Die goldene Kette
Gibt es die calvinistische goldene Kette?
Rom 8:29-30
Nach calvinistisch reformierter Lehre stellen die oben
angeführten zwei Verse aus dem Römerbrief die so genannte
„goldene Kette“ dar.
Dabei bringt man zum Ausdruck, Gott habe einige Menschen
auserwählt um in Ewigkeit an der Herrlichkeit seines Sohnes
teilzunehmen.
Diese Überzeugung, nämlich dass Gott aus der Gesamtheit der
Menschen einen Teil auserwählt hat, ist sehr weit
verbreitet.
Unterschiede gibt es dann zwischen der
einfachen und
der doppelten Prädestination. Die Anhänger der
einfachen Vorherbestimmung behaupten Gott habe zwar einige
Menschen für die Herrlichkeit bestimmt, ohne die anderen für
die Verdammnis bestimmt zu haben, die Anhänger der doppelten
Prädestination unterstellen Gott sogar er habe für alle
Menschen alles vorherbestimmt, also auch für die, die
verloren gehen, die ewige Verdammnis.
Vom Standpunkt der menschlichen Logik ist die einfache
Vorherbestimmung lediglich die dümmere
verheucheltere,
lügnerische Variante der doppelten Calvinismus Blaphemie
"Vorherbestimmung".
Es hat sich in der Vergangenheit herausgestellt, dass es
kaum möglich ist, die Anhänger solcher Gottesbilder, die
deutlich von menschlicher Logik geprägt sind, davon zu
überzeugen, dass der Gott der Bibel überhaupt nicht
allbestimmend ist und das der Gott, der Liebe, Licht,
Heiligkeit und Gerechtigkeit ist, Vorherbestimmung oder
Auswahl überhaupt nicht in dieser calvinistisch /
augustineschen Form vorgenommen hat.
Dieses Gottesbild basiert auf Vernunftschlüssen und ist nur
sehr schwer zu zerstören. „indem
wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich
erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken
gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus,
(2.Kor.10,5)“
Hier soll noch angemerkt werden, dass es keine dem Menschen
eingegebene oder anhaftende Logik gibt. Logik ist ein
definiertes Denkmodell der alten Griechen und basiert auf
den so genannten Logik-Sätzen.
Per Definition ist die Logik eine Philosophie und ein
menschlich erdachter Weg die Wahrheit zu suchen. Logik
erscheint vernünftig, ist aber nicht Wahrheit und führt auch
nicht zur Wahrheit. Darum erheben sich Vernunftschlüsse
gegen die Erkenntnis Gottes und führen überhaupt nicht zur
Erkenntnis Gottes.
Der Geist Gottes warnt gerade in den paulinischen Briefen
vor vielen konkreten Formen der Philosophie und in Kolosser
2 genrell vor Philosophie. Trotzdem haben Menschen sich mit
Hilfe von Philosophien immer wieder selbst ein Gottesbild
gemacht. Die Philosophen haben zwar keine Materie genommen,
aber das Ergebnis sind Götzen, die dann auch später zu
bildlichen Darstellungen führten.
In der Theologie gibt es kaum einen Punkt indem so logisch
argumentiert wird wie im Calvinismus. Darum erscheint dort
alles so vernünftig. Calvinismus ist wohl eine der höchsten
Höhen, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erheben.
Biblisches Gottesbild
In einer allgemeinen Wortbetrachtung wurde über Johannes
6,44 gesprochen.
Joh 6:44
Dabei wurde dann ein sehr weit verbreitetes Bild gebraucht
um „ziehen“ des Vaters bzw. Auserwählung zu erklären.
Menschen werden durch die Botschaft des Evangeliums
eingeladen zu Gott dem Vater und zu dem Herrn Jesus zu
kommen. Auf der Zugangsseite befindet sich eine den Menschen
zugewandte Tür, über der steht: „Kommet her zu mir, alle ihr
Mühseligen und Beladenen (Matt. 11,28)“. Wer nun durch die
Tür eingeht, der sieht dann auf der Rückseite der Tür eine
Überschrift „auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt
(Eph. 1,4)“
Es wurden dann noch hoch komplizierte Erklärungen abgegeben,
wie das alles funktionieren soll, letztlich lief es auf
einen allbestimmenden souveränen Gott hinaus. So stellt sich
aber Gott in der Bibel den Menschen überhaupt nicht vor,
ganz im Gegenteil, Gott macht deutlich, dass er mit Menschen
auf Grund von willentlichem Gehorsam Gemeinschaft haben
möchte.
