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Hesekiel


HESEKIEL
Eschatologie

Das Buch Hesekiel wurde während der Babylonischen Gefangenschaft der Juden geschrieben. Der Prophet sagt zunächst den Fall Jerusalems und die künftige Wiederherstellung nach dem Fall voraus. Das Buch legt ausführlich dar, welche Bemühungen der Prophet Hesekiel unternahm, um nachzuweisen, wie sehr Gott im Recht war, als er Juda wegen seiner fortwährenden Sünde in die Gefangenschaft schickte. Obwohl dem gefangenen Volk Israel zugesichert wird, dass es sich zu einem künftigen Zeitpunkt wieder des Segens Gottes erfreuen würde, wollte Gott das Volk darüber unterweisen, dass er Gott ist und alles unter Kontrolle hat. Zu seiner Zeit würde er die Angehörigen des Volkes zurückbringen und über ihre Feinde Gericht hereinbrechen lassen.

Als Autor wird »Hesekiel« genannt ( 1,3 ). Der Zeitpunkt der Niederschrift ist zwischen 592 und 570 v. Chr. einzuordnen. Die Prophezeiungen über Juda und Jerusalem befinden sich in den Kapiteln 4-24 . Diese Weissagungen künden von der kommenden Belagerung Jerusalems im Jahre 587 v. Chr. ( 4,1-3 ), der Dauer der Verbannung und den damit verbundenen Beschwernissen ( 4,4-17 ) sowie von der Ausrottung eines Großteils der Bewohner Jerusalems ( 5,1-17 ). Als Nächstes wird das kommende Gericht Gottes ( 7,1-27 ) und das gotteslästerliche Verhalten im Tempel vorausgesagt ( Kap. 8 ). Anschließend wird die Tötung vieler Bewohner Jerusalems ( Kap. 9 ) und in einer Vision die Tatsache angekündigt, dass Gottes Herrlichkeit den Tempel verlässt ( 10,18 ). Dies alles geschah während der babylonischen Invasion und der darauf folgenden Gefangenschaft.

Dann folgt das Gericht über die gottlosen Führer Israels ( 11,1-13 ) und die Rückführung Israels in sein Land ( 11,16-17 ). Die Verheißung des neuen Bundes ( 11,19-20 ) blickt auf das Tausendjährige Reich voraus. Die Wiederherstellung Israels im Tausendjährigen Reich wird später erneut verheißen ( 16,53-63 ). Das Gericht über die Juden, das am Ende der Trübsal zum Zeitpunkt der Wiederkunft Christi stattfinden wird ( 20,32-44 ), wird vorausgesagt. Noch einmal wird das Gericht über Israel angekündigt ( 21,23-29; 22,12-22 ), wobei Israel gesagt wird, dass es keinen König haben wird, bis der Messias wiederkommt, um von Jerusalem aus die Erde zu beherrschen ( 21,32 ). Weitere Hinweise auf die bevorstehende Zerstörung Jerusalems werden im Gleichnis vom Kochtopf gegeben ( 24,1-14 ).

Die Kapitel 25-32 beinhalten Weissagungen bezüglich der Heidenvölker und der über Sie hereinbrechenden Gerichte: Ammon ( 25,1-7 ), Moab ( 25,8-11 ), Edom ( 25,12-14 ), Philistäa ( 25,15-17 ) und Tyrus ( 26,1-28,19 ). Es hat im Laufe der Geschichte eine teilweise Erfüllung dieser Prophezeiungen gegeben. Eine vollständige Erfüllung liegt jedoch noch in der Zukunft, wie man anhand des Hinweises auf den Tag des Herrn sehen kann ( 30,3 ).

Die letzten Prophezeiungen beschäftigen sich mit der Wiederherstellung Israels. Das Tausendjährige Reich wird in der Weissagung vom guten Hirten sichtbar, der seine zuvor zerstreuten Schafe sammelt ( 34,11-31 ). Dann wird Israels Rückführung in das Land vorausgesagt ( 36,1-25; 37,1-10.15-19 ) sowie der neue Bund, den Gott im Tausendjährigen Reich mit Israel schließen wird ( 36,26-28 ). Im Ausblick auf eine Zeit unmittelbar vor der Wiederkunft Christi wird der Einfall Gogs in Israel und seine sofortige Vernichtung durch Gott vorausgesagt ( Kap. 38-39 ). Es wird geweissagt, dass es im Tausendjährigen Reich einen Tempel geben ( 40,1-42,20 ) und dass die Herrlichkeit des Herrn in den Tempel zurückkehren wird ( 43,1-5 ). Dann werden die Diener des neuen Tempels und ihre Aufgaben beschrieben ( 44,1-46,24 ). Die restlichen Kapitel des Buches beschreiben die zukünftigen Grenzen des verheißenen Landes sowie den Strom, der aus dem Tempel fließt und für die Lebensgrundlagen im Land sorgt.

Das Buch Hesekiel enthält eine Fülle von Beschreibungen zukünftiger Ereignisse, von denen viele noch ihrer Erfüllung entgegensehen. Um Israel, seine Gerichte und seine Wiederherstellung voll verstehen zu können, muss man dieses Buch sorgfältig und eifrig studieren.

Ervin R. Starwalt

Merrill F. Unger, Ungers Großes Bibelhandbuch (Bielefeld: CLV, 2003); John F. Walvoord, The Prophecy Knowledge Handbook (Wheaton: Victor Books, 1990); John F. Walvoord und Roy B. Zuck, Hrsg., Walvoord Bibelkommentar (Holzgerlingen: Hänssler-Verlag, 1992); Charles F. Pfeiffer und Everett F. Harrison, Hg., Wycliffe Bible Commentary (Chicago: Moody Press, 1962).


HESEKIEL 36-37

Diese Kapitel gehören in den größeren Zusammenhang des eschatologischen Teils des Hesekielbuches. Die Kapitel 33-48 befassen sich ausführlich damit, wie Israel im Tausendjährigen Reich ins Land zurückgeführt, erneut in seine Segensstellung eingesetzt und sein Gottesdienst wiedereingeführt wird. Der Übergang vom historischen zum prophetischen Teil ist folgerichtig. Nachdem Hesekiel das Volk vor der bevorstehenden Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier gewarnt hat, beschreibt er die Zerstörung der Stadt im Jahre 586 v. Chr. ( 33,21 ). Worin besteht also die Zukunft Jerusalems und des jüdischen Volkes? Sind Gottes bedingungslose Bundeszusagen zurückgezogen worden? Ist die Gemeinde als Volk Gottes an Israels Stelle getreten? Gibt es überhaupt noch eine zukünftige Wiederherstellung des Volkes Israel und seiner nationalen Eigenständigkeit?

In den Kapiteln 33-48 legt Hesekiel sehr ausführlich dar, dass Gott für Israel eine herrliche Zukunft bestimmt hat, in der er es ins Land zurückbringen und im Land segnen wird. Gott wird die Verheißungen, die Angehörigen des Volkes Israel in das Land zurückzubringen und sie im Land zu segnen, erfüllen. Die Gemeinde bleibt ein eigenständiges Gebilde - ein Volk Gottes, das sich von Israel unterscheidet. Aufgrund einer wörtlichen [normalen] Auslegung dieser Kapitel ist es notwendig, dass es eine herrliche Zukunft für Israel im Gelobten Land gibt.

Die Kapitel 36-37 beschreiben sehr ausführlich die Wiederbesiedlung des Landes Israel. Die Berge, Täler und zuvor verwüsteten Städte werden von den zurückkehrenden Juden wieder bewohnt werden. Doch diese Rückführung ist auch mit der geistlichen Hinwendung des Volkes zu Gott verbunden: Er wird den Angehörigen des Volkes ein neues Herz geben und sie mit seinem Geist erfüllen. Damit ermöglicht er ihnen, in Gehorsam gegenüber seinem Wort zu leben. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Erfüllung des bedingungslosen Bundes der Landverheißung, der Israels Rückkehr in das Land garantiert ( 5Mo 30 ).


