Home    Forum     Begriffserklärungen  Syngrammata  Lehre auf Youtube   Mal3.16 Website 
Neben der Schrift Fakten zur Bibel
Youtube komplett Übersicht

DAS BUCH HIOB
Verfasser: Gott
Schreiber Hiob? 
Thema: Das Problem des Leidens
Datum der Niederschrift: ungewiss.

 HIOB ist das erste der Bücher der Weisheit in dem Kanon des A.T., die andern Bücher sind Sprüche und Prediger. Die Literatur der Weisheit, deren Beispiel im N.T. der Brief des Jakobus ist, handelt von dem weiten Gebiet der menschlichen Erfahrung und besteht in kurzen, kräftigen Aussprüchen (Sprichwörtern), oder in Abhandlungen, Monologen (Selbstgesprächen) und, wie in Hiob, in einer dramatischen Darstellung.     
  Wenn auch das Buch den Verfasser nicht nennt, so bezeichnen doch Hes. 14,14. 20 und Jak. S, 11 Hiob als eine historische Persönlichkeit. Daß er in dem patriarchalischen Zeitalter gelebt haben mag, kann aus seinem hohen Alter gefolgert werden, aus verschiedenen geographischen Angaben und aus dem Fehlen Jeder Erwähnung des Gesetzes der Stiftshütte oder des Tempels. Die Verwendung von wichtigen biblischen Begriffen in diesem Buch wie Gott, Mensch, Satan, Gerechtigkeit, Erlösung und Auferstehung zeigt an, besonders wenn man ein so frühes Datum für seine Entstehung ansetzt, daß eine weitgehende Offenbarung Gottes sogar vor der Niederschrift der Heiligen Schrift vorhanden war.

A. Hiob vor der Prüfung (Kap. 1,1—5)

1. Hiobs Wohnort war Uz, wahrscheinlich im heutigen Hauran, einem Teile des Gebietes, welches jenseits des Jordans dem halben Stamm Manasse zufiel.

2. Hiobs Rechtschaffenheit (Kap. 1,1)

3. Hiobs Wohlfahrt (Kap. 1,2—4)

4. Hiobs Beliebtheit (siehe Kap. 29)

5. Hiobs Frömmigkeit (Kap. 1,5)

6. Aus Vers 4 sehen wir, dass die Söhne ihre eigenen Häuser gehabt haben müssen (Kap. 1,4).

7. Beachte: Hiob suchte Zutritt zu Gott durch das Blut des Opfers. (Kap. 1,5).


B. Satan und das Geheimnis der Leiden (Kap. 1,6 bis Kap. 2,10)

1. Satans Zulassung in den Himmel (Kap. 1,6)

2. Satans Ruhelosigkeit (Kap. 1,7)

3. Satans Macht: Ihre Ausdehnung und ihre Begrenzung (Kap. 1,12)

4. Satans Einwand, dass Hiob nur so lange gottesfürchtig sein würde, als es ihm wohlgehe- und dass Leiden seine ganze Frömmigkeit umstossen würde (Kap.1,10.11).

·       5. Satans Einwände erwiesen sich als falsch. Beachte: In Kap. 38,7 wird uns gezeigt, dass die Söhne Gottes» in Kap. 1,6 Engel gewesen sind.


C. Ende der Geduld Hiobs (Kap. 2,11 bis Kap. 3)
Hier endet Hiobs Geduld und er beginnt mit seiner Beschwerde (Klage). Wenn er auch Gott nicht verwünschte, so verwünschte er doch den Tag seiner Geburt, indem er in seine Verwünschungen das hineinbringt, was Satan in Hiobs Segnungen gebracht hatte.
Beachte: Die sieben Tage und sieben Nächte» in 
Kap. 2,13 sind die Zeitdauer einer sehr grossen und umfassenden Trauer.

D. Die hitzige und fruchtlose Erörterung über das Geheimnis des Leidens zwischen Hiob und seinen Freunden (Kap. 4 bis Kap. 37)

1. Die Beweisgründe der drei Freunde Hiobs stimmen darin überein, dass alles Leiden die Folge persönlicher Sünde sei; deshalb bewiesen Hiobs grosse Leiden, dass er ein grosser Sünder und ein grosser Heuchler sein müsse.

2. In den ersten Reden der drei Freunde wird diese Feststellung zuerst hervorgehoben, und jede Rede endigt mit einer Ermahnung an Hiob, seine Sünde zu bereuen (Kap. 4—14).