Einem 78 Jahre alten Bruder, der von diesen ganzen
komplizierten philosophischen Gedanken keine Ahnung hat
wurde eine einfache Frage gestellt: „Glaubt du, dass Gott
allbestimmend ist?“ Nach kurzem Überlegen kam seine Antwort:
„Nein, denn dann gäbe es keine Sünde!“ Der Bruder kennt
seinen Gott und Vater.
Wenn wir die beiden Verse aus dem Römerbrief einmal näher
ansehen, dann finden wir in diesen Versen insgesamt fünf
Handlungen oder Aktionen:
1. zuvor erkennen
2. zuvor bestimmen dem Bilde seine Sohnes gleichförmig zu
sein
3. berufen
4. rechtfertigen
5. verherrlichen
Will man jetzt von der Behauptung ausgehen, dass alles nach
dem souveränen Willen Gottes abläuft und wenn man dann noch
zuvor erkennen auf ein gewisses zuvor wissen reduziert, dann
kommt man unweigerlich an den Punkt wo man sich fragen muss,
warum denn Gott nicht einfach die, die er zuvor erkannt hat
verherrlicht hat? Was sollen die Schritte 3 und 4 in dieser
Kette? Wenn alles nach einem vorbestimmten und
unumstößlichen Plan abläuft, dann würden doch berufen und
rechtfertigen auf eine reine Alibitätigkeit reduziert.
Wenn wir uns aber verdeutlichen, dass „zuvor“ auf etwas
hinweist, was schon vor Grundlegung der Welt geschehen ist,
dann bekommen wir hier einen völlig anderen Aspekt. Dann
haben wir hier plötzlich den Gott, der Liebe ist, und der
erkennt Menschen zuvor, bevor überhaupt irgendetwas
geschaffen war. Gott liebt Menschen, Gott will eine innige
Gemeinschaftsbeziehung zu Menschen. Dies ist die eigentliche
Bedeutung dieser biblischen Aussage, die wir auch noch an
anderen Stellen deutlich wieder finden. In Johannes 4 macht
der HERR JESUS der Frau am Jakobsbrunnen deutlich, dass es
das Sehnen des Vaters ist, Anbeter in Geist und Wahrheit zu
haben.
Hier geht es aber eigentlich zunächst um den Aspekt, dass
Gott die Menschen liebt, ja das Gott Liebe ist. Er ist der
Heilandgott, welcher will dass alle Menschen gerettet werden
und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Er hat nicht einen
Teil der Menschen besonders auserwählt und eine anderen Teil
der Menschen nicht, bzw. diesen nicht auserwählten Teil auch
noch zur Verdammnis zuvor bestimmt.
1 Tim 2:3-6
Hier ist auch ganz wichtig zu beachten, dass der HERR Jesus,
nach Hebr. 2, durch seinen Tod alle die befreite welche
durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft
unterworfen waren. Befreiung dürfen wir dabei natürlich
nicht mit Errettung verwechseln. 1. Kor. 10 macht deutlich,
dass die Israeliten alle aus Ägypten befreit wurden, sie
wurden sogar auf Mose getauft, an den meisten hat aber Gott
kein Wohlgefallen gefunden. Hatte dann das Volk vielleicht
Recht wenn es meinte es sei nur aus Ägypten herausgeführt
worden, weil es in Ägypten keine Gräber für sie gab?
2 Mo 14:11
Israel beurteilt Gott in 2. Mose 14 logisch auf Grund der
Umstände. Sie gehen später in ihrer Logik sogar soweit, dass
sie Gott unterstellen sie zu hassen.
5 Mo 1:27
Es gibt auch unter solchen, die nicht die doppelte
Prädestination vertreten viele, die behaupten z.B. Adam und
Eva hätten im Paradies keine Chance gegen den Teufel gehabt
(z.B. Franz Kaub). Die Bibel sagt aber deutlich etwas
anderes. Adam und Eva haben von den Bäumen des Gartens
gegessen. Aber selbst im unschuldigen Zustand haben sie
nicht von dem Baum des Lebens gegessen.
