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Erwählung Exkurs
"Exkurs zur
göttlichen Erwählung" Andererseits lehrt die Bibel nirgendwo, daß
Gott Menschen zum Verlorensein erwählt. Die Tatsache, daß er einige
erwählt, gerettet zu werden, sagt nicht aus, daß er den Rest willkürlich
verurteilt. Er wird niemals Menschen verurteilen, die es verdient haben,
gerettet zu werden (es gibt solche Menschen nicht), sondern er rettet
einige, die eigentlich verurteilt werden müßten. Wenn Paulus die
Erwählten beschreibt, so nennt er sie »Gefäße der Begnadigung , die er
zur Herrlichkeit vorher bereitet hat« (Röm 9,23); doch wenn er von den
Verlorenen spricht, so sagt er einfach: »Gefäße des Zorns , die zum
Verderben zubereitet sind« (Röm 9,22). Gott bereitet Gefäße der
Begnadigung zur Herrlichkeit, aber er bereitet keine Menschen zur
Verdammnis: Das tun sie selbst durch ihren eigenen Unglauben. Die Lehre von der Erwählung gibt Gott seine
rechtmäßige Stellung. Er ist souverän, d.h. er kann tun, was ihm
gefällt, obwohl es ihm nie gefällt, etwas Ungerechtes zu tun. Hat Gott
etwa nicht das Recht, einigen Gnade zu erweisen? Doch gibt es noch eine andere Seite der
Medaille. Dieselbe Bibel, die die souveräne Erwählung lehrt, lehrt auch
die menschliche Verantwortlichkeit. Niemand kann die Lehre von der
Erwählung als Ausrede benutzen, sich nicht erretten zu lassen. Gott
bietet allen Menschen ohne Vorbedingung die Erlösung an (Joh 3,16; 3,36;
5,24; Röm 10,9.13). Jeder kann erlöst werden, indem er seine Sünden
bereut und an den Herrn Jesus Christus glaubt. Deshalb geht ein Mensch
verloren, weil er sich dafür entscheidet, nicht weil Gott es so will. Die Tatsache bleibt bestehen, daß dieselbe
Bibel sowohl die Erwählung als auch die bedingungslose Erlösung für alle
lehrt, die sie empfangen wollen. Man kann sogar beide Lehren in einem
Vers finden: »Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer
zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen« (Joh 6,37). Die erste
Hälfte dieses Verses spricht von Gottes souveräner Erwählung, die zweite
Hälfte dehnt das Angebot der Gnade auf alle Menschen aus. Für den menschlichen Geist stellt dies eine
Schwierigkeit dar. Wie kann Gott einige erwählen und doch allen die
Erlösung anbieten? Ehrlich gesagt, das bleibt ein Geheimnis. Aber es ist
nur für uns ein Geheimnis, nicht für Gott. Am besten glauben wir beide
Lehren, weil die Bibel beide lehrt. Die Wahrheit findet sich nicht
irgendwo zwischen der Erwählung und dem freien Willen des Menschen,
sondern in beiden Extremen. W.G. Blaikie faßt zusammen: Göttliche Souveränität, die menschliche
Verantwortlichkeit und das bedingungslose und allgemeine Angebot der
Gnade sind alle in der Schrift enthalten, und obwohl wir sie mit unserer
Logik nicht in Einklang bringen können, sollten sie doch alle ihren
festen Platz in unserem Denken haben. 3)" |