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Heiliger Geist der Zurückhaltende


HEILIGER GEIST
der Zurückhaltende

Zahlreiche widersprüchliche Ansichten gibt es über den Zurückhaltenden in 2Thes 2,6-7 , was deutlich macht, wie wenig wirklich über dieses Thema bekannt ist. Einige halten daran fest, dass der Zurückhaltende das römische Reich, eine andere Obrigkeitsform oder das Gesetz ist. Andere vertreten die Meinung, dass die Gemeinde diese zurückhaltende Kraft ist. Es gibt sogar einige, die glauben, dass Satan selbst der Aufhaltende ist. Verschiedene Vertreter der Lehre von den Heilszeitaltern haben sogar argumentiert, dass es am besten sei, den Zurückhaltenden mit dem Antichristen gleichzusetzen.

Das römische Reich sowie der Antichrist werden kaum als Zurückhaltender in Frage kommen, weil Ersteres vor Hunderten von Jahren aufgehört hat zu existieren und weil das Kommen Jesu Christi bzw. die Erscheinung des Antichristen noch zukünftig ist. Außerdem »wissen wir, dass die Trübsalszeit eine Periode uneingeschränkter Herrschaftsausübung ist, in der alle sozialen, religiösen und wirtschaftlichen Aspekte reglementiert werden« (Walvoord).

Über die Gemeinde schreibt Stanton: »Die Gemeinde ist bestenfalls ein unpersönlicher Organismus, der gewiss vollkommen ist in der Stellung vor Gott, aber im praktischen Leben vor Menschen nicht immer untadelig oder über jeden Vorwurf erhaben ist. Wie eine menschliche Obrigkeit wird die Gemeinde von Gott dazu gebraucht, die volle Entfaltung des Bösen in diesem gegenwärtigen Zeitalter zu verhindern, sodass der tatsächlich Aufhaltende nicht der Gläubige, sondern derjenige ist, der den Gläubigen bevollmächtigt: der in ihm wohnende Heilige Geist ( Joh 16,7; 1Kor 6,19 ). Ohne seine Gegenwart wären weder die Gemeinde noch die Obrigkeit in der Lage, den Plan und die Macht Satans aufzuhalten« (zitiert in: J. Dwight Pentecost, Bibel und Zukunft , S. 281).

Eine Prüfung des Textes hilft uns, das Verständnis dieses Themas zu vertiefen. In 2Thes 2,6 heißt es: »Und jetzt wisst ihr, was (ihn) zurückhält (oder aufhält), damit er zu seiner Zeit geoffenbart wird.« Vers 7: »Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher (ihn) jetzt zurückhält (aufhält), aus dem Weg ist.« Das griechische Verb katecho ist ein zusammengesetztes Wort, das aus den Bestandteilen kata (herab) und echo (haben oder halten) besteht. Somit kommen wir zu der Bedeutung »zurückhalten« oder »aufhalten«. Das Theological Dictionary of the N.T. definiert katecho folgendermaßen: »eine böse Person oder Macht davon abhalten, destruktiv wirksam zu werden (so wie man Verbrecher inhaftiert, um die Gesellschaft vor ihnen zu schützen). Diese zurückhaltende Macht hindert den Antichristen daran, vor der festgesetzten Zeit »destruktiv wirksam zu werden«.

Es ist interessant, dass in Vers 6 das im Neutrum stehende Partizip Präsens (to katechon ) gebraucht wird. Es wird mit »das, was (ihn) zurückhält (oder aufhält)« übersetzt, während in Vers 7 im Griechischen die maskuline Form des Partizip Präsens (ho katechon ) gebraucht wird, was mit »der, welcher (ihn) jetzt zurückhält (aufhält)« wiedergegeben wird. Allein das schließt mit einiger Sicherheit die Gemeinde als Zurückhaltende aus, weil sie die Braut Christi ist und das Pronomen »sie« würde im Femininum, nicht aber im Neutrum oder Maskulinum stehen. Einige sind der Meinung, dass sich das Neutrum in Vers 6 auf das römische Reich bezieht, während das Maskulinum in Vers 7 den römischen Kaiser meint. Wie wir jedoch zuvor aufgezeigt haben, hörte das römische Reich vor langer Zeit auf zu existieren. Während der Herrschaft des Antichristen wird es eine andere Obrigkeitsform geben.