1 Mo 3:2
Das Erste, was der HERR den Überwindern der Sendschreiben
gibt ist von dem Baum des Lebens. Die Befreiung aller
Menschen durch den HERRN hat ER vollbracht, indem er in das
Haus des Starken eingedrungen ist und den Starken gebunden
hat. (Matt 12,29; Mark 3,27) Durch diesen Vorgang wurden
aber Menschen nicht zu Marionetten. Prinzipiell hat ein
Mensch jetzt die gleiche Möglichkeit wie Adam und Eva vor
dem Sündenfall. Adam und Eva hätten von Christus, von dem
Baum des Lebens essen können, der Satan hätte dann in Ihnen
keinen Anknüpfungspunkt gefunden, wie er in Christus keinen
gefunden hat.
Es steht heute jedem Menschen frei, aus dem Haus des Starken
herauszugehen. Der Starke ist gebunden, Satan ist ein
besiegter Feind, trotzdem muss der Mensch herausgehen
wollen. Niemand wird hinausgesetzt. Anhänger der
reformierten Theologie behaupten immer sie wurden bekehrt.
Diese Passivform benutzen sie in Übereinstimmung mit
Augustinus, Luther und Calvin.
Die Schrift spricht aber an vielen Stellen von dem Willen
des Menschen. Dabei ist die Bereitschaft den Willen Gottes
tun zu wollen das Schlüsselelement, nicht nur bei der
Errettung sondern auch später bei einem Leben aus der Gnade
zur Ehre des HERRN.
Joh 7:17
Epheser 2 macht uns dann ganz deutlich, dass der Glaube, der
Glaubensgehorsam, kein Werk ist. Viele wenden bei dieser
Argumentation ein, der Wille des Menschen sei hier
entscheidend und darum wäre es Werkgerechtigkeit, dem steht
aber entgegen, dass Glaube und Gehorsam kein Werk ist. Gott
will auf Grund des Glaubens und der daraus resultierenden
Rechtfertigung alle Menschen retten. Es gibt da keine
Ausnahme. Die Bibel macht deutlich, dass jeder Mensch zwei-
dreimal ein Chance bekommt um sein Leben von der Grube
abzuwenden.
Hi 33:29-30
Ganz deutlich hat Gott auch alle Menschen zuvor bestimmt dem
Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein. Zum einen hat er
davon Ausdruck gegeben, weil alle Menschen in seinem Bilde
geschaffen sind und weil alle Menschen von Grundlegung der
Welt an im Buch des Lebens stehen. Psalm 69 und Offenbarung
3 machen das neben vielen vielen anderen Stellen deutlich.
Eine separate Ausarbeitung über das Buch des Lebens hat in
stichpunktartiger Form einen Umfang von 4 Seiten. Aus dem
Buch des Lebens gibt es nur Löschvorgänge. Die
Zuvorbestimmung der Menschen von Seiten Gottes ist allein
durch die biblischen Aussagen zu diesem Buch des Lebens
ausreichend dokumentiert. Sie sind zuvor bereitet, nämlich
von Gott, als Gefäße zur Ehre, aber sie bereiten sich selber
zu als Gefäße des Zorns (Rö. 9,22+23).
Wie wird nun ein Mensch dem Bild des Sohnes Gottes
gleichförmig? Nun, dass ist nach biblischer Lehre sehr
einfach. Er muss der göttlichen Botschaft glauben. Der HERR
Jesus selbst ist der „Apostel“ Gottes. Ausgehend von dem
HERRN wird die Botschaft verkündigt. Römer 10 macht deutlich
wie geglaubt werden kann, nämlich in Folge der Botschaft.
Der ganze Römerbrief hat wie einen Rahmen den Begriff
„Glaubensgehorsam“. Dieser Begriff kommt nur zu Anfang und
zu Ende des Römerbriefes vor. (Römer 1,5 und Römer 16,26)
Dieser Glaubensgehorsam rahmt sozusagen einen einmaligen
biblischen Begriff ein, nämlich die „Glaubensgrechtigkeit“
die wir allein in Römer 4,13 finden.
