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Israels Rückkehr

Reto Thaler
Die Rückkehr Israels nach Samaria und

das 390-Tage-Zeichen des Propheten Hesekiel (Ezechiel)

 

 

Wie sich das 390-Tage-Zeichen in Hesekiel 4 nach über zweieinhalb Jahrtausenden gleichsam auf die Stunde genau erfüllte, als Israel am Vorabend des 6. Juni 1967 nach Samaria zurückkehrte

 

Prophezeite Rückkehr

 

Der Sechstagekrieg vom 5. bis 10. Juni 1967 zwischen dem jungen Staat Israel und seinen großen arabischen Nachbarn brachte – mehr noch als die Staatsgründung am 14. Mai 1948 (vgl. Jesaja 66,8) – die Zeit der spektakulären Rückkehr (genauer: Rückführungen) von Juden aus ihrer weltweiten Zerstreuung in das Land ihrer Vorväter seit 1882 zu einem Höhepunkt; denn in diesem Krieg erlangten die Juden im Verlauf des sogenannten jordanischen Feldzugs vom Abend des 5. bis zum Abend des 7. Juni nicht nur wieder die Kontrolle über ganz Jerusalem und „Judäa“, sondern auch über „Samaria“, das Kerngebiet des ehemaligen Nordreichs Israel, wo sie (vor allem Religiöse) sich wieder ansiedelten – erstmals seit ihrer Deportation durch die Assyrer zweitausendsiebenhundert Jahre zuvor!

 

Doch „der Herr, Jahwe, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, offenbart habe“ (Amos 3,7). So hat Gott seine endzeitliche Sammlung von ganz Israel im verheißenen Land durch viele seiner Propheten vorhergesagt (z. B. 5. Mose 30,1-5;

Jesaja 43,4-7; Jeremia 16,14-16; 31,10; Hesekiel 11,14-17; 36,20-24; 37,11-22), und wir können nun darüber hinaus erkennen – und dies soll hier ja aufgezeigt werden –, dass Gott gerade auch den so bedeutsamen Termin im Juni 1967 offenbart hat. Dies erkennen wir als verständige, d. h. schriftkundige und -gläubige Zeugen der geschichtlichen Geschehnisse, wie geschrieben steht: „Die Erkenntnis wird sich mehren“, und: „Die Verständigen werden es verstehen“ (Daniel 12,4.10).

 

Der Prophet Hesekiel

 

Es geschah um 592 v. Chr. in Babylonien, dass Gott unter den dorthin Weggeführten Hesekiel, einen Priester, in den Prophetendienst für das Haus Israel berief (Hesekiel 1,1-3; 2,3-5; 3,1.4.17). Nach der Einweisung in seine Aufgabe hatte dieser als Erstes zeichenhafte Botschaften zu übermitteln (Hesekiel 4,1 - 5,4), die vordergründig die bevorstehende Belagerung Jerusalems, die Not der Belagerten und schließlich die Einnahme der Stadt und die Vertreibung ihrer restlichen Bevölkerung zum Gegenstand hatten. Eingewoben in diese Anweisungen Gottes finden sich nun solche, die uns hier besonders interessieren. Hesekiel 4,4-6: „Und du, lege dich auf deine linke Seite und lege darauf die Strafe des Hauses Israel: Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegst, sollst du ihre Strafe tragen. Denn ich habe dir die Jahre ihrer Strafe zu einer Anzahl Tage gemacht: 390 Tage. Und du sollst die Strafe des Hauses Israel tragen. Und hast du diese Tage vollendet, so lege dich zum zweiten Mal auf deine rechte Seite und trage die Strafe des Hauses Juda 40 Tage; je einen Tag für ein Jahr habe ich dir auferlegt.“

 

Israel und Juda

 

Da wird offensichtlich zwischen dem Haus Israel und dem Haus Juda unterschieden, also zwischen dem Nordreich Israel und dem Südreich Juda, in die das zwölfstämmige israelitische Königreich nach dem Tod Salomos im 10. Jahrhundert v. Chr. geteilt worden war. Das überrascht im Textzusammenhang von Hesekiel 4 und 5 sehr, auch deshalb, weil zwar die eineinhalbjährige Belagerung Jerusalems und die Zerstörung der Stadt und des salomonischen Tempels um

586 v. Chr. durch die Chaldäer (Babylonier), somit der endgültige Untergang des Südreichs mit zwei weiteren Wegführungen seiner Bevölkerung (2. Könige 25; Jeremia 52) nahe bevorstand; doch das Nordreich war im Zuge der dreijährigen Belagerung und Einnahme seiner Hauptstadt Samaria und der Deportation Israels durch die Assyrer (2. Könige 17,5-6) zur Zeit der hier betrachteten prophetischen Botschaft schon vor rund 130 Jahren untergegangen!

