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Jesaja  Walvoord Übersicht für Youtube

Jesaja  18 bis 22  John A. Martin


  1. Äthiopien/Kusch: Prophezeiung über das Land jenseits der Ströme Äthiopiens/Kusch.
  2. Flügelrasselnde Schiffe: Beschreibung von Schiffen mit "flügelrasselnden" Segeln.
  3. Boten auf dem Meer: Boten werden über das Meer gesandt.
  4. Hohes, kahles Volk: Beschreibung eines Volkes als hochgewachsen und kahl.
  5. Furchterregendes Volk: Beschreibung eines Volkes als furchterregend.
  6. Land von Strömen durchzogen: Das Land wird als von Strömen durchzogen beschrieben.
  7. Banner auf Bergen: Ein Banner wird auf den Bergen aufgerichtet.
  8. Posaunenschall: Ein Posaunenschall wird gehört.
  9. Ruhe und Beobachtung: Gott ruht und beobachtet.
  10. Mittagshitze: Bild der Ruhe wie in der Mittagshitze.
  11. Tau: Bild des Taus in der Hitze.
  12. Rebenblüte: Bild der Rebenblüte und der Traubenreife.
  13. Abschneiden der Ranken: Das Abschneiden der Ranken wird erwähnt.
  14. Raubvögel und Tiere: Die Überreste werden den Raubvögeln und Tieren zur Speise gegeben.
  15. Geschenk für den Herrn: Ein Geschenk wird zum Berg Zion gebracht.

Jesaja 19

  1. Ägypten: Prophezeiung gegen Ägypten.
  2. Gottes Einzug: Gott kommt auf einer schnellen Wolke nach Ägypten.
  3. Götzen Ägyptens: Die Götzen Ägyptens werden zittern.
  4. Herz Ägyptens zerschmilzt: Das Herz Ägyptens wird zerschmelzen.
  5. Bürgerkrieg: Ägypten wird gegen Ägypten kämpfen.
  6. Nil austrocknen: Das Wasser des Nils wird versiegen.
  7. Flüsse werden stinkend: Die Flüsse werden stinkend werden.
  8. Fischer werden trauern: Die Fischer werden trauern.
  9. Arbeiter werden verzagen: Die Arbeiter werden verzagen.
  10. Narren von Zoan: Die Fürsten von Zoan werden als Narren bezeichnet.
  11. Weise von Noph: Die Weisen von Noph werden getäuscht.
  12. Verwirrung Ägyptens: Gott wird Verwirrung in Ägypten stiften.
  13. Ägypten wie Frauen: Ägypten wird wie Frauen sein.
  14. Furcht vor Juda: Ägypten wird sich vor Juda fürchten.
  15. Assur, Ägypten, Israel: Prophezeiung über ein Dreierbündnis.

Jesaja 20

  1. Assur: Erwähnung von Assur.
  2. Tartan: Der Oberbefehlshaber Assurs.
  3. Asdod: Die Belagerung von Asdod.
  4. Jahre: Die Belagerung dauerte ein Jahr.
  5. Jesajas Zeichenhandlung: Jesaja geht nackt und barfuß.
  6. Ägypten und Kusch: Prophezeiung über Ägypten und Kusch.
  7. Gefangene: Gefangene aus Ägypten und Kusch werden weggeführt.
  8. Scham über Äthiopien: Scham über Äthiopien.
  9. Scham über Ägypten: Scham über Ägypten.
  10. Vertrauen auf Ägypten: Wehe denen, die auf Ägypten vertrauen.
  11. Hoffnung auf Kusch: Wehe denen, die auf Kusch hoffen.
  12. Bewohner der Küste: Die Bewohner der Küste werden verzweifelt sein.
  13. Hilfe von Ägypten: Die Hilfe von Ägypten wird sich als nutzlos erweisen.
  14. Gottes Warnung: Gottes Warnung vor falschem Vertrauen.
  15. Politische Allianzen: Kritik an unklugen politischen Allianzen.

Jesaja 21

  1. Wüste am Meer: Prophezeiung über die Wüste am Meer.
  2. Sturm aus der Wüste: Ein Sturm kommt aus der Wüste.
  3. Vision: Jesaja hat eine Vision.
  4. Elam und Medien: Elam und Medien belagern.
  5. Babylon fällt: Babylon fällt.
  6. Wächter: Ein Wächter wird aufgestellt.
  7. Zwei Reiter: Zwei Reiter kommen.
  8. Wagen mit Eseln: Ein Wagen mit Eseln kommt.
  9. Wagen mit Kamelen: Ein Wagen mit Kamelen kommt.
  10. Prophezeiung über Duma: Prophezeiung über Duma.
  11. Seir: Erwähnung von Seir.
  12. Prophezeiung über Arabien: Prophezeiung über Arabien.
  13. Dedaniter: Erwähnung der Dedaniter.
  14. Kedar: Erwähnung von Kedar.
  15. Herrlichkeit Kedars: Die Herrlichkeit Kedars wird ein Ende haben.

