Hinweise von Urs E.
Lieber Bruder
Finden wir hier nicht auch Parallelen zu Hiob, wo der Herr
dem Satan, in klar definierten Leitplanken, sein übles
Treiben noch gewähren lässt?
Quelle: Henry, M. (2017). Matthäus–Johannes. (W. Schneider,
Übers.) (3. Auflage, Bd. 1, S. 79). Waldems: 3L Verlag.
Hier haben wir die Geschichte, wie Christus aus zwei
Männern, die besessen waren, Dämonen austreibt. Der Inhalt
dieses Kapitels soll die göttliche Macht Christi zeigen.
Christus hat nicht nur „alle Macht im Himmel und auf Erden“
(Mt 28,18) und aller tiefen Orte; er hat auch die Schlüssel
der Hölle. Es wurde allgemein gesagt, dass Christus die
Geister „mit einem Wort“ austrieb (Vers 16); hier haben wir
ein genaues Beispiel davon. Obwohl Christus hauptsächlich
„zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel“ gesandt war
(Mt 15,24), wagte er sich unter die, die nahe ihrer Grenzen
lebten, wie er es hier tat, um diesen Sieg über Satan zu
erringen. Beachten Sie, was für ein Werk diese Legion von
Teufeln tat, wo sie waren, und achten Sie darauf, wohin sie
gingen.
1. Wir wollen sehen, was für ein Werk sie taten, wo sie
waren, was man an dem traurigen Zustand dieser beiden
Menschen sieht, die dämonisch besessen waren.
1.1 Sie lebten in „den Gräbern“; sie kamen von dort, als sie
Christus trafen. Das Leben bei den Gräbern verstärkte den
schlimmen Wahnsinn der armen dämonisch besessenen Geschöpfe
und machte sie auch noch schrecklicher für andere Menschen,
die allgemein tief über etwas schockiert sind, was sich
zwischen den Gräbern regt.
1.2 Sie waren „sehr gefährlich“, nicht nur unbeherrscht
gegenüber sich selbst, sondern auch gewalttätig gegenüber
anderen, erschreckten viele und hatten bereits einige
verletzt, „sodass niemand auf jener Straße wandern konnte“.
Der Teufel hasst das Menschengeschlecht, und er zeigt dies,
indem er Menschen boshaft und gehässig gegeneinander macht.
Gegenseitige Feindseligkeiten, wo es gegenseitige Hilfen und
Liebestaten geben sollte, jene sündigen Begierden, die in
unseren Leibern durch Stolz, Neid, Arglist und Rachsucht
Krieg führen, machen einen Menschen, in dem Satan herrscht,
so untauglich für menschliche Gesellschaft, so unwürdig für
sie und lassen sie dem Trost menschlicher Gesellschaft
gegenüber feindselig werden, wie bei diesen armen dämonisch
besessenen Geschöpfen.
1.3 Sie widersetzten sich Jesus Christus und bestritten,
irgendetwas mit ihm zu tun zu haben (s. Vers 29). Es zeigt
die Macht Gottes über Dämonen, dass sie die Männer nicht
davon abhalten konnten, Jesus Christus zu treffen. Seine
Ketten konnten sie halten, wo es die Ketten, die Menschen
für sie machten, nicht konnten. Doch als sie vor ihn
gebracht wurden, protestierten sie gegen seine
Gerichtsbarkeit und brachen in Wut aus: „Was haben wir mit
dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes?“ Hier gibt es: Ein Wort,
das der Teufel wie ein Heiliger sagte; er wandte sich an
Christus als „Jesus“, den „Sohn Gottes“, und zu dieser Zeit,
als es eine Wahrheit war, die immer noch bewiesen werden
musste, war dies auch ein großes Wort. Selbst die Dämonen
wissen, glauben und bekennen, dass Jesus der „Sohn Gottes“
ist, doch sie bleiben Dämonen. Es ist nicht Erkenntnis,
sondern Liebe, was die Heiligen von den Teufeln
unterscheidet.