 

Es sei darauf hingewiesen, dass es nach der Teilung des salomonischen Reichs in Nord- und Südreich – Gottes Strafe für den Abfall des alten Salomo (1. Könige 11,4-13) – in beiden Königreichen zu weiterem Abfall vom mosaischen Glauben durch Missachtung von Geboten, durch eigenwilligen Gottesdienst und Hinwendung zu heidnischen Gottheiten kam. Durch diese Sünden wurde je länger desto mehr Schuld aufgehäuft, zumal die Menschen auf die von Gott gesandten Propheten nicht hören wollten (2. Könige 17,7-23; 2. Chronik 36,11-16), und so ließ Gott sie auch ihre (vorläufig) letzte Strafe wissen: Exil (Hosea 9,3; Amos 5,27; Jesaja 6,12;

39,6-7).

 

Buch Hesekiel, Kapitel 4

 

Aus Hesekiel 4 können wir nun entnehmen, dass Gott 130 Jahre nach der Verschleppung Israels an weit entfernte Orte die Dauer von dessen Exil offenbarte: 390 Jahre. Wir richten dabei unser Augenmerk auf die folgenden Verse, die das Nordreich betreffen:

 

Vers 4: Und du, lege dich auf deine linke Seite und lege darauf die Strafe (hebr.: awon) des Hauses Israel: Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegst, sollst du ihre Strafe tragen.“

Vers 5: Denn ich habe dir die Jahre ihrer Strafe zu einer Anzahl Tage gemacht: 390 Tage. Und du sollst die Strafe des Hauses Israel tragen.“

Vers 9: Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen und Hirse und Spelt, und tu sie in ein Gefäß; und mache dir Brot daraus nach der Zahl der Tage, die du auf deiner Seite liegst: 390 Tage sollst du davon essen.“

Vers 12: Und wie Gerstenkuchen sollst du sie essen, und du sollst sie auf Ballen von Menschenkot vor ihren Augen backen.“

Vers 13: Und Jahwe sprach: So essen die Kinder Israel ihr Brot unrein unter den Nationen, wohin ich sie vertreibe.“

 

Exilstrafe!

 

Da das hebräische Wort awon sowohl die ursprüngliche Sünde als auch die sich daraus ergebende Schuld und die darauf folgende Strafe bedeuten kann, ist im Hinblick auf Vers 13 im vorliegenden Zusammenhang awon am besten mit „Strafe“ wiederzugeben (vgl. 4. Mose 14,34; so z. B. auch in Hesekiel 14,10; 18,19.20; 44,10.12). Vers 13 macht auch klar, dass Hesekiel die Strafe des Hauses Israel nicht stellvertretend zu tragen, sondern sinnbildlich darzustellen hatte. Weiters ist zur Übersetzung von Vers 13 zu bemerken, dass die beiden Verben „essen“ und „vertreiben“ im Grundtext im hebräischen Imperfekt stehen, das nicht nur zukünftige Handlungen und Vorgänge, sondern auch wiederholte und andauernde Handlungen und Vorgänge in Gegenwart und Vergangenheit zum Ausdruck bringen sowie modale Bedeutung (mit Hilfe von sollen, müssen, wollen etc. zu übersetzen) haben kann. Die hier gewählte Wiedergabe ist im Hinblick auf das bereits andauernde Exil des Hauses Israel und auf 5. Mose 28,65a angebracht: „Und unter jenen Nationen wirst du nicht rasten, und deine Fußsohle wird keine Ruhestätte finden“ (die Aussage dieser Schriftstelle gilt nicht nur für das spätere weltweite Exil; vgl. Klagelieder 1,3).

