Bibelstelle(n): Matthäus
1; Lukas
3
1. EINE ALLGEMEINE ANTWORT
Die beiden Abschnitte Matthäus
1,1–17 und Lukas
3,23–38 enthalten zwei Geschlechtsregister
oder Ahnenreihen des Herrn Jesus. Beide bestätigen seine
Herkunft aus dem Königshaus Davids, weisen aber große
Unterschiede auf, weil sie die Stammbäume von zwei verschiedenen
Personen sind: Joseph und Maria.
Das Geschlechtsregister bei Matthäus geht in der Einleitung
sowohl auf David, den ersten König nach Gottes Gedanken, als
auch auf Abraham, den ersten Empfänger der Verheißungen Gottes,
zurück. In diesem Evangelium wird der Herr Jesus als „Sohn
Davids“ aus dem Haus Israel, als der rechtmäßige Messias und
König beschrieben. In Ihm wurden sowohl die Verheißungen an
Abraham (1.
Mose 22,18; Galater
3,16) und die Weissagungen über den Sohn Davids (Jeremia
23,5; Matthäus
22,42) erfüllt.
Alle Nachkommen Davids bis zur Babylonischen Gefangenschaft sind
als gekrönte Könige aus dem AT bekannt. Es fehlen aber in dieser
Liste die gottlosen Könige Ahasja, Joas, Amazja sowie Joahas und
Jojakim. Jekonja, der als letzter König vor der Babylonischen
Gefangenschaft genannt wird, ist identisch mit Jojakin (Jeremia
27,20). Die ersten drei waren Nachkommen der gottlosen
Königin Athalja. Joahas war ein gottloser König, der nur drei
Monate regierte (2.
Könige 23,31). Durch die begründeten Auslassungen dieser
Namen enthält jede der drei Perioden (Abraham – David, David –
Babylonische Gefangenschaft, Babylonische Gefangenschaft –
Christus) 14 Generationen.
Diese Zahlen sind geistlich-symbolisch zu verstehen,
denn sie beinhalten die Formel 3x7x2, d.h. eine göttliche (3)
Vollkommenheit (7) des Zeugnisses (2).
Die Auslassung der genannten Könige ist also kein Fehler von
Matthäus, der als Jude natürlich wusste, wie die Könige Judas
hießen.
Außerdem hätte ihn jeder einigermaßen schriftkundige Jude
berichtigen können. Hier zeigt sich eine Gefahr bei der
Übertragung von Denkweisen:
Die Forderung nach generationenmäßiger Vollständigkeit eines
Geschlechtsregisters mag in der heutigen westlichen Welt als
selbstverständlich erscheinen,
für einen Juden war das anerkannte Geschlechtsregister als solches
wichtig, nicht dessen penible Ausfüllung mit jeder einzelnen
Generation.
Das sieht man auch, wenn man die Ahnentafeln in den ersten
Kapiteln des ersten Buches der Chronika liest.
Dass es sich hier um den Stammbaum Josephs, des Mannes der Maria
handelt, geht aus Matthäus
1,16 hervor, wo es am Schluss der Ahnenreihe
heißt:
„Jakob aber zeugte Joseph, den Mann der Maria, von der Jesus geboren
wurde, der Christus genannt wird.“ Nach dem Gesetz Israels war
Jesus der Sohn Josephs.
Insgesamt gilt:
-
Der Vater-Sohn-Begriff überspannt manchmal mehrere
Generationen. „Sohn“ bezeichnet in antiken Texten einen
männlichen Nachfahren,
der nicht unbedingt der leibliche Sohn sein muss.
-
Ebenso hat „Vater“ die Bedeutung als Vorfahre.
So wird zum Beispiel Ahasja, der Sohn Jorams (2.
Könige 8,24), als „Sohn Josaphats“ bezeichnet. Er war
aber sein Enkel. So etwas ist auch aus nichtbiblischen
Inschriften bekannt.
-
Auch der Begriff „zeugen“ meint nicht immer einen
biologischen Prozess, sondern bezieht sich manchmal auf
Abstammungslinien, wobei mehrere Generationen übersprungen
werden können.
Das Geschlechtsregister in Lukas
3 stellt den Herrn Jesus in Übereinstimmung
mit dem ganzen Charakter dieses Evangeliums als den vollkommenen
Sohn des Menschen in seiner Erniedrigung vor. Als solcher ist Er
mit dem ganzen Menschengeschlecht bis auf Adam verbunden, aber
durch seine Mutter Maria. Deshalb schreibt Lukas auch unter der
Leitung des Heiligen Geistes: „Und er, Jesus ... war, wie man
meinte, ein Sohn Josephs...“ (Lukas
3,23). Im Unterschied und in Ergänzung zu Matthäus
beweist Lukas, dass Maria, die Mutter des Herrn Jesus, aus dem
Haus Davids stammt, wenn auch nicht über den Thronfolger Salomo,
sondern durch seinen Bruder Nathan (Lukas
3,31; 2.
Samuel 5,14; 1.
Chronika 3,5).
2. WELCHER SOHN DAVIDS BEFINDET SICH IN DER ABSTAMMUNGSLINIE DES
HERRN JESUS?
„Isai aber zeugte David, den König. David aber zeugte
Salomo von
der, die Urias Frau gewesen war“ (Matthäus
1,6).
„... des Menna, des Mattatha, des
Nathan, des David“ (Lukas
3,31).
Wie oben angeführt, beschreibt Matthäus den Stammbaum des Herrn
Jesus über seinen rechtlichen Vater Joseph.
Im Lukasevangelium wird dagegen die Stammeslinie über seine
leibliche ???? Mutter Maria angeführt.
Maria selbst wurde erst durch Heirat
Jüdin sie ist geboene Levitin .
In dem König David treffen sich beide Linien.
Deshalb erwähnt Matthäus Salomo als Vorfahre des Herrn Jesus. Lukas
dagegen Nathan.
Das ist auch kein Widerspruch zum Alten Testament,
denn dort erfahren wir, dass David mehrere „Söhne in Hebron
geboren wurden“ (2.
Samuel 3,2–5) und weitere Söhne und Töchter, darunter
auch Salomo und Nathan, „in Jerusalem geboren wurden“ (2.
Samuel 5,13–16).
3. WER WAR DER VATER VON USSIJA?
„Asa aber zeugte Josaphat, Josaphat aber zeugte Joram, Joram
aber zeugte Ussija“ (Matthäus
1,8).
„Und das ganze Volk von Juda nahm Ussija, der sechzehn Jahre
alt war, und sie machten ihn zum König an seines Vaters
Amazja statt“ (2.
Chronika 26,1).
Amazja war der Vater Ussijas. Joram war ein weiter entfernter
Vorfahre (vielleicht sein Großvater?).
4. WER WAR DER VATER VON JEKONJA?
„Josia aber zeugte Jekonja“ (Matthäus
1,11).
„Und die Söhne Josias: Der Erstgeborene: Jochanan; der
zweite: Jojakim; der dritte: Zedekia; der vierte: Schallum.
Und die Söhne Jojakims: dessen Sohn Jekonja, dessen Sohn
Zedekia“ (1.
Chronika 3,16).
Der Vater Jekonjas hieß Jojakim. Er wird in Matthäus
1 nicht erwähnt. Josia war der Großvater
Jekonjas.
5 WAR JEKONJA ODER NERI DER VATER VON SCHEALTIEL?
„Nach der Wegführung nach Babylon aber zeugte Jekonja
Schealtiel, Schealtiel aber zeugte Serubbabel“ (Matthäus
1,12).
„des Johanna, des Resa, des Serubbabel, des Schealtiel, des
Neri“ (Lukas
3,27).
Es handelt sich hier um zwei verschiedene Personen mit Namen
Schealtiel. Interessanterweise nannten beide einen Sohn
Serubbabel. Das ist aber in der Antike nicht ungewöhnlich. So
nannten sowohl Könige aus Juda wie auch Könige aus Israel ihre
Söhne Joram und Ahasja (2.
Könige 1,17; 8,16.25.). Auch bei den alten ägyptischen
Dynastien findet man Ähnliches1.
6. WIE HIESS DER VATER SERUBBABELS UND WELCHER SEINER SÖHNE WAR
EIN VORFAHRE VON JESUS CHRISTUS
„Nach der Wegführung nach Babylon aber zeugte Jekonja
Schealtiel, Schealtiel aber zeugte Serubbabel, Serubbabel
aber zeugte Abihud, Abihud aber zeugte Eljakim, Eljakim aber
zeugte Azor“ (Matthäus
1,12.13).
„... des Johanna, des Resa, des Serubbabel, des Schealtiel,
des Neri“ (Lukas
3,27).
„Und die Söhne Jekonjas: Assir; dessen Sohn Schealtiel, und
Malkiram und Pedaja und Schenazar, Jekamja, Hoschama und
Nebadja. Und die Söhne Pedajas: Serubbabel und Simei. Und die
Söhne Serubbabels: Meschullam und Hananja; und Schelomit war
ihre Schwester; und Haschuba und Ohel und Berekja und Hasadja,
Juschab-Hesed, fünf“ (1.
Chronika 3,17–20).
Nach Aussage des Matthäus-Evangeliums war Schealtiel der Vater
von Serubbabel, nach 1.
Chronika 3 hieß er allerdings Pedaja. Diese
Schwierigkeit kann dadurch gelöst werden, dass Schealtiel
(hebräisch: „Ich habe von Gott erbeten“) und Pedaja (hebräisch:
„Der Herr hat erlöst“) unterschiedliche Namen ein und derselben
Person waren. Pedaja besaß demnach den Zweitnamen Schealtiel
oder neben seinem eigentlichen Namen noch einen Rufnamen.
Schealtiel in Lukas
3 ist wahrscheinlich eine ganz andere Person
als die in Matthäus
1 erwähnte – auch wenn beide einen Sohn mit
Namen Serubbabel besaßen. Pedaja-Schealtiel (1.
Chronika 3,18 u. Matthäus
1,12) war wohl ein Enkel Jekonjas. Der König Jekonja
(auch Jojakin genannt) regierte von 598–597 v. Chr. Sein Enkel
lebte dann um ca. 540 v. Chr. Schealtiel (Lukas
3) stammt aus der 21. Generation nach David. David lebte
ungefähr 1000 v. Chr. Wenn man pro Generation ungefähr 30 Jahre
veranschlagt, lebte Schealtiel um 370 v. Chr. Damit ist
offensichtlich, dass hier von ganz verschiedenen Personen – die
allerdings den gleichen Namen trugen – die Rede ist.
7. WER WAR DER VATER JOSEPHS?
„Jakob aber zeugte Joseph, den Mann der Maria, von der Jesus
geboren wurde, der Christus genannt wird“ (Matthäus
1,16).
„Und er, Jesus, begann seinen Dienst, ungefähr dreißig Jahre
alt, und war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, des Eli“ (Lukas
3,23).
In Matthäus
1,16 wird von der Zeugung Josephs durch
Jakob, aber auch von der Tatsache gesprochen, dass Joseph der
„Mann der Maria“ war. Wir haben also eindeutig den Stammbaum
Josephs vor uns. In Lukas
3,23 heißt es jedoch: „Und
er, Jesus ... war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, des Eli“.
Im Lukasevangelium liegt demnach nicht der Stammbaum Josephs
vor, sondern der der Maria. Erstens verläuft dieser bis zu David
völlig anders (wenn beide sich auch bei Serubbabel und
Schealtiel „treffen“, s. o.). Zweitens wird ausdrücklich nichts
von einer „Zeugung“ Jesu durch Joseph gesagt, was ja völlig
falsch gewesen wäre (vgl. Lukas
1,35), sondern das Wort sagt: „... und war, wie man
meinte, ein Sohn Josephs, des Eli“. Ebenso wenig lesen wir etwas
von der Zeugung Josephs durch Eli. Im Gegenteil, es heißt sehr
zurückhaltend und knapp: „des Eli“. Eli war nicht der Vater
Josephs, sondern Marias und damit sein Schwiegervater. Außerdem
zeigt der Ausdruck „wie man meinte“, dass es sich lediglich um
eine öffentliche Annahme handelte, dass Jesus der leibliche Sohn
Josephs sei. In Wirklichkeit war er es nicht.
8. WIE VIELE GENERATIONEN GAB ES ZWISCHEN DEM BABYLONISCHEN EXIL
UND JESUS CHRISTUS?
„Abraham(1)2 zeugte
Isaak(2); Isaak aber zeugte Jakob(3), Jakob aber zeugte
Juda(4) und seine Brüder(4); Juda aber zeugte Perez(5) und
Serach(5) von der Tamar; Perez aber zeugte Hezron(6), Hezron
aber zeugte Ram(7), Ram aber zeugte Amminadab(8), Amminadab
aber zeugte Nachschon(9), Nachschon aber zeugte Salmon(10),
Salmon aber zeugte Boas(11) von der Rahab; Boas aber zeugte
Obed(12) von der Ruth; Obed aber zeugte Isai(13), Isai aber
zeugte David(14), den König. David aber zeugte Salomo(1) von
der, die Urias Frau gewesen war; Salomo aber zeugte
Rehabeam(2), Rehabeam aber zeugte Abija(3), Abija aber
zeugte Asa(4), Asa aber zeugte Josaphat(5), Josaphat aber
zeugte Joram(6), Joram aber zeugte Ussija(7), Ussija aber
zeugte Jotham(8), Jotham aber zeugte Ahas(9), Ahas aber
zeugte Hiskia(10), Hiskia aber zeugte Manasse(11), Manasse
aber zeugte Amon(12), Amon aber zeugte Josia(13), Josia aber
zeugte Jekonja(14) und seine Brüder(14) zur Zeit der
Wegführung nach Babylon. Nach der Wegführung nach Babylon
aber zeugte Jekonja(1) Schealtiel(2), Schealtiel aber zeugte
Serubbabel(3), Serubbabel aber zeugte Abihud(4), Abihud aber
zeugte Eljakim(5), Eljakim aber zeugte Azor(6), Azor aber
zeugte Zadok(7), Zadok aber zeugte Achim(8), Achim aber
zeugte Elihud(9), Elihud aber zeugte Eleasar(10), Eleasar
aber zeugte Matthan(11), Matthan aber zeugte Jakob(12),
Jakob aber zeugte Joseph(13), den Mann der Maria, von der
Jesus(14) geboren wurde, der Christus genannt wird. So sind
nun alle Geschlechter von Abraham bis auf David vierzehn
Geschlechter, und von David bis zu der Wegführung nach
Babylon vierzehn Geschlechter, und von der Wegführung nach
Babylon bis auf den Christus vierzehn Geschlechter“ (Matthäus
1,2–17).
Der Stammbaum, wie er in Matthäus
1 aufgeführt wird, wird nach Vers 17 in drei
Epochen mit je 14 Generationen unterteilt. Demnach müsste der
Leser im Text 42 Generationen finden.
Das ist aber scheinbar nicht der Fall, denn er kommt nur auf
41 Namen[3].
Die erste Zeitepoche von Abraham bis David führt genau 14 Namen
bzw. Generationen auf, die eben mit der Zeit Davids endet.
Auch in der folgenden Zeitspanne, die mit Salomo beginnt, finden
sich 14 Generationen.
Der Epochenwechsel ist in diesem Fall an eine Person gebunden, an den
König David. Er darf deswegen auch nur einmal gezählt werden.
Der Wechsel von der zweiten zur
dritten Zeitepoche ist aber nicht an eine Person,
sondern an ein Ereignis
gebunden, nämlich an die babylonische Gefangenschaft.
Genau in dieser Zeit lebte der König Jojakin, wie 2.
Könige 24 und 25 berichten.
Im Alter von achtzehn Jahren begann seine Regierung.
Er regierte drei Monate und 10 Tage, in den Jahren 598 und 597
v. Chr., als Jerusalem von Nebukadnezar belagert und Juda in die
babylonische Gefangenschaft geführt wurde.
Jojakin selbst wurde nach Babel weggeführt und dort 36 Jahre im
Gefängnis gehalten.
Bei Beginn der Regierungszeit Ewil-Merodaks, des Sohnes
Nebukadnezars, 562 v. Chr. wurde er aus dem Gefängnis
herausgeführt und über andere gefangene Könige erhöht.
Der Grund dafür war wohl Mitleid, das der babylonische König über den
solange im Gefängnis sitzenden Jojakin hatte.
Jojakins Hauptlebensabschnitte bestanden demnach aus 18 Jahren
Freiheit vor der babylonischen Gefangenschaft und anschließenden
36 Jahre Gefängnis nach der
Wegführung in die babylonische Gefangenschaft.
Außerdem wurde Jekonja vor der Wegführung
geboren,
war bis zur Wegführung kinderlos und zeugte seine Kinder nach
der Wegführung.
Deshalb wird der König Jekonja zweimal
aufgeführt, da er vor und in der Gefangenschaft
in völlig verschiedenen sozialen Umständen lebte.
So sind es genau 14 Generationen vor und 14 Generationen
nach der babylonischen Gefangenschaft.
Es heißt in Vers 17 eben
nicht von David bis auf Jekonja und von Jekonja bis auf
Christus,
sondern: von David bis zur Wegführung,
und von der Wegführung bis auf Christus.
9. WAR KENAN ODER ARPAKSAD DER VATER VON SCHELACH (SALA)?
„... des Serug, des Reghu, des Peleg, des Heber, des Sala,
des Kenan, des Arpaksad, des Sem, des Noah, des Lamech“ (Lukas
3,35.36).
„Und Arpaksad lebte 35 Jahre und zeugte Schelach“ (1.
Mose 11,12).
Der Vater von Schelach war Arpaksad. Das bestätigt auch das Alte
Testament. Der Name Kenan in Lukas
3,35 kommt in einigen wichtigen
Handschriften zum Lukasevangelium nicht vor.
Allerdings findet sich der Name Kain an in der griechischen
Übersetzung des Alten Testaments.
Vielleicht ist er von dort aus in einige neutestamentliche
Abschriften gekommen.
An dieser Stelle lernen wir, dass wohl kein
Geschlechtsregister vollständig ist.
Ein direkter Verwandtschaftsbezug ist manchmal nicht
herstellbar. Es ist nicht das Ziel Gottes, uns eine vollständige
Auflistung aller Generationen bis zur Zeit Adams zu geben.
Online seit dem 12.03.2017.
Fußnoten
|
Aus Soundwords von Peter Streitenberger
Matthäus 1,11; Lukas
3,23-38
Mt 1,11: Josia
aber zeugte Jekonja und seine Brüder zur Zeit der Wegführung nach
Babylon.
Lk 3,23: Und
er, Jesus, begann seinen Dienst, ungefähr dreißig Jahre alt, und war,
wie man meinte, ein Sohn Josephs, des Eli … [Elberfelder 2003]
Zum Geschlechtsregister des Herrn Jesus Christus im Matthäus- und
Lukasevangelium unter besonderer Betonung der Problematik in Lukas 3,23
Inhalt
A) Zur Thematik
Über die beiden Geschlechtsregister des Herrn Jesus Christus gab und
gibt es kontroverse Lehrmeinungen bis hin zur Behauptung
offensichtlicher Widersprüche. Zunächst sollen einige grundsätzliche
Anmerkungen in die Problematik einführen und schließlich anhand von
Textvergleichen eine Übersetzung geliefert werden, die die aufgeworfenen
Probleme ausschließt.
1) Das Geschlechtsregister im Matthäusevangelium
Matthäus 1 zeigt, dass der Herr Jesus Christus, von
der rechtlichen Seite her gesehen, seinen Anspruch auf den Königsthron
über die Geschlechterreihenfolge der Könige Israels bis auf David
herleitet.
Matthäus gibt die Abstammungsreihe von Abraham bis zu Joseph, dem Mann
der Maria, wieder.
Jedoch entsteht ein Problem, dadurch dass in dieser Geschlechterfolge
ein gewisser Jekonja – bzw. in Kurzform Konja (Mt
1,11) – auftaucht.
Dazu gibt es ein Gerichtswort in Jeremia:
-
Jer 22,30: So spricht der HERR:
Schreibt diesen Mann [Anm.: Jekonja] auf als kinderlos, als einen
Mann, dem nichts gelingt in seinen Tagen! Denn von seinen Nachkommen
wird es nicht einem gelingen, auf dem Thron Davids zu sitzen und
weiterhin über Juda zu herrschen.
Der Stiefvater des Herrn Jesus war jedoch direkter Nachkomme Jekonjas.
Das bedeutet somit, dass er und seine Nachkommen vom Anspruch auf den
Thron Davids ausgeschlossen sind. Das würde zur Folge haben, dass der
Herr Jesus Christus, wenn Joseph sein Vater gewesen wäre, doch vom
Königsthron ausgeschlossen gewesen wäre.
2) Das Geschlechtsregister im Lukasevangelium
Die einzige Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, bestand in der Geburt
des Messias durch eine Jungfrau aus dem Haus Davids, die nicht von
Jekonja abstammte.
Lukas zeigt, warum Jesus Christus den Anspruch auf den Königsthron
legitimieren kann. Wie gezeigt, unterliegt Jesus Christus als von einer
Jungfrau geboren nicht dem Ausschlusskriterium aufgrund der Abstammung
Josephs über Jekonja.
Maria war echte Nachfahrin von David, jedoch ging ihre Abstammungslinie
nicht über Jekonja.
B) Zur vermeintlichen Schwierigkeit der Deutung des Geschlechtsregister
bei Lukas
Bei Vergleich der beiden Geschlechtsregister von Matthäus und Lukas
wurde der Vorwurf erhoben, Joseph könne nicht Sohn des Jakob (nach
Matthäus) und gleichzeitig Sohn des Eli (nach Lukas) sein. Angeblich
liege hier ein offensichtlicher Widerspruch im Neuen Testament.
Andere wiederum behaupten, das Geschlechtsregister bei Lukas wäre
lückenhaft und ließe Namen im Geschlechtsregister aus, um dem
Widerspruch zu entgehen.
Matthäus 1,16 schreibt ja eindeutig (Schlachter
2000):
Mt 1,16: Jakob
zeugte den Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren ist,
der Christus genannt wird. [Schlachter 2000]
Folgende – dem kritischen Text von Nestle/Aland folgenden –
Übersetzungen verschärfen in Lukas
3,23 diese Spannung:
a) Einheitsübersetzung:
Lk 3,23: Jesus
war etwa dreißig Jahre alt, als er zum ersten Mal öffentlich auftrat.
Man hielt ihn für den Sohn Josephs. Die Vorfahren Josephs waren: Eli,
[…]
b) Hoffnung für alle:
Lk 3,23: Jesus
begann seine große Aufgabe, als er ungefähr dreißig Jahre alt war. Die
Leute kannten ihn als den Sohn Josephs. Josephs Vater war Eli, und
dessen Vorfahren waren …
Es gilt somit folgende Frage zu klären: Sind in den Registern in Lukas
als auch Matthäus die Vorfahren Josephs aufgelistet, wie die Einheitsübersetzung und Hoffnung
für alle übersetzt? Das würde bedeuten, es handelt
sich jeweils um das Abstammungsregister von Joseph.
C) Zur Text- und Übersetzungsfrage in Lukas 3,23
Der vorhergehende Vers in Lukas
3,22 muss als direkter Kontext in die Betrachtung
einbezogen werden:
Lk 3,22: Der
Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab,
und eine Stimme ertönte aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein
geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen!
Der Mehrheitstext
Καὶ
αὐτὸς ἦν ὁ Ἰησοῦς
ὡσεὶ ἐτῶν τριάκοντα ἀρχόμενος
ὢν ὡς ἐνομίζετο υἱός Ἰωσὴφ
τοῦ Ἠλὶ
τοῦ Ματθὰτ, τοῦ Λευὶ τοῦ Μελχὶ τοῦ Ἰαννὰ, τοῦ Ἰωσὴφ
|
Der kritische Text nach Nestle/Aland27:
καὶ
αὐτὸς ἦν Ἰησοῦς ἀρχόμενος
ὡσεὶ ἐτῶν τριάκοντα
ὢν υἱός
ὡςἐνομίζετο Ἰωσὴφ τοῦ Ἠλὶ
τοῦ Μαθθὰτ τοῦ Λευὶ τοῦ Μελχὶ τοῦ Ἰανναὶ τοῦ Ἰωσὴφ
|
Lukas 3,23:
Für die Wiedergabe des Mehrheitstextes schlage ich folgende
Übersetzung vor:
„Und er (selbst), Jesus – seinen Dienst (bzw. Predigt) mit etwa
dreißig Jahren beginnend, wobei er für einen Sohn Josephs
gehalten wurde – war von Eli, von Mathan, von Levi …“
Etwas flüssiger wiedergegeben:
„Und Jesus selbst – der seinen Dienst mit etwa dreißig Jahren
begann und für einen Sohn Josephs gehalten wurde – war von Eli,
von Mathan, von Levi …“
Begründung:
-
Als Hauptsatz wird
Καὶ αὐτὸς ἦν ὁ Ἰησοῦς […]
τοῦ Ἠλὶ gewertet: „Er – Jesus – selbst
war von Eli.“ Das im Mehrheitstext freier schwebende
ἦν wird also auf τοῦ
Ἠλὶ bezogen.