3. In der zweiten Reihe der Reden beschäftigt sich jede ausschliesslich mit den schrecklichen Leiden und dem Ende des Bösen (Kap.15—21).

4. Die dritte Reihe der Reden gleicht der ersten (Kap. 22—31).

5. Beachte, wie Eliphas seine Beweisgründe auf Lehren stützt, die er durch einen bemerkenswerten Traum oder eine Vision empfangen hatte; Bildad auf alte Sprichwörter, die er gehört oder gelesen hatte (Kap. 8,8—10) und Zophar auf Erfahrung und Vernunft.

6. Obwohl Hiob dieselben Ansichten hat, beteuert er doch seine Unschuld und in Kap. 21 bringt er einen neuen Grund vor, nämlich, dass die Bösen ihr Leben oft im Glück zubringen.

7. Der vierte Freund, Elihu, zeigt (Kap. 33), dass Leiden manchmal als Gottes Zucht anzusehen sind, um die Seele zurechtzubringen.


E. Jehova und das Geheimnis des Leidens (Kap.38 bis 41)

1. Wir sind zunächst erstaunt über das, was Gott nicht sagt. Bisher ist das Buch ein langer Beweisversuch gewesen, die Leiden zu ergründen und zu erklären. Es ist als ob wir hieraus lernen sollten, dass die Geheimnisse göttlicher Vorsehung nicht durch den Verstand ergründet werden können. Ruhe kehrt nicht mittelst verstandesmässiger Erkenntnis in das Herz ein.

2. Wenn Hiob unfähig war, einfache und wohlbekannte Tatsachen (der Naturgeschichte und Wissenschaft) zu erklären, wie konnte er fähig sein, das Geheimnis der Wege Gottes zu erklären?

3. Der Umstand, dass Gott das Geheimnis der Leiden nicht erklärte, lehrt uns, dass wir Ihm vertrauen sollten.


F. Hiob und «das Ende des Herrm» (Kap. 42)

1. Was war der Zweck, den der Herr im Auge hatte, als Er Hiobs Leiden erlaubte?

a) Hiobs Charakter zu offenbaren,

b) Gegenstand der Belehrung für andere,

c) Um eine verborgene Sünde ans Licht zu bringen, nämlich Selbstgerechtigkeit.

2. «Darum verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche» (Vers 6) ist stets die Sprache des wahrhaft Umkehrwilligen.

3. Beachte die Kraft des Verses 10Gott segnet den Umkehrwilligen.


  Der Gegenstand des Buches Hiob ist Gottes vorausschauende und gerechte Regierung, die in dem Licht des uralten Problems von dem Leiden des Gerechten betrachtet wird. Für dieses Problem wußte Hiob, der sich selbst rechtfertigte, keine Lösung, auch nicht seine drei Ratgeber, die ihn der Sünde bezichtigten. Elihu, der Hiobs Leiden als Züchtigung Gottes erklärte, um ihn von Sünde zu reinigen, bewegte sich auf einer höheren Ebene, aber er versagte auch in der Lösung der Frage nach dem Sinn des Leidens.

  Erst als Gott sich Hiob in Seiner Majestät und Macht offenbarte (Kap. 38-41),
wandte sich Hiob «schlicht und recht» wie er war, von seiner eigenen Gerechtigkeit ab und bekannte: «ich schuldige mich und tue Buße in Staub und Asche» (42, 6).
Dann aber, als er erkannt hatte, daß er schlechter war als alles, was er je getan hatte, wurde Hiob aus dem Leiden zu neuem Segen und zur Wiederherstellung seines Wohlstandes erhoben.

Beachtenswerte messianische Stellen in dem Buch sind folgende:
9, 33
: 16, 19: 19, 25: 33, 23-24: 36, 18.

Kapitel 28 enthält eine wunderbare Diskussion über die Weisheit,

und die Kapitel 38-41 sind Beispiele von einer unübertrefflich herrlichen Poesie.


Das Buch kann in sechs Teile eingeteilt werden:

I. Prolog (Vorwort), 1-2.
II. Das Gespräch Hiobs mit seinen Ratgebern, 3-31.
III. Der Monolog (Selbstgespräch) Elihus, 32-37.
IV. Der Herr redet, 38-41.
V. Das Bekenntnis Hiobs 42, 1-6.
VI. Epilog (Schlußwort), 42, 7-17.