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Prophetie DER TAG DES HERRN (8)

8. DER TAG DES HERRN

Die völlige Harmonie der prophetischen Schriften ist einer der stärksten Beweise für die göttliche Inspiration der Heiligen Schrift. Geschrieben über einen Zeitraum von fast 2000 Jahren von Menschen sehr verschiedener Zeitalter, Kulturen und Klassen, weisen sie dennoch keine Widersprüche auf, sondern verbinden sich auf vollkommene Weise zu einer göttlichen Darstellung der künftigen Ereignisse. Wir wollen versuchen, einige der Hauptthemen nachzuzeichnen, und beginnen mit dem
Tag des Herrn“.
Das gesamte prophetische Wort sagt eine Zeit voraus, wo der Herr auf Erden offenbart werden wird. Es ist ein „Tag“, der Seine tausendjährige Herrschaft umfaßt, ein Tag, an dessen Beginn Vergeltung und schwere Gerichte stehen, denen Offenbarungen Seiner Majestät und Herrlichkeit in fortgesetzter Reihe folgen.
Wir werden sehen, daß diese Schriftstellen sich nicht auf die anerkannten Propheten beschränken,
ln 4. Mose 24,17
finden wir einen Ausspruch Bileams. Er war von dem König Barak gerufen worden, um Israel zu verfluchen, aber der Geist Gottes trieb ihn an, Worte aus zusprechen, die sich bis hin zum Ende, dem Kommen Christi, erstrecken; „Es tritt hervor ein Stern aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel.“ In diesem Stern aus Jakob haben wir
das erste Kommen Christi, und in dem Zepter aus Israel
Sein zweites Kommen auf die Erde.

Der Stern
ist schon hervorgestrahlt, und das Zepter wird geschaut werden, wenn Er kommt, um über die Erde zu regieren.
Mose war in 5. Mose 32,41-42 zu den Worten inspiriert: „So werde ich Rache erstatten meinen Feinden und Vergeltung geben meinen Hassern.
Meine Pfeile werde ich berauschen mit Blut, und mein Schwert wird Fleisch fressen.“
Daß ein göttliches Vergeltungsschwert in der Hand des Herrn sein wird, wenn Er hervortritt, wissen wir aus Schriftstellen wie Offenbarung 19,15
und
2. Thessalonicher 2,7-9.

Auch Hanna
war in ihrem Lied inspiriert zu dem Ausspruch: „HERR - es werden zerschmettert werden, die mit ihm hadern ... Der HERR wird richten die Enden der Erde und Macht verleihen seinem König“ (1. Sam 2,10).

David äußerte sich durch den Geist Gottes in seinen Psalmen vielfach zu diesem Thema. Einige seiner Psalmen werden „messianische Psalmen“ genannt. Sie nehmen Bezug auf den Messias in Seinem Leben, Seinem Tod, Seinem Hervortreten zu Vergeltung und Gericht und Seinem nachfolgenden Reich in Pracht und Herrlichkeit.

Solche Stellen sind z. B. Psalm 72,8.18.19; 89,27, und das sind nur zwei dieser Psalmen.
Bei den eigentlichen Propheten jedoch sehen wir die schöne Harmonie zu dem „Tag des Herrn“. In diesem kurzen Umriß sollen nur ein paar Auszüge aus den vielen Versen gegeben werden, doch wir bitten den Leser eindringlich, die Stellen ganz zu lesen.

Jesaja 2,12-21: „Der HERR wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tag ..., wenn er sich aufmacht, die Erde zu schrecken.“
Kapitel 13,9-13: „Der Tag des HERRN kommt grausam, und Grimm und Zornglut...“
Die Kapitel 24 bis 27 setzen die lebendige Schilderung des Zornes, der Befreiung und der Triumphgesänge fort. Kapitel 40,4.5 ist wohlbekannt, ebenso 61,2; 63,1-6 und Kapitel 66.

Jeremia

25,30-33: „Der HERR wird brüllen aus der Höhe und seine Stimme erschallen lassen aus seiner heiligen

Wohnung.“ Kapitel 30,18-24: „Ein Sturmwind des HERRN, ein Grimm ist ausgegangen.“

Hesekiel

schrieb von Gerichten über viele Nationen und Städte, befaßt sich aber auch vielfach mit Ereignissen, die sich deutlich auf den Tag des Herrn beziehen. Lies die Kapitel 27 und 28 und vergleiche sie mit Offenbarung 18; ferner die Kapitel 34 bis 39. Seine Prophezeiung endet mit den Worten: „Der HERR daselbst.“

Daniel verwendet nicht den Ausdruck „Tag des Herrn“. Doch er bezieht sich bei seinem Traumbild in Kapitel 2 deutlich auf diesen Zeitpunkt. Dort finden wir die Zerstörung der Nationen und die Aufrichtung eines Königreiches, das nie zerstört werden wird, nachdem ein Stein das Bild zermalmt hat (s. auch Kapitel 7).

Hosea schrieb vorwiegend über Juda und Israel, doch in Kapitel 11,9-11 gibt er einen deutlichen Hinweis auf das Geschehen an diesem Tag.

Joel schrieb ausführlich zu diesem Thema. Fünfmal erwähnt er den „Tag des Herrn“. (Kapitel 1,15; 2,1.2.10 - 11.30-31; 3,14-16; die letzte Stelle enthält eine besonders kraftvolle Schilderung).

Amos verkündete ebenfalls Gerichte gegen die Nationen in seinen Tagen, doch auch er bezieht sich auf den letzten Höhepunkt in Kapitel 1,2: „Der HERR wird aus Zion brüllen.

Obadja

(einer der frühesten Propheten) schrieb: „Der Tag des HERRN ist nahe über alle Nationen: wie du getan hast, wird dir getan werden“ (V. 15).

Micha

schrieb in Kapitel 4 vom „Ende der Tage“ und von „jenem Tag“; und diese Ausdrücke bedeuten den Tag des 40 Skizzen aus dem prophetischen Wort Herrn und die Segnungen, die folgen werden. Vers 7:
„Und der Herr wird König sein.“ Kapitel 5,14 beschreibt Ereignisse, die Seiner Regierung vorausgehen werden: „Ich werde in Zorn und in Grimm Rache üben an den Nationen, die nicht gehört haben.“

Nahum

schrieb gegen die große Stadt Ninive, doch in der geplanten Zerstörung sehen wir klar die Austilgung alles Bösen. Beachte Kapitel 1,9: „Er wird gänzlich zerstören.“

Habakuk

schrieb: „Denn das Gesicht geht noch auf die bestimmte Zeit, und es strebt nach dem Ende hin und lügt nicht“ (2,3).
Wenn Gott zögert, bedeutet das kein Aufgeben oder ein Scheitern. Kapitel 3 zeigt die kommende Rache, Gerichte, Rettung und Segnungen, die gewißlich nicht ausbleiben werden.

Zephanja

1 gibt vielleicht die großartigste Beschreibung „jenes Tages“; beachte besonders 3,8. Ferner:

Haggai 2,6.7;

Sacharja mit seiner ergreifenden Schilderung in den Kapiteln 13 und 14.

Maleachi 4,1 vervollständigt diesen kurzgefaßten Überblick. Was für eine Harmonie enthüllt sich hier! Welch gedanklicher Zusammenhang! Gewaltig ist sein Ausmaß, erstaunlich seine göttliche Ordnung, wunderbar seine Einheit.

WLA