Das Wort ἦν würde nach den Vorstellungen der Einheitsübersetzung und
der Hoffnung
für alle syntaktisch hinter Ἰησοῦς gehören und
deute somit eine periphrastische Konjugation bzw. ein
Zusammengehören von ἦν und ἀρχόμενος an – etwa im Sinn „er
war ein Anfangender“ bzw. „er
war anfangend“. Diese Wortstellung macht eine Auflösung wie
o.g. unmöglich.
Von dem genannten Hauptsatz sind die beiden folgenden Nebensätze
abhängig:
ὡσεὶ ἐτῶν τριάκοντα ἀρχόμενος
und: ὢν ὡς ἐνομίζετο υἱός Ἰωσὴφ
Jahresangaben beim Menschenalter wie ὡσεὶ
ἐτῶν τριάκοντα ἀρχόμενος werden im Lukasevangelium nie mit
εἶναι angegeben, sondern frei konstruiert (Lk
2,37; 2,42; 8,42; 13,11; 13,16).
-
Weiterführungen desselben Gedankens werden im Griechischen nicht
mit καὶ, wie in Vers 23, sondern eher mit dem
schwächeren δὲ angedeutet. Es ist
offensichtlich, dass es zwischen Vers 22 und Vers 23 eine neue
Akzentuierung bei Lukas gibt, wobei Jesus Christus im
Mittelpunkt steht.
Dazu kommt verstärkend die Verwendung des Personalpronomens
αὐτὸς nach καὶ, das
eine besondere Betonung angibt, da ja das Subjekt im Prädikat
ἦν bereits vorhanden ist. Der bestimmte Artikel ὁ wird vor
Ἰησοῦς von Nestle/Aland ausgelassen, daher ist hier keine
Wiedergabe mit „er selbst, Jesus“ möglich.
Wenn es Lukas also um die – von Vers 22 weiterführende –
Feststellung ginge, dass Jesus der Sohn des Wohlgefallens des
Vaters auch gleichzeitig der (Stief-)Sohn Josephs sei, wäre
folgende Aussage in Vers 23 entsprechender: καὶ ὁ
Ἰησοῦς ἦν υἱός Ἰωσὴφ
-
Der Satzteil ὢν ὡς ἐνομίζετο υἱός Ἰωσὴφ wird als Einschub
gesehen. Das Partizip Präsens kann evtl. sogar konzessiv
aufgelöst werden: „obwohl“ bzw. „obzwar“ Jesus (von den Leuten)
für einen Sohn Josephs gehalten wurde, war er – in
Wirklichkeit – von Eli.
Dass Jesus offensichtlich nicht der Sohn Josephs ist, stellt
Lukas mit dem Passus ws
enomizeto klar. Er wird lediglich von den
Leuten dafür gehalten.
Dass der allmächtige Gott der tatsächliche Vater Jesu Christi
ist, hat Lukas bereits klargestellt. Die Verwendung des
Imperfekt zeigt an, dass die Identifizierung des Herrn als Sohn
Josephs nicht punktuell, sondern eine übliche Verwechslung war.
Die besondere Betonung von αὐτὸς kann den Gegensatz zum Herrn
als Sohn Gottes, der nach menschlicher Abstammung von Eli kommt,
von den Menschen aber fälschlicher Weise für Josephs Sohn
gehalten wurde, ausdrücken: Er – Jesus – war in Wirklichkeit
Elis Sohn – obwohl die Leute Ihn üblicherweise für den Sohn
Josephs hielten.
-
Das Partizip ἀρχόμενος bedarf einer dem Kontext entsprechenden
Ergänzung – also kann dieses Partizip mit z.B. „seine Predigt,
seinen Dienst oder seinen Auftrag beginnend“ umschrieben werden.
-
Der kritische NA-Text wird zurückgewiesen, da dieser
missverständlich Joseph zum Sohn des Eli erklärt und somit
Widersprüche aufwirft, die in Gottes Wort nicht vorhanden sein
können.
-
Ein weiterer Hinweis aus dem griechischen Text ist der
Sachverhalt, dass bei allen Eigennamen des Geschlechtsregisters
der bestimmte Artikel erwähnt wird: τοῦ Ἠλὶ τοῦ Ματθὰτ, τοῦ Λευὶ τοῦ Μελχὶ.
Als ein Indiz, dass Joseph nicht in das Geschlechtsregister bei
Lukas gehört, fällt das Fehlen des Artikels vor seinem Namen
auf. Ebenso findet sich der bestimmte Artikel bei den Eigennamen
im Geschlechtsregister bei Matthäus. Zudem ist nur bei Joseph
das Wort υἱός erwähnt. Dies verdeutlicht ebenso die Trennung
Josephs von dem Geschlechtsregister, dem er offensichtlich nicht
angehört. Der Gegensatz kann somit darin gesehen werden, dass
die Menschen Jesus für den Sohn Josephs hielten, der de facto
doch von Eli abstammte – und da Er nicht Sohn,
sondern Enkel des
Eli war, wird υἱός nicht im Geschlechtsregister, das mit Eli
beginnt, erwähnt. Lukas sagt also nicht aus, dass Jesus Christus
der tatsächliche Sohn Elis
war, sondern nur, dass Jesus von ihm abstammte.
D) Konsequenzen und Schlussfolgerung
Im Matthäusevangelium wird Joseph – der Stiefvater vom Herrn Jesus
Christus – als Sohn des Jakob identifiziert. Der Anspruch des Herrn
auf den Königsthron wird nicht beseitigt, obwohl Joseph ein
Nachkomme Jekonjas ist, da Jesus von einer Jungfrau geboren wurde.
Im Lukasevangelium handelt es sich um das Geschlechtsregister der
Maria, die im Männerstammbaum üblicherweise nicht erwähnt wird –
sondern mit dem Vater Marias, nämlich Eli, endet. Seine Abstammung
dem Fleische nach hat Jesus Christus über Maria, die eine Nachkommin
Elis war. Jesus war somit dem Fleische nach ein Enkel Elis. Dieser
wiederum kann sein Geschlecht bis auf Adam nachweisen.
Der Herr Jesus hat also als echter Sohn Davids – ohne Jechonja im
Geschlechtsregister – von der natürlichen Abstammung her über Maria
und von der rechtlichen Seite her über seinen Stiefvater Joseph
Anspruch auf den Thron Davids, den er bei seinem zweiten Kommen
antreten wird.
Die Übersetzung nach dem byzantinischen Text macht deutlich, dass es
sich im Lukasevangelium definitiv nicht um das Geschlechtsregister
von Joseph handeln kann. Zwischen dem Register im Matthäus- und dem
im Lukasevangelium bestehen insofern keine Widersprüche in Bezug auf
die Vaterschaft des Joseph. Joseph ist der Sohn des Jakob – Eli ist
der Vater Marias, der Mutter des Herrn.
Download des Artikels
==========================================
Kommentar
zum Neuen Testament - William McDonald
https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=2548&jumped_id=939Der
Stammbaum des Herrn Jesus wird in Matthäus
1 und Lukas
3 beschrieben. Entsprechend dem unverkennbaren
Charakter von Matthäus,
in welchem Christus als Messias und
Sohn Davids
dargestellt wird, beginnt der Stammbaum mit Abraham,
während er in Lukas,
wo Christus als Sohn des Menschen gezeigt wird, die Aufzählung bis auf
„ein Sohn ... des Adam, des Gottes" zurückgeht. Beide Aufzählungen sind
von Abraham bis David gleich, dann weichen sie voneinander ab, bis sie
zu Salathiel und Serubbabel kommen,
deren Namen in beiden Aufzählungen vorkommen; danach weichen sie wieder
voneinander ab. Die Aufzählung in Lukas ist umfangreicher, und enthält
von David bis Joseph 41 Namen, während in Matthäus nur 26 Namen
vorkommen. Einige Namen wurden in Matthäus ausgelassen, und dies
ermöglicht es den Stammbaum in drei Teile zu jeweils 14 Generationen
einzuteilen. Josia wird
als der Sohn Jorams
genannt, aber nach 1.
Chronika 3,11.12 (wo anstatt Josia Asarja gelesen
wird, ebenso in 2.
Kön 14,21), ist zu erkennen, dass drei Könige ausgelassen wurden: Ahasja, Joas und Amazja.
Solche Auslassungen können auch in den Stammbäumen im A.T. gefunden
werden. In 2.
Chronika 22,9 wird Ahasja der Sohn von Josaphat genannt,
obwohl er sein Enkel war; und beim Vergleichen der Stammbäume von 1.
Chronika 6,3-15 mit Esra
7,1-5 werden sieben Namen gefunden die im letzteren
ausgelassen werden.
Es ist beachtenswert das in Matthäus das Wort „zeugen" benutzt wird,
während es in Lukas unbestimmter ist. Jesus war „angeblich" oder
„erwiesenermaßen" der Sohn von Joseph und
von Joseph heißt es, dass er „des Eli" war, ohne dass das Wort „zeugen"
verwendet wird. Außerdem ist noch zu bemerken, dass nach dem jüdischen
Gesetz bei einem kinderlos verstorbenen Mann sein Bruder ihm durch die
Witwe Nachkommen zeugen sollte. Ein geborener Sohn wurde dann als der
rechtmäßige Sohn des Verstorbenen anerkannt, während er eigentlich der
direkte Sohn des Bruders war. Die Aufzählung in Matthäus ist eindeutig
die königliche Linie; zwischen David und Salathiel werden zwölf Könige
genannt, welche alle bei Lukas weggelassen werden. Da es die königliche
Linie ist, muss es auch die direkte sein.
Es gibt eine größere Schwierigkeit bei dem Stammbaum in Lukas: Ist er
die Linie von Josephs oder von Marias?
Frauen werden als Erbfolgen niemals direkt angeführt, jedoch wird
Christus als „Same der Frau" (1.
Mo 3,15), „geboren von einer Frau" (Gal
4,4), „der Same Abrahams" (Heb
2,16), „der Same Davids nach dem Fleisch" (Rö
1,3; 2.
Tim 2,8), „die Wurzel Davids" (Off
22,16) vorgestellt. Und da der Herr nicht der leibliche Sohn
Josephs war, können diese Schriften nur durch seine Mutter erfüllt
werden, die ein direkter Nachkomme von David und Abraham sein musste. Es
ist deshalb besser zu erwägen, dass Lukas die direkte Nachkommenschaft
durch Maria zeigt. In Übereinstimmung mit diesem Gedanken kann gesehen
werden, dass Matthäus, wenn er von der Geburt des Herrn spricht, oft
Joseph erwähnt aber seltener Maria, während Lukas oft Maria erwähnt aber
seltener Joseph.
===
https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=qa&answer_id=1
Im Geschlechtsregister in Matthäus stammt Joseph von der königlichen
Linie Davids ab, obwohl er nicht der leibliche Vater Jesu ist. Und warum
ist die Linie Marias nicht genannt?
Bibelstelle(n): Matthäus
1,16
Wenn auch Joseph nicht Jesu Vater war, galt er doch bei den Juden als
solcher, wie aus bekannten Stellen hervorgeht. Darum ist im Evangelium
Matthäus der Stammbaum Josephs nachgewiesen, damit Jesu Anwartschaft auf
Davids Thronfolge auch vor dem menschlichen Gesetz voll legitimiert sei.
Maria stammte von einer königlichen Nebenlinie, der eines Bruders
Salomos, ab; ihr Stammbaum findet sich in Lukas
3, 33-38. Es gehören hier zum Verständnis zwei wichtige Umstände.
Einmal hören wir in Jeremia
22, 24-30, dass die königliche Erbfolge mit Jekonja1,
dem letzten Spross derselben auf dem Thron, um der Abtrünnigkeit willen,
abgeschnitten sei; daher lief der Stammbaum aus einer Nebenlinie weiter,
um die Erbfolge fortsetzen zu können. Ferner wurde in der Angelegenheit
der Töchter Zelophchads (4.
Mose 27 und 36) von Gott bestimmt, dass mangels Söhnen den
Töchtern das volle Erbteil des Vaters mit allen Rechten gehöre; diese
müssten aber nahe Verwandte des Vaters heiraten und ihre Männer im
Geschlecht ihrer Frauen aufgehen, damit das Erbteil dem bisherigen
Geschlecht erhalten bleibe. So war es nun im Falle Marias; sie war eine
solche Erbtochter; denn wenn ein Bruder Marias dagewesen wäre, wäre
Joseph nicht im Geschlechtsregister genannt. So aber trat er in das
Geschlecht Marias ein und wird deshalb hier genannt, und dadurch ist
Jesu Anwartschaft doppelt festgestellt.
C. I. Scofield
' (3, 23) Die Geschlechtsregister unseres Herrn, die in Mt. 1. 1-17 und
Lk. 3. 23-38 gegeben werden,
haben Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten.
Wenn das Geschlechtsregister in Lukas
auch bis Adam zurückgeht und dasjenige in Matthäus nur bis Abraham,
so sind sie doch in den Generationen zwischen Abraham und David in
völliger Übereinstimmung.
Bei dem Sohn Davids beginnt der große Unterschied, denn Lukas verfolgt
die Vorfahren unseres Herrn von David an durch Nathan,
während Matthäus die königliche Linie durch Salomo zieht.
Die Namen Sealthiel, Serubabel und auch Matthat (Matthan in Mt.)
kommen in beiden vor, aber dann sind die Listen ganz verschieden.
Tatsächlich wird in dem einen Geschlechtsregister Jakob als Josephs
Vater genannt,
und in dem andern wird Eli als solcher bezeichnet.
Zwei Ansichten wurden von gläubigen und wissenschaftlichen Auslegern
vertreten. Manche glauben,
daß beide die Geschlechtsregister des Joseph sind,
daß das eine in Matthäus
die gesetzlichen Nachkommen Davids bezeichnet,
um das Anrecht unseres Herrn an Davids Thron hervorzuheben,
während Lukas
die besondere Linie gibt, zu der Joseph tatsächlich gehörte.
Die zweite Linie wird dann als Nebenlinie bezeichnet und wird
rechtskräftig für die königliche Aufgabe,
falls die gesetzliche Linie dazu unfähig ist oder ausgelöscht wurde.
Eine einfachere Erklärung, und aller Wahrscheinlichkeit nach die einzig
richtige, weist darauf hin, daß jeder Mensch
zwei (Geschlechtslinien hat — eine durch seinen Vater und eine andere
durch seine Mutter —
so würde also Matthäus das Geschlechtsregister Josephs geben
(des Pflegevaters oder des gesetzlichen Vaters des Herrn, nicht seines
wirklichen Vaters),
während Lukas das Geschlechtsregister Marias wiedergibt.
Diese Ansicht wird durch linguistische und historische Beweise erhärtet
und sie wird von vielen
Bibelgelehrten vertreten.
Dazu kann man sich berufen auf
4. Mose 27, 1-11 und 36, 1—12, um in der Schrift einen ähnlichen Fall
heranzuziehen,
der die Einsetzung von Josephs Namen in Lk. 3, 23 rechtfertigt.
Zu gleicher Zeit wird dadurch das Gericht, von dem in Jer. 22, 28-30 die
Rede ist, ausgeschaltet
(siehe Mt. 1, 11, Fußnote).
====
Eine Frage, die die Leser des Neuen Testaments lange Zeit verwirrt hat,
betrifft die unterschiedlichen Geschlechtsregister Jesu Christi, die in
Matthäus 1 und Lukas 3 wiedergegeben werden. Auf den ersten Blick
entsteht der Eindruck, dass beide Berichte die Abstammung Jesu durch
seinen irdischen Vater Josef verfolgen, in welchem Falle wir vor einem
offensichtlichen Widerspruch stünden, da Matthäus
1,6 Jakob als Josefs Vater angibt, während Lukas
3,23 uns sagt, dass Eli der Vater Josefs sei. Eine
einleuchtende Lösung für diese Schwierigkeit bietet sich, wenn man
erkennt, dass Matthäus uns tatsächlich die Abstammung Josefs angibt,
Lukas aber die Genealogie Marias verfolgt. Dass Maria in Lukas 3 nicht
erwähnt wird, liegt daran, dass sie schon mehrmals als Mutter Jesu
genannt worden war.
Die übliche Praxis eines jüdischen Geschlechtsregisters besteht darin,
den Vater, Großvater usw. der betreffenden Person anzugeben. Lukas folgt
diesem Muster und erwähnt nicht den Namen Marias, wohl aber den des
legalen Vaters. Doch Lukas fügt schnell hinzu, dass Josef nicht der
wirkliche Vater Jesu ist, da Jesus von einer Jungfrau geboren wurde (Lukas
1,34-35).
Eine wörtliche Übersetzung von Lukas 3,23 würde lauten: »Jesus war etwa
dreißig Jahre alt, als er zum ersten Mal öffentlich auftrat. Man hielt
ihn für den Sohn Josefs. Von Eli ...« Dies bedeutet keineswegs, dass
Jesus ein Sohn des Eli war, sondern mütterlicherseits ein Nachkomme des
Eli. Das Wort Sohn wird hier in weiterem Sinn verwendet.
So verfolgt Lukas die Wurzeln Jesu durch seine Mutter, Maria, die eine
Nachfahrin des Eli usw. war. Josefs Name wird gemäß der üblichen Praxis
nicht erwähnt, aber er wird eindeutig als angeblicher Vater Jesu
dargestellt, und Gott als tatsächlicher Vater.
Der Sinn der beiden Geschlechtsregister ist zu zeigen, dass Jesus in
vollem Sinne ein Nachkomme Davids war. Durch seinen Pflegevater, Josef,
erbte er - nach dem Gesetz - die königliche Linie, während er durch
seine Mutter in Fleisch und Blut ein Nachkomme König Davids war. So
besaß Jesus die volle Berechtigung auf den Thron Davids.
Aus „Das kann ich
nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen" von Josh McDowell.
Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld.
=====
>>>https://haltefest.ch/1560-ein-koenigliches-geschlechtsregister-mit-5-frauen
Ein königliches Geschlechtsregister – mit 5 Frauen
Jahrgang: 2006 - Seite: 129
Das Nachdenken über
das
Geschlechtsregister
unseres Erlösers,
das wir in Matthäus
1,1-17 finden, führt
immer wieder zu
Bewunderung. Welche
Personen hat Gott,
der HERR,
ausgewählt, um
Vorfahren des
Menschen Jesus
Christus zu sein?
Schon die männlichen
Vorfahren waren
Personen, die zum
Teil ein sündiges
und trauriges Leben
geführt haben. Wenn
wir aber zu den
erwähnten Frauen
kommen, besonders zu
den vier in den
Versen 3-6
genannten, staunen
wir wirklich. Wie
konnte der Herr der
Herren sich mit
solchen Frauen
verbinden? Und warum
nennt Gott die Namen
der weiblichen
Vorfahren seines
Messias, was in den
damaligen
Geschlechtsverzeichnissen
ungewöhnlich war?
Alles deutet darauf
hin, dass der
Heilige Geist mit
diesen Frauen
Gedanken verbindet,
die es wert sind,
erforscht zu werden.
Einerseits wollen
wir dabei vorsichtig
sein, da keine
einzige direkte
Erklärung gegeben
wird. Anderseits ist
allein die Tatsache
ihrer Erwähnung eine
Aufforderung an uns,
darüber
nachzudenken.
Gott leitet das
erste der vier
Evangelien mit drei
Namen bzw. Titeln
seines Sohnes ein.
Es ist ein Buch des
Geschlechts von
Jesus Christus.
Dagegen wird der
Bericht von Markus
«Evangelium Jesu
Christi» genannt –
also eine Botschaft
über und von Jesus
Christus. Lukas
spricht von einem
«Bericht» über das
Leben Jesu. Johannes
beginnt sein
Evangelium ganz
unvermittelt, indem
er auf eine Zeit
zurückgreift, die
sich unseren
Vorstellungen
entzieht und nach
unseren Massstäben
nicht einmal Zeit
genannt werden kann.
Matthäus will uns in
seinem Buch das
«Geschlecht Jesu
Christi» darlegen.
Damit wird die
Wichtigkeit der
Vorfahren und der
Hauptperson selbst
betont. Darüber
hinaus verbinden wir
mit dem Ausdruck
«Geschlecht» aber
auch die Geburt und
das Leben dieser
Person. Sogar an
Nachkommen können
wir denken. So ist
es sicher nicht von
ungefähr, dass
gerade dieses
Evangelium damit
endet, dass es
eigentlich gar nicht
endet – es geht in
der Vollendung der
Zeitalter auf. Auch
dann wirkt diese
herrliche Person
fort.
Wer ist diese
herrliche Person?
Christus wird in
Matthäus 1,1 wie
folgt genannt:
-
Jesus Christus –
der Mensch, der
hier auf der
Erde der wahre
Messias ist;
denn Christus (=
der Gesalbte)
ist die
griechische
Übersetzung des
hebräischen
Wortes Messias.
Matthäus
schreibt über
den von Gott
gesandten und
gesalbten König
Israels, der
auch einmal der
von diesem Volk
und von allen
Völkern
anerkannte
Gesalbte sein
wird.
-
Sohn Davids –
der rechtmässige
Erbe des
Königsthrones
Davids. Er wird
dieses Erbe
antreten, wenn
Er wiederum in
den Erdkreis
eintreten wird
(Heb 1,6). Es
gab viele Könige
in Israel, aber
nur Einer ist
der wahre König
über Israel.
-
Sohn Abrahams –
der Erbe der
Verheissungen,
die weit über
Israel
hinausgehen und
die sowohl mit
den Sternen des
Himmels als auch
mit dem Sand des
Meeres
verglichen
werden. Er ist
der Erbe aller
Verheissungen,
seien sie
himmlischer oder
irdischer Natur.
Er besitzt sie
sowieso als der
ewige Sohn
Gottes – sie
sind Ihm aber
als dem Sohn des
Menschen
versprochen. Als
solcher wird Er
sie in Besitz
nehmen und
verwirklichen,
denn Ihm ist
alle Gewalt im
Himmel und auf
der Erde
gegeben.
Der würdige König –
ein würdiges
Ahnengeschlecht?
Eine solch gewaltige
Person muss
Vorfahren haben, die
der Würde dieser
Person entsprechen –
mögen wir denken.
Und wenn wir dann
dieses
Geschlechtsregister
von 3 mal 14
genannten
Generationen genauer
anschauen – dann
sind wir schockiert.
Es wimmelt nicht nur
von Sündern – denn
alle Menschen sind
von Natur aus
Sünder. Diese Liste
enthält auch manche
besonders schlimme
Gestalten – denken
wir an Rehabeam, den
götzendienerischen
Sohn Salomos, oder
an Manasse, der Gott
bis zum Äussersten
gereizt hat, oder an
seinen ebenso
schlimmen Sohn Amon,
oder an Jekonja usw.
Wenn man dann
feststellt, dass es
Gott gefallen hat,
eine Reihe von
Frauen in dieses
Geschlechtsregister
aufzunehmen,
erwartet man umso
mehr, dass sie einen
hellen Glanz auf
Christus werfen. Und
das tun sie auch –
aber in einer
anderen Weise, als
man zunächst
annimmt. Welche
Frauen werden
genannt? Tamar, die
Schwiegertochter
Judas; Rahab, die
Hure aus Jericho;
Ruth, die
Moabiterin; die Frau
Urias, also
Bathseba; Maria, die
Frau von Joseph.
Wenn wir diese
Frauen und ihre
Lebensumstände im
Alten Testament
anschauen – Maria
als unmittelbare
Mutter Jesu nimmt
unter ihnen
zweifellos eine
Sonderstellung ein
–, sind wir erneut
erstaunt. Es sind
nicht die Heldinnen,
die man erwarten
könnte – Sara,
Rebekka, vielleicht
noch Lea. Nein, es
sind Frauen, die
sicher kein
Zeitgenosse des
Herrn oder auch kein
König vor Ihm für
nennenswert gehalten
hätte. Sollten wir
da nicht lernen, die
Sicht und Einsicht
unseres Herrn zu
teilen?
Die Frauen im
Geschlechtsregister
– Personen der
Verachtung
Wer waren diese vier
Frauen, die im
Rahmen der ersten 14
Geschlechter genannt
werden, wenn wir
Bathseba, die den
Übergang zur zweiten
Gruppe einleitet,
mit zum ersten Teil
rechnen?
-
Drei von ihnen
waren
Nicht-Israelitinnen
– Tamar, Rahab,
Ruth. Keine von
ihnen hatte
ursprünglich ein
Anrecht auf die
Verheissungen
Israels,
geschweige denn
die Möglichkeit,
in der Linie des
Messias
aufzutauchen.
Tamar war
vermutlich wie
ihre
Schwiegermutter
eine
Kanaaniterin,
Rahab ebenfalls.
Ruth war
Moabiterin. Von
Bathseba wissen
wir die
Volksherkunft
nicht genau. Ihr
Grossvater war
wohl Ahitophel,
der Giloniter
(Gilo – heutiges
Kurbet Jala –
liegt auf dem
Gebirge Juda,
rund 10 km
nördlich von
Hebron; Jos
15,51), denn
Bathseba war die
Tochter Eliams,
des Sohnes
Ahitophels, des
Giloniters (2.
Sam 11,3;
23,34). Aber
Bathsebas Mann,
Uria, war
ursprünglich
kein Israelit,
sondern ein
Hethiter.
