Teaser zu Johannes 10 (2–3 Sätze):
Johannes 10: Der Herr Jesus offenbart sich als der gute Hirte, der seine Schafe kennt,
ruft und für sie sein Leben lässt.
Er ist die Tür zum Heil, gibt ewiges Leben und sichert die Seinen in der Hand des Vaters.
Im Gegensatz zu falschen Führern schenkt er Leben im Überfluss
– und macht deutlich: „Ich und der Vater sind eins.“
Kapitel 10 ist unmittelbar mit Kapitel 9 verbunden: Der ausgestoßene Blindgeborene wird von Jesus aufgenommen, und nun offenbart der Herr sich als der wahre Hirte Israels. In scharfem Kontrast stehen die falschen Führer („Diebe und Räuber“), die ihre Herde bedrücken, und Christus, der die Schafe kennt, ruft und für sie sein Leben lässt.
V. 1: Wer nicht durch die Tür in den Schafhof eingeht, sondern anderswo, ist ein Dieb und Räuber.
Die Tür = rechtmäßiger Eingang; Bild für den von Gott verheißenen Weg zum Hirtenamt.
Die falschen Führer Israels (Pharisäer, Schriftgelehrte) kamen nicht durch Gottes Tür, sondern im Eigenwillen.
V. 2–3: Der rechtmäßige Hirte geht durch die Tür ein, der Türhüter öffnet ihm, die Schafe hören seine Stimme.
Jesus ist der wahre Hirte, bestätigt durch das Zeugnis des Täufers, der Schrift und des Vaters.
Die Schafe hören seine Stimme: Kennzeichen derer, die zu Ihm gehören.
V. 4–5: Der Hirte ruft die Schafe mit Namen, führt sie hinaus, geht vor ihnen her.
Persönliche Beziehung: Er kennt jeden Einzelnen.
Die Schafe folgen nicht dem Fremden, sondern nur dem vertrauten Ruf.
V. 6: Dieses Bild verstanden die Juden nicht.
Es ist ein Gleichnis (paroimía = Spruchrede, Bildwort), das geistliche Deutung verlangt.
V. 7: „Ich bin die Tür der Schafe.“
Er ist selbst der Zugang zu Gottes Heil und zur Herde.
V. 8: Alle, die vor Ihm kamen, sind Diebe und Räuber – gemeint sind selbsternannte Führer, nicht die wahren Propheten.
V. 9: „Wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und ein- und ausgehen und Weide finden.“
Drei Verheißungen: Rettung, Freiheit („ein- und ausgehen“), Nahrung.
V. 10: Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten, zu verderben; Jesus ist gekommen, damit sie Leben haben und es im Überfluss haben.
Gegensatz: Verderben durch falsche Hirten, Leben im Überfluss durch Christus.
V. 11: „Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“
Das zentrale Selbstzeugnis Jesu. „Gut“ (kalos) bedeutet edel, vollkommen, in göttlicher Schönheit.
Sein Tod ist stellvertretend für die Seinen.
V. 12–13: Der Mietling flieht bei Gefahr, weil die Schafe ihm nicht gehören.
Bild für religiöse Führer, die nicht aus Liebe, sondern um Vorteil wirken.
V. 14–15: „Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne.“
Tiefste Gemeinschaft: Beziehung zwischen Christus und den Seinen ist in Analogie zur ewigen Liebesbeziehung von Vater und Sohn.
V. 16: „Andere Schafe habe ich, die nicht aus diesem Hof sind … es wird eine Herde, ein Hirte sein.“
Die „anderen Schafe“ = Gläubige aus den Nationen.
Einheit von Juden und Heiden in einer Herde unter dem einen Hirten.
V. 17–18: Der Vater liebt den Sohn, weil er sein Leben lässt, um es wiederzunehmen. Niemand nimmt es von ihm, er legt es freiwillig nieder.
Betonung der göttlichen Autorität Jesu über sein Leben und seinen Tod.
Kreuz und Auferstehung stehen unter seinem souveränen Willen.
Wieder Spaltung: Einige sagen, er sei dämonisch, andere erkennen, dass solche Worte und Werke (Augen öffnen) nicht von einem Dämon kommen können.
Offenbart: Die Person Christi trennt Menschen in Glaube und Unglaube.
V. 22–23: Es war das Fest der Tempelweihe (Chanukka, Winter, im Tempel in Jerusalem). Jesus ging in der Säulenhalle Salomos.
V. 24–25: Die Juden fordern: „Sag uns frei heraus, ob du der Christus bist.“ Jesus antwortet: Seine Werke zeugen bereits.
V. 26–27: „Ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.“
Kennzeichen der Schafe: hören, erkannt sein, folgen.
V. 28–29: „Ich gebe ihnen ewiges Leben; sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles.“
Absolute Sicherheit des Heils: in der Hand des Sohnes und des Vaters geborgen.
V. 30: „Ich und der Vater sind eins.“
Einheit im Wesen und im Werk.
Die Juden heben Steine auf wegen Lästerung: „Du machst dich selbst zu Gott.“
Jesus verweist auf Ps 82,6 („Ihr seid Götter“), um zu zeigen: Wenn schon Menschen „Götter“ genannt wurden, wieviel mehr der von Gott Gesandte.
Er verweist auf seine Werke als Beweis.
Doch sie suchen ihn zu greifen; er entzieht sich.
Jesus geht an den Ort, