3,13ff; Lk 6,12ff). Aus einer größeren Schar erwählte er zwölf, nachdem
er zuvor eine lange Nacht durchwacht und durchbetet hatte. Ihre Aufgabe
war es, bei Jesus zu sein, zu predigen und in Vollmacht Kranke zu heilen
und Teufel auszutreiben (Mk 3,14f; Mt 10,1). Sie bildeten den Grundstock
seiner ersten Gemeinde (→ Apostel).
3) Jesu Verkündigung
Jesu Botschaft hatte ein zentrales Thema: Gottes Himmelreich und
Königsherrschaft sind herbeigekommen. Darum tut Buße! (Vgl. Mt 4,17.)
Auf die Frage der Pharisäer »Wann kommt das Reich Gottes?« gibt Jesus
die Antwort: »Das Reich Gottes ist mitten unter euch« (Lk 17,20f; vgl.
Mt 12,28). Mit dieser Erwiderung offenbart er sich selbst als den, der
die Gottesherrschaft herbeiführt. Seine und seiner Jünger Verkündigung
war Predigt vom Reich Gottes (→ Evangelium; → Bergpredigt; →
Seligpreisungen; → Reich Gottes). Eine allgemein im Orient und auch bei
Jesus besonders beliebte Stilform der Rede war das → Gleichnis. Jesus
hat oft in Gleichnissen gesprochen (vgl. Mt 13; Lk 15). Durch sie
offenbarte und verhüllte er zugleich die Geheimnisse des Reiches Gottes.
Den Jüngern war es gegeben, das Geheimnis des Himmelreichs zu verstehen;
die anderen verstanden es nicht (Mt 13,10–16). Seine Rede hatte
gewaltige Wirkungen. Das Volk wurde unter dem Eindruck seiner Worte von
Entsetzen gepackt; denn »er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie ihre
Schriftgelehrten« (Mt 7,28f). → Lehrer IV
Jesu Verkündigung erschöpfte sich aber nicht in seinem Lehren, sosehr
man ihn als Rabbi auffassen konnte. Zugleich war Jesus Prophet. Als
solcher wurde er vom Volk wahrgenommen (Mt 14,5; 16,14; Lk 7,16). Er
selbst verstand sich so (Lk 13,33f) und provozierte Bekenntnisse zu ihm
als einem Propheten, die zweifellos sachgemäß waren (Lk 24,19; Joh
4,19.44; 6,14; 7,40; 9,17). Seine Predigt griff Themen und Ton der atl.
Prophetie auf (vgl. Mt 9,13; 12,7; 13,14f; 15,7; ferner Mt 11,20–24;
23,11–32; Lk 6,24–26). Mehrfach betonte er seine Nähe zum Propheten →
Jona. Auch prophetische Zeichenhandlungen führte Jesus aus (→ Prophet
III,5), so z.B. die Austreibung der Händler aus dem Tempel (Mk
11,15–17), die Verfluchung des Feigenbaums (Mk 11,14.20f) und vielleicht
auch das Schreiben in die Erde (vgl. Joh 8,6 mit Jer 17,13). Als Prophet
sprach Jesus im Namen Gottes. Zugleich war er »mehr als ein Prophet« (Mt
11,9) und überbot souverän die Vollmacht und den Anspruch der atl.
Propheten (vgl. ähnlich: Mt 5,21–48).
Außerbiblische Erwähnungen von Jesus
Jüdische Geschichtsschreiber
Flavius Josephus (37–100) erwähnt Christus wohl an zwei Stellen in den
Jüdischen Altertümern:
Als gesichert gilt die Erwähnung Jesu in der Notiz über die Hinrichtung
des Jakobus (Ant XX,9,1): »Er stellte vor dasselbe [das Gericht des
Hohen Rates] den Bruder des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen
Jakobus […]«
Im »Testimonium Flavianum« (Ant XVIII,3,3) heißt es: »Um diese Zeit
lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen
nennen darf. Er war nämlich Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der
Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er
viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und
obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum
Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger ihm nicht
untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tag wieder lebend, wie
gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von im
vorher verkündigt hatten. Und noch bis auf den heutigen Tag besteht das
Volk der Christen, die sich nach ihm nennen, fort.«
Dass dieser Wortlaut dem Urtext des Josephus entspricht, ist umstritten,
da er für einen jüdischen Autoren zu viel christliches
Glaubensbekenntnis enthalte; außerdem haben sich die Kirchenväter nicht
auf diesen Text berufen (Justin, Tertullian), oder aber (wie Origenes)
ausgeschlossen, dass Josephus Jesus für den Christus gehalten habe;
vielfach wird der gesamte Abschnitt als spätere christliche
Interpolation (Einfügung) verdächtigt.