Jesaja 22

  1. Tal der Vision: Prophezeiung über das Tal der Vision.
  2. Aufstieg auf die Dächer: Die Bewohner steigen auf die Dächer.
  3. Lärm und Jubel: Lärm und Jubel in der Stadt.
  4. Getötete durch Pfeile: Viele werden durch Pfeile getötet.
  5. Flucht: Die Führer fliehen.
  6. Weinen: Jesaja weint.
  7. Belagerung: Jerusalem wird belagert.
  8. Kriegsrüstung: Die Bewohner rüsten sich für den Krieg.
  9. Wasserbecken: Die Bewohner inspizieren die Wasserbecken.
  10. Häuser abreißen: Die Bewohner reißen Häuser ab.
  11. Gottes Vergessen: Anklage, dass das Volk Gott vergessen hat.
  12. Freude und Jubel: Das Volk feiert, anstatt zu trauern.
  13. Eliakim: Eliakim wird eine wichtige Rolle spielen.
  14. Schebna: Schebna wird abgesetzt.
  15. Nagel an festem Ort: Bild eines Nagels an einem festen Ort.


 

Jes 18,1-2

 

Die Botschaft von Kapitel 18 richtet sich an das Land voll schwirrender Flügel , das Volk von Kusch . (Zu dem Wort Wehe vgl. die Anmerkungen zu "Ha" in Jes 17,12 und zu Jes 3,9 .) Die schwirrenden Flügel könnten sich auf Heuschrecken beziehen. Zu Kusch gehörte das heutige Süd-Ägypten, der Sudan und Nord-Äthiopien. Offenbar hatte Kusch Botschafter in schnellen Papyrus-Booten (vgl. Hi 9,26 ) mit dem Vorschlag nach Israel gesandt, ein Bündnis gegen Assyrien einzugehen. Die Kuschiten, ein Volk mit großen und schrecklichen Menschen, sprachen eine Sprache, die für die Hebräer fremd klang, da sie nicht semitischen Ursprunges war. Wie Ägypten ist auch Kusch durch Flüsse zerteilt (vgl. Jes 18,7 ), Zweigflüsse des Nils. Weder sonst aus der Bibel noch durch außerbiblische Quellen wissen wir etwas über irgendwelche anderen Kontakte oder gar Bündnisse gegen Assyrien zwischen diesem Volk und Israel.

 

 

Jes 18,3

 

Der Prophet ermahnt die Kuschiten, wieder nach Hause zu gehen und kein Bündnis zu bilden versuchen, denn der Herr wird die Feinde zur rechten Zeit vernichten. Die Kuschiten stehen hier stellvertretend für alle Völker der Welt , die den assyrischen Fall herbeisehnen. Gott gibt hier durch Jesaja bekannt, daß sie diesen Fall sehen und erkennen werden, wenn die Zeit gekommen ist, die Assyrer zu bekämpfen.

 

 

Jes 18,4-6

 

Gott wird mit seinen Plänen lange warten, so wie die Sommerhitze und der Tau bei der Ernte. Der Herr läßt Jesaja wissen, daß er auf den richtigen Zeitpunkt warten wird, bis er den Feind beseitigen wird. Den Grund dafür hat Gott Jesaja bereits gegeben ( Jes 10,12.25.32 ). Zuerst muß die assyrische Armee Gottes Aufgabe erfüllen, nämlich das Volk Israel bestrafen und es gefangennehmen. Wenn die Assyrer jedoch diesen Zweck Gottes erfüllt haben, dann wird Gott eingreifen und sie abschneiden ( Jes 18,5 ), gerade wenn sie wie Trauben sind, die begonnen haben zu reifen, ihr Reich ausbauen. Sie werden getötet und auf den Bergen zurückgelassen als Futter für die wilden Vögel im Sommer und die wilden Tiere im Winter.

 

 

Jes 18,7

 

Wenn die Assyrer besiegt sind, wird der Herr das Volk von Kusch (vgl. V. 1 - 2 ) dazu bringen, Geschenke zu Gott auf den Berg Zion zu bringen, wo sein Name wohnen wird (vgl. den Kommentar zu 5Mo 12,5 ). Ob dies nach dem Fall Assyriens geschah, wissen wir nicht. Es kann auch sein, daß Jesaja hier von dem Tausendjährigen Reich spricht, wenn die Menschen der ganzen Erde dem Herrn dienen (vgl. Sach 14,16 ) und ihn wegen seiner großen Taten anbeten werden.

 

 

6. Ägypten

( Jes 19-20 )

 

In Kapitel 19 geht es besonders um Ägypten, Kapitel 20 wendet sich dann neben Ägypten auch Kusch (vgl. Jes 18 ) zu. Wie in anderen Weissagungen auch dient die historische Situation, die drohende Gefahr durch die Assyrer, als Kulisse für die Prophetie.