Zwei Worte, die der Teufel wie ein Teufel sagte, wie er
selbst: Ein Wort der Verachtung: „Was haben wir mit dir zu
tun?“ Es stimmt, dass die Dämonen nichts mit Christus als
Heiland zu tun haben. Oh, die Tiefe des Geheimnisses der
göttlichen Liebe (s. Röm 11,33), dass die gefallene
Menschheit so viel mit Christus „zu tun“ hat, während die
gefallenen Engel nichts mit ihm „zu tun“ haben! Es ist
möglich, dass Menschen Jesus den „Sohn Gottes“ nennen, aber
nichts mit ihm zu tun haben. Es ist genauso wahr, dass die
Dämonen nicht danach verlangen, etwas mit Christus als
Herrscher „zu tun“ zu haben; sie hassen ihn, sie sind mit
Feindseligkeit gegen ihn erfüllt. Es ist jedoch nicht wahr,
dass die Dämonen nichts mit Christus als Richter „zu tun“
haben, denn das haben sie, und sie wissen, dass sie es
haben.
Ein Wort der Furcht und ein Gebet, dass sie nicht gequält
werden: „Bist du hierhergekommen, um uns … zu quälen“ – uns
aus diesen Menschen auszutreiben und uns davon abzuhalten,
den Schaden zuzufügen, den wir zufügen wollen?
Hinausgeworfen und daran gehindert zu werden,
Schwierigkeiten zu machen, ist für den Teufel eine Qual.
Sollten wir dann nicht Gutestun als unseren Himmel sehen und
alles, was uns am Gutestun hindert – sei es innerlich oder
äußerlich –, als unsere Qual betrachten?
2. Nun wollen wir sehen, wohin sie gingen, als sie aus den
dämonisch besessenen Männern hinausgeworfen wurden: In „eine
große Herde Schweine“, die „fern von ihnen“ war (Vers 30).
Diese Gergesener waren, obwohl sie auf der anderen Seite des
Jordans lebten, Juden. Was hatten sie mit Schweinen zu tun?
Beachten Sie:
2.1 Wie die Dämonen die Schweine ergriffen. Obwohl diese
Schweine „fern von ihnen“ waren, achteten die Dämonen immer
noch auf sie.
Sie erbaten die Erlaubnis, „in die Schweineherde zu fahren“
(Vers 31). Sie flehten ihn mit großer Inbrunst an: „Wenn du
uns austreibst, so erlaube uns, in die Schweineherde zu
fahren!“ Hier:
Enthüllten sie, wie sehr sie dazu neigten, Schwierigkeiten
zu verursachen, und wie viel Freude ihnen dies machte. Wenn
ihnen nicht erlaubt wurde, Menschen in ihrem Leib zu
schaden, wollten sie ihnen in ihren Besitztümern schaden,
und dort beabsichtigten sie auch, ihren Seelen zu schaden,
indem sie Christus zu einer Last für sie machten.
Sie anerkannten die Macht Christi über sie, dass sie ohne
seine Erlaubnis nicht einmal einem Schwein schaden konnten.
Es ist für alle Kinder Gottes ermutigend, dass die Macht des
Teufels, obwohl sie sehr groß ist, dennoch begrenzt und
nicht gleich seiner Böswilligkeit ist – was würde aus uns
werden, wenn sie es wäre? Und besonders, dass sie unter der
Kontrolle unseres Herrn Jesus Christus ist.
Ihnen wurde die Erlaubnis gegeben. Christus sagte zu ihnen:
„Geht hin!“ (Vers 32), wie Gott zu Satan sprach, als Satan
die Erlaubnis haben wollte, Hiob heimzusuchen. Gott erlaubt
für seine weisen und heiligen Absichten oft das Bestreben
Satans und dessen Wüten und lässt ihn die Schwierigkeiten
machen, die er will. Christus erlaubte diese Zerstörung, um
die Gergesener zu bestrafen, die sich vielleicht, obwohl sie
Juden waren, die Freiheit herausnahmen, gegen das Gesetz
Schweinefleisch zu essen. Dass sie Schweine hielten, grenzte
an Bosheit. Im Gehorsam gegenüber dem Gebot Christi kamen
die Dämonen aus den Männern heraus, und, da sie die
Erlaubnis hatten, fuhren sie sofort, als sie herausgekommen
waren, „in die Schweineherde“. Schauen Sie, wie ein emsiger
Feind Satan ist und wie schnell er ist; er wird keine Zeit
dabei verlieren, Schwierigkeiten zu machen.