-
Drei von ihnen
waren nicht
Sünder wie alle
Menschen,
sondern hätten
aufgrund ihrer
Hurerei nach den
Vorschriften
Gottes
eigentlich zum
Tod verurteilt
werden müssen:
Tamar – denn ihr
Kind war das
direkte Ergebnis
ihrer Hurerei;
Rahab – deren
früheres Leben
aus der
Prostitution
bestand, auch
wenn sie damals
noch nicht zum
Volk Gottes
gehörte;
Bathseba – die
durch Hurerei
mit David in die
Königsfamilie
kam.
-
Zwei von ihnen
kamen direkt
durch ihre Sünde
in die
Königslinie des
Herrn: Tamar und
Bathseba.
-
Bei zweien von
ihnen waren die
männlichen
Vorfahren des
Herrn die
eigentlichen
Schuldigen vor
Gott: Juda und
David. Sie
suchten die
schnelle
Befriedigung
sexueller
Begierden auf
Kosten des
Gehorsams
gegenüber Gottes
Wort – in ihrem
Fall durch
Hurerei.
-
Zwei der vier
Frauen waren
nicht die ersten
(und alleinigen)
Ehefrauen ihrer
Männer: Tamar
war überhaupt
nicht mit Juda
verheiratet;
Bathseba war
vermutlich die
achte Frau von
David.
-
Bei drei von
ihnen standen
die Nachkommen
gar nicht an
erster Stelle in
der
«Thronfolge».
Vor Tamars Sohn
Perez wäre
eigentlich
Schela, der
dritte Sohn
Judas, in den
Genuss des
Erstgeburtsrechts
gekommen. Ruths
Sohn Obed hätte
eigentlich ihrem
ersten Mann
Machlon oder
sogar dessen
Vater Elimelech
zugerechnet
werden müssen.
Bathsebas Sohn
Salomo war
vermutlich der
zehnte, auf
jeden Fall nicht
der erste Sohn
Davids. Nur die
souveräne Wahl
Gottes führte
sie ins
Geschlechtsregister
des Herrn Jesus.
-
Bei drei der
vier Frauen
können wir
annehmen, dass
sie deutlich
jünger waren als
die Väter ihrer
Kinder: Tamar
war die
Schwiegertochter
Judas; Ruth
dürfte deutlich
jünger als der
wohlhabende Boas
gewesen sein (Rt
3,10). Bathseba
war die
Enkeltochter
Ahitophels, der
wohl kaum zwei
Generationen
älter als David
war. Somit wären
diese Frauen
normalerweise
nicht in den
Genuss gekommen,
die Hauptlinie
der Nachkommen
«zu bestimmen».
-
Maria
unterscheidet
sich in
mehrfacher
Hinsicht von den
anderen vier
Frauen. Sie
selbst
entsprosste aus
dem Stamm Juda
und aus der
Linie Davids,
aber nicht aus
der königlichen
(Lk 3,31). Sie
war keine Hure,
im Gegenteil:
Als das Kind
Jesus durch den
Heiligen Geist
in ihr gezeugt
wurde, war sie
eine Jungfrau,
wenn auch mit
Joseph verlobt.
Sie war in
dieser Hinsicht
ein auserwähltes
Gefäss, dass sie
den Retter der
Welt gebären
durfte, denn
auch sie war wie
jeder Mensch
eine Sünderin.
Immer noch bleibt
die Frage offen:
Warum bestimmte der
Herr, dass diese
fünf Frauen nicht
nur Teil seiner
Abstammungslinie
würden, sondern als
solche auch in
Matthäus 1
namentlich genannt
werden sollten? In
den Augen der Juden
waren es keine
Frauen, die
besondere Ehre auf
den Namen des
Messias brachten.
Doch wir Menschen
irren uns leicht im
Urteil, wenn wir
nicht die moralische
Herrlichkeit des
Herrn selbst vor
unseren Herzen
haben.
Die Herrlichkeit
Christi erstrahlt
Die Herrlichkeit des
Messias erstrahlte
bei seinem ersten
Kommen nicht in
majestätischem
Glanz. Es war
vielmehr eine
verborgene,
moralische
Schönheit, die der
Glaube in Ihm
erblickt. Johannes
spricht davon, dass
das ewige Wort
Fleisch wurde (Joh
1,1.14). Matthäus
nennt Jesus, den
Sohn der Maria,
«Emmanuel», d.h.
Gott mit uns (Mt
1,21-23).
Gott wurde Mensch –
das allein ist ein
Akt unbegreiflicher
Barmherzigkeit. Doch
Gott wurde nicht
Mensch, um unter den
Besten der Menschen
ein prachtvolles
Leben zu führen. Er
kam zu den Armen.
War nicht auch Maria
eine solche Arme?
«Nicht die Gesunden
brauchen einen Arzt,
sondern die Kranken;
ich bin nicht
gekommen, Gerechte
zu rufen, sondern
Sünder zur Buße» (Lk
5,31.32).
Der ewige Sohn hat
sich so sehr
erniedrigt, dass Er
sich mit den
Kranken, den
Sündern, den
Verlorenen eins
machte. Das lernen
wir bereits in den
ersten Versen des
Berichts über «sein
Geschlecht». Er war
keiner von ihnen,
sondern rein,
heilig, vollkommen.
Er wurde nicht zu
einem Sünder. Das
ist unmöglich! Aber
Er erniedrigte sich
so sehr, dass Er
Mensch wurde, in
seinem Leben die
Schwachheiten und
Krankheiten der
Menschen auf sich
nahm und am Kreuz
unsere Sünden trug
(Mt 8,17; 1. Pet
2,24). Welche Gnade!
Von uns Menschen
kann sich keiner in
dieser Weise
erniedrigen. Wir
alle sind nichts als
Sünder gewesen. Aber
Der, der weit über
uns erhaben ist und
keine Spur unseres
erbärmlichen Daseins
hätte auf sich
nehmen müssen, ist
in unsere
Lebensumstände
eingetreten. Das
macht seine
moralische Würde so
unantastbar gross
und huldvoll – Ihn
aber zugleich
sichtbar, anschaubar
und betastbar (1.
Joh 1,1).
Darüber hinaus
erstrahlt in diesen
fünf Frauen die
ganze Gnade und
Barmherzigkeit
Dessen, der nicht
nur König, sondern
auch Erretter ist
(Mt 1,21). Das Leben
dieser Frauen
erzählt eine
Geschichte davon,
was Errettung
wirklich bedeutet.
Nur durch sein Heil
sind sie fähig
geworden, Teil
«seiner Geschichte»
zu werden. Jede
einzelne Biographie
ist gewissermassen
eine der leuchtenden
Farben des
Regenbogens, der vom
Gericht und der
Gnade im Werk
Christi zeugt.
Strahlen der Gnade
in den Biographien
Gottes
Die vier ersten
Frauen zeigen uns
besonders die
rettende Gnade
Gottes im Leben von
Menschen. Wenn diese
Vorfahren des Herrn
seine Barmherzigkeit
erfuhren, werden die
Geschlechter nach
Ihm nicht die
gleiche souveräne
Gnade erleben
dürfen? Die
Geschichte dieser
Frauen erinnert an
unsere eigene
Geschichte und an
die Huld Gottes, die
uns im Herrn Jesus
geschenkt wurde.
Tamar
In ihr sehen wir das
Bild ungeschminkter Sünde, d.h.
sündiger Taten. Sie
sündigte und hatte
vorher diese Tat in
ihrem Herzen
vorgenommen. Ihr
Schwiegervater, der
Vater ihrer
Zwillinge, war noch
schuldiger. Er hatte
ihr das ihr
zustehende Recht
einer Ehe mit seinem
dritten Sohn
versagt. Als er dann
Tamar, die sich als
Hure verkleidet und
verhüllt hatte, sah
und sie nicht
erkannte, gab er
sich einfach seinen
Begierden hin. Schon
seine Ehe mit der
Tochter des
kanaanitischen
Mannes Schua war
nicht nach den
Gedanken Gottes
gewesen. Sünde über
Sünde! Diese führt
zum Tod (Röm 6,23),
in das ewige
Gericht Gottes. Das
wird deutlich aus
dem angekündigten
Gericht der
Verbrennung (1. Mo
38,24), was dann
allerdings nicht
vollzogen wurde.
Gibt es keine
Hoffnung für eine
solche Sünderin?
Doch! Wenn sie in Verbindung
mit dem Gesalbten
des HERRN kommt.
Dafür hat Gott
gesorgt – im Bild
durch dieses
Geschlechtsregister.
Im Gegensatz zum Tod
als Lohn der Sünde
ist die Gnadengabe
Gottes ewiges Leben
in Christus Jesus,
unserem Herrn (Röm
6,23). So wird Tamar
das Leben geschenkt.
Nun ist sie in der
Lage, Frucht für
Gott zu bringen (Rt
4,12).
Rahab
In ihr haben wir das
Bild der sündigen
Natur des
Menschen. Sie hatte
sich nicht nur
einmal der Hurerei
hingegeben, nein,
das war ihr Leben
und sozusagen Teil
ihrer Natur
geworden. Sie war
als eine solche
Person bekannt.
Deshalb lesen wir
immer wieder von
Rahab, der
Hure.
Gibt es keine
Hoffnung für so
jemand? Doch! Der Glaube, den
Gott in einem
Menschen bewirken
will, führt den
Sünder dazu, Gott zu
erkennen, Ihn ernst
zu nehmen und zu
erkennen, dass Er
ein Volk auf der
Erde hat und es nur
in Verbindung mit
der Zugehörigkeit zu
diesem Volk neues
Leben gibt
(Heb 11,6.31). Unter
dem Volk Gottes
begann für Rahab ein
vollkommen neues
Leben, ein Leben,
das Werke
des Glaubens zeigte
(Jak 2,25).
Ruth
Sie zeigt uns das
Bild einer Fremden, einer Feindin
Gottes (Kol
1,21; Eph 2,12.17).
Sie war eine
Moabiterin, und die
Moabiter waren die
Feinde des Volkes
Gottes und Feinde
Gottes selbst. Das
war die Herkunft
dieser Frau. Sie
hatte kein Anrecht
auf irgendwelche
Verheissungen
Israels. Selbst das
zehnte Geschlecht
ihrer Nachkommen
konnte nicht in die
Versammlung Gottes
kommen (5. Mo 23,4).
Nehemia macht sogar
deutlich, dass dies
bedeutet, als
Moabiter ewig von
den Segnungen des
Volkes Gottes
ausgeschlossen zu
sein (Neh 13,1).
Ist die Sache also
hoffnungslos? Nein!
Es gibt bei Gott Versöhnung, die
durch die Gnade –
die unverdiente
Gunst Gottes –
kommt, und die ein
Mensch im Glauben
annehmen muss (Eph
2,16; 2,8). Bei Ruth
war dieser Glaube
vorhanden, denn sie
sagte zu Noomi:
«Dein Volk ist mein
Volk, und dein Gott
ist mein Gott.» Und
doch war es diese
unverdiente Gnade
Gottes durch den
Mann Boas, die aus
der Fremden die
geliebte Ehefrau
Ruth machte, die die
Urgrossmutter Davids
wurde. Das Gesetz
war unfähig zu
helfen, und David
wäre nie auf den
Thron in Israel
gekommen. Die Gnade
aber war imstande,
Unmögliches möglich
zu machen. Dazu war
neben der Gnade auch
die Lösung, die Erlösung nötig
(Rt 4,7-12; Eph
1,7). Ruth hat sie
erfahren!
Bathseba
In dieser Frau sehen
wir ein mehrfaches
Bild. Zunächst
fällt auf, dass in
Matthäus 1,6 ihr
Name nicht genannt
wird. Manche
Ausleger haben
darauf hingewiesen,
dass die Sünde von
David mit Bathseba
in Gottes Augen so
abscheulich war,
dass Bathseba hier
nur als die, «die
Urias Frau gewesen
war», genannt werden
kann.[1]
Ein anderer Gedanke
scheint jedoch auch
von Bedeutung zu
sein. Das Augenmerk
soll nicht so sehr
auf Bathseba,
sondern auf ihren
Liebhaber und
späteren Ehemann David gerichtet
werden. Das in
dieser Linie
vielleicht grösste
moralische Vorbild
auf den Herrn Jesus
– gerade den
verworfenen Messias
– wird hier durch
eine gravierende
Sünde befleckt. Der
moralisch erhabenste
König und Vorfahre
des Herrn ist in
gewisser Hinsicht
ein schlimmerer
König als alle
anderen nach ihm.
Vor diesem
Hintergrund
erstrahlt der wahre
Sohn Davids, der
dessen Wurzel und
Geschlecht zugleich
ist, in einem
besonders hellen
Licht.