In der „goldenen Kette“ macht das Verb „berufen“
Schwierigkeiten, denn es hat im Deutschen einen Hauch von
Passivität. Tatsache ist aber, dass dieser Ausdruck,
übrigens genau wie der Ausdruck „Gnadenstuhl“ u.a. in Römer
3,25 auf die wortschöpferische Kreativität des Augustiners
Dr. Martin Luther zurückgeht. Wer je Luthers Erwiderung an
Erasmus von Rotterdam „gegen den freien Willen“ gelesen hat,
der versteht sofort, warum Luther hier diesen Hauch von
Passivität aufkommen lässt. Tatsache ist, dass hier „rufen“
steht. Englische Bibelübersetzungen machen das sofort
deutlich und auch Griechischkenner bestätigen, dass es
keinen Grund gibt warum hier plötzlich „berufen“ statt
gerufen steht.
Würde hier nicht so ein „Passivausdruck“ verwandt, man käme
sofort auf den Gedanken, dass die Rechtfertigung als vierter
Schritt in dieser Kette vom Gehorsam dem Ruf, dem Evangelium
gegenüber abhängt. Es ist übrigens bezeichnend, dass z.B. in
der Studienbibel von John MacArthur die lutherischen
Begriffe sehr häufig in der Fußnote erklärt werden. Da wird
nicht Griechisch oder sonst etwas erklärt, da wird einfach
neue reformierte Theologie durch alte reformierte Theologie
untermauert.
Die Schrift selbst ist voll davon, dass wir durch Gnade und
aus Glauben gerechtfertigt werden. Die Schrift betont auch
in Eph. 2 das der Glaube kein Werk ist, trotzdem bleibt er
ein Gehorsamsakt. Durch die ganze Schrift hindurch wird
deutlich, dass Gnade durch Gehorsam zum Ausdruck kommt. Auch
Liebe kommt nach Joh. 14 deutlich zum Ausdruck indem man
gehorsam ist und die Gebote des Herrn hält. Gehorsam ist und
bleibt aber Ausdruck eines Willens, der sich dem Willen
Gottes unterordnet. Nur dadurch hat der HERR, als Mensch,
Gott geehrt, durch Gehorsam.
Rechtfertigung setzt Gehorsam voraus, so wie sich
Gerechtigkeit nur durch Gehorsam zeigt. Es gilt darum, dem
Ruf, den man hört, zu gehorchen. Dieser Ruf geht an alle
Menschen. Nicht durch Zuvorerkenntnis oder Zuvorbestimmung
kommt es zu zwei Gruppen unter den Menschen. Eine Trennung
machen allein die Sünden. Nämlich die Sünden, die nicht
vergeben werden, obwohl der Heiland Gott dies anbietet.
Einem Menschen bleiben seine Sünden allein durch Ungehorsam
erhalten.
Immer wieder spitzt sich die Diskussion auf die Frage des
„freien Willens“ zu. Häufig wird auch die Frage gestellt,
warum denn all das Böse in der Welt geschieht? Die Antwort
ist ganz einfach, weil Gott dem Menschen einen freien Willen
gegeben hat und der Mensch das Böse tun will und kann, er
ist darin frei! Gott zwingt niemanden lieb zu sein. Jeder,
der im Haus des Starken bleibt, bleibt freiwillig dort. Die
Aussage: „Im Himmel und in der Hölle gibt es nur
Freiwillige!“ ist 100%ig richtig.
Niemand geht verloren, weil er nicht auserwählt, nicht
zuvorerkannt oder nicht zuvorbestimmt war. Die Goldene Kette
ist entstanden, weil Augustinus gegenüber Pelagius die
Argumente ausgegangen waren und Augustinus dann einfach den
freien Willen geleugnet hat. Natürlich hat Pelagius eine
Rechtfertigung aus Werken gepredigt. Augustinus konnte und
wollte wohl aber nicht zugeben, dass das Grundübel der
Argumentation von Pelagius im Mönchstum, in der Askese, lag.
Wenn Augustinus zu diesem Punkt gekommen wäre, dann hätte er
seinen eigenen Orden wieder einstampfen müssen. Spätestens
seit seiner Zeit im Cassiciacum hatte Augustinus das
asketische Mönchstum so sehr verinnerlicht, dass er es gar
nicht mehr in Frage stellen konnte. Man muss aber eigentlich
davon ausgehen, dass wohl schon seine „Bekehrung“ auf Grund
von Rö. 13,13 „nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen,
nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und
Neid;“ eine Bekehrung zur Askese und nicht eine Bekehrung zu
Christus gewesen ist. Es ist deutlich, dass der Schluss von
Kol. 2 vor der Askese warnt. Auch diese Praktiken stammen
aus der Philosophie der Antike und sind gegen die Erkenntnis
Gottes gerichtet. Die Mönche behaupten aber genau das
Gegenteil.
