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Esra Nehemia Esther

ESRA, NEHEMIA, ESTER

Eschatologie

Obwohl die Bücher Esra, Nehemia und Ester genau genommen keine prophetischen Themen enthalten,
sind sie dennoch bedeutsam, wenn es um die Verwirklichung des prophetischen Heilsplans Gottes geht.

 

Esra

Das Buch Esra führt die Geschichte der Israeliten von dem Punkt an weiter, wo die Chronikbücher aufhören. Es wurde für die ehemaligen Verbannten geschrieben, die während der Zeit Serubbabels und Esras aus der siebzigjährigen Gefangenschaft zurückgekehrt waren. Das Buch wurde verfasst, um diejenigen zu ermutigen, deren Beziehung zu Gott ins Wanken geraten war und die ihn kaum beachteten. Sein Anliegen geht weit über die Absicht hinaus, nur historische Fakten wiedergeben zu wollen.

Der Autor ist Esra. Diese Tatsache beruht auf der hebräischen Überlieferung und auf dem inneren Beweis anhand der Stellen, wo er in der Ich-Form redet ( 7,27-9,15 ). Im Buch werden zwei verschiedene Zeiträume behandelt, und zwar folgendermaßen: (1) Die ersten sechs Kapitel beschreiben die Periode vom Erlass des Kyrus bis zum Wiederaufbau des Tempels. (2) Der Rest des Buches erfasst die Ereignisse, die nach der Rückkehr Esras aus Babylon stattfanden. Der Zeitpunkt der Niederschrift des Buches ist zwischen 450 und 444 v. Chr. einzuordnen.

 

Nehemia

Dieses Buch ist eng mit dem Buch Esra verbunden. Es ist ebenfalls eine nachexilische Schrift, die Gottes Treue gegenüber den Zurückgeführten zeigt, die als verbannte Angehörige seines Volkes wieder in ihr Land kamen. In diesem Buch wird berichtet, wie die Wiederherstellung abgeschlossen wurde. Der Beginn der siebzig Wochen Daniels ( Dan 9,25 ) fiel auf den Zeitpunkt, als Artahsasta (Artaxerxes) Nehemia beauftragte, aufzubrechen und Jerusalem wiederaufzubauen ( Neh 2,1-10 ).

Nehemia wird aufgrund seiner eigenen Angaben ( 1,1 ) und aufgrund der Tatsache, dass der Bericht über die stattgefundenen Ereignisse in der Ich-Form geschrieben ist, als Autor akzeptiert. Das Buch wurde um 445-425 v. Chr. verfasst.

 

Ester

Der Name Ester leitet sich von der Hauptperson dieses Buches ab. Das Buch ist dahingehend einzigartig, dass es keinen Hinweis auf Gott enthält. Dennoch besteht die Absicht des Buches darin, Gottes Fürsorge für die Angehörigen seines Volkes insbesondere in Prüfungen zu zeigen. Es kündet davon, dass Gott unaufhörlich damit beschäftigt ist, sein Volk zu bewahren. Das Buch bildet die Grundlage für das Purimfest und erklärt den Ursprung dieses Festes.

Der Autor ist unbekannt, und es gibt diesbezüglich im Buch selbst keine Anhaltspunkte. Es liegt auf der Hand, dass der Verfasser - wer auch immer es war - die persische Kultur gut kannte und wahrscheinlich Augenzeuge der berichteten Ereignisse war. Das Buch wurde etwa 470- 465 v. Chr. geschrieben.

Rick Bowman

Charles F. Pfeiffer und Everett F. Harrison, Hg., Wycliffe Bible Commentary (Chicago: Moody Press, 1962); John F. Walvoord und Roy B. Zuck, Hg., Wal voord Bibelkommentar , 5 Bd., Hänssler-Verlag, Holzgerlingen 1992).