Zusammen mit David
stellt uns Bathseba
den Menschen in
seiner Schuld
vor Gott dar,
denn beide waren des
Ehebruchs, der
Hurerei und David
zudem des
anschliessenden
Mordes schuldig.
Und wie sieht die
Hoffnung für solche
Personen aus? Es
gibt das Bekenntnis der
Schuld in Verbindung
mit Buße, und
dann Vergebung. Das
sehen wir in 2.
Samuel 12,13.
Zugleich finden wir
dort den Gedanken
der Stellvertretung, denn
der unschuldige Sohn
Bathsebas, dessen
Name uns
interessanterweise
nicht genannt wird,
musste
stellvertretend für
David (und Bathseba)
sterben.
Bathseba und David
stellen auch Gläubige vor.
Leider ist es so,
dass auch solche,
die eine Verbindung
zu Gott haben, noch
sündigen können.
Doch auch für sie,
die die Vergebung im
Blick auf die
Ewigkeit erfahren
haben, gibt es in
Bezug auf die
gestörte Beziehung
zwischen ihnen und
ihrem Gott und Vater Vergebung (1.
Joh 2,1.2; 1,9).
Schliesslich lernen
wir aus der
Begebenheit von
David mit Bathseba: Aus
dem Tod kommt Leben
hervor. Das
erste Baby –
entsprungen aus der
Sünde des Ehebruchs
und der Hurerei –
musste sterben. Dann
konnte das Leben der
Nachkommenschaft in
Salomo hervorkommen.
Auf uns bezogen
gilt: Aus dem Tod
des Herrn entsprang
Leben für Gott (1.
Joh 5,6-12).
Maria
Es bleibt noch
Maria, die eine
Sonderstellung
einnimmt. Als Mensch
gehörte sie zu den
Sündern, wie alle
übrigen auch. Doch
hier ist sie das
Bild einer
Begnadeten (Lk
1,28), die durch die souveräne
Wahl der Gnade
Gottes zum
Gefäss ausersehen
wurde, das unseren
Heiland zur Welt
bringen durfte.Dies alles – diese
vielen Veränderungen
in und an den
Menschen – sind
letztlich nichts
anderes als Strahlen
der Herrlichkeit
unseres Herrn. Er
selbst ist es, der
diese Veränderungen
in den erwähnten
Frauen hervorgerufen
hat. Ist Er es
nicht, der Menschen
mit sich in
Verbindung bringt?
Ist es nicht seine
Person, die Glauben
bewirkt und neues
Leben schenkt? Wer
ist der Erlöser und
die Erscheinung der
Gnade hier auf der
Erde? Wer schenkt
Leben aus dem Tod
und Vergebung der
Schuld? Wer ist der
Versöhner? Ist es
nicht Gott – hier
als Sohn vor uns –,
der auserwählt hat?
Alles dient nur zu
seinem Preis!
Die Anwendung auf
uns
Es liegt auf der
Hand, dass wir die
Belehrungen, die wir
aus den Geschichten
dieser fünf Frauen
ziehen können, auch
auf uns anwenden
dürfen. Jeder Mensch
ist von Natur ein
Sünder. Wir haben
gesündigt, haben
gegen Gott gehandelt
und besitzen eine
sündige Natur. Die
meisten von uns
gehörten zudem zu
den Nationen und
waren jeder
Verheissung Israels
entfremdet. Als
Ungläubige – ob aus
den Nationen oder
aus den Juden –
waren wir alle
Feinde Gottes.
Niemand ist
unschuldig vor dem
heiligen Gott.
Uns aber hat Gott im
Herrn Jesus durch
seine Gnade
Vergebung, Erlösung,
neues Leben, Leben
aus dem Tod,
Versöhnung, Gnade
und die Energie
sowie Werke des
Glaubens geschenkt.
In Ihm sind wir
Auserwählte Gottes.
Selbst wenn wir als
Glaubende sündigen,
ist
Er es, der uns
die Vergebung
unserer Sünden für
diese Erde schenkt.
Er allein ist der
Urheber von allem.
Er hat diese
Segnungen bewirkt.
Nur in Ihm sind wir
die Gegenstände der
auserwählenden Gnade
Gottes. Wie gross
macht das unseren
Retter, der unser
Herr und Meister
ist! Seine
Geschichte ist nicht
nur ein
Geschlechtsregister
der Vergangenheit,
sondern auch der
Gegenwart.
Als
Kinder Gottes sind
wir sozusagen der
Same von Jesus
Christus, die Frucht
seiner Person und
seines Werkes.
Das alles – so
scheint es – wird in
diesen wenigen
Versen in Matthäus 1
vorgeschattet. Diese
fünf Frauen stehen
wirklich nicht
zufällig im
Geschlechtsregister
von Jesus Christus.
Sie erzählen uns
etwas von seiner
Herrlichkeit, aber
auch von unserer
Vergangenheit und
von den
Segnungen,
die wir durch Ihn
geschenkt bekommen
haben.
[1] Könnte
es nicht sogar
sein, dass Gott
die Ehre ihres
Mannes
hervorhebt, der
für seine
Frau
und wegen ihrer
Sünde gestorben
ist? Weist dies
nicht auf das
hin, was
Christus getan
hat? Von seiner
Hingabe und
Treue her wäre
Uria sogar
besser geeignet
gewesen,
Vorfahre des
Herrn zu werden,
als es David in
diesem Punkt
sein konnte.
Gott ehrt diesen
Mann, indem Er
ihn als
einzigen, der
nicht zu den
Vorfahren des
Messias gehört,
in dessen
Geschlechtsregister
aufnimmt.
|
Die zwei Stammbäume von Jesus Christ
Die Stammbäume von Jesus Christus werden in Matthäus 1:1-17 und in Lukas
3:23-38 beschrieben. Wir sollten uns nicht darüber wundern,
dass wir zwei Stammbäume haben.
Jeder hat zwei Stammbäume: einen vom Vater und einen von der Mutter.
Nun ist der Vater Jesu Gott und so konnte er keinen Stammbaum von seinem
natürlichen Vater haben.
Jedoch war sein rechtlicher Status in der Gesellschaft abhängig von dem
Mann, von dem die Gesellschaft annahm, dass er sein Vater wäre, d.h.
Josef.
Deshalb berichtet das Wort Gottes von zwei Stammbäumen.
In Bezug auf diese zwei Stammbäume ergaben sich zwei angenommene Probleme.
Das erste Problem bezieht sich darauf, dass während es im Stammbaum von
Matthäus (Matthäus 1:16) heißt:
"Jakob aber zeugte Josef, den Mann Marias,"
d.h. dass Josef ein Sohn Jakobs war, in dem betreffenden Stammbaum von
Lukas heißt:
Lukas 3:23
"Und er selbst, Jesus, war ungefähr dreißig Jahre alt, als er auftrat,
und war, wie man meinte, ein Sohn des Josef, des Eli, des Mattat, …"
Das Problem liegt normalerweise hier, da man diesen Stammbaum als den
von Josef annahm. Aber dieser Stammbaum ist nicht der von Josef,
sondern der von JESUS. Jesus, der von der Gesellschaft als Sohn Josef’s
galt, war der Sohn von Heli, der der Sohn von Mattat war, etc.
Er war nicht der Sohn von Heli über Josef, da gemäß Matthäus der Vater
von Josef nicht Heli sondern Jakob war.
Durch wen war deshalb Jesus der Sohn von Heli? Die Antwort ist durch
Maria natürlich1.
Darüber hinaus war noch ein anderer Umstand Grund für Kontroversen,
nämlich die Zählung der Generationen in den Versen 17 von Matthäus 1, wo
wir lesen:
Matthäus 1:17
"So sind nun alle Geschlechter von Abraham bis auf David vierzehn
Geschlechter und von David bis zur Wegführung nach Babylon vierzehn
Geschlechter
und von der Wegführung nach Babylon bis auf den Christus vierzehn
Geschlechter."
Die meisten Leute lesen die 3 mal vierzehn der obigen Stelle und
anstelle die drei mal vierzehn zu finden, versuchen sie eine einzige
zweiundvierzig (42) zu finden.
Nun mal ehrlich, wo spricht das Wort von zweiundvierzig Generationen?
Nirgendwo. Stattdessen spricht das Wort von drei Gruppen von je vierzehn
Generationen. Welches sind diese Gruppen? Die Antwort der Schrift ist
sehr deutlich:
Die erste Gruppe
geht von Abraham bis David. In der
Tat:
"von
Abraham bis auf David vierzehn Geschlechter"
Abraham, Isaak, Jakob, Judas, Perez, Hezron, Ram, Amminadab, Nachschon,
Salmon, Boas, Obed, Isai, David.
Die zweite Gruppe ist die von David bis zur Wegführung nach Babylon.
Viele machen den Fehler, dass sie anfangen, von Salomon an zu zählen,
trotz der Tatsache, dass das Wort „VON DAVID“ sagt. Wenn wir der
Begrenzung der Schrift folgen, so haben wir:
"von
David bis zur Wegführung nach Babylon vierzehn
Geschlechter"
"David, Salomon, Rehabeam, Abija, Asa, Joschafat, Joram, Usija, Jotam,
Ahas, Hiskia, Manasse, Amon, Josia"
Das ist die königliche Gruppe von vierzehn Generationen, da alle in
dieser Gruppe Könige waren. Die Gruppe beginnt mit David und endet mit
Josia,
dem letzten echten König des Königreiches.
Zu der dritten Gruppe
wird uns gesagt, dass sie von der
Wegführung nach Babylon bis zu Christus geht. In der Tat:
"von der Wegführung nach Babylon bis auf den Christus vierzehn
Geschlechter"
Jojachin4,
Schealtiël, Serubbabel, Abihud, Eljakim, Asor, Zadok, Achim, Eliud,
Eleasar, Mattan, Jakob, Josef, Jesus.
Es ist deshalb sehr deutlich, wenn das Wort von drei Gruppen von
vierzehn Generationen spricht, dann meint es das auch so.
Wenn wir nun zweiundvierzig Generationen suchen, dann suchen wir nach
etwas, was das Wort so nicht sagt, und damit werden wir Probleme haben.
Fußnoten
1. Die Tatsache, dass wir anstelle von Maria’s Namen
den von Josef haben, muss nicht befremdend wirken.
Wie ein Blick auf die vielen Stammbäume in der Bibel sagt, kann
bestätigt werden, dass ein Frauenname äußerst selten vorkommt.
Das gilt genauso für die Stammbäume in Matthäus und Lukas, in denen
keine Frau vorkommt. Der Grund dafür liegt wohl in den orientalischen
Gebräuchen der Länder und Zeiten in der Bibel.
2. Trotz der Tatsache, dass Jojachin zweimal genannt
wird, einmal in Matthäus 1:11, wo uns gesagt wird, dass er und seine
Brüder gezeugt wurden
“UM die Zeit der Wegführung nach Babylon”, und einmal einen Vers später
in Matthäus 1:12, wo gesagt wird "
NACH der Wegführung nach Babylon aber zeugte Jojachin Schealtiël...",
darf er nur in einen der beiden Gruppen gezählt werden,
die als Begrenzung die Wegführung nach Babylon haben. Der Grund dafür
ist, dass die Begrenzung
(im Gegensatz zu David im Falle der ersten und zweiten Gruppe) nicht
Jojachin sondern die Wegführung nach Babylon ist und deshalb muss
Jojachin
nur in eine der beiden Seiten von dieser Grenze gezählt werden. Die
Gruppe, zu der Jojachin gehört, ist die Dritte, da andernfalls die
zweite Gruppe fünfzehn,
während die erste nur dreizehn Generationen hätte, was nicht dem Wort
entspricht.
|
Das Geheimnis liegt offen vor uns und doch sieht es
keiner? Warum hat es niemand bis zum heutigen Tag
entdeckt? Weil wir durch die Art der Erzählung
sofort Schlussfolgerungen ziehen, die uns davon
abhalten, die Sache genauer zu untersuchen. Das gilt
nicht nur für das Geheimnis aus Matthäus 1, das
passiert uns an vielen anderen Stellen der Bibel
auch.
Für uns, die Autoren, war es zuvor kein Geheimnis,
doch uns fehlten die entsprechenden Schriftstellen,
um zu belegen, dass das, was wir erkennen durften,
auch zutreffend ist. Viele unserer Leser werden
ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Da redet jemand
über eine Sache und man weiß sofort, dass es richtig
ist. Man kann zwar keine stichhaltigen Argumente
vorbringen, die sich auf die Bibel stützen und doch
ist man sich seiner Sache sicher. Es vergeht eine
Zeit, ob Tage, Wochen, Monate oder Jahre, doch eines
Tages, beim Lesen und Studieren der Bibel, kommt
einem die Erleuchtung. Und so ergeht es
uns, die Autoren, wieder und wieder.