Römische Autoren
Tacitus (55 bis ca. 117 n.Chr.) erwähnt in den Annalen (Ann 15,44,2–5)
die Hinrichtung Christi, den er als den Stifter (Auctor) des Glaubens
der »wegen ihrer Schandtaten verhassten Chrestianos« nennt: »Der Name
[Chrestianos] leitet sich indes von Christus her, welcher unter Tiberius
vom Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden war; dadurch für den
Augenblick unterdrückt, brach der verderbliche Aberglaube wieder aus,
nicht nur in Judäa, von wo das Unheil ausgegangen, sondern auch in Rom
[…].«
Gaius Sueton (ca. 69–122 n.Chr.), der Verfasser der 12 Kaiserbiografien
berichtet in seiner »Vita Claudii« von einem Chrestos, mit dem wohl
Christus gemeint ist (Claud 25,4): »Die Juden, die durch Chrestos
aufgewiegelt ständig Unruhe stifteten, vertrieb er aus Rom.«
C. Plinius der Jüngere (ca. 61 bis ca. 120 n.Chr.) gibt in seinem
Briefwechsel mit Kaiser Trajan um 111 n.Chr. wieder, wie Christen ihren
Glauben beschrieben, den er selbst als Aberglauben bezeichnet (Ep
10,96): »Sie beteuerten jedoch […], dass sie vor Sonnenaufgang sich
versammelt, Christus als ihrem Gott Lob gesungen und sich mit einem Eid
(sacramentum) verpflichtet hätten […]. Danach sei es bei ihnen Brauch
gewesen, auseinanderzugehen und später wieder zusammenzukommen, um ein
Mahl einzunehmen […].«
Rabbinische Schriften
Der Talmudtraktat Sanhedrin (bSanh 43a) berichtet von einem Jeschu, der
am Vorabend des Passafestes gesteinigt und dann gehängt wurde, da er
Zauberei betrieben und Israel zum Abfall vom Glauben verführt habe.
Dieser Jeschu habe fünf Jünger (Matthai, Nakai, Nezer, Buni, Todah)
gehabt. Erwähnungen Jesu in der rabbinischen Literatur sind selten,
manche Forscher nehmen an, dass die frühesten Zeugnisse Jesu in den
rabbinischen Schriften gar nicht vor den Beginn des 3. nachchristlichen
Jh. datiert werden können; so wäre auch in diesem Text der Name Jeschu
eine spätere Einfügung.
Weitere außerbiblische, schriftliche Erwähnungen der ersten
Jahrhunderte, die sich evtl. auf Jesus beziehen:
Der Satiriker Lukian aus dem syrischen Samosata erwähnt in seiner um 170
n.Chr. verfassten Schrift »De morte Peregrini« einen »bekannten Magus«,
der in Palästina gekreuzigt wurde, da er »Mysterien« über die
Unsterblichkeit von Leib und Seele verbreitet habe.
In einem Brief des syrischen Stoikers Mara ben Serapion, den er um 73
n.Chr. im Gefängnis verfasste, klingt mit den Formulierungen »weiser
König« und »neues Gesetz« ebenfalls ein Hinweis auf Jesus an. Hier fragt
der Autor, welchen Nutzen die Juden von der Hinrichtung ihres »weisen
Königs« wohl gehabt haben mögen, da sie kurz danach aus ihrem Reich
vertrieben worden sind, während ihr »weiser König« nicht tot sei »wegen
der neuen Gesetze, die er gegeben hat«.