Wer oder was nun hat die Macht, Sünde zurückzuhalten, sodass der Mensch der Sünde nicht geoffenbart werden kann, bis diese aufhaltende Kraft »aus dem Weg ist«? »Nehmen wir die Lehre von der göttlichen Vorsehung und das Schriftzeugnis, wonach das Merkmal des Geistes darin besteht, Sünde zurückzuhalten und gegen sie anzukämpfen ( 1Mo 6,3 ). Verbinden wir diese beiden mit der biblischen Lehre, dass der Geist in der Welt ständig vorhanden ist und in den Gläubigen in diesem Zeitalter in besonderer Weise wohnt. Dann ist der Geist Gottes die einzige hinreichende Antwort auf die Frage, wer der Zurückhaltende ist. Wer den Heiligen Geist nicht als Zurückhaltenden erkennt, zeigt, dass er die Lehre vom Heiligen Geist im Allgemeinen und sein Werk im Blick auf die wichtigsten vorausschauenden Handlungen Gottes in der menschlichen Geschichte nur unzureichend versteht« (John Walvoord).

Einer der Haupteinwände, die gegen den Heiligen Geist als diese zurückhaltende Macht vorgebracht werden, hat mit dem Wechsel des Genus zu tun: Aus dem im Neutrum stehenden Partizip to katechon , »das, was (ihn) zurückhält«, in V. 6 wird das im Maskulinum befindliche Partizip ho katechon , »der, welcher (ihn) jetzt zurückhält«, in V. 7 . Für dieses Problem gibt es eine einfache Lösung: Das griechische Wort für Geist heißt pneuma , ein im Neutrum stehendes Substantiv. V. 6 bezieht sich auf den Geist, während V. 7 (mit der maskulinen Form des Ausdrucks) die Person des Heiligen Geistes meint. Diese Konstruktion kommt auch in anderen neutestamentlichen Versen vor.

In Joh 14,26 heißt es: »Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.« Das Wort ho parakletos (der Beistand) ist ein maskulines Substantiv. Ihm folgt der Name der angesprochenen Person, »der Heilige Geist«, ein im Neutrum stehendes Substantiv. Der mit »er« übersetzte Begriff ekeinos ist ein maskulines Pronomen, das sich auf den »Heiligen Geist« bezieht: Er, der Heilige Geist, wird euch alles lehren. »Der absichtliche grammatische Wechsel hebt die Tatsache hervor, dass der Heilige Geist eine Person ist. Es hätte keinen Grund für einen Wechsel vom Neutrum zum Maskulinum gegeben, wenn man den Geist nicht als Person verstehen müsste« (Enns).

Ein anderer Einwand dagegen, dass der Heilige Geist diese zurückhaltende Macht ist, wird in Vers 7 gesehen: »bis der ... aus dem Weg ist.« Viele können sich schwer vorstellen, in welcher Hinsicht der Heilige Geist aus dem Weg geräumt oder weggenommen werden könnte. Doch entspricht dies dem, was der Text sagt? Das griechische Wort, das mit »genommen« wiedergegeben wird, heißt genêtai. Genêtai ist Aorist Medium Konjunktiv von ginomai , einem Deponens. Verben im Deponens erscheinen in der Form des Mediums oder Passivs und werden mit der Aktivform übersetzt. Dies bedeutet, dass das Subjekt (in diesem Fall der Zurückhaltende) der Handelnde ist. »Das Verb im Deponens bezeichnet keine Wegnahme durch eine äußere Kraft, sondern vielmehr eine willentliche Handlung auf Seiten des Zurückhaltenden« (Hiebert). Ek mesou genêtai bedeutet nicht »aus dem Weg geräumt werden« (Passiv, gemäß dem Wortlaut der meisten Übersetzungen), sondern »den Weg freimachen« (Lenski). Ellicotts Übersetzung lautet: »... bis der, welcher zurückhält, aus der Mitte verschwindet.« Statt aus dem Weg geräumt zu werden, wird der Heilige Geist den Weg freimachen. Derjenige, der den Antichristen zurückhält, ist der Heilige Geist, der durch die Gemeinde wirkt. Nicht der Heilige Geist, sondern die Gemeinde ist es, die weggenommen wird.