HESEKIEL 36-37

Wiederherstellung der Berge Israels ( 36,1-15 )

Hesekiel weissagt über Israels künftige Wiederherstellung, indem er zu den »Bergen Israels« redet - ein Hinweis sowohl auf das Volk als auch auf das Land, in dem sich diese Berge befinden ( 36,1 ). Mit leidenschaftlichem Nachdruck gebraucht Hesekiel fünfmal den Ausdruck »darum« ( 36,4.5.6.7.14 ; Revidierte Elberfelder) - Israel wird im Land eine Heimat finden (V. 3-7 ). Hesekiels Leidenschaft wird weiterhin anhand der Wendung »deshalb, ja, deshalb« (hebr. ya´an beya´an - 36,3 ; wörtl. »weil, ja, weil«) deutlich. In heiligem Eifer erklärt Hesekiel, dass das Land, das sich der Feind anzueignen suchte, von den Angehörigen des Volkes Israel bewohnt werden wird. Die Nationen dagegen werden Verachtung erleiden. Hier handelt es sich um den Vergeltungsgrundsatz: Weil Israel während der Gefangenschaft den Zorn der Nationen zu spüren bekam, werden jene Nationen jetzt selbst Zorn und Gericht verspüren. Wer den Text unvoreingenommen liest, kommt zwangsläufig dahin, dass jene Nationen im wörtlichen Sinne gerichtet werden und dass es eine wörtliche Rückführung Israels in das Land gibt.

Obwohl Israel aus Babylon zurückkehrte, kurz nachdem diese Prophezeiungen gegeben wurden, gingen diese damals nicht in Erfüllung. Die Rückführung aus der Gefangenschaft war vielmehr ein Vorbote der Rückkehr Israels aus der Mitte heidnischer Nationen unmittelbar vor der Wiederkunft des Messias. Wenn diese Rückführung erfolgt, werden die Angehörigen dieses Volkes als Wiedergeborene und dem Herrn Gehorsame zurückkehren ( 36,25-27 ). Dies war nicht der Fall, als Israel aus Babylon zurückkehrte ( Esr 9-10; Neh 5,1-5; 13,1-31; Hag 1,1-11; 2,13-14; Mal 1-3 ). Außerdem wird Israel bei der endgültigen Rückkehr nie wieder von einer fremden Nation unterjocht werden ( 36,12 ).

Hesekiel sagt den künftigen Segen für das Volk voraus. Die allgemeine Aussage in Kapitel 36,8 wird in Kapitel 36,9 und den folgenden Versen erweitert. Der ausdrückliche Grund dafür, dass Israel künftig wiederhergestellt und gesegnet werden wird, findet sich in Kapitel 36,9 : »Denn siehe, ich werde zu euch kommen, und ich will mich zu euch wenden.« Dies beinhaltet eine bedingungslose Zusage und eine Erweiterung des Bundes der Landverheißung ( 5Mo 30 ). Israels künftige Rückführung in das Land hängt von der Treue Gottes ab. Wenn sein Wort zuverlässig ist, kann Israel eine Zukunft im Land erwarten. Das Land, das seiner Bewohner beraubt gewesen war, wird wiederbevölkert werden. Darüber hinaus wird dies »das ganze Haus Israel« betreffen, d.h. Vertreter aller zwölf Stämme und nicht nur von Juda. Zu jener Zeit wird sich Israel größerer Segnungen erfreuen als je zuvor ( 36,11 ).


HESEKIEL 36-37

Wiederherstellung des Volkes Israel ( 36,16-38 )

Die Verheißung der Rückführung Israels in das Land hängt mit Gottes Heiligkeit zusammen: Weil Jahwe auf die Wahrhaftigkeit seines Namens bedacht ist, wird er Israel zum Zeugnis für die Nationen in das Land zurückbringen. Der Herr wird um seines Namens willen handeln und nicht, weil Israel ihm gegenüber irgendetwas beanspruchen kann ( Jes 48,11; 5Mo 9,6 ). Das mächtige Handeln des Herrn in der Rückführung Israels ins Land wird seine Macht gegenüber den Nationen zeigen und dadurch seine Heiligkeit offenbaren.