Abb. 505: Außerbiblische Berichte über Jesus
4) Jesu vollmächtiges Handeln
Wenn von Jesus berichtet wird: »Er predigte mit Vollmacht« (Lk 4,32), so
heißt das zugleich, dass er in Vollmacht nicht nur redete, sondern auch
handelte. Das erweist sich vor allem an den Menschen, die er von ihren
Sünden löste: der Gelähmte (Mt 9,2), die dankbar liebende Frau (Lk
7,48), die Ehebrecherin (Joh 8,11). Diese Vollmacht, zu lösen und auch
zu binden, hat Jesus seinen Jüngern übertragen (Mt 16,19; 18,18; Joh
20,23). Im Besitz dieser Lösevollmacht heilte er Kranke, gebot bösen
Geistern und trieb Teufel aus (→ Wunder Jesu). Diese »Zeichen« weisen
darauf hin, dass in Christus Gottes Königsherrschaft wirklich da ist,
und bezeugen, dass Jesus der verheißene Messias ist (Mt 11,2–6). Von
diesen Werken Jesu ist aber das Werk zu unterscheiden, das die Krönung
seines irdischen Lebens darstellt:
5) Das Kreuz Jesu
Jesu Passion hat eine passive und eine aktive Seite.
a) Man kann von einer Passion Jesu vor seiner Passion sprechen. Denn
sein Leidensweg beginnt mit seiner Menschwerdung: »Er kam in sein
Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf« (Joh 1,11). Es war für
ihn »kein Raum in der Herberge« (Lk 2,7); Herodes versucht, das Kindlein
umzubringen (Mt 2,13); »sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen
sagte« (Lk 2,50); sie »stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an
den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn
hinabzustürzen« (Lk 4,29); die Seinen sprachen: »Er ist von Sinnen« (Mk
3,21); »auch seine Brüder glaubten nicht an ihn« (Joh 7,5); »da hoben
sie Steine auf, um auf ihn zu werfen« (Joh 8,59); »Petrus nahm ihn
beiseite, fuhr ihn an und sprach: Gott bewahre dich, Herr! Das
widerfahre dir nur nicht!« (Mt 16,22). Die leicht zu beeinflussenden
Volksmassen hängen an Jesus: »Alle Welt läuft ihm nach« (Joh 12,19).
Jesus leidet unter der Masse. Mehrmals muss er ihr ausweichen (Joh
6,2–3.15). Die Menge denkt anders als er und lehnt auch den leidenden
Jesus, den sie nicht versteht, ab. Er zieht sich zurück und betet. Sein
Leiden nimmt zu. Gethsemane und Golgatha sind die Höhepunkte auf diesem
Weg des Nicht-verstanden-Seins und Verkanntwerdens, unsagbarer
seelischer und körperlicher Qualen.
b) Mit dieser Würdigung der Passion als eines Erleidens treffen wir aber
noch nicht völlig ihren Sinn. Sie ist nicht willenloses Erleiden,
sondern bewusstes Handeln. Schon als Zwölfjähriger erkannte Jesus, dass
er von allen Menschen ausgesondert war, und sagt Ja dazu. Zum ersten Mal
steht jenes höhere, göttliche »Muss« über seinem Leben (Lk 2,49). Die
Taufe Jesu (Mt 3,13–17 par) ist eine Passionsgeschichte. Obwohl er es
nicht nötig hatte, Buße zu tun und Sünden zu bekennen, reiht er sich
doch in die Schar der Sünder ein: »Siehe, das ist Gottes Lamm, das der
Welt Sünde trägt« (Joh 1,29). In der Versuchungsgeschichte (Mt 4,1–11
par) entschied sich Jesus bewusst für den Passionsweg und verwirft alle
eigenen und satanischen Möglichkeiten, die auf das eine hinauslaufen:
Reich Gottes ohne Kreuz! Als er mit den Zwölfen auch einen Judas
Iskariot in den Kreis seiner engsten Mitarbeiter berief (Lk 6,16),
sprach Jesus erneut ein volles Ja zum Kreuz. Das Erlösungswerk gipfelt
in seiner Selbstdarbringung auf Golgatha. Sein Gebetskampf in Gethsemane
(Mt 26,36–46 par) ist die im Geist vorausgenommene und durchkämpfte
Todesnot von Golgatha. Die Hölle offenbart ihre Macht. Christus gerät in
unmittelbare Todesnähe (Lk 22,44), sein Gebet wird dringender, und
betend setzt er sich mit einer letzten Versuchung auseinander: Gibt es
nicht doch noch eine Möglichkeit, diesen Kelch zu meiden? Aber dennoch
