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Der gnädige Ruf Gottes
Wir glauben das jede Person, wenn sie will, sich zu Gottes zum Heil
bekehren kann. Wir glauben sogar, dass Gott genau das von ihnen will.
Wir glauben außerdem, dass die selbe Person den Wunsch Gottes, sie zu
retten abweisen kann. Wir glauben nicht daran, dass irgendjemand
göttlich zu einer Einladung, um errettet zu werden, programmiert ist, so
dass er gar nicht widerstehen kann oder will. Wie könnte so ein System
Gott verherrlichen oder wie gesagt werden, dass es irgendein Element
enthält, das zu Christus hinzieht.
In der Einladung an eine sündenkranke Welt „wer da will, der komme“ oder
„Kommt her zu mir“ liegt auch die Gnade enthalten, die es möglich macht
gerettet zu werden, wenn der Wille dazu vorhanden ist. Gott ist nicht
parteilich, aber er tut Gutes für Gute und Schlechte, für Gerechte und
Ungerechte (Matth 4,45). Diese Gnade breitet er durch das überführende
Wirken des heiligen Geistes aus, obwohl die meisten nicht antworten (Joh
16,6-9). Welchen Sinn sollte diese Überführung haben, wenn sie keine
Reaktionsmöglichkeit darauf gewähren würde? Gott ruft mehr Personen, als
wirklich darauf reagieren. Dadurch werden sie Erwählte (Mat 22,14).
Jesus sagte, „ich bin nicht gekommen um Gerechte zu rufen, sondern
Sünder zur Busse“ (Mat 9,13). Die meisten der Sünder Jerusalems, an die
Jesus diese Worte richtete, reagierten nicht auf diesen Ruf, obwohl er
gesagt hat, dass er dies wollte. Das wird als Gnade bezeichnet. „Die
Gnade Gottes ist erschienen heilbringend allen Menschen“ (Tit 2,11).
Gott erleuchtet Sünder geistlich. Ansonsten würde niemand gerettet
werden; die Einladung ergeht aber an alle Sünder und nicht nur an einige
wenige. Gott rettet durch seine Gnade, nicht aufgrund menschlicher
Verdienste, sonst könnte niemand errettet werden. Gottes Wort, Gottes
Geist und Gottes Bereitstellung seiner erneuernden Kraft sind
unabdingbar für die Errettung. Ansonsten würde niemand errettet werden.
Das alles geschieht durch Gottes souveränes Wollen, indem er alles nach
seinem Willen gestaltet, dabei ist die Art, wie er sich in seinem Tun
vorgeht inbegriffen. Es ist unnötig die Gnade oder Souveränität Gottes,
an die wir glauben, zu groß zu machen, indem alle menschliche Antwort
oder sogar die Möglichkeit dazu, ausgeschlossen wird. Viele
Schriftstellen zeigen, wie Gott verlorene Sünder warnt „sucht den Herrn
solange er zu finden ist“ und wie er sie vor den Folgen warnt, wenn sie
es nicht tun. Er rechtet oft mit Sündern, da er gnädig ist.