Bei der Entrückung wird das Werk des Heiligen Geistes, soweit es die Gemeinde betrifft, abgeschlossen sein. »Die besondere Gegenwart des Geistes als derjenige, der in den Gläubigen innewohnt, wird bei der parousia plötzlich enden, so wie sie zu Pfingsten unvermittelt begann« (The Expositor´s Bible Commentary ). Nachdem die Gemeinde entrückt worden ist, wird der Gesetzlose geoffenbart werden, wobei der Heilige Geist die vielen Märtyrer hindurchtragen wird, die in der Verfolgung der Trübsal sterben. Bis die Heiligen der Gemeinde gesammelt werden, wird der Heilige Geist sein zurückhaltendes Werk fortsetzen.

Siehe auch: Entrückung, bibliches Studium .

Brian K. Richards

P. Enns, The Moody Handbook of Theology (Chicago: Moody Press, 1989); F. E. Gaebelein, allg. Hg., The Expositor´s Bible Commentary (Grand Rapids: Zondervan, 1978); D. E. Hiebert, 1 & 2 Thessalonians (Chicago: Moody Press, 1992); R. C. H. Lenski, The Interpretation of St. Paul´s Epistle to the Thessalonians (Minneapolis: Augsburg Publishing House), 1966; G. B. Stanton, Kept from the Hour (Miami Springs, Fla.: Schoettle Publishing, 1991), J. F. Walvoord, The Rapture Question (Grand Rapids: Zondervan, 1979).


HEILIGER GEIST
im Zeitalter der Gemeinde

Durch den Propheten Jeremia sagte der Herr einen neuen Bund für Israel voraus, der den alten Bund im Rahmen des mosaischen Gesetzes ablösen sollte: Ich »schließe ... mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund« ( Jer 31,31 ). Dieser neue Bund würde geistlicher Art sein und den Angehörigen des Volkes Israel künftig ein neues Herz geben, das für Gottes Handeln mit dem Volk empfänglich wäre ( 31,32-33 ). Hesekiel fügt hinzu, dass dazu auch ein »Besprengen« ( zaraq ) mit Wasser gehört, das die Betreffenden vom Götzendienst reinigt ( 36,25 ). Vertreter der Lehre von den Heilszeitaltern nehmen an, dass der Begriff Wasser ein Bild für das Werk des Geistes ist ( Joh 3,5 ) und nicht wörtlich verstanden werden darf. In der Hesekielstelle verheißt der Herr ein neues Herz und eine persönliche Beziehung zu ihm. Dann fügt er hinzu: »Ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt« ( 36,27 ). Für Israel geht diese Verheißung endgültig im verheißenen messianischen Reich in Erfüllung.

Dieser neue Bund ist durch den Tod Christi eindeutig in Kraft gesetzt worden, denn er erklärte vor seinem Tod: »Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird« ( Lk 22,20 ). Paulus bestätigt dies und stellt den neuen Bund dem alten gegenüber. Er verweist darauf, dass der Buchstabe (das Gesetz) tötet, der neue Bund jedoch lebendig macht, weil der Geist am Werk ist ( 2Kor 3,6 ). Jesus sagte voraus, dass all dies kommen würde, als er von der Notwendigkeit sprach, »aus Wasser und Geist geboren« zu werden ( Joh 3,5 ). In dieser Stelle verbindet er das Werk des Geistes mit dem Eingehen in das Reich Gottes.

Weil sich das Werk des Geistes auch auf das Reich bezieht, argumentierten viele frühere Vertreter der Lehre von den Heilszeiten, dass es zwei neue Bünde gäbe und auf zwei verschiedene Wirksamkeiten des Heiligen Geistes in der Schrift angespielt werde, wobei der Geist einmal Israel und einmal der Gemeinde zu Gute komme. Doch im Allgemeinen wird heute der neue Bund als zunächst mit Israel geschlossen angesehen. Dieser neue Bund wird die geistliche Erneuerung im Tausendjährigen Reich bewirken. Er wurde durch Jesu Tod bereits in Kraft gesetzt und zu Pfingsten eingeführt. Die Gemeinde hat jedoch Anteil an diesen mit dem neuen Bund verknüpften Segnungen. Damit ist keineswegs gesagt, dass Israel und die Gemeinde ein Heilskörper sind! Paulus verbindet all dies miteinander, wenn er schreibt: Er »errettete ... uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes. Den hat er durch Jesus Christus, unseren Heiland, reichlich über uns ausgegossen, damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben nach der Hoffnung des ewigen Lebens wurden« ( Tit 3,5-7 ).