wird Jesus nicht wankend: »Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!«
Sein Gebetskampf endete mit einem vollen Sieg. Nun konnte er in der
Kraft dieses Sieges den Todeskelch trinken. In der Verhandlung vor dem
Hohen Rat und vor Pilatus war er der Handelnde: »Niemand nimmt es [mein
Leben] von mir, sondern ich selbst lasse es« (Joh 10,18). Unterliegend
siegt er am Kreuz. »Es ist vollbracht!« Das ist der Schlussstrich unter
sein Werk auf Erden. Gewiss hat sein Opfertod auch eine menschliche
Seite. »Aus Neid« hatten die Hohenpriester und Pharisäer Jesus
überantwortet (Mt 27,18). Sein Selbstbekenntnis vor dem Hohenpriester
(Mt 26,63ff) gibt seinen Feinden den willkommenen Grund zu seiner
Verurteilung zum Verbrechertod: Er hat Gott gelästert! Der römische
Statthalter Pilatus, der das Todesurteil bestätigen musste, war
außerstande, seiner besseren Einsicht, die keine Schuld an dem
Angeklagten fand (Joh 18,38), zu folgen, sondern gab ihn preis. Der
Schandpfahl des Kreuzes war ein unvorstellbar grausames
Hinrichtungsmittel der Römer und für Juden zugleich ein Zeichen dafür,
dass Gott sich vom dort Hängenden abgewandt hatte (5Mo 21,13; Gal 3,13).
Gerade dieser Pfahl aber wurde nach Gottes Willen das Versöhnungszeichen
über einer verlorenen Welt.
E) Die Frucht seines Werkes
»Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es
allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht« (Joh 12,24). Die
erste Frucht ist der auferstandene Herr selbst.
1) Der erhöhte Herr
Die Selbsterniedrigung Jesu bis zum Tod am Kreuz wurde für Gott der
Anlass, Christus zu erhöhen und ihn zu einem Herrn aller Herren zu
machen (Phil 2,9ff; vgl. Offb 17,14). Der Gesalbte Gottes konnte vom Tod
nicht festgehalten werden: Gott hat ihn auferweckt (→ Auferstehung). In
seiner → Himmelfahrt (Mk 16,19; Lk 24,51; Apg 1,9f) fand die Erhöhung
Christi ihren Abschluss. Sie hat eine dreifache Bedeutung:
a) Das Sitzen »zur Rechten Gottes« (vgl. auch Ps 110,1) ist der Ausdruck
seines unumschränkten Herrseins und seiner göttlichen Vollmacht: »Mir
ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden« (Mt 28,18). Christus
muss sein königliches Regiment ausüben, bis alle seine Feinde überwunden
sind (1Kor 15,25; wieder ein göttliches »Muss« → D,5,b). In dieser
Hoheitsstellung ist er das Haupt aller irdischen und himmlischen Mächte
sowie der Gemeinde (Eph 1,21–23; Kol 2,10). Engelchöre singen ihm das
neue Lied, das »Lied des Lammes«, das die Erlösungstat von Golgatha
verherrlicht (Offb 5,9.12; 14,3; 15,3).
b) Mit seiner Erhöhung ist Christus in seine vollen hohepriesterlichen
Rechte eingesetzt. Als der ewige Hohepriester ist er in das himmlische
Allerheiligste eingegangen, um vor dem Angesicht Gottes »für uns« zu
erscheinen, d.h., für seine Gemeinde sein Verdienst geltend zu machen,
sie priesterlich vor Gott zu vertreten (Röm 8,34; 1Joh 2,1; Hebr
7,25–27; 9,24).
c) Der erhöhte Herr hat nun auch die Möglichkeit, überall auf Erden
gegenwärtig zu sein: »Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt
Ende« (Mt 28,20). Durch den Heiligen → Geist wirkt er in den Glaubenden
(Mk 16,20; Hebr 2,4).
d) So vollständig die Herrlichkeit des erhöhten Christus auch ist, so
hat sie doch in der gegenwärtigen Zeit einen geheimnisvollen Anteil an
der Vorläufigkeit des Reiches Gottes, das angebrochen, aber noch nicht
vollendet ist. So heißt es in Hebr 10,12f über Christus: »Dieser … sitzt
nun für immer zur Rechten Gottes und wartet hinfort, bis seine Feinde
zum Schemel seiner Füße gemacht werden.« Weil die Herrschaft Christi das
hier genannte Warten einschließt, vollzieht sie sich nicht ohne eine
gewisse Zurückhaltung.