2.2 Wozu sie die Schweine trieben, als die Dämonen sie
ergriffen hatten. Sie ließen sie „sich den Abhang hinunter
in den See“ stürzen, wo sie alle umkamen, „etwa 2000“ (Mk
5,13). Der Besitz, den der Teufel erlangt, dient der
Zerstörung. So drängt der Teufel die Menschen zur Sünde,
treibt sie dazu, das zu tun, wogegen sie sich entschieden
haben, und von dem sie wissen, dass es ihnen Schande und
Kummer verursachen wird. Auf die gleiche Weise treibt er
Menschen in ihr Verderben.
2.3 Welche Wirkung dies auf die Eigentümer hatte. Ihnen
wurde bald die Nachricht davon überbracht von denen, welche
die Schweine hüteten, die mehr wegen des Verlusts der
Schweine besorgt schienen als um irgendetwas anderes, denn
sie gingen nicht, um zu erzählen, „was mit den Besessenen
vorgegangen war“, bis die Schweine verloren waren (Vers 33).
Christus ging nicht „in die Stadt“, doch die Nachricht von
seinem Dasein tat es. Jetzt: Brachte sie ihre Neugier dazu,
Christus zu sehen. „… die ganze Stadt kam heraus, Jesus
entgegen.“ So gehen viele heraus, mit der Behauptung,
Christus treffen und seine Gesellschaft suchen zu wollen,
haben aber keine wirkliche Zuneigung zu ihm und kein
Verlangen, ihn kennenzulernen.
Ihre Gier ließ sie begierig sein, ihn los zu sein. Statt ihn
in ihre Stadt einzuladen oder diejenigen zu ihm zu bringen,
die krank sind, damit sie geheilt werden, wollten sie, dass
er „aus ihrem Gebiet“ weggeht. Nun hatten die Dämonen, was
sie damit bezweckt hatten, die Schweine zu ertränken; sie
taten es und dann ließen sie die Menschen denken, dass
Christus es getan hat, und machten sie so voreingenommen ihm
gegenüber. So sät der Teufel Unkraut in Gottes Acker (s. Mt
13,25). Es gibt eine große Menge Menschen, die ihre Schweine
ihrem Heiland vorziehen; deshalb erlangen sie Christus und
sein Heil nicht.
Herzliche Grüsse, Urs
Hebr 4,13 und es gibt nichts
Geschaffenes, das sich vor ihm (d.h. vor Gott) verbergen
könnte, nein, alles liegt entblößt und aufgedeckt vor den
Augen dessen, dem wir Rechenschaft abzulegen haben.
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AW: Matthäus 8 28-35
Schlatter, A. (1954). Das Evangelium nach
Matthäus: Ausgelegt für Bibelleser (Zweite
Auflage, Bd. I, S. 112–114). Berlin:
Evangelische Verlagsanstalt.
8,28: Und als er an das andere Ufer in das
Gebiet der Gadarener kam, traten ihm zwei
Besessene entgegen, die aus den Gräben
herauskamen, so wütende, daß niemand auf jenem
Weg vorbeigehen konnte. Sie hatten die
menschliche Gemeinschaft aufgegeben, waren in
die Höhlen gezogen, die zur Aufnahme der Leichen
hergerichtet waren, und fielen über jedermann
her. Sie kamen sofort, noch ehe Jesus ein Wort
sprach, unter den Einfluß seiner Macht. Dies
zeigte sich daran, daß sich ihre Wut in Angst
verwandelte.