 

Anstelle verbreiteter Mutmaßungen müssen bzw. wollen wir einfach zur Kenntnis nehmen, dass im behandelten Hesekieltext Gott auf das nicht koschere Essen der aus dem Nordreich Israel deportierten Bevölkerung (vgl. Amos 7,17b) für die Dauer von 390 Jahren hinweisen lässt, mit anderen Worten: Die 390 Jahre beziehen sich nicht auf eine nebulöse Zeit der „Ungerechtigkeit“ oder „Schuld“, sondern klar und eindeutig auf die Zeit einer Exilstrafe! (Nachdem in Hesekiel 4 das bereits andauernde Exil des Hauses Israel und die bevorstehende Belagerung Jerusalems miteinander verwoben sind, ist die darin erwähnte Verpflegung ihrer Zubereitung nach [siehe Vers 12] zwar Exilkost [siehe Vers 13], ihrer knappen Bemessung nach [siehe Verse 10 und 11] aber auch Belagerungskost [siehe Vers 16].)

 

Während die Verse 4 und 5 also die Dauer der Strafe des Hauses Israel mitteilen und die Verse 9, 12 und 13 die Art von dessen Bestrafung, werden die 40 Jahre für das Haus Juda (Hesekiel 4,6) nicht als Exilstrafe ausgewiesen; es sei denn, man sähe sie als solche analog zur Strafe des Hauses Israel, obwohl in Vers 9 nur von 390 Tagen bzw. Jahren die Rede ist und daher die Analogie in einem wesentlichen Teil unvollständig bleibt. Jedenfalls ist zu bedenken, dass die Rückkehr Judas aus dem babylonischen Exil zu dem Termin erfolgen sollte, der ja schon früher durch den noch zur Zeit Hesekiels in Jerusalem wirkenden Propheten Jeremia geweissagt worden war (Jeremia 25,1-12; 29,1-10), was sich dann auch nach der Eroberung des babylonischen Reichs durch die Meder und Perser pünktlich erfüllte (Daniel 9,1-2; Esra 1,1-11).

 

Nicht erfüllte Prophetie?

 

Suchen wir hingegen 390 Jahre nach dem Untergang des Nordreichs in den Annalen der Geschichte nach einem Ereignis, das als Beendigung des Exils der verschleppten Bevölkerung Israels erkannt werden könnte, werden wir nicht fündig. Hat da Gott nicht Wort gehalten? Nein, sondern Israel hatte – im Unterschied zu Juda (vgl. dessen Gesinnung, dokumentiert z. B. in Psalm 137 und Daniel 9,1-19) – Gottes Züchtigung missachtet und sich weiterhin nicht an Gottes Wort gehalten: Es führte seine sündigen Verhaltensweisen (vgl. 2. Könige 17,7-23) im Exil offensichtlich fort, indem es durch Integration und Assimilation schließlich völlig seinen

Jahwe-Glauben und auch seine Identität verlor. (Das bedeutet jedoch nicht, dass die Stämme des Nordreichs verloren gingen, wie noch gezeigt werden wird.)

 

Drittes Buch Mose, Kapitel 26

 

Nun hatte Gott schon durch Mose für den Fall, dass sein Bundesvolk durch eine Züchtigung infolge eines Bundesbruchs nicht zum Gehorsam zurückkehren sollte, in 3. Mose 26 sich bis zur Exilierung steigernde Strafen angekündigt, wobei die Steigerung der Strafandrohungen jeweils als Versiebenfachung bezeichnet wird (3. Mose 26,18.21.23-24.27-28). Eine Steigerung der Strafe „Exil“ als letzter Strafe ist nur durch deren Verlängerung denkbar, was unter Anwendung des Prinzips der Versiebenfachung bedeutet, die ursprüngliche Exildauer mit dem Faktor 7 zu multiplizieren. Dass diese Möglichkeit in 3. Mose 26 nicht weiter ausdrücklich erwähnt ist, lässt sich damit erklären, dass unter den befristeten Exilstrafen der Bibel eine – nämlich gerade die 390-Jahre-Verbannung Israels aus Samaria – bei einer Versiebenfachung erst in neutestamentlicher Zeit zu Ende kommen konnte und ein etwaiges Vorauswissen die Naherwartung der Wiederkunft Jesu Christi (d. h. die durch verschiedene neutestamentliche Textstellen zum Ausdruck gebrachte ständige Erwartung des Wiederkommens von Jesus Christus in naher Zukunft) fast zweitausend Jahre lang vereitelt hätte. Was also unmöglich im Voraus zu wissen war (die Versiebenfachung der Exilstrafe für Israel), ist für uns heute im Nachhinein jedoch sehr wohl – und zwar deutlich – erkennbar geworden! (Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, dass in Hesekiel 4 - 6 an vielen Stellen fast wortwörtlich aus 3. Mose 26 zitiert wird, wodurch der heilige Geist in dem Zusammenhang ganz offenkundig unsere Aufmerksamkeit auf dieses Kapitel lenken will.)