 

 

a. Ägypten wird bestraft

( 19,1 - 15 )

 

Manche Leute in Israel wollten bei den Ägyptern Schutz vor der assyrischen Bedrohung finden. Jesaja aber zeigt, daß Ägypten keine Hilfe ist. Auch Ägypten wird Gottes Gericht unterworfen.

(1) Ägyptens innere Probleme ( Jes 19,1-4 )

 

 

Jes 19,1-4

 

Das Gericht des Herrn kommt über Ägypten. Gott wird hier dargestellt wie einer, der auf einer schnellen Wolke daherkommt ( Ps 68,5.34; 104,3 ). In der kanaanitischen Mythologie wird das gleiche Bild von Baal benutzt, dem Gott des Regens und der Fruchtbarkeit. Aber es ist der Herr, nicht Baal, der wirklich den Regen (etwas, was in Ägypten äußerst dringend benötigt wird; Jes 19,5-10 ) und die Fruchtbarkeit schenkt. Die Götter Ägyptens - von denen es viele gab (vgl. die Tabelle "Die Plagen und die Götter und Göttinnen von Ägypten" zu 2Mo 7,14 ) - werden ihr Volk nicht vor dem kommenden Gericht retten können. Ihre Götzen werden vor ihm erzittern, was die Menschen mutlos und niedergedrückt werden läßt ( Jes 19,1 ). Das bevorstehende Gericht wird zu inneren Spaltungen führen (V. 2 ) und Verzweiflung unter die Menschen bringen, wenn sie erkennen, daß ihre Götter, die nur Götzen sind, und ihre okkulten Praktiken ( Beschwörer, Geister und Zeichendeuter ; vgl. Jes 8,19; 3Mo 19,31; 20,6 ) sie nicht retten können. Sie werden durch einen grausamen Herrn und einen harten König , den König des assyrischen Weltreiches, unterworfen werden. Ägypten, das vor einigen Jahrhunderten selbst ein grausamer Herr über Israel gewesen war ( 2Mo 1,11-14 ), wird nun einer ebensolchen Grausamkeit ausgesetzt sein. Dieser assyrische König war Esarhaddon, der 671 v. Chr. Ägypten eroberte. Das Gericht aber kommt von dem Herrn, dem Herrn Zebaoth ( Jes 19,4 ), dem Herrn und großen Bundesgott Israels.

 

 

Jes 19,5-10

 

(2) Das unfruchtbare Ägypten ( Jes 19,5-10 )

 

Um zu zeigen, daß dieses Gericht wirklich von Gott kommt, sagt Jesaja, daß es auch die Natur in Mitleidenschaft ziehen wird. Eine Trockenzeit wird die Wirtschaft vernichten und die Menschen, deren Arbeit vom Nil abhängt, bedrücken. Der Fluß (V. 5 ) bezieht sich ohne Zweifel auf den Nil, Ägyptens "Lebensader" und Quelle aller landwirtschaftlichen Erfolge der Nation. Wenn der Nil austrocknet (durch Gott, nicht durch die militärische Eroberung), wird das Papyrus-Rohr, das Schilf und alle Saat verdorren (V. 6 - 7 ). Die Fischer werden nicht mehr in der Lage sein, ihren Lebensunterhalt mit Haken und Netzen zu fangen (V. 8 ), und wer mit Flachs (vgl. 2Mo 9,31 ; dessen Wachstum von Wasser abhängt), Leinen, das aus Flachs hergestellt wird, oder anderen Stoffen sein Geld verdient, wird seinem Beruf nicht mehr nachgehen können ( Jes 19,9-10 ). Die gesamte Wirtschaft des Landes hing ja vom Nil ab.

 

 

Jes 19,18

 

(2) Ägyptens Treueschwur gegen den Herrn ( Jes 19,18 )

 

Die fünf Städte in Ägypten stehen ohne Zweifel stellvertretend für die gesamte Nation. Die Sprache Kanaans zu sprechen bedeutet offensichtlich nicht, daß die Ägypter ihre eigene Sprache nicht mehr benutzen werden. Vielmehr werden sie aufgrund ihres neues Gottesdienstes (sie schwören Treue dem HERRN Zebaoth ; vgl. V. 20.25 ), und den Opfern, die sie in Jerusalem bringen, recht fließend Hebräisch sprechen müssen (vgl. V. 19.21 ; Sach 14,16-19 ). Die Bedeutung des Ausdruckes die Stadt der Zerstörung ( Ir-Heres ) hat schon viele Diskussionen ausgelöst. Es scheint besser, der in den Rollen vom Toten Meer und der Vulgata erhaltenen Lesart zu folgen, die "die Stadt der Sonne" ( Heres ) haben, was sich auf Heliopolis bezieht (vgl. Hes 30,17 ). Heliopolis, eine der großen Städte am Südende des Nildeltas, war dem Sonnenkult geweiht. Wenn nun diese Stadt eine solch bedeutsame Veränderung erlebt (d. h., wenn sie den Herrn statt des Sonnengottes anbetet), dann wird dies aller Welt und auch Israel beweisen, daß es Ägypten wirklich ehrlich mit der Anbetung des lebendigen Gottes meint.

 

Jes 19,19-22

 

(3) Wahrer Gottesdienst wird eingerichtet ( Jes 19,19-22 )

 

In Ägypten wird für den Herrn ein Altar errichtet werden und ein Steinmal an Ägyptens Grenze. Ägypten wird also ganz offen zeigen, daß es nun den Gott Israels anbetet. Dies wird ein nationales Verhalten sein (angedeutet durch das Steinmal, das ein Zeichen und ein Zeuge sein wird ), das aber auch im privaten Bereich (angedeutet durch den Altar) gültig ist. Ägypten wird dann wie Israel dastehen, denn wenn die Ägypter nun Gott um Hilfe bitten, wird er sie ihnen geben (V. 20 ). Auch an dem Opferkult werden sie teilnehmen (V. 21 ; vgl. Sach 14,16-19 ), und Gott wird sie heilen , nachdem sie umgekehrt sind und um Hilfe gebeten haben. Für die Menschen in Juda zur Zeit Jesajas war eine solche Situation fast nicht zu glauben. Und doch wird sie eintreten, dann nämlich, wenn der Messias wiedergekommen ist und sein Tausendjähriges Königreich errichtet hat.

 

 

Jes 19,23-25

 

(4) Friede wird auf der Erde errichtet werden ( Jes 19,23-25 )

 

Die Situation, die Jesaja in Vers 19 - 22 beschreibt, wird nicht auf Ägypten allein beschränkt sein. Assyrien und auch die ganze restliche Welt werden an dem Segen an diesem Tag teilhaben. Die Menschen werden auf einer Straße von Ägypten nach Assyrien reisen, und die Menschen beider Völker - die in Jesajas Tagen Feinde waren! - werden gemeinsam anbeten . Damals hoffte Juda, daß die Ägypter es vor den Assyrern retten würde. Im Tausendjährigen Reich jedoch werden diese drei Mächte, Assyrien, Ägypten und Israel, ein harmonisches, friedliches Verhältnis unter Gottes segnender Hand führen. All dies gehört natürlich zu der Erfüllung der Verheißung, die Abraham gegeben wurde, daß nämlich alle Menschen der Erde durch ihn gesegnet werden ( 1Mo 12,3 ).

 

 

c. Ägyptens Unfähigkeit, Israel zu helfen

( Jes 20 )

 

Jes 20,1

 

Jesaja fügt nun eine Erzählung ein, um das in Kapitel 18 gegen Kusch und in Jes 19,1-17 gegen Ägypten Gesagte noch einmal zu verdeutlichen. Einige in Israel hatten ein Bündnis mit diesen beiden Nationen angestrebt, um sich gegen die assyrische Bedrohung zu wehren. Kapitel 20 zeigt, wie töricht solch ein Verhalten ist. Aschdod , eine Stadt der Philister, wurde 711 v. Chr. von dem Hauptmann des assyrischen Königs Sargon II . (722 - 705) erobert. Diese Eroberung sollte den Bewohnern Judas zeigen, daß sie sich nicht auf fremde Völker als ihren Schutz verlassen können, denn die Assyrer hielten ihren Vormarsch für unaufhaltsam.

 

 

Jes 20,2-6

 

Drei Jahre lang zog Jesaja weder seine Kleider aus Sackleinen (die auch die Bekleidung von Elia waren; vgl. 2Kö 1,8 ), noch seine Sandalen an (natürlich war er nicht völlig nackt). Dieser Anschauungsunterricht soll zeigen, wie die Ägypter und Kuschiten durch die siegreiche assyrische Macht behandelt werden. Wenn diese Nationen ( Ägypten und Kusch ) den Assyrern in die Hände fallen, werden die Einwohner Judas, die sich bei diesen beiden Ländern Hilfe erhoffen, Furcht haben und sich schämen (V. 5 ). Die Menschen werden erkennen, daß sie keine Möglichkeit zu entkommen haben, wenn selbst Ägypten und Kusch vor Assyrien fallen (V. 6 ). Juda wird dann auf den Herrn vertrauen und bei ihm Schutz suchen, nicht in dem Bündnis mit fremden Nationen, über das es jetzt nachdenkt.

 

 

7. Die Wüste

( 21,1 - 10 )

 

Da in diesem Abschnitt Elam (V. 2 ), Medien (V. 2 ) und Babel (V. 9 ) erwähnt werden, nehmen viele Ausleger an, daß sich Jesaja auf den Fall Babylons unter das Medo-Persische Reich im Jahr 539 v. Chr. bezieht. Andere Stellen jedoch, die von dem Fall der Stadt Babel im Jahr 539 reden, stellen diesen als etwas dar, worüber sich Israel freut (weil er sehr bald zur Rückkehr der Juden in ihre Heimat führte). Hier jedoch ist dieser Fall ein Ereignis, das Schrecken verbreitet und das man fürchten muß. "Die Wüste am Meer" bezieht sich höchstwahrscheinlich auf das Gebiet, das heute als Persischer Golf bekannt ist, ein Gebiet also, in dessen Nähe die Stadt Babel lag.

Jesaja hat, wie schon gesagt, in seinen bisherigen Weissagungen ( Jes 13-20 ) von dem assyrischen Eindringen in andere Länder der damaligen Welt und die Folgen für das syrisch-palästinensische Gebiet geschrieben. 722 v. Chr. revoltierte ein chaldäischer Prinz aus dem Gebiet des Persischen Golfes namens Marduk-apal-iddina (in Jes 39,1 Merodach-Baladan genannt) gegen Assyrien, eroberte Babel und wurde zu dessen König gekrönt. Elam, ein Volk im Nordosten von Babylon, unterstützte diese Revolte. Erst 710 v. Chr. konnte Sargon Marduk-apal-iddina wieder aus Babel vertreiben. Nach dem Tod Sargons (705) lehnte sich Marduk-apal-iddina mit Hilfe elamitischer Truppen gegen Sanherib auf. 702 schließlich schlug Sanherib ihn (und Elam) und zerstörte seine Heimatregion am Persischen Golf. Ohne Zweifel spricht Jesaja hier prophetisch von diesem Ereignis. Hiskia, König von Juda, und mit ihm andere Glieder des königlichen Rates, hielten Marduk-apal-iddina für geeignet, die Macht des assyrischen Reiches zu brechen. Jesaja dagegen warnt sie, daß dies nicht eintreten wird.

 

 

Jes 21,1

 

In seiner Weissagung (vgl. die Anmerkungen zu Jes 13,1 ) sieht Jesaja eine Invasion aus der Wüste von dem Meer her kommen (d. h. eine Invasion Babylons von der Golfregion her), wie ein heranbrausender Wüstensturm . Der Angreifer ist wahrscheinlich Marduk-apal-iddina (Merodach-Baladan), der plötzlich aus der Wüstengegend kommt und gegen Assyrien revoltiert.

 

 

Jes 21,2

 

Gott gibt Jesaja eine Vision über den babylonischen Aufstand gegen Assyrien. Der Prophet hört, wie Elam und Medien (nördlich von Elam) zum Kampf für die Befreiung Babylons von den Assyrern gerufen werden. Ich bezieht sich auf den Angreifer (vgl. die Anmerkungen zu V. 1 ). Er sagt von sich, daß er allem Seufzen ein Ende machen will, das durch den Verräter gekommen ist, das assyrische Reich, das alle Nationen jener Gegend "seufzen" läßt unter den Verwüstungen, die durch seine Eroberungen ausgelöst werden. Marduk-apal-iddina war anscheinend der Meinung, daß er das assyrische Vordringen stoppen und dadurch die gesamte Region befreien könne.

 

 

Jes 21,3-5

 

Nun stellt Jesaja seine eigenen Gefühle dem Verhalten der Menschen um sich herum gegenüber. Er hat Schmerzen wegen seiner Vision, die er verkündigen soll, wie eine Gebärende , ein von Propheten oft benutzter Vergleich (vgl. die Anmerkungen zu Jes 13,8 und auch die Stelle in Jes 26,17 ). Erschrocken zittert er und ist von Furcht ergriffen (vgl. Jes 15,5-7; 22,4 ). Die Menschen um ihn herum dagegen leben, als würde nichts geschehen. Sie feiern fröhliche Feste ( Jes 21,5 a) und erkennen die Bedeutung der Ereignisse nicht. Vielleicht spielt Jesaja damit auf die Feste an, die sie feierten, als Marduk-apal-iddinas (Merodach-Baladans) Männer nach Jerusalem kamen ( Jes 39 ). Jesaja erkennt, daß auch Babylon unter Marduk-apal-iddinas Herrschaft nicht ändern kann, was Gott bestimmt hat. Statt zu essen, sollten sie sich also lieber auf den Kampf vorbereiten, was durch die Worte salbt den Schild angedeutet wird. Schilde, die aus den Häuten von Tieren hergestellt wurden, mußten mit Olivenöl eingerieben werden, damit sie nicht brachen.