8,29: Und sieh! sie schrieen: Was haben wir mit
dir zu tun, Sohn Gottes? Du kamst hierher, um
uns vor der Zeit zu quälen. Was die übrigen
Leute nicht zu denken oder wenigstens nicht zu
sagen wagten, riefen sie ihm entgegen: Sohn
Gottes! Diese Erkenntnis war aber für sie kein
Licht, das sie erquickt hätte, sondern eine
Qual, weil sie nur die Angst in ihnen erregte.
Sie empfanden in ihm nur ihren Feind und
Richter. Die Besessenen redeten als das Werkzeug
der Geister, und diese sind voll Höllenangst.
Gericht und Qual steht ihnen als das
unvermeidliche Ende vor Augen. Bis jetzt war
ihnen noch eine Frist gegeben, ehe das
Schlimmste kommt; nun kürzt Jesus diese nach
ihrer Meinung vorzeitig ab.
Jesus erschrickt vor diesen wilden Stimmen
ebensowenig wie vor dem Sturm. Darum gewährte er
ihnen mit ruhiger, freudiger Überlegenheit ihr
Begehren, daß er ihnen eine Herde Schweine
überlasse, die in der Gegend weidete.
8,30 bis 32: Weit weg von ihnen war aber eine
große Herde Schweine auf der Weide. Die Geister
baten ihn aber: Wenn du uns austreibst, so
schicke uns in die Herde Schweine. Und er sagte
zu ihnen: Geht! Sie aber fuhren aus und gingen
fort in die Schweine, und sieh! die ganze Herde
sprang über den Abhang hinab in den See und
starb im Wasser. Indem die Geister die Tiere in
den See trieben, zogen sie nicht auf unsichtbare
Weise ab, sondern so, daß sie ihre Macht zuerst
noch an einem großen Zerstörungswerk sichtbar
machten. Es wurde aber dadurch nicht nur ihre
Gegenwart und Macht offenbar, sondern auch, daß
die bisher von ihnen Gequälten wirklich von
ihnen durch Jesu Wort frei geworden sind.
Weil das östliche Ufer des Sees nicht mehr
jüdisches Land war und dort das mosaische Gesetz
nicht das öffentliche Recht bildete, konnte dort
Schweinezucht betrieben werden. Es kommt
vielleicht auch in Betracht, daß das Schwein das
Tier des Heiden und vom Gesetz verboten war,
wenn Jesus die Herde nicht schützt. Übrigens hat
er ohne Zweifel jeden Verlust, den die Leute an
ihrem Eigentum erlitten, für gering gehalten
neben dem Gewinn, den die Geplagten durch ihre
Heilung davontrugen. Eine ganze Herde Tiere galt
ihm nicht so viel wie ein Mensch. Das gehört zu
den Dingen, die Jesus oft aussprach: Seid ihr
denn nicht viel mehr als sie? Wenn die Geister
Schweine verderben, so erregt das Jesu Herz
nicht; wenn sie aber Menschen verderben, so
braucht er seine Macht und treibt sie weg.
8,33. 34: Und die Hirten flohen, gingen in die
Stadt und berichteten alles und auch, wie es mit
den Besessenen stand. Und sieh! die ganze Stadt
kam heraus Jesus entgegen, und als sie ihn
sahen, baten sie ihn, daß er von ihrem Gebiet
weiche. Der Vorgang hat in ihnen nur ein Grauen
vor Jesus erweckt. Sie zankten nicht mit ihm,
freuten sich aber auch nicht an seiner Tat,
sondern hielten es für das beste, wenn er fort
von ihnen sei. Daß er sich gegen die schlimmsten
Mächte des Verderbens als Heiland erwiesen
hatte, hatte hier nur den Erfolg, daß sie ihn
fortschichten.
Herzliche Grüsse, Urs
Hebr 4,13 und es gibt nichts
Geschaffenes, das sich vor ihm (d.h. vor Gott)
verbergen könnte, nein, alles liegt entblößt und
aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir
Rechenschaft abzulegen haben.
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