 

Terminierte Prophezeiungen

 

An dieser Stelle sei erwähnt, dass unter den wenigen Weissagungen, in denen Gott auch den Termin zukünftiger Ereignisse offenbarte, die Weissagung der siebzig Jahrwochen in

Daniel 9,24-27 das wohl bedeutsamste Beispiel darstellt. Dort wird vom Engel Gabriel, der später der Jungfrau Maria ihre Geburt des Gottessohnes Jesus ankündigte (Lukas 1,26-35), bereits mehr als ein halbes Jahrtausend v. Chr. unter anderem das Auftreten eines Gesalbten (Messias, Christus), eines Fürsten, der dann hingerichtet werden würde, zeitlich genau vorhergesagt. Die Berechnung dieses Termins zeigt dabei zwangsläufig auf die Erfüllung dieser Prophezeiung durch niemand anderen als Jesus von Nazareth!

 

Darauf soll hier zwar nicht näher eingegangen werden, aber es ist festzuhalten, dass bei der prophetischen Angabe von Zeiträumen mit Jahren zu 360 Tagen gerechnet werden muss. Das ergibt sich aus der in der Geschichte nachweisbaren Erfüllung terminierter biblischer Weissagungen wie der eben erwähnten im Buch Daniel (Daniel war übrigens ein Zeitgenosse Hesekiels und ebenfalls nach Babylonien weggeführt worden), aber auch aus der Heiligen Schrift selbst. So werden im letzten Buch der Bibel, in Offenbarung 12,6 und 12,14, unmissverständlich

1 260 Tage mit 3 ½ Jahren gleichgesetzt, und schon im ersten Buch der Bibel, im Flutbericht in

1. Mose 7,10 - 8,14, liegt den Zeitangaben ein 360-Tage-Jahr zu Grunde.

 

2 730 „prophetische“ Jahre (7 x 390 Jahre zu 360 Tagen) enthalten somit – wie weiter unten vorgerechnet werden wird – 2 690 volle „gregorianische“ Jahre (40 Jahre weniger als die „prophetischen“) und 298 Tage, die uns, vom Juni 1967 n. Chr. zurückgezählt, in das Jahr

725 v. Chr. bringen. (Dabei müssen wir beachten, dass die geschichtlichen Daten vor der nicht proleptischen gregorianischen Kalenderreform im julianischen Kalender verzeichnet werden, in dem es ein Jahr 0 nicht gibt, d. h. von 1 v. Chr. bis 1 n. Chr. ist es nur 1 Jahr.)

 

Ein Zeichen für das Haus Israel

 

Nun ist es angebracht, sich noch einmal den Textzusammenhang von Hesekiel 4 vor Augen zu führen. Da werden unmittelbar vor dem 390-Tage-Zeichen modellhaft Belagerungsmaßnahmen gegen Judas Hauptstadt Jerusalem dargestellt (Verse 1-3) mit dem Zusatz: „Das ist ein Zeichen für das Haus Israel.“ Der Hinweis auf das Haus Israel am Ende von Vers 3 ist umso beachtenswerter, als sich die Strafe des Hauses Israel in Vers 4 in ihrer Gegenüberstellung mit der Strafe des Hauses Juda (Vers 6) eindeutig auf die exilierte Bevölkerung des ehemaligen Nordreichs bezieht! Auch inmitten der Verse, die das 390-Tage-Zeichen betreffen, finden sich „Belagerungsverse“ (Verse 7-8 und 10-11) und schließlich unmittelbar danach (Verse 16-17).

 

Vor diesem Hintergrund ist es noch verständlicher, dass das von Gott dem Haus Israel verordnete Strafgericht mit der Belagerung von Israels Hauptstadt Samaria 725 v. Chr. seinen Anfang nahm. 2. Könige 18,9-12: „Und es geschah im vierten Jahr des Königs Hiskia, das war das siebte Jahr Hoseas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, da zog Salmanassar, der König von Assyrien, gegen Samaria herauf und belagerte es. Und er nahm es ein nach drei Jahren; im sechsten Jahr Hiskias, das war das neunte Jahr Hoseas, des Königs von Israel, wurde Samaria eingenommen. Und der König von Assyrien führte Israel nach Assyrien weg; und er leitete sie nach Halach und an den Habor, den Strom Gosans, und in die Städte Mediens: weil sie auf die Stimme Jahwes, ihres Gottes, nicht gehört und seinen Bund übertreten hatten – alles, was Mose, der Knecht Jahwes, geboten hat; und sie hatten nicht darauf gehört und es nicht getan.“

 

Berechnungen

 

Ausgehend von der Zeit der Erfüllung der hier behandelten Weissagung, markiert durch die Rückkehr Israels auf die Berge Samarias (Jeremia 31,5) im Juni 1967 n. Chr., werden wir jetzt Ende und Anfang der 2 730 „prophetischen“ Jahre taggenau untersuchen.

 

2 730 „prophetische“ Jahre umfassen 982 800 Tage, die nach den Regeln des heute weltweit gültigen Kalenders 2 690 „gregorianischen“ Jahren und 298 Tagen entsprechen, wie der folgenden Rechnung zu entnehmen ist:

 

 

981 850

Tage

in 2 690 Gemeinjahren (zu 365 Tagen)

+

672

Schalttage

(2 690 : 4; jedes durch 4 teilbare Jahr ein Schaltjahr)

-

26

Schalttage

(2 690 : 100; jedes durch 100 teilbare Jahr kein Schaltjahr)

+

6

Schalttage

(2 690 : 400; jedes durch 400 teilbare Jahr ein Schaltjahr)

 

982 502

Tage

in 2 690 „gregorianischen“ Jahren (zu 365,2425 Tagen)

+

298

Tage

 

 

982 800

Tage

in 2 730 „prophetischen“ Jahren (zu 360 Tagen)

 

Aus den vielen Datierungen im Buch Hesekiel ergibt sich, dass das „Jahr“ bei Hesekiel entsprechend der Anordnung Gottes in 2. Mose 12,2; 13,4 vom Anfang des Monats Abib (später übernommene babylonische Bezeichnung: Nisan) bis zum Ende des (zwölften) Monats Adar zu verstehen ist, also von Frühjahr zu Frühjahr dauert. Im jüdischen Kalender endete folglich das Jahr, in dem der bedeutsame Juni 1967 n. Chr. liegt, mit Ablauf des Monats Adar am Freitag, dem 29. März 1968 abends. Zählen wir nun von diesem Jahres-Enddatum die 298 Tage, um die die „prophetischen“ Jahre die „gregorianischen“ übersteigen, zurück – wobei wir berücksichtigen, dass 1968 ein Schaltjahr war und ein jüdischer „Tag“ von Abend zu Abend dauert (1. Mose 1,5;

3. Mose 23,32) –, gelangen wir genau in den Abend des 5. Juni 1967!

 

Wenn wir von diesem Montagabend, diesem der zeitgenössischen jüdischen wie nichtjüdischen Welt (vgl. Hesekiel 36,23-24) durch seine Bezogenheit auf beide Kalender so wunderbar bestätigten Erfüllungszeitpunkt, die Dauer der 2 730 „prophetischen“ Jahre, also 982 800 Tage, zurückrechnen, können wir für den Beginn der assyrischen Belagerung Samarias den Abend des 18. August 725 v. Chr. (ebenfalls ein Montagabend, an dem diesmal der 5. Tag des 6. Monats Elul im jüdischen Kalender anbrach!) erschließen, was übrigens ganz im Einklang mit der babylonischen Chronik 28 steht, die die Einnahme der Stadt im Spätsommer 722 v. Chr. außerbiblisch bezeugt – nach dreijähriger Belagerung (2. Könige 17,5; 18,10)!

 

Gleichsam auf die Stunde genau

 

Doch zurück in den frühen Abend des 5. 6. 1967 n. Chr.: Was genau ereignete sich da? Zu eben jener Stunde (!) – der dritte arabisch-israelische Krieg hatte schon vor über zehn Stunden mit einem Angriff Israels gegen Ägypten begonnen –, während bei einer Zusammenkunft der israelischen Regierung emotionsgeladen darüber diskutiert wurde, ob Ostjerusalem (die Altstadt mit dem Tempelberg) eingenommen werden sollte oder nicht, fiel andernorts bei einer Unterredung zwischen Verteidigungsminister Dajan und den Generälen Rabin, Weizman und

Bar-Lev eine schicksalhafte Entscheidung: „‚Ich weiß, was ihr wollt‘, sagte er ihnen. ‚Ihr wollt Dschenin einnehmen.‘ Keiner von ihnen erhob einen Einwand, noch äußerte Dajan Bedenken. So wortkarg wurde der erste Schritt zum Einmarsch Israels in das Westjordanland bewilligt“ (Michael B. Oren: Six Days of War, New York 2003, S. 208).