 

Jes 21,6-10 a

 

Gott sagt Jesaja, daß er einen Wächter aufstellen soll für den Kampf zwischen Babylon und Assyrien. Er soll sich von jedem, der vorbeikommt, über den Stand des Kampfes berichten lassen (V. 6 - 7 ). Dieser Wächter steht nun Tag für Tag und hält Ausschau, bis schließlich jemand mit der Botschaft kommt, daß Babel gefallen ist und seine Götter zerschlagen auf dem Boden liegen (V. 9 ). Diese Botschaft hat auf das Volk von Juda, das hoffte, die babylonische Revolte würde erfolgreich enden, eine niederschmetternde Wirkung. Es hatte gehofft, daß das Bündnis zwischen Hiskia und Babylon die assyrische Herrschaft beenden würde. Aber es sollte nicht so sein. Sanherib warf Marduk-apal-iddina aus Babel hinaus, und schließlich zerstörte der assyrische König, wie schon gesagt (vgl. den Kommentar zu Jes 13 ), im Jahr 689 v. Chr. die Stadt völlig. Babels Fall schien wie der Fall der letzten Festung zu sein. Nun würde nichts mehr das assyrische Reich aufhalten können. Juda fühlt sich zerstoßen wie Korn, das auf dem Dreschboden liegt (vgl. Jer 51,33 ).

a

 

Jes 21,10 b

 

Jesaja betont noch einmal, daß seine Botschaft von Gott ist. Er gibt nur weiter, was er von dem Herrn Zebaoth gehört hat (vgl. die Anmerkungen zu Jes 1,9 ). Juda darf sich nicht darauf verlassen, daß Babylon es retten werde. Dieser Mann aus der Wüste am Meer (Marduk-apal-iddina) wird keinen Erfolg haben.

 

 

8. Edom

( 21,11 - 12 )

 

Jes 21,11-12

 

Diese kurze Weissagung (vgl. die Anmerkungen zu Jes 13,1 ) scheint sich gegen Edom zu richten, da Ser erwähnt wird ( Jes 21,11 ). Ser ist ein anderer Name für Edom, denn die Berge von Ser wurden Esau und seinen Nachkommen zum Besitz gegeben ( Jos 24,4 ). Der Name Duma könnte ein Wortspiel zu "Edom" sein, denn Duma bedeutet Stille oder Ruhe. Der Wächter in dieser Weissagung sieht dann keine Aktivitäten. Wahrscheinlicher jedoch ist, daß Duma eine Wiedergabe von Udumu oder Udumai ist, der akkadischen Bezeichnung für Edom. Sowohl Tiglat-Pileser (734) als auch Sargon (711) erwähnen, daß sie von Udumu Tribut genommen haben. Gab es irgendein Anzeichen für eine Veränderung in der politischen Situation Edoms? Nein, jedenfalls nicht in nächster Zeit. Selbst wenn der Morgen kommt, wird eine weitere Nacht folgen. Es sah nicht danach aus, als würde sich die Lage bald ändern.

 

 

9. Arabien

( 21,13 - 17 )

 

Jes 21,13-17

 

Der Hintergrund auch dieser Weissagung (vgl. die Anmerkungen zu Jes 13,1 ) ist die assyrische Bedrohung. Die Dedaniter ( Jes 21,13 ) waren ein Stamm aus Süd-Arabien. Tema war eine wohlbekannte Oase im Nordwesten von Arabien (V. 14 ; vgl. Hi 6,19; Jer 25,23 ), und Kedar ( Jes 21,16-17 ; vgl. Jes 42,11 ) lag im nördlichen Arabien. Es geht in diesen Versen um die notvollen Zeiten, die die Menschen von Arabien durch die Hand der Assyrer bald erleben werden. Innerhalb eines Jahres wird Kedars Herrlichkeit untergehen (Kedar war wegen seiner herrlichen, schwarzen Zelte wohlbekannt; Ps 120,5; Hl 1,5 ; vgl. auch Jer 49,28-29 ). Die Soldaten von Kedar werden eine große Niederlage erleben ( Jes 21,16-17 ). Die Araber werden als Flüchtlinge vor dem Schwert um ihr Leben laufen. Diese Weissagung wird erfüllt werden, denn der Herr, der Gott Israels, hat sie gesprochen (V. 17 ). Im Jahr 715 schriebSargon II., daß er mehrere arabische Stämme besiegt und nach Samarien deportiert habe.

 

 

10. Jerusalem ( Jes 22 )

 

Die Kapitel 13 - 23 sind mehr als nur ein Katalog der Gerichte über verschiedene Völker. Sie sprechen auch darüber, wie diese Völker auf die assyrische Bedrohung zur Zeit Jesajas reagieren. Jerusalem, das "Schautal", stand ebenfalls unter Gottes Gericht und mußte sich dieser Bedrohung stellen. Daß Jesaja hier von Jerusalem spricht, wird aus Jes 22,9-10 deutlich.

 

 

a. Gericht gegen Jerusalem

( 22,1 - 14

 

Es ist nicht eindeutig zu klären, von welcher assyrischen Invasion Jesaja in diesen Versen spricht. Vielleicht war es der Angriff durch Sanherib, der Jerusalem 701 v. Chr. belagerte ( Jes 36-37 ). Aus Gottes Sicht war der Zweck dieser Belagerung, Juda zur Umkehr zu ihm und zur Abkehr von seinen Sünden zu bewegen. Leider reagierte das Volk nicht in dieser Weise auf den Angriff, sondern führte lustvolle Gelage durch ( Jes 22,2 ) und befestigte die Verteidigungsanlagen der Stadt (V. 8 - 11 ).

 

 

Jes 22,1-4

 

Diese Weissagung (vgl. die Anmerkungen zu Jes 13,1 ) wendet sich an das Schautal (vgl. Jes 22,5 ). Oft wird Jerusalem als Berg angesprochen (z. B. Berg Zion). Hier dagegen wird die Stadt als Tal bezeichnet. Auch dies stimmt, denn ein Tal - das Kidrontal - verläuft zwischen zwei Hügeln, direkt im Osten der Stadt. Aus dieser Stadt offenbart sich Gott selbst Jesaja. Deshalb wird es das Schautal (manche Übersetzungen sagen "Tal der Gesichte") genannt. Jerusalem ist mit Menschen gefüllt (in Lärmen und Toben ; vgl. V. 5 ), die aus den umliegenden Städten Judas kommen. (Sanherib schreibt, daß er 46 Städte von Juda erobert habe.) Die Führer ( Hauptleute ) waren weggelaufen oder von den Assyrern gefangengenommen worden (V. 3 ). Die Menschen, die noch innerhalb der Stadt waren, gingen auf die flachen Dächer (V. 1 ), um die Feinde außerhalb der Stadtmauern zu beobachten. Weil dieser assyrische Angriff viele aus Jesajas Volk zerstört hat (V. 4 ), weint und klagt er (vgl. seine Zerknirschung in Jes 15,5-7 und Jes 21,3-4 ).

 

 

Jes 22,5-8 a

 

Jerusalem wird belagert, und die Menschen innerhalb der Stadtmauern können nichts dagegen tun. Sie erkennen, daß dieses Vordringen des Feindes bis an die Mauern Jerusalems ein Tag des Gerichtes ist, der durch den Herrn, den Herrn Zebaoth (vgl. V. 12.14 - 15.25 ), gekommen ist. Der Angriff ist nicht zufällig, er kommt wegen dem Ungehorsam des Volkes (vgl. V. 12 - 14 ). In der Stadt leben die Menschen in Aufruhr und Schrecken , weil sie den Feind sehen, wie er draußen lagert und auf eine Gelegenheit wartet, in die Stadt einzudringen, um sie zu plündern und zu verbrennen (V. 5 ). Die hebräischen Worte für "Aufruhr", Zertreten und "Schrecken" klingen sehr ähnlich. Sie lauten m+hUmCh , m+BUsCh und m+BUKCh . Soldaten aus Elam , östlich von Assyrien, mit seiner Hauptstadt Susa, und Kir , vielleicht eine assyrische Provinz ( 2Kö 16,9; Am 1,5; 9,7 ), verstärken das assyrische Heer. Vielleicht hat Jesaja diese beiden Gebiete des assyrischen Reiches herausgegriffen, um so (wie in einer Klammer) anzudeuten, daß Truppen aus dem gesamten Reich sich nun vor Jerusalems Toren versammeln werden. Feindliche Streitwagen sind in den Tälern rund um Jerusalem zu finden, und bei den Toren der Stadt stehen Feinde mit ihren Pferden zum Angriff bereit ( Jes 22,7 ). Da Juda keine Möglichkeit zur Verteidigung hat, ist dies sicher eine Zeit voller Furcht!

 

Jes 22,8-11 (Jes 22,8b-11)

 

Man würde erwarten, daß das Volk in solch einer schwierigen Zeit zu Gott umkehrt und Buße tut. Ganz offensichtlich kann sich die Stadt nicht selbst befreien (V. 8 a). Dennoch versuchen die Menschen in ihrem sündigen Wesen noch immer, ihre eigenen Wege zu gehen. Statt auf Gott und seinen Schutz zu vertrauen, wollen sie sich auf ihre eigene Kraft verlassen. So holen sie die Waffen aus dem Palast des Waldes heraus, den Salomo gebaut hatte ( 1Kö 7,2 ; vgl. 1Kö 10,17.21 ). Diesen Namen erhielt der Bau wegen der großen Zedern-Säulen, die aus dem Libanon nach Jerusalem gebracht worden waren. Offensichtlich lagerte man in diesem Gebäude zur Zeit Jesajas Waffen.