Israels künftige Rückkehr in das Land ist durch eine geistliche Hinwendung zum Herrn gekennzeichnet, die in bildlicher Sprache beschrieben wird ( 36,25-32 ). Der Herr wird reines Wasser auf die Angehörigen des Volkes sprengen, womit ihre Bekehrung und Vergebung angedeutet wird (vgl. Ps 51,6.11 ). Dies wird auch daran deutlich, dass die Angehörigen des Volkes ein neues Herz empfangen. Dass das steinerne Herz entfernt wird, lässt die Wegnahme der Rebellion und Widerspenstigkeit erkennen, sodass der Betreffende befähigt wird, Gott zu lieben ( 5Mo 6,5 ). An jenem künftigen Tag werden die Angehörigen des Volkes auch den Heiligen Geist empfangen. Obwohl der Heilige Geist im Rahmen eines unwiederholbaren Ereignisses zu Pfingsten gegeben wurde, werden sie den Heiligen Geist bei ihrer Bekehrung am Ende des Zeitalters in Anspruch nehmen (vgl. 37,14; 39,29 ; Jes 44,3; 59,21; Joe 3,1-2 ). Infolgedessen wird Israel im Einklang mit Gottes Gesetz leben, sodass das Volk befähigt wird, im Land zu wohnen ( 36,28 ). Dabei wird es den himmlisch geschenkten Wohlstand genießen ( 36,29-30 ). Der übernatürliche Ertragsreichtum im Tausendjährigen Reich ist ein Thema der Prophetenbücher ( Jes 35,1-2; 65,21-23; Jer 31,5.12; Joe 2,21-27; Am 9,13-14; Mi 4,4; Sach 8,12; 9,17 ).

Der Prophet vergleicht die Verwüstung des Landes in der Vergangenheit mit dem Wohlstand im Tausendjährigen Reich ( 36,33-36 ). Viermal hebt der hebräische Text in Kapitel 34,34-36 den Begriff »das verwüstete« (Land) bzw. »die verwüsteten« (Städte; hebr. haneschamah ) hervor. Im Tausendjährigen Zeitalter wird das Land jedoch wie der Garten Eden sein ( 36,35 ). Die Wiederherstellung und das Wohlergehen Israels werden gegenüber den Nationen ein Zeugnis dafür sein, dass Jahwe für Israels Erneuerung verantwortlich ist.

An jenem künftigen Tag wird es keine Massenvernichtung von Juden mehr geben. Israels Feinde werden keine Angehörigen dieses Volkes mehr verfolgen oder töten. Vielmehr wird Israels Bevölkerung so zahlreich werden wie viele Schafherden. Jerusalem wird von Menschen wimmeln, so wie die Stadt früher an Festtagen voller Opferschafe war ( Mi 2,12 ; vgl. 2Chr 35,7 ).


HESEKIEL 36-37

Wiederherstellung des Volkes als eine Nation ( 37,1-28 )

In einem der anschaulichsten und herrlichsten Bilder des Alten Testaments schildert Hesekiel die künftige Wiederherstellung Israels und Judas, die als Angehörige eines Volkes geeint sein werden ( 37,16-19 ). Sie werden in ihr Land der Verheißung zurückgebracht ( 37,12-14.21 ) und geistlich erneuert werden ( 37,14 ) sowie unter der Messiasherrschaft leben ( 37,24-25 ).

In Hesekiels Vision vom Tal der vertrockneten Gebeine beschreibt der Prophet in visionärer Sprache die Rückführung Israels in sein Land. Der Kontext des Buches Hesekiel und insbesondere der Zusammenhang der Kapitel 33-39 erfordern, dass sich diese Verse auf Israels Rückkehr in das Land während des messianischen Zeitalters beziehen. Wer diese Verse mit irgendeinem anderen Ereignis als Israels künftiger Wiederherstellung in Verbindung bringt, gibt eine angemessene biblische Hermeneutik auf. Das Thema des Buches Hesekiel ist Israels Gericht und künftige Wiederherstellung - ein in den Propheten weithin zu findendes Thema. Diese Verse auf die Gemeinde zu beziehen, ist hermeneutisch nicht gerechtfertigt.

In einer Vision, die den in Kapitel 8,3 und 11,5.24 geschilderten Vorgängen ähnelt, wird Hesekiel emporgehoben und in ein Tal voller vertrockneter Gebeine gebracht ( 37,1-10 ). Das Tal sieht wie ein antikes Schlachtfeld aus, auf dem Gebeine der Erschlagenen über die ganze Fläche verstreut sind. Die Gebeine stellen den Tod dar, und wenn hervorgehoben wird, dass sie verdorrt (»sehr vertrocknet«) sind, zeigt dies einen lange anhaltenden Todeszustand an. »Werden diese Gebeine wieder lebendig?« Können die Toten nach all diesen Jahren zu neuem Leben erwachen? Die Antwort besteht darin, dass Gottes Macht dies wirkt ( 5Mo 32,27 ). Gott gebietet Hesekiel, über die Gebeine zu weissagen, indem er verkündet, dass er ihnen Odem einhauchen und sie somit lebendig machen wird. Durch den Propheten kündigt der Herr an, dass diese Gebeine leben werden. Während Hesekiel weissagt, rücken die Gebeine auf wunderbare Weise zusammen - jeweils genau an das richtige Gelenk -, wobei Sehnen, Fleisch und Haut die Gebeine überziehen ( 37,8 ). Dann haucht ihnen Gott Odem des Lebens ein.