 

Hatte fast zweitausendsiebenhundert Jahre zuvor die Eroberung der befestigten Stadt Samaria durch die assyrische Großmacht drei Jahre gedauert, so war nun bereits drei Tage später nebst Jerusalem das ganze Westjordanland (die Gebiete Samaria und Judäa) in israelischer Hand.

 

Zehn verlorene Stämme?

 

Bei den Juden, die da zunächst als Besatzungssoldaten und dann als Siedler auf die „Berge Israels“ (ein nur bei Hesekiel über ein Dutzend Mal vorkommender Ausdruck, der das Herzstück des Landes Israel bezeichnet) zurückkehrten, handelt es sich um Angehörige aller zwölf israelitischer Stämme (vgl. dazu Hesekiel 37,15-22); denn schon unmittelbar nach der Reichsteilung im 10. Jahrhundert v. Chr. gab es Überläufer aus allen Stämmen des zehnstämmigen Nordreichs Israel in das zweistämmige Südreich Juda (2. Chronik 11,12b-16) und auch später noch (2. Chronik 15,9). Das erklärt, warum Könige Judas als Könige Israels bezeichnet werden (2. Chronik 21,2; 28,19; vgl. auch 12,6), warum etwa in Hesekiel „Haus Israel“ bzw. „Kinder Israel“ sich auf die Israeliten aus dem Königreich Juda bezieht und nur an bestimmten Stellen (eben auch in Hesekiel 4) auf die Zehn Stämme allein, und warum der (nicht biblische) Aristeasbrief aus hellenistischer Zeit sowie neutestamentliche Schriften (Apostelgeschichte 26,7; Jakobus 1,1) das Selbstverständnis der damaligen Juden in Palästina und Diaspora als Zwölf-Stämme-Volk belegen.

 

Wir stellen auch fest, dass seit dem Bevölkerungstausch der assyrischen Eroberer, im Zuge dessen die Bevölkerung des Nordreichs weggeführt und Menschen aus Städten Babyloniens und Syriens in den Städten Samarias angesiedelt wurden (2. Könige 17,24), sich in diesem Gebiet der „Samariter“ keine Juden mehr niedergelassen haben (vgl. Johannes 4,3-9;

Apostelgeschichte 8,5.14.25). Erst im Juni 1967 war es soweit: Mitglieder aller Stämme Israels, die sich Gott unter Juda bewahrt hatte, kehrten nach Samaria zurück!

 

Lösung des Palästinenser-Problems

 

Freilich können die Juden infolge der Vernichtung ihrer Geschlechtsregister beim Brand des Zweiten Tempels im Jahr 70 n. Chr. nicht mehr den einzelnen Stämmen und Sippen zugeordnet werden, aber dies wird sich bei der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus ändern (Sacharja 12,12-14), und im dann anbrechenden messianischen Friedensreich (z. B. Jesaja 2,2-4; 11,1-10; Hesekiel 37,22b-28), dem Tausendjährigen Reich (Offenbarung 20,1-6), dem „zukünftigen Zeitalter" (Epheser 1,20-21), wenn die zwölf Stämme Israels wieder identifiziert und alle Juden aus der Zerstreuung zurückgekehrt sind (Hesekiel 39,28), wird auch das „Siedler-“ bzw. „Palästinenser-Problem“ seine Lösung finden: „Und dieses Land sollt ihr unter euch aufteilen nach den Stämmen Israels. Und es soll geschehen: Euch und den Fremden, die in eurer Mitte wohnen, die Kinder in eurer Mitte gezeugt haben, sollt ihr es als Erbteil verlosen; und sie sollen euch sein wie Einheimische unter den Kindern Israel; mit euch sollen sie um ein Erbteil losen inmitten der Stämme Israels. Und es soll geschehen, in dem Stamm, bei dem der Fremde wohnt, dort sollt ihr ihm sein Erbteil geben, spricht der Herr, Jahwe“ (Hesekiel 47,21-23).