Calvinisten glauben, dass Gott sich vorgenommen hat, nur eine bestimmte
Zahl Menschen zu retten, die er unwiderstehlich zu dem auserwählten
Zweck ruft, den er sich vorgenommen hat. Die Menschen sind auf einem
göttlich vorherbestimmten Weg und eigentlich ein Roboter oder ein
programmierter menschlicher Computer. Dies wird dann als „souveräne
Gnade“ bezeichnet. Wenn jemand diesen extremen Anschauungen
widerspricht, wird gesagt, man würde nicht an die Gnade glauben, oder an
die freie Gnade oder an die souveräne Gnade. Bei diesem Heilssystem ist
es für wenige unmöglich diesem zu widerstehen und für andere dies
anzuerkennen. Diese Lehre hat dazu geführt, dass viele die Ansprüche des
Christentum abgelehnt haben. Bedenken Sie:
Zuerst die Angelegenheit mit der Berufung Gottes. Sicher stimmt es, dass
Gott Sünder zu Christus ruft, zieht und ihnen durch den Geist die
Wiedergeburt vollzieht und sie „in Christus“ zu ihrem ewigen Ziel
bringen wird. Dennoch glaubt der Calvinist, dass Gott nur einigen
wenigen einen „Inneren Ruf“ gibt. Nur denen, denen Gott den „inneren
Ruf“ durch seinen Geist gibt, können gerettet werden. Joh 6,37 sagt,
„alle die der Vater mir gibt, werden zu mir kommen“. Von Calvinisten
wird dabei vorausgesetzt, dass niemand sonst diese Möglichkeit hat,
„niemand kann zu mir kommen, außer der Vater, der mich gesandt hat,
ziehe ihn“ (Joh 6,44). Dabei wird von ihnen vorausgesetzt, dass das
Ziehen Gottes ausschließlich den wenigen gewährt wird, obwohl Jesus in
Joh 12,32 sagt, dass „ich werde alle zu mir ziehen“ und eine grenzenlose
Einladung andeutet. „Alles was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen“
(Joh 6,37). Das bedeutet für sie einen unwiderstehlichen Ruf, dem die
Auserwählten nicht widerstehen können. „Jeder der vom Vater gehört und
gelernt hat kommt zu mir“ (Joh 6,45). Das bedeutet für sie, dass der
Rest der Zuhörer niemals die Möglichkeit zum Hören und Lernen hatte. Es
ist nicht schwer einzusehen, dass – obwohl jede Schriftstelle wahr ist
für die, die wirklich zum Herrn kommen – es keine deutliche Lehre der
Unmöglichkeit bei denen, die unerrettet bleiben, gibt.
Dann ist die Angelegenheit der rettenden Gnade. Calvinisten sagen uns,
dass es zwei Arten von Gnade gibt: Eine allgemeine und eine wirksame.
Allgemeine Gnade ist die unverdiente Gunst Gottes für alle Menschen,
aber bringt keine Errettung. Wirksame Gnade bringt die Menschen dazu an
den Herrn Jesus zur Errettung zu glauben. Die Bibel sagt, dass Gnade
wirklich Gnade ist, eine unverdiente Gunst Gottes, ohne solche
Unterscheidungen, wie sie eben gemacht wurden. Es gibt keinen Hinweis,
dass es eine Art von Gnade für die allgemeine Masse gibt, und eine
andere Art für nur einige wenige.
Calvinisten denken, dass die Menschen für die allgemeine Gnade dankbar
sein sollten und nicht danach fragen sollten, warum ihnen nicht die
Möglichkeit im Sinne der Gnade, die ihnen Errettung bringen würde,
gegeben wird. Ryrie sagt in seinem Buch über den heiligen Geist auf
Seite 62, „In jedem Fall, wo die wirksame Gnade nicht erfahren wird,
erhält man die allgemeine Gnade. Obwohl die allgemeine Gnade nicht für
die Wiedergeburt ausreicht, reicht sie dennoch aus um Gott zu erkennen
und zu verdammen wenn sie nicht angenommen wird.“ Das heißt, im
Endergebnis, dass Gott erfreut ist, allen Menschen genug Gnade zu geben,
um sie zu verdammen, falls das irgendeinen Sinn machen sollte. Er nimmt
den Einwand vorweg. „Wenn die wirksame Gnade für die Errettung notwendig
ist und nur Gott diese geben kann, dann kann uns Gott nicht
verantwortlich machen, wenn wir den Heiland ablehnen“. Er antwortet,
„kein Mensch hat einen Anspruch auf Gottes Gnade, und daher kann niemand
ihm Vorwürfe machen, warum er diese den einen gibt und den anderen
nicht“. In anderen Worten, wird der Einwand außer Kraft gesetzt, ohne
Erklärung.