Doch worin besteht die Bedeutung der Gebeine? Hesekiel hat die Bedeutung der Vision eindeutig klargestellt: »Diese Gebeine, sie sind das ganze Haus Israel ... und (ich) bringe euch in das Land Israel« ( 37,11-12 ). Die Auslegung ist eindeutig - sie betrifft das Volk Israel und seine künftige Rückführung in das Land. Diese Prophezeiung über die Zukunft Israels bezieht sich sowohl auf Israels künftige Rückführung ins Land als auch auf Israels künftige geistliche Erneuerung ( 37,14 ; vgl. 36,25-27; 39,29 ; Joel 3,1; Jes 32,15 ). Erneut verbietet der normale Sprachgebrauch im Blick auf »Haus Israel«, »Land Israel«, »mein Geist in euch« und »(ich) werde euch in euer Land setzen« eine Auslegung nach der Sichtweise des Amillenialismus, die diese Verse auf die Gemeinde anwendet. Wenn wörtliche Bedeutungen noch etwas gelten, sprechen diese Verse von einer künftigen geistlichen Hinwendung des jüdischen Volkes zu Gott und von einer wörtlichen Rückführung in das Land in Verbindung mit den Segnungen des Tausendjährigen Reiches.

Israels Wiederherstellung als Volk wird in Kapitel 37,15 ff. weiter entfaltet. In der Zeichenhandlung der beiden Stöcke steht einer der Stöcke für Juda, das Südreich. Der andere steht für Joseph bzw. Ephraim und stellt das Nordreich dar. Die Bedeutung dieser Zeichenhandlung wird eindeutig erklärt: »Ich nehme die Söhne Israel aus den Nationen heraus, wohin sie gezogen sind, und ich sammle sie von allen Seiten und bringe sie in ihr Land« ( 37,21 ). Unter dem Messias werden die Angehörigen des Volkes Israel als eine Nation geeint sein ( 37,22 ). Wiederum wird bestätigt, dass sie als Bekehrte in ihr Land zurückkehren werden, denn an jenem Tag wird Israel vom Götzendienst gereinigt ( 37,23 ) und Gottes Volk sein (vgl. 14,11; 36,28 ).

Wenn sich Israel ihm zugewandt hat und in das Land zurückgebracht ist, wird Kapitel 37,24 in Erfüllung gehen: »Mein Knecht David wird König über sie sein.« Dies ist wahrscheinlich kein Hinweis auf David als Auferstandenen, sondern vielmehr ein Titel des Messias. Er wird auch als »mein Knecht« und als »ein Hirte« bezeichnet - als derjenige, dessen Autorität ganz Israel unterworfen sein wird.

Der Messias wird im Tausendjährigen Reich als König über Israel herrschen und dabei auch sein Hirte sein. Zu jener Zeit werden die Angehörigen dieses Volkes das den Patriarchen im bedingungslosen abrahamitischen Bund verheißene Land besitzen ( 1Mo 12,1-3; 13,14-18; 15,12-21; 28,13-15 ). Der Text hebt auch hervor, dass Israel ständig dort wohnen wird. Die Israeliten werden das Land bis in Ewigkeit bewohnen ( 37,25 ), und der Messias wird für ewig ihr König sein ( 37,26.28 ). Zu dieser Zeit wird Israel Nutznießer eines Friedensbundes mit Jahwe sein, weil die mit Israel geschlossenen bedingungslosen Bündnisse in Erfüllung gehen werden (abrahamitischer Bund [ 1Mo 12,1-3 ]; Bund der Landverheißung [ 5Mo 30 ]; davidischer Bund [ 2Sam 7,12-16 ]; neuer Bund [ Jer 31,31-34 ]).

Siehe auch: Juden, Rückkehr der .

Paul Enns

Charles L. Feinberg, Millennialism: The Two Major Views (Winona Lake, Ind.: BMH Books, 1985); J. Dwight Pentecost, Bibel und Zukunft (Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft, 1993); John F. Walvoord, The Millennial Kingdom (Grand Rapids: Zondervan, 1959).