Wer sagt, dass die Gemeinde Nutznießer des neuen Bundes ist, behauptet nicht gleichzeitig, dass dieser Bund mit der Gemeinde in Erfüllung geht. Die Gemeinde genießt natürlich die Segnungen der Wiedergeburt, des gegenwärtigen Geisteswirkens und der Vergebung, aber die eigentliche Bundeserfüllung wird mit der Wiederkunft Jesu auf diese Erde erwartet. Die Gemeinde besteht hauptsächlich aus Angehörigen der Nationen, die diese Segensfülle erfahren. Dennoch kann man die Gemeinde nicht mit Israel - dem Volk, mit dem Gott den Bund geschlossen hat - gleichsetzen (Benware).

Worin bestehen die neuen und andersartigen Werke des Geistes im Gemeindezeitalter? Der Geist Gottes tauft Gläubige in den geistlichen Leib Christi hinein ( 1Kor 12 ). Er teilt souverän Gaben aus ( 1Kor 14 ). Indem er in jedem Kind Gottes wohnt ( Röm 8,9 ), handelt er als Tröster oder Beistand ( Joh 15,26 ), zeugt von Christus ( Joh 15,27 ), verherrlicht den Herrn ( Joh 16,14 ), überführt die Welt ( Joh 16,8 ) und leitet Gläubige in die ganze Wahrheit ( Joh 16,13 ). Der Heilige Geist versiegelt Christusgläubige ( Eph 1,13 ) und wird zum Angeld bzw. Unterpfand, bis die Heiligen heimgeführt werden ( Eph 1,14 ). Er ermöglicht dem Kind Gottes den Zugang zum Vater ( Eph 2,18 ), erfüllt bzw. »beherrscht« die Gläubigen ( Eph 5,18 ), heiligt ( 2Thes 2,13 ) und erleuchtet ( 1Kor 2,10-14 ). In diesem Zeitalter der Gnade gibt Gottes Geist Hoffnung ( Röm 15,13 ), schenkt Erkenntnis als derjenige, der Gläubige salbt ( 1Jo 2,20 ), rührt deren Herzen an, sodass diese »Abba, Vater!« rufen können ( Gal 4,6 ) und bringt im Bereich des Geistes, der Moral und das Charakters Frucht hervor ( Gal 5,22-25 ).

Bei der Entrückung der Gemeinde wird der Heilige Geist weggenommen bzw. in seiner Wirksamkeit eingeschränkt, damit der Antichrist oder der Mensch der Sünde in Erscheinung treten kann ( 2Thes 2,6-9 ). Der Geist wird noch immer auf Erden sein und während der Trübsal weiterhin an der Errettung von Menschen beteiligt sein. Da sich aber der Leib Christi (die Gemeinde) nicht mehr auf Erden befindet, wird sein Werk anders aussehen.

Obwohl man im Blick auf das Werk des Geistes im Gemeindezeitalter viele andere Segnungen aufführen kann, ist seine Wohnung im Gläubigen eine der kostbarsten Gaben: Chafer stellt dazu fest: »Die Tatsache, dass der Geist gegenwärtig ist, Kraft schenkt und die Gläubigen leitet, bildet eine völlig neue Methode des täglichen Lebens ... Das gegenwärtige Zeitalter ist vor allem als Zeit des Geistes, der in den Gläubigen wohnt, bekannt, dessen Gegenwart jede Möglichkeit bietet, tagtäglich ein Leben zu führen, das Gott ehrt.«

Siehe auch: Heiliger Geist, Taufe mit dem HG ; Israel und die Gemeinde, Unterschiede .