2) Die Gemeinde,
»welche sein Leib ist« (Eph 1,22f), gehört ebenfalls zur Frucht seines
Werkes – also die, die durch die Auferstehung Jesu Christi zu einer
lebendigen Hoffnung wiedergeboren worden sind (1Petr 1,3). Christus, das
»Haupt«, ist nicht zu trennen von seinem »Leib«. Das gegenwärtige
Zeitalter dient nach Gottes Willen zur Herausstellung und Zurüstung
seiner Gemeinde und zu ihrem missionarisch-diakonischen Dienst an der
Welt.

Abb. 506: Die Verwandtschaftsbeziehungen Jesu
Paulus wurde als Erstem das Geheimnis dieser Gemeinde aus Juden und
Nationen kundgetan (Eph 3,1–13). Dieser Zeitlauf endet mit der
Wiederkunft Christi. Von seiner »Zukunft« und ihren »Zeichen« hat der
Herr vor seinem Tod gesprochen (Mt 24.25 par). Für seine Gemeinde
bedeutet seine → Wiederkunft die Vereinigung des durch Auferstehung bzw.
Entrückung verklärten Leibes mit dem Haupt in Herrlichkeit (1Thess
4,13–18). Vgl. auch → Tausendjähriges Reich.
3) Die letztgültige Offenbarung
Schon als Verkündiger hat Jesus durch sein Predigen und Wirken den
Willen Gottes letztverbindlich und maßgeblich ausgelegt (→ D,3,4). In
ihm bündelt sich alle Wortoffenbarung der Heilsgeschichte Gottes (Hebr
1,1f). Es ist Gottes erklärter Wille, dass man auf den Sohn hört (Mk
9,7). Darüber hinaus ist Jesus Christus als Person »das Wort« (Joh 1,1)
und der Typus des neuen Menschen (→ C), das »Ebenbild des unsichtbaren
Gottes« (Kol 1,15). »Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der
Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt« (Joh
1,18). Wer ihn sieht, sieht den Vater (Joh 14,9). Daher hat Jesus das
Reich Gottes (die basileia tou theou) nicht nur angekündigt und
herbeigeführt, sondern er verkörpert es geradezu; er selbst ist die
Gottesherrschaft, die »autobasileia« (wie Origenes sagte; → Offenbarung
B,1). Es kann keine Erkenntnis Gottes, kein sachgemäßes
Selbstverständnis des Menschen und keine zutreffende Weltdeutung geben,
die nicht Christus zum Dreh- und Angelpunkt hat. Von daher formulierte
die Barmer Theologische Erklärung 1934: »Jesus Christus, wie er uns in
der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu
hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen
haben.«
4) Krönung und Abschluss
Jesu Auftrag und Werk wird völlig abgeschlossen werden. Gottes
Ratschluss ist es, in Christus als dem Haupt alle Dinge einheitlich
zusammenzufassen (Eph 1,10), wörtlich »aufzuhaupten« oder »im
wichtigsten Punkt zu fokussieren«, also dem ganzen All in Christus ein
gemeinsames Haupt zu geben. Solange aber noch Widerstände im Kosmos
vorhanden sind, wie die, wenn auch gebundenen, Finsternismächte und die
ungezählten Scharen der Ungeretteten im Totenreich, ist es Christi
letzter Auftrag, im abschließenden Weltgericht letzte Scheidungen
durchzuführen und alle Widerstände zu vernichten (→ Gericht). Erst dann
wird Christus sein Königsregiment in die Hände des Vaters zurücklegen
(1Kor 15,24): »Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch
der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit
Gott sei alles in allem« (V. 28).
Rienecker, F., Maier, G., Schick, A., & Wendel, U. (Hrsg.). (2017).
Jesus Christus. In Lexikon zur Bibel: Personen, Geschichte, Archäologie,
Geografie und Theologie der Bibel (3. Auflage, S. 610–617). Witten: SCM
R. Brockhaus.
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