Doch nun zum Geheimnis. In Matthäus 1, 17 wird uns
erklärt, wie wir die Namen gruppieren müssen, denn
Matthäus schreibt:
-
So sind nun alle Geschlechter von Abraham
bis auf David vierzehn Geschlechter
-
und von David bis zur Wegführung nach
Babylon vierzehn Geschlechter,
-
und von der Wegführung nach Babylon bis auf
den Christus vierzehn Geschlechter.
Die drei 14-ergruppen werden in der folgenden
Tabelle dargestellt.
Simson Projekt 14 Geschlechter
Geheimnis in der Genealogie des Matthäusevangeliums
- Kapitel 1
Simson Projekt
Das Geheimnis liegt offen vor uns und doch sieht
es keiner? Warum hat es niemand bis zum heutigen
Tag entdeckt? Weil wir durch die Art der
Erzählung sofort Schlussfolgerungen ziehen, die
uns davon abhalten, die Sache genauer zu
untersuchen. Das gilt nicht nur für das
Geheimnis aus Matthäus 1, das passiert uns an
vielen anderen Stellen der Bibel auch.
Für uns, die Autoren, war es zuvor kein
Geheimnis, doch uns fehlten die entsprechenden
Schriftstellen, um zu belegen, dass das, was wir
erkennen durften, auch zutreffend ist. Viele
unserer Leser werden ähnliche Erfahrungen
gemacht haben. Da redet jemand über eine Sache
und man weiß sofort, dass es richtig ist. Man
kann zwar keine stichhaltigen Argumente
vorbringen, die sich auf die Bibel stützen und
doch ist man sich seiner Sache sicher. Es
vergeht eine Zeit, ob Tage, Wochen, Monate oder
Jahre, doch eines Tages, beim Lesen und
Studieren der Bibel, kommt einem die
Erleuchtung. Und so ergeht es uns,
die Autoren, wieder und wieder.
Doch nun zum Geheimnis. In Matthäus 1, 17 wird
uns erklärt, wie wir die Namen gruppieren
müssen, denn Matthäus schreibt:
-
So sind nun alle Geschlechter von
Abraham bis auf David vierzehn
Geschlechter
-
und von David bis zur Wegführung nach
Babylon vierzehn Geschlechter,
-
und von der Wegführung nach Babylon bis
auf den Christus vierzehn Geschlechter.
Die drei 14-ergruppen werden in der folgenden
Tabelle dargestellt.
1 |
Abraham |
2 |
Isaak |
3 |
Jakob |
4 |
Juda |
5 |
Phares |
6 |
Esrom |
7 |
Aram |
8 |
Aminadab |
9 |
Nahasson |
10 |
Salmon |
11 |
Boas |
12 |
Obed |
13 |
Isai |
14 |
David |
|
|
1 |
Salomon |
2 |
Rohoam |
3 |
Abia |
4 |
Asa ¹ |
5 |
Josaphat |
6 |
Joram |
7 |
Osia |
8 |
Joatham |
9 |
Achas |
10 |
Ezekia |
11 |
Manasse |
12 |
Amon ² |
13 |
Josia |
14 |
Jechonia |
|
|
1 |
Salathiel |
2 |
Zorobabel |
3 |
Abiud |
4 |
Eliakim |
5 |
Asor |
6 |
Zadok |
7 |
Achim |
8 |
Eliud |
9 |
Eleaser |
10 |
Matthan |
11 |
Jakob |
12 |
Joseph |
13 |
Jesus |
14 |
|
|
|
¹ Im
Nestle Aland Text steht Asaph.
² Im
Nestle Aland Text steht Amos. Wenn wir die
Lösung gefunden haben, werden wir unser
Forschungsergebnis umgehend veröffentlichen.
Der Nestle Aland Text ist gut und das ist
durchaus positiv gemeint. Durch die zwei
Textvarianten, dem Textus receptus und dem
wissenschaftlichen Nestle-Aland-Text, können
wir im Bibelstudium immer den originalen
Text rekonstruieren, das ist zwar nicht
immer einfach, doch die Mühe lohnt sich. Wir
müssen auf Grund unserer bisherigen
Forschungen sagen, der Textus receptus liegt
bisher immer richtig, deshalb korrigieren
wir an geeigneter Stelle unsere Bibelzitate,
die wir in der Regel der unrevidierten
Elberfelder von 1905 entnehmen.
Wie sich unschwer aus der obigen Tabelle
erkennen lässt, werden zwei Spalten vollständig
ausgefüllt, doch die dritte Spalte endet
vorzeitig in der dreizehnten Zeile mit dem
Eintrag des Namens Jesus. Haben wir uns
verzählt? Das könnte uns durchaus schon mal
passieren, aber keine Sorge, wir haben die Namen
so oft gezählt, dass wir zu keinem anderen
Ergebnis kamen als zur der Zahl 41. Hat sich
vielleicht der Evangelist Matthäus vertan? Auch
das können wir getrost ausschließen, denn wir
glauben an die Unfehlbarkeit des Wortes Gottes
und so zählen wir auch im griechischen Grundtext
nur 41 Namen.
Das Argument, dass David zweimal genannt wird
und deshalb auch zweimal gezählt werden müsse,
muss schon auf Grund der klaren Aussage in Vers
17 verworfen werden, denn dort heißt es
ausdrücklich: von
David bis zur Wegführung nach Babylon 14
Geschlechter,
d.h., von David ausgehend muss mit dem nächsten
Nachkommen die Zählung wieder mit 1 beginnen.
Siehe obige Tabelle.
Fangen wir an, das Rätsel zu lösen. Matthäus
beginnt sein Evangelium mit den Statement: Buch
des Geschlechts Jesu Christi, des Sohnes Davids,
des Sohnes Abrahams. Bereits im ersten Vers wird
uns der Schlüssel an die Hand gegeben, um dem
Geheimnis auf die Spur zu kommen, vorausgesetzt,
man erkennt, dass es sich um ein Geheimnis
handelt. Der Evangelist führt im ersten Vers
drei Namen an, Jesus Christus, David und
Abraham, die er mit dem Ausdruck, "des Sohnes",
..., "des Sohnes", verbindet. Nun war Jesus kein
direkter Sohn Davids, nicht im eigentlichen
Sinne, sondern ein bald 1000 Jahre später
geborener Nachkomme. Das gleiche gilt aus der
Sicht des Königs David zum Stammvater Abraham,
denn auch er war kein direkter Sohn. Es werden
im ersten Vers viele Generationen übersprungen
und dem Leser kurz und knapp mitgeteilt, das
Jesus ein Sohn Davids ist und ein Sohn Abrahams.
Ähnliche Auslassungen könnten wir auch in den
Aufzählungen der Verse 2 bis 16 vermuten. Und
wenn dem so ist, dann hat uns das
Geschlechtsregister noch eine ganze Menge zu
erzählen.
Nun dürfte den meisten Lesern bekannt sein, dass
Josef, der Mann der Maria, nicht der leibliche
Vater von Jesus war, sondern mittels Adoption
machte Joseph den Sohn der Maria, Jesus, zu
seinem Erstgeborenen. Der juristische Rechtsakt
wird für die Lösung des Rätsels noch bedeutsam
werden.
Halten wir die zwei Dinge im Gedächtnis:
1. Davids und Abrahams Vaterschaft in
Bezug auf Jesus.
2. Die Adoption Jesus durch den
Verlobten seiner Mutter.
Kommen wir zu der Gruppierung der drei mal 14
gleich 42 Generationen. Dazu müssen wir
allerdings ein wenig ausholen, weil wir die
Frauen, die in der Genealogie Jesu genannt
werden, unbedingt mit ins Boot holen müssen,
ansonsten blieben unsere Erklärungen
bruchstückhaft.
Sehen wir uns die Geschichte der ersten Frau an,
die im Geschlechtsregister genannt wird. Es
handelt sich um die Kanaaniterin Tamar. Von ihr
wird erzählt, dass Juda sie nahm, um sie seinem
ältesten Sohn Gher zur Frau zu geben. Gher
heiratete Tamar, war aber in den Augen Gottes
böse. Und so lesen wir von ihm, dass der Herr in
tötete. Nun musste der zweite Sohn, Onan
genannt, die Schwagerehe mit Tamar eingehen, um
dem toten Bruder einen erbberechtigten Sohn zu
zeugen. Onan weigert sich und lässt wiederholt
den Samen auf die Erde fallen. Daraufhin tötete
der Herr auch ihn. Nun gab es da noch einen
dritten Sohn, diesmal aber wollte Juda nicht.
Tamar wartet lange und so wurde sie des Wartens
müde. Sie legte die Kleider ihrer Witwenschaft
ab und verschleierte sich und ging nach Ayin,
das auf dem Wege nach Timnath liegt. Tamar hatte
nähmlich gehört, dass Juda nach Timnath wollte.
Die Rechnung ging für Tamar auf. Juda sieht sie
bei Ayin verschleiert und hält sie für eine
Hure, doch menschliche Schlussfolgerungen können
soch manche bösen Unterstellungen in sich tragen
und zudem unerwartete Überraschungen nach sich
ziehen.
Bevor Juda zu ihr ins Zelt darf, muss er ein
Pfand hinterlassen.
Nach dem Stell-dich-ein zieht Juda weiter nach
Timnath und Tamar zieht sich um. Wer die
rethorische Figur der Spiegelung kennt, wird
dennoch aus dem Staunen nicht rauskommen.
Tamar "spielt" hier eine doppelte Doppelrolle.
Die Stichworte sind Witwe, Hure, Kleider und die
Verschleierung. Tamars erste Doppelrolle ist die
der wahren Braut und der Hure, wie sie in
Offenbarung 17 bis 19 geschildert werden. Die
zweite Doppelrolle wird durch die Zwillinge, die
sie zur Welt bringt, erzählt. Tamar, ihr Name
bedeutet Palme. Der Baum steht für die Ruhe und
den Frieden, den Gott durch das Opfer des Sohnes
bewirkt hat.
Während Juda sie für eine Hure hält, ist
Tamar tatsächlich eine Witwe im Wartestand.
Was im Zelt geschieht, wird nicht erzählt,
doch jeder meint, er weiß es oder glaubt es
zu ahnen. Nun denn, nach einiger Zeit kommt
Hira, der Freund Judas, nach Ayin, um das
Pfand auszulösen. Weil er die Frau nicht
findet, fragt er bei den Bewohnern der
Gegend nach der vermeintlichen „Buhlerin“.
Die Leute des Dorfes antworten ihm: Hier
gibt es keine Buhlerin und war auch nie
eine. Das ist es, was die Leute von außen
sehen. Auch sie erkennen nicht, wer die
wahre Kirche, das heißt, wer die wahre Braut
ist und wer die Widersacherin. Wenn die
Geschichte bis hierher uns heute etwas zu
sagen hat, dann wenigstens dies eine: Die
wahre Braut kann erst am Ende erkannt
werden, dann, wenn Gott mit der Posaune
eines Erzengels posaunt und der Herr
herniederkommt, uns entgegen in den Wolken.
Die Hure wird dann immer noch von sich
sagen: Witwe bin ich nicht und Traurigkeit
werde ich nicht sehen.
Die Braut aber darf sich freuen auf die
Schwangerschaft und wissen, der Bräutigam
ist auf ihrer Seite.
Das Geheimnis der zweiten Doppelrolle ist
die Rolle einer Witwe. (1.Könige 17, ab Vers
9 und 2.Könige 4) und wird in Erweiterung
durch die Zwillinge, die sie zur Welt
bringt, erzählt. Der Name Tamar bedeutet
Palme, die als Baum ein Symbol für den
Frieden steht, den Gott gemacht hat, auf
Grund des Opfer seines Sohnes. Und so wird
nicht nur die Braut des Lammes ihren Frieden
im Jesus finden, auch die Kinder der Tamar.
Perez und Serach spielen die Szene von Esau
und Jakob in etwa nach. Nur der
Karmesinfaden, der spielt bei den Söhnen
Jakobs noch keine Rolle. Interessant dürfte
sein, dass die nächste Frau, die im
Geschlechtsregister genannt wird, Rahab ist,
die ebenfalls durch den Karmesinfaden von
den anderen erkannt werden konnte.
Die zweite Frau in der Doppelrolle der sehr
verschiedenen Witwen, die in Tamar gesehen
werden kann, deutet auf die Frau aus
Offenbarung 18, 7: Wieviel
sie sich verherrlicht und Üppigkeit
getrieben hat, so viel Qual und Trauer gebet
ihr. Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich
sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht,
und Traurigkeit werde ich nicht sehen. Das
ist die Hure, die selbst von den Bewohnern
Ayins nicht als solche erkannt werden
konnte, weil das Geheimnis Babylon erst am
Ende enthüllt wird.