Wenn Ryrie eine Antwort geben könnte, würde er dies tun, aber er kann
nicht.
Ryrie fasst zusammen, indem er versichert, dass Gott „seine wirksame
Gnade nicht einfach irgendwie gibt“. Er will nur sich selbst
verherrlichen. Würde dieses Vorgehen ihn wirklich als gerecht und weise
verherrlichen? Ist Gnade unwiderstehlich? Man muss dabei die Äußerung
des Herrn Jesus berücksichtigen, als er die Stadt Jerusalem verlassen
hat, dessen Bewohner ihn abgelehnt haben. Er trauerte darum und sagte
„wie oft wollte ich deine Kinder versammeln, wie eine Henne ihre Küken
unter ihre Flügel, aber ihr habt nicht gewollt“. (Matt 23,37; Luk
13,34). Beachten sie den Gegensatz. „Ich wollte aber ihr wolltet nicht“.
Das Ergebnis war, dass die Stadt ihrem Schicksal der kommenden
Verwüstung überlassen blieb.
Wir ziehen auch folgende Schriftstellen über diejenigen, die gegen
Gottes Willen Widerstand leisten, zusätzlich in Betracht.
„die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten haben den Ratschluß Gottes
für sich selbst wirkungslos gemacht“ (Luk 7,30).
„Ihr widersteht allzeit dem Heiligen Geist“ (Apg 7,51).
„Ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr Leben habt“ (Joh 5,40)
Unerlöste Menschen bemerkten, die überführende Wirkung des Geistes und
widerstanden ihm (Apg 7,54; 24,25).
„Als ich rief, antwortet ihr nicht, als ich redete hörtet ihr nicht“
(Jes. 65,12).
„Ich habe meine Hände ausgestreckt nach einem halsstarrigen Volk“ (Jes.
65,2)
Man berichtet, D.L. Moddy habe gesagt, „Die Erwählten sind die „wer da
will“. Die Nicht-Erwählten sind die „Wer da nicht will“. Die Befürworter
des Calvinismus haben eine neue Kategorie ergänzt, „Wer da nichts dafür
kann“.
Dann ist die Angelegenheit mit dem rettenden Glauben. Calvinisten
glauben, dass rettender Glaube, vollständig und nicht gemeinsam, eine
Gabe Gottes ist. Ihr gewöhnlicher Beweistext ist Eph 2,8-9 „Denn durch
Gnade seid ihr gerettet und das nicht aus Euch, Gottes Gabe ist es,
damit niemand sich rühme“. Den Leuten wird gesagt, dass der Glaube
einfach eine Gabe Gottes an einige ist, da Glaube das Nomen ist, das dem
‚es’ vorangeht.
Es würde mehrer Schriftstellen geben, die zur Verwirrung führen würden,
wenn man konstant diese Logik verfolgen würde. Der vorhergehende Gedanke
zur Gabe in Eph 2,8-9 hat mit der Errettung als Geschenk Gottes zu tun.
„Durch Glaube“ ist der erklärende Einschub zu dessen Kanal. Wenn Glauben
und nicht Errettung die Gabe wäre, dann wäre es ausgeschlossen zu sagen,
„nicht aus Werken“. Kenneth Wuest sagt, dass das das Wort „dies“ ist
touto, und dies ist ein Demonstrativpronomen im Neutrum. Das griechische
Wort Glaube ist feminin und daher kann sich touto nicht auf Glaube
beziehen, sondern auf den allgemeinen Gedanken der Errettung im näheren
Zusammenhang. Die Übersetzung heißt dann, “und dies nicht aus euch als
Quelle, sondern es ist die Gabe Gottes“. Das heißt die Errettung ist
eine Gabe Gottes. Sie findet ihre Quelle nicht im Menschen (Eph, Seite
69). Wuest zitiert außerdem Alford, der sagt, „Sie (die Errettung wurde
durch Gnade bewirkt und durch Glauben angewendet“.