 

Der endzeitliche Zusammenhang

 

Zur Einordnung unseres Themas in den größeren endzeitlichen Zusammenhang sowie zu einer aktuellen Standortbestimmung – im Hinblick auf so wichtige Endzeitthemen wie „Entrückung“ (der wiedergeborenen Christen), „70. Jahrwoche Daniels“, „Antichrist“, „Dritter Tempel“ etc. sei allerdings auf einschlägige bibeltreue Literatur und Internet verwiesen – sollen hier noch zwei weitere kurze Schlaglichter auf Israel geworfen werden:

 

Die Wiederherstellung Israels

 

Durch die Ankunft des Messias Jesus mit großer Macht und Herrlichkeit (vgl. zu den Umständen z. B. Matthäus 24,29-31; Lukas 21,25-28; Judas 14-15; Offenbarung 19,11-21; Sacharja 14,1-9) wird Israels gläubiger Überrest nicht nur Errettung aus größter nationaler Bedrängnis erfahren, sondern endlich auch seine geistliche Wiedergeburt (Sacharja 13,8-9). Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich danach trachten, alle Nationen zu vernichten, die gegen Jerusalem heranziehen. Und ich werde über das Haus David und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen; und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den einzigen Sohn, und bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen Leid trägt“ (Sacharja 12,9-10).

 

Die Ausgießung von Gottes Geist über das Haus Israel (vgl. z. B. auch Jesaja 44,1-3; 59,20-21; Jeremia 31,31-33; 32,40; Hesekiel 36,26-28; 39,29) wird die Krönung von dessen Wiederherstellung sein, die in Phasen seit dem Beginn der ersten Einwanderungswelle (1. Alija) von Juden nach Palästina 1882 verläuft (veranschaulicht in der Vision von den Totengebeinen in Hesekiel 37,1-14) und seitdem die letzten Tage „dieses Zeitalters“ (Epheser 1,20-21) als solche mit ausweist (vgl. in Zusammenschau z. B. 5. Mose 30,3; Joel 4,1-2; Sacharja 12,2-3 und schließlich Zephanja 3,8-20)!

 

Das Ende der Zeiten der Heiden

 

Als Jesus bei seinem ersten Kommen von den Obersten und der Masse des jüdischen Volkes als Messias verworfen worden war (Matthäus 21,33-46; 27,15-26), sagte er seinen Jüngern nicht nur die Zerstörung des Zweiten Tempels voraus (Lukas 21,5-6), sondern kündigte auch an: „Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sind“ (Lukas 21,24; vgl. dazu Römer 11,25).

 

Seit Juni 1967 kann man nun nicht mehr behaupten, Jerusalem werde von den „Nationen“, d. h. den nichtjüdischen Völkern, zertreten – wenngleich der Tempelberg noch (!) fremdgenutzt ist und die „Nationen“ die heilige Stadt noch einmal 42 Monate zertreten werden (Offenbarung 11,2). Wir können vielmehr sehen, dass der Feigenbaum (als ein Bild für Israel) schon ausgeschlagen hat und daran erkennen, dass der Sommer, d. h. die Königsherrschaft Gottes, nahe ist

(Lukas 21,29-31)!

 

Erfüllte Prophetie

 

„Gott, Jahwe, der die Himmel schuf und sie ausspannte, der die Erde ausbreitete mit ihren Gewächsen, der dem Volk auf ihr den Atem gibt und den Geist denen, die darauf wandeln“ (Jesaja 42,5), sagt von sich: „Ich bin Jahwe, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern. Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkünde ich; ehe es hervorsprosst, lasse ich es euch hören“ (Jesaja 42,8-9). Dieser Gott, der sich im Wort der Bibel uns Menschen, seinen Geschöpfen, offenbart, verbürgt sich mit seinem Namen für die Echtheit der biblischen Prophetie – zu seiner alleinigen Ehre – und lässt sich an ihr messen, wenn er weiter von sich sagt, seine Exklusivität und Souveränität als Herr der Geschichte betonend: „Gedenket des Früheren von der Urzeit her, dass ich Gott bin, und sonst ist keiner, dass ich Gott bin und gar keiner wie ich; der ich von Anfang an den Ausgang verkünde und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun“ (Jesaja 46,9-10).

 

Wenn wir nun die höchst erstaunliche und Ehrfurcht gebietende Genauigkeit der Erfüllung der hier besprochenen Weissagung in der Geschichte erkennen, und wenn sich dann auf besondere Weise an uns das Wort Jahwes in Hesekiel 24,24 erfüllt: „Und so wird euch Hesekiel zu einem Wahrzeichen sein (vgl. Hesekiel 4,3) ... Wenn es eintrifft, dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr, Jahwe, bin“, dann wollen wir auch erfüllen, was Gott jedem einzelnen von uns in Jesaja 48,6 ans Herz legt:

 

„Du hast es gehört, betrachte es alles!