Unter der Bedrohung durch Sanherib ergriff Hiskia verschiedene Verteidigungsmaßnahmen: (a) Er erneuerte zerstörte Teile der Mauer (vgl. 2Chr 32,5 ) der Stadt Davids (vgl. 1Sam 5,7.9 ); (b) er sammelte Wasser im unteren Teich (vgl. 2Chr 32,4 ); (c) er riß einige Häuser ab, um Baumaterial für die Reparatur der Mauer zu haben; und (d) er bewahrte den Wasservorrat der Stadt in einem Vorratsbecken zwischen den beiden Mauern auf. Die genaue Lage dieses Vorratsbeckens sowie die Bedeutung der beiden Mauern und des Alten Teiches sind nicht bekannt. Vielleicht ist mit dem Wasser-Reservoir der Teich von Siloah gemeint, den Hiskia mit der Gihon-Quelle verband ( 2Chr 32,30 ) durch einen heute berühmten unterirdischen Wassertunnel, der eine Länge von 533 Metern hat und durch massiven Fels geschlagen wurde. Dieses großartige Stück technischen Könnens jener Zeit hatte Erfolg. Aber es kann doch die Nation nicht retten, denn die Menschen weigern sich, bei Gott Hilfe zu suchen, der sie doch vor langer Zeit mit Wasser versorgt hat.

 

 

Jes 22,12-14

 

Eigentlich müßte der Anblick der Feinde die Menschen zur Umkehr bringen, weil sie ihre Hilflosigkeit gegenüber den Assyrern erkennen. Das Ausreißen des Haares (vgl. Esr 9,3; Neh 13,25 ) und Tragen von Sackleinen (vgl. die Anmerkungen zu Jes 3,24 ) waren Zeichen der Trauer. Aber statt zu trauern ( Jes 22,12 ), leben die Menschen Jerusalems richtiggehend auf in ihren Festen (vgl. V. 2 ), Gelagen und beim Weintrinken trotz ihres unausweichlich bevorstehenden Todes ( morgen werden wir sterben ; V. 13 ). Sie glauben nicht, daß Gott mächtig genug ist, sie zu retten und zu seinen Verheißungen zu stehen. Deshalb trifft sie das Wehe, das Jesaja ihnen verkündigen muß: Die Sünde des mangelnden Vertrauens auf den HERRN wird nicht vergeben werden . Der Fluch des mosaischen Bundes ( 3Mo 26,13-39; 5Mo 27,15-26; 28,15-68 ) wird sie schließlich treffen.

 

 

b. Gericht gegen Schebna

( 22,15 - 25 )

 

Jes 22,15-19

 

Der Grund für diesen Abschnitt des Gerichts (V. 15 - 25 ) wird nicht ausdrücklich genannt. Schebna war ein hoher Beamter des königlichen Hofes, ein Hofmeister , der an den Verhandlungen mit Sanherib während dessen Belagerung Jerusalems teilnahm ( 2Kö 18,18.26.37; 19,2; Jes 36,3.11.22; 37,2 ). Manche Ausleger meinen, daß seine Stellung als Hofmeister (Sekretär) des Palastes ihm einen Platz direkt nach dem König zuwies. Warum er aus dieser wichtigen Stellung enthoben werden wird, ist nicht bekannt. Vielleicht stellte er sich gegen die Botschaft Jesajas vom kommenden Gericht. Offensichtlich denkt er genauso wie die Bewohner Jerusalems, die Jesaja gerade beschrieben hat ( Jes 22,2.11-13 ).

Die Gottlosigkeit von Schebna zeigt sich auch darin, daß er versucht, sich einen bleibenden Namen zu schaffen, indem er sich ein Grab einrichtet, wie dies in den umliegenden Nationen jener Zeit durchaus üblich war. Vielleicht dachte er, daß sein Name weiterleben werde, wenn er in einem berühmten Grab (auf der Höhe) begraben werden würde. Jesaja aber weissagt Schebna, daß er, anstatt eine bleibende Ruhestätte zu bekommen, abgesetzt werden wird und in einem großen, fremden Land sterben wird , womit wohl Assyrien gemeint ist. Außer dieser Prophezeiung des Jesaja haben wir über sein weiteres Ergehen keine Berichte.

 

 

Jes 22,20-25

 

Eljakim , der Palastverwalter und ein frommer Mann, wird Schebnas Stellung einnehmen (V. 20-21 ). Auch Eljakim war an den Verhandlungen mit Sanherib beteiligt ( 2Kö 18,18.26.37; Jes 36,3.11.22;37,2 ). Er wird ein geachteter Führer sein (wie ein Vater für die Bewohner Judas) und ein treuer Verwalter, der weise Entscheidungen trifft ( Jes 22,22 ). Im Gegensatz zu Schebna, der verworfen wird, wird Eljakim wie ein gut eingeschlagener Nagel sein (V. 23 a), ein fester Halt für das Volk. Er wird ein ehrbarer Mensch sein (V. 23 b), und der Name seiner Familie wird unbedeutenden (bildlich kleine Gefäße ) wie auch einflußreicheren Menschen ( Trinkgefäße und Krüge ) wohlbekannt sein. Dennoch warnt Jesaja, daß auch dieser Nagel einmal nachgeben wird (V. 25 ). Schließlich wird das Königreich von Juda weggenommen, und die Menschen werden in die Gefangenschaft geführt werden.