Wenn man Calvin, den Calvinismus und die daraus
resultierende reformierte Theologie vor sich hat, dann muss
man sich immer wieder vor Augen führen, dass Reformatoren
die Kirche zu Augustinus zurück geführt haben und das
reformierte Theologie ohne alle Abstriche augustinesche
Theologie ist. Calvin hat Augustinus mehr als alles andere
zitiert und Luther war Augustiner.
Der Papst hat Augustinus berechtigter Weise den
wichtigsten Theologen der katholischen Kirche genannt.
Augustinus war eindeutig Platoniker. Ober
er nun dem Platonismus oder dem Neo-Platonismus anhing, dass
war ihm wohl selbst nicht ganz klar. Tatsache ist aber, dass
er eigentlich Epikur die Krone der Philosophen aufsetzen
wollte. Da aber Epikur die Existenz jeder Gottheit leugnete
und das Höhlengleichnis Platons dem Augustinus eine
wunderbare Interpretationsregel für seine eigene
Bibelauslegung lieferte, gewann letztlich Platon die
Oberhand, obwohl Epikur die bessere Ethik vertrat.
Reformierte Theologie ist Philosophie pur und die goldene
Kette ist ein reines Philosophiegebilde.
Die goldene Kette ist sehr vernünftig und erhebt sich damit
ebenfalls als Höhe gegen die Erkenntnis Gottes.
Es gibt keine Auserwählung zum Heil
oder zum Verderben!!!!!
III. Auserwählung – wozu und wer?
Nachdem Gottes Wort deutlich von
Auserwählung spricht, gilt es zu erörtern,
welcher Inhalt damit verbunden, welcher
Personenkreis davon betroffen ist und
welchen Bezug es zur Vorherbestimmung gibt.
Hat Gott etwa einen Teil der Welt zum Heil
auserwählt im Sinne einer Vorherbestimmung
zur Seligkeit ? Diesen Gedanken findet man
etwa in der Lehrregel von Dordrecht aus dem
Jahr 1619 :„Nach diesem Ratschluss erweicht
er gnädig die Herzen der Auserwählten,
obwohl sie hart sind, und neigt sie gnädig
zum Glauben; diejenigen aber, die nicht
erwählt sind, belässt er nach seinem
gerechten Urteil in ihrer Bosheit und
Hartherzigkeit“ (erstes Lehrstück Kap.6).
Folgende Stellen zeigen sowohl die
Bezugsgruppe, als auch den Inhalt der
Auserwählung Gottes:
§ Auserwählung der Jünger zum Fruchtbringen:
Johannes 15,16
§ Bestimmung zum ewigen Leben, derjenigen
die glaubten: Apostelgeschichte 13,48
§ Bestimmung derer, die glauben zum ewigen
Leben: Römer 13,48
§ Vorherbestimmung der Berufenen zur
Gleichförmigkeit mit dem Sohn Gottes: Römer
8,29
§ Auserwählung der Gemeinde zur Heiligkeit
und Vorherbestimmung zur Sohnschaft: Epheser
1,3f
§ Vorherbestimmung der Gläubigen zum Preis
seiner Herrlichkeit: Epheser 1,11f
§ Vorherbereitung der Werke der Gläubigen:
Epheser 2,10
§ Bestimmung der Gläubigen zu Drangsalen:
1.Thessalonicher 3,3
§ Bestimmung der Gläubigen zum Heil - nicht
zum Zorn: 1.Thessalonicher 5,9
§ Berufung durch das Evangelium und
Erwählung der Brüder zur Errettung: 2.
Thessalonicher 2,13f
Die heilige Schrift bezieht Auserwählung und
Vorherbestimmung auf wiedergeborene Gläubige
und Gottes Pläne und Ziel mit ihnen.
Bedingung dazu ist der persönliche Glaube an
Jesus Christus, d.h. jedoch nicht, dass
Gläubige sich selber auserwählen und
vorherbestimmen, da der Akteur Gott allein
ist.
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