Paul Benware, Understanding End Times Prophecy (Chicago, Moody Press, 1995); Lewis Sperry Chafer, Systematic Theology , Bd. VI (Grand Rapids: Kregel, 1993); Mal Couch, The Biblical Doctrine of the Holy Spirit (Ft. Worth, Tex.: Tyndale Seminary Press, 1995); John F. Walvoord, The Holy Spirit (Wheaton: Van Kampen Press, 1954).


HEILIGER GEIST
sein Werk im Alten Testament

Da der Heilige Geist Gott ist, entsprechen viele Aspekte seines Wirkens im AT neutestamentlichen Sachverhalten. Es gibt jedoch eine Reihe von Werken, die Gott, der Geist, ausschließlich im Neuen Testament vollbringt. Man muss die Lehre von der fortschreitenden Offenbarung im Auge behalten, wenn man über diese Vergleiche und Beziehungen nachdenkt.

Das Werk des Heiligen Geistes wird im Alten und Neuen Testament in Beispielen, Darstellungen und Veranschaulichungen vielfach dargestellt. Gott, der Geist, befähigte seine Knechte, ihm zu dienen - im Alten Testament oft dadurch, dass er sie mit speziellen Fähigkeiten ausstattete (z.B. 4Mo 27,18; 2Mo 28,3; Ri 13,25 ). Ebenso nennt das Neue Testament Gaben des Geistes, die es Gottes Kindern ermöglichen, ihm zu dienen ( Röm 12; 1Kor 12; Eph 4 ). In beiden Testamenten hält der Heilige Geist Sünde zurück (vgl. 1Mo 6,3; Jes 63,10-11 ). Sowohl die Offenbarung als auch die Inspiration der Schrift sind das Werk des Geistes im Alten und im Neuen Testament. In beiden Testamenten führt der Heilige Geist das Volk Gottes. Die allgemeine Gnade sowie die spezielle Gnade sind nicht nur auf das Alte oder Neue Testament beschränkt. Obwohl Wiedergeburt durch den Geist ein neutestamentlicher Begriff ist, traf die Tatsache, dass der Geist glaubenden Sündern göttliches Leben zuteil werden ließ, in alttestamentlicher Zeit zweifellos zu.

Es gibt fünf Dienste des Geistes, die nur im Neuen Testament vorkommen. Dadurch wird deutlich, in welcher Hinsicht das Werk des Geistes im Alten Testament anders war. Diese Dienste betreffen die Tatsache, dass der Heilige Geist Gläubige versiegelt, ihnen das Angeld gibt, sie erfüllt, in ihnen bleibend wohnt und sie tauft.

Dreimal wird im Neuen Testament erwähnt, dass der Heilige Geist Gläubige versiegelt ( 2Kor 1,22; Eph 1,13; 4,30 ). Eph 1,13 sagt, dass der Geist selbst das Siegel ist. Gott, der Vater, ist der Wirkende, wenn Gläubige durch den Heiligen Geist versiegelt werden ( 2Kor 1,22 ). Diese Versiegelung hebt die Heilsgewissheit des Gläubigen hervor, weil er nun Gott gehört. Dies gilt für alle Gläubigen, sogar für die fleischlichen (vgl. 2Kor 1,22 ). Der Gläubige wird nicht ermahnt, sich um Versiegelung zu bemühen, sondern erlebt vielmehr die Versiegelung als Werk Gottes zum Zeitpunkt der Errettung ( Eph 1,13 ).

Das Fest der Erstlinge war zu Zeiten des Alten Testaments eine Garantie oder Anzahlung der kommenden Ernte. Der Heilige Geist wurde damals aber nicht als Anzahlung für die gläubigen Israeliten bezeichnet. Der Apostel Paulus erinnerte die Christen in Korinth jedoch daran, dass die Gegenwart des Heiligen Geistes in ihnen die persönliche Verheißung war, dass Gott in seinem ganzen Werk für die Gläubigen nicht wortbrüchig werden würde ( 2Kor 1,22; 5,5 ). Den Christen in Ephesus wurde ebenfalls gesagt, dass ihnen der Heilige Geist der Verheißung als Unterpfand oder Anzahlung ihres Erbes gegeben worden war ( Eph 1,14 ).