Jetzt müssen wir den Karmesinfaden ein wenig
erklären, bevor wir uns die zweite Frau aus
dem Stammbaum Jesus ansehen. Karmesin ist
rot, aber ein besonderes Rot. Es hat die
Farbe des arteriellen Blutes des Menschen
und deutet vordergründig darauf, dass Perez
und Serach Brüder sind, aber der Drängler
Perez lässt dies unbeachtet und gebärdet
sich rücksichtlos. In 2.Mose 25 werden die
Baumaterialien für das transportable
Heiligtum aufgezählt. Wir haben
festgestellt, dass die Materialien der
Reihenfolge nach sich den Lehrbriefen des
Apostels Paulus zuordnen lassen. Dazu siehe
das Skript „Struktur der Bibel“. Als
sechstes Material wird das Karmesin genannt,
es muss von der Systematik her dem Brief an
die Philipper zugeordnet werden. Wer das
Geheimnis des Phi (den 21. Buchstaben des
griechsichen Alphabets) kennenlernen will,
lese das Skript: Die
Torah des Messias - Kapitel 5
Dass wir geschichtlich in der Zeit zwischen
Philadelphia und Laodicäa angekommen sind,
dürfte den meisten Christen bekannt sein.
Genau in dieser Zeit spielt sich aus
prophetischer Sicht die Geschichte nochmals
ab und wird auch durch den Freund Hira, dem
Adullamiter angedeutet, denn Adullam
bedeutet "Gerechtigkeit des Volkes". Hiras
Herkunftsname findet seine neutestamentliche
Entsprechung im Namen der siebten Gemeinde
und die heißt bekanntlich Laodicäa –
Volksgerechtigkeit.
Tamar bringt Zwillinge zur Welt, doch nur
einer von ihnen kann das Erstgeburtsrecht
erhalten. Die Helferin, die der Tamar zur
Seite steht, ist eine erfahrene Hebamme und
so wickelt sie um die Hand des ersten einen
Karmesinfaden. Perez drängelt sich vor und
wird zuerst entbunden, anschließend kommt
der eigentliche Erstgeborene heraus und der
erhält den Namen Serach. Das es bereits bei
der Geburt ein Gerangel um das
Erstgeburtsrecht gibt, deutet ebenfalls auf
unsere Zeit. Doch es kann nur einen
Erstgeborenen geben und das ist Serach. An
vielen Stellen des Alten Testaments wird es
bereits erzählt. Serach ist ein Synonym für
Jakob aber besonders für Ephraim, denn Gott
sagt in Jeremia 31, 9: Mit
Weinen kommen sie, und unter Flehen leite
ich sie; ich führe sie zu Wasserbächen auf
einem ebenen Weg, auf dem sie nicht
straucheln werden. Denn ich bin Israel zum
Vater geworden, und Ephraim ist mein
Erstgeborener.
Und so werden die Erstgeborenen, das ist
Ephraim, eines Tages Rahab und ihre Familie
vor dem Gericht retten. Gleichsam wie ein
Pfand dient der Karmesinfaden als
Erkennungszeichen und ist von Seiten Rahabs
ein Bekenntnis zu dem Gott Israels, der sie
von den anderen Bewohnern Jerichos
unterscheiden wird. Bereits weiter oben
haben wir erklärt, dass das Rot des
Karmesins die Farbe des arteriellen Blutes
darstellt und damit die Verwandtschaft
zwischen Rahab und Serach andeuten soll.
Hira, der Freund Judas, auch er ist auf eine
gewisse Weise mit der Tamar blutsverwandt,
denn auf der bildlichen und geistlichen
Ebene bilden Juda, Hira, Rahab und Serach
eine Familie. Sie sind aus dem gleichen
geistlichen Samen geboren worden, aus dem
Samen des Messias. Wir können auch sagen,
dass sie aus Gott geboren sind; und wir
können auch sagen, sie sind aus dem Geist
Gottes geboren.
Wenn wir den oben zitierten Vers aus Jeremia
31, 9 aufmerksam lesen, dann wird zwischen
Israel und Ephraim unterschieden. Der
Erstgeborene ist bereits beim Vater und
Israel kommt etwas später mit Weinen und
Flehen zu Gott. Erst dann wird ihnen der
Herr zum Vater werden. Das wird durch den
ersten Vers deutlicher, denn es heißt: "In
jener Zeit, spricht Jahwe, werde ich der
Gott aller Geschlechter Israels sein, und
sie werden mein Volk sein." Nun eine kurze
Zwischenfrage: Wie viel Geschlechter gab es
in Israel? In der Regel hört man die Zahl
12. Stimmt das auch? Es ist richtig, dass
Jakobb 12 Söhne hatte, aber die zwei Söhne
Josefs, die Jakob adoptiert hatte, werden in
der Regel vergessen, doch wir müssen auch
sie zu den Geschlechtern Israels zählen oder
nicht? Mit Manasse und Ephraim zählen wir
dann 14 Geschlechter, die dem Jakob
zugerechnet werden müssen. Diese 14 bilden
das ganze Israel.
Wer ist nun Ruth, die dritte Frau im
Stammbaum des Christus? Es folgt nun eine
Erklärung über eines der beiden Endezeichen,
wie sie im hebräischen Text zu lesen sind,
denn in unregelmäßigen Abständen steht am
Ende eines Verses eines von zwei hebräischen
Buchstaben, entweder das Samech - ס -
oder das Pey - פ -.
Wir fragten uns, was haben diese Zeichen zu
bedeuten? Unsere Studien lieferten uns
folgende Erkenntnis: Als
Marker dienen Samech und Pey dem Bibelleser
der korrekten Zuordnung, d.h., auf welche
von zwei Gruppen muss der Vers gedeutet
werden. Die beiden Buchstaben sind keine
Pausenzeichen, wie es noch der jüdische
Gelehrte Maimonides erklärte.
Das Pey in Ruth par excellence
Im Buch Ruth gibt es nur einen einzigen
Marker und das ist das Pey -פ-
Dazu lesen wir den Abschnit, ab Kapitel
4, 11:
Und alles Volk, das im Tore war, und die
Ältesten sprachen: Wir sind Zeugen!
Jahwe mache das Weib, das in dein Haus
kommt, wie Rahel und wie Lea, die beide
das Haus Israel erbaut haben; und werde
mächtig in Ephrata und stifte einen
Namen in Bethlehem! Und von dem Samen,
den Jahwe dir von diesem jungen Weibe
geben wird, werde dein Haus wie das Haus
des Perez, welchen Tamar dem Juda
geboren hat!
Und Boas nahm Ruth, und sie wurde seine
Frau, und er ging zu ihr ein; und Jahwe
verlieh ihr Schwangerschaft und sie
gebar einen Sohn.
Und die Weiber sprachen zu Noomi:
Gepriesen sei Jahwe, der es dir heute
nicht hat fehlen lassen an einem Löser!
Und sein Name werde gerühmt in Israel!
Und er wird dir ein Erquicker der Seele
sein und ein Versorger deines Alters!
Denn deine Schwiegertochter, die dich
liebt, sie, die dir besser ist als
sieben Söhne.
Und Noomi nahm das Kind und legte es auf
ihren Schoß und wurde seine Wärterin.
Und die Nachbarinnen gaben ihm dem
Namen, indem sie sprachen: Ein Sohn ist
der Noomi geboren! Und sie gaben ihm den
Namen Obed. Er ist der Vater Isais, des
Vaters Davids. פ
Und dies sind die Geschlechter des
Perez: Perez zeugte Hezron, und Hezron
zeugte Ram, und Ram zeugte Aminadab, und
Aminadab zeugte Nachschon, und
Nachschon zeugte Salma, und Salmon
zeugte Boas, und Boas zeugte Obed, Obed
zeugte Isai, und Isai zeugte David.
Es folgt der Text auf Hebräisch. Auch
wenn man die hebräische Sprache nicht
lesen kann, so erkennt dennoch jeder den
Marker am Ende des Verses 17 (in
Fettdruck).
ויאמרו כל העם אשר בשער והזקנים עדים יתן יהוה את האשה הבאה אל ביתך כרחל וכלאה אשר בנו שתיהם את בית ישראל ועשה חיל באפרתה וקרא שם בבית לחם׃
ויהי ביתך כבית פרץ אשר ילדה תמר ליהודה מן הזרע אשר יתן יהוה לך מן הנערה הזאת׃ויקח בעז את רות ותהי לו לאשה ויבא אליה ויתן יהוה לה הריון ותלד בן׃
ותאמרנה הנשים אל נעמי ברוך יהוה אשר לא השבית לך גאל היום ויקרא שמו בישראל׃
והיה לך למשיב נפש ולכלכל את שיבתך כי כלתך אשר אהבתך ילדתו אשר היא טובה לך משבעה בנים׃
ותקח נעמי את הילד ותשתהו בחיקה ותהי לו לאמנת׃ותקראנה לו השכנות שם לאמר ילד בן לנעמי
ות פראנה שמו אובד הוא אבי ישי אבי דוד: פ
׃ואלה תולדות פרץ פרץ הוליד את חצרון׃
וחצרון הוליד את רם ורם הוליד את עמינדב׃ועמינדב הוליד את נחשון ונחשון הוליד את שלמה׃ושלמון הוליד את בעז ובעז הוליד את עובד׃ועבד הוליד את ישי וישי הוליד את דוד׃
In Vers 11 wünschen die Ältesten und
alles Volk: dein Haus werde wie das Haus
des Perez.
In Vers 17 geben die Mitbewohner dem
Sohn seinen Namen: Obed. Am Ende des
Verses steht im hebräischen Text das Pey.
Im darauffolgenden Vers wird dann das
Geschlechtsregister des Perez genannt.
Der Marker Pey wird
von den Nennungen des Namens Perez
geradezu eingerahmt. Es wird betont,
dass der Sohn von Ruth und Boas ein
Nachkomme des Perez ist,
und deshalb das פ am
Ende des Verses.
Wenn Ruth heilgeschichtlich die Gemeinde
darstellt, dann heiratet sie nach der
Nacht, die sie mit Boaz auf der Tenne
(dem Gericht) verbracht hat. Die Nacht
deutet auf die Drangsal Jakobs. Das
Kind, dass nach der Hochzeit zur Welt
kommt, wird Obed genannt und bedeutet
„dienen“ und leitet sich von der Wurzel
awad ab, mit den Bedeutungen: arbeiten,
dienen, bewirtschaften – ackern (wie ein
Bauer), versklaven bzw. unterjochen (Ob
aktiv oder passiv? Wir meinen aktiv,
denn dann wird Israel mit dem Messias
Jesus über die Welt herrschen.)
Obed steht daher für die Juden zu Beginn
des 1000-jährigen Reiches. Dies wird
auch durch das Geschlechtsregister
angedeutet. Boas ist der siebte von
Perez aus und die sieben steht für das
siebte Jahrtausend also den 1000 Jahren
des Friedensreiches. Es werden noch zwei
weitere Generationen genannt, deshalb
sehen wir uns auch ihre Namen genauer
an. Isai bedeutet: erhalten,
übrigbleiben, und deutet auf den
Überrest. Der Name David bedeutet
Geliebter, aber er kann auch für Onkel
stehen. David und Onkel werden im
hebräischen mit den gleichen Konsonanten
geschrieben und das sieht dann so aus:
דוד. Lots Onkel war Abraham und nun
wissen wir, was die Kinder Lots sind. Es
sind die Großneffen und Großnichten
Abrahams, die im 1000-jährigen Reich von
Messias geliebt werden, gleich so, wie
ein Onkel die Kinder seines Bruders
liebt. (Siehe dazu auch Esther und
Mordokai im Buch Esther).
Weitere Details über die zwei Endmarker im
Skript Pey und Samech
Die vierte Frau wird im Evangelium nach Matthäus
namentlich nicht genannt,
aber wir lesen von ihr unter anderem in 2.
Samuel 11, 3 und 12, 34. Ihr Name lautet
Bathseba, die ehemalige Frau des Uria. Es folgen
jetzt einige Begriffserklärungen und
anschließend die prophetische Deutung: Der Name
des Mannes, Uria, schreibt sich auf Hebräisch
so: אוריה. Er setzt sich aus zwei Begriffen
zusammen. 1. Flamme und 2. Jah ( eine Kurzform
für den Namen Jahwe, dem Ewig-Seienden).
Bathseba bedeutet Tochter des Eides. Bat wird
mit Tochter übersetzt und Schaba mit Schwur.
Gott hat gewschworen und wird es nicht
zurücknehmen, er wird den Überrest, für den
Bathseba steht, retten und in das Königreich des
Messias führen. Die einzige Voraussetzung dafür
ist, dass der Überrest Israels seine Schuld
bekennt, so wie David seine Sünde bekannt hatte.
Die vier Frauen und deren tiefere Bedeutungen
|