Und ihr, wollt ihr es nicht verkünden?“

 

  

 

Hesekiel, Kapitel 4

(Text und Anmerkungen der Elberfelder Übersetzung, Edition CSV Hückeswagen 2009,

mit ergänzenden Anmerkungen und Hervorhebungen):

 

1 Und du, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein und lege ihn vor dich hin, und zeichne darauf eine Stadt, Jerusalem.

2 Und mache eine Belagerung gegen sie und baue Belagerungstürme gegen sie und schütte gegen sie einen Wall auf und stelle Heerlager gegen sie auf und errichte Sturmböcke gegen sie ringsum.

3 Und du, nimm dir eine eiserne Pfanne und stelle sie als eine eiserne Mauer zwischen dich und die Stadt; und richte dein Angesicht gegen sie, dass sie in Belagerung sei und du sie belagerst. Das sei ein Wahrzeichen für das Haus Israel.

4 Und du, lege dich auf deine linke Seite und lege darauf die Ungerechtigkeit <O. Schuld. Erg. Anm.: O. Strafe.> des Hauses Israel: Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegst, sollst du ihre Ungerechtigkeit <O. Schuld. Erg. Anm.: O. Strafe.> tragen.

5 Denn ich habe dir die Jahre ihrer Ungerechtigkeit <O. Schuld. Erg. Anm.: O. Strafe.> zu einer Anzahl Tage gemacht: 390 Tage. Und du sollst die Ungerechtigkeit <O. Schuld. Erg. Anm.: O. Strafe.> des Hauses Israel tragen.

6 Und hast du diese erfüllt, so lege dich zum zweiten Mal auf deine rechte Seite und trage die Ungerechtigkeit <O. Schuld. Erg. Anm.: O. Strafe.> des Hauses Juda 40 Tage; je einen Tag für ein Jahr habe ich dir auferlegt <Eig. gemacht.>. –

7 Und du sollst dein Angesicht und deinen entblößten Arm gegen die Belagerung Jerusalems hin richten <Näml. gegen die Zeichnung hin (V. 1).>, und du sollst gegen sie weissagen.

8 Und siehe, ich lege dir Stricke an, dass du dich nicht von einer Seite auf die andere umdrehen kannst, bis du die Tage deiner Belagerung erfüllt hast.

9 Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen und Hirse und Hartweizen <Im Hebr. eine nicht genau zu bestimmende Getreideart.>, und tu sie in ein Gefäß; und mache dir Brot daraus nach der Zahl der Tage, die du auf deiner Seite liegst: 390 Tage sollst du davon essen.

10 Und deine Speise, die du essen wirst, soll nach dem Gewicht sein: 20 Sekel für den Tag; von Zeit zu Zeit sollst du davon essen.

11 Und Wasser sollst du abgemessen trinken: Ein sechstel Hin; von Zeit zu Zeit sollst du trinken.

12 Und wie Gerstenkuchen sollst du sie <Näml. die in V. 9 genannten Dinge.> essen, und du sollst sie auf Ballen von Menschenkot vor ihren Augen backen.

13 Und der HERR sprach: So werden die Kinder Israel ihr Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich sie vertreiben werde. <Erg. Anm.: O. So essen die Kinder Israel ..., wohin ich sie vertreibe.>

14 Da sprach ich: Ach, Herr, HERR! Siehe, meine Seele ist nie verunreinigt worden, und weder Aas noch Zerrissenes habe ich von meiner Jugend an bis jetzt gegessen, und kein Gräuelfleisch ist in meinen Mund gekommen.

15 Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist statt Menschenkot gestattet; und darauf darfst du dein Brot zubereiten. <Im Orient wird heute noch vielfach trockener Mist als Brennmaterial verwendet.>

16 Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich will in Jerusalem den Stab <D.h. die Stütze.> des Brotes zerbrechen; und sie werden Brot nach dem Gewicht und in Angst essen und Wasser abgemessen und in Entsetzen trinken,

17 weil Brot und Wasser mangeln werden und sie miteinander verschmachten und in ihrer <O. wegen ihrer.> Ungerechtigkeit <Erg. Anm.: O. Schuld. O. Strafe.> hinschwinden werden.