Wer mit dem Geist erfüllt ist, wird vom Geist beherrscht. Nur im Neuen Testament wird gesagt, dass Gläubige unter der Herrschaft des Geistes stehen ( Eph 5,18 ). Wer zu viel Alkohol getrunken hat, wird davon beherrscht. Paulus gebot den Christen in Ephesus aber, sich fortwährend vom Heiligen Geist beherrschen zu lassen. Anders als die Geistestaufe und das Wohnen des Geistes im Gläubigen ist das Erfülltsein mit dem Geist eine wiederholte Erfahrung, die Gehorsam seitens des Gläubigen erfordert. Wenn der Gläubige das Gebot, den Geist nicht zu dämpfen ( 1Thes 5,19 ), den Heiligen Geist nicht zu betrüben ( Eph 4,30 ) und im Geist zu wandeln ( Gal 5,16 ), befolgt, wird er vom Geist beherrscht.

Die wichtigsten, im Alten Testament nicht erwähnten Werke des Heiligen Geistes sind die Geistestaufe des Gläubigen und die Tatsache, dass er im Gläubigen bleibend wohnt.

Eine nur in der gegenwärtigen Heilszeit vorkommende Aktivität des Geistes besteht darin, dass er glaubende Sünder in den Leib Christi hineintauft. Dieses Werk des Geistes wird an keiner Stelle des Alten Testaments erwähnt. Auch wird es in keiner Prophetie über die kommende große Trübsal oder das Tausendjährige Reich genannt.

Die Tatsache, dass der Geist Gläubige tauft, bildet die Grundlage der Gemeinde, die Christi Leib ist ( 1Kor 12,13 ). Alle Gläubigen - ungeachtet der Rasse, Hautfarbe oder des Glaubensbekenntnisses - werden zum Zeitpunkt der Errettung mit Christus, dem lebendigen Haupt des Leibes ( Röm 6,1-5 ), und mit allen anderen Glaubensgeschwistern verbunden ( 1Kor 12,13 ). Da der Leib Christi vor dem Pfingsttag nicht existierte und er zum Zeitpunkt der Entrückung zur Vollendung geführt werden wird, können wir sagen, dass es vor der Entstehung der Gemeinde keine Geistestaufe gab - genauso wenig wie nach der Entrückung der Gemeinde. Damit soll nicht gesagt werden, dass vor Pfingsten keiner zum Glauben kam oder dass es nach der Entrückung der Gemeinde keine Errettung mehr gibt. Dies bedeutet vielmehr nur, dass die Geistestaufe als solche auf dieses gegenwärtige Zeitalter der Gemeinde beschränkt ist. Die Tatsache, dass der Geist im Neuen Testament in den Gläubigen wohnt, unterscheidet sich von den Geisteserfahrungen während der Zeit des Alten Testaments. Das Wohnen des Geistes in den Gläubigen bedeutet, dass der Geist in das Leben des Gläubigen einzieht, um darin zu wohnen. Der Leib des Gotteskindes wird zum Tempel, in dem der Geist wohnt ( 1Kor 3,16; 6,19 ). Wenn der Geist nicht in einem Menschen wohnt, ist der Betreffende kein Gotteskind ( Röm 8,9 ).

In dieser Zeit der Gnade wohnt der Heilige Geist in jedem Gläubigen fortwährend. Jesus gab in seiner Rede im Obersaal eine entsprechende Verheißung ( Joh 14, 16 ). Sünde im Leben des Gläubigen ist gegen den Geist gerichtet: Sie betrübt ihn ( Eph 4,30 ), kann ihn aber nicht vertreiben.

Es gibt drei spezielle Schriftstellen, die erkennen lassen, dass während der Zeit des Alten Testaments der Geist nicht fortwährend in den Gläubigen wohnte. Der Geist des HERRN wich von Saul ( 1Sam 16,14 ). David fürchtete sich davor, dass der Geist von ihm weichen würde, und betete darum, dass dies nicht geschehe ( Ps 51,13 ). Christus unterschied zwischen der Tatsache, dass der Geist während seines Erdenlebens bei den Jüngern war, und der Gegenwart des Geistes in ihnen nach seiner Himmelfahrt ( Joh 14,16-17 ).

Siehe auch: Heiliger Geist, Taufe mit dem HG .

Robert Lightner

Abraham Kuyper, The Work of the Holy Spirit (New York: Funk & Wagnalls, 1900); Charles C. Ryrie, Ihr werdet Kraft empfangen (Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft, 2003); George Smeaton, The Doctrine of the Holy Spirit (Edinburgh: T & T Clark, 1889); John F. Walvoord, The Holy Spirit (Findlay: Ohio: Dunham Publishing Co., 1954).


HEILIGER GEIST
Taufe mit dem Heiligen Geist

Nach seiner Auferstehung verhieß Christus kurz vor seiner Himmelfahrt die Taufe mit dem Heiligen Geist. Darin sollte das künftige Wirken des Geistes zum Ausdruck kommen ( Apg 1,5 ). Johannes, Christi Vorläufer, hatte sie bereits früher vorausgesagt ( Mt 3,11 ). Diese Verheißung wurde am Pfingsttag Wirklichkeit. Als Petrus in das Haus des Kornelius ging und das Evangelium verkündigte, war sie nach seinem eigenen Zeugnis in Apg 11,15-17 bereits in Erfüllung gegangen.

Als die Taufe mit dem Geist stattfand, führte sie zur Bildung des Leibes Christi ( 1Kor 12,12-13 ). Der Leib Christi ist die Gemeinde ( Eph 1,22-23 ).

Obwohl der Geist vor dem Kommen Christi gewiss am Werk war, gibt es im Alten Testament keinen Hinweis auf die Geistestaufe. Sie ist demnach ein völlig neues und einzigartiges Werk des Heiligen Geistes. Die Geistestaufe war ein Geheimnis, das erst bekannt gemacht wurde, als Johannes der Täufer es voraussagte.

Die Taufe mit dem Geist muss von all den anderen Diensten des Geistes unterschieden werden - davon, dass er Gläubige überführt, versiegelt, in ihnen wohnt, sie erfüllt und salbt. Die Geistestaufe ist das Werk des Geistes, wodurch er Juden und Heiden, die sich allein Christus als ihrem Erretter anvertrauen, in einem Leib vereint. Dadurch schafft er ein neues Gebilde, das von seinem Wesen und seinem Heilsplan her ganz anders ist als Israel.

Die Geistestaufe vereint nicht nur Gläubige miteinander, indem sie einen neuen Organismus, den Leib des Christus, entstehen lässt, sondern sie vereint auch jeden Gläubigen mit Christus, der das Haupt dieses Leibes ist ( Röm 6,1-3; Kol 3,1 ). Es gibt daher sowohl eine vertikale als auch eine horizontale Einheit, die beide zum Zeitpunkt der Geistestaufe geschaffen wurden.

Die Geistestaufe, die am Pfingsttag begann, wird zur Zeit der Entrückung der Gemeinde beendet werden. Der Heilige Geist ist vorrangig am Werk, wenn der zum Glauben kommende Sünder zum Zeitpunkt der Errettung die Geistestaufe empfängt und allen anderen Gliedern des Leibes Christi gleichgestellt wird. Auch Christus ist an diesem Geschehen beteiligt, weil er den Geist gesandt hat, um dieses Werk tun zu können.

Siehe auch: Heiliger Geist im Zeitalter der Gemeinde .

Robert Lightner

Merrill F. Unger, The Baptizing Work of the Holy Spirit (Findlay: Ohio: Dunham Publishing Co., 1962); John F. Walvoord, The Holy Spirit (Findlay: Ohio: Dunham Publishing Co., 1954).


HERMENEUTIK

Man kann ohne Übertreibung sagen, dass die Entwicklung der Hermeneutik in den ersten Jahrhunderten der Kirchengeschichte von einer allmählichen Aufgabe der allegorischen Auslegung geprägt war, was letztendlich zu einem Triumph der normalwörtlichen Auslegung führte. Obwohl diese Entwicklung später immer wieder Rückschläge erlitt (insbesondere während des Mittelalters), gehörte die antiochenische Schule zu den wichtigen Gruppen in der Geschichte der Kirche, die diese fortschreitende Entwicklung unterstützten. Die Katechetenschule, im dritten und vierten Jahrhundert in Syrien gegründet, entwickelte eine systematische Hermeneutik, die darauf abzielte, die Ungereimtheiten der allegorischen Methode von Origenes und der alexandrinischen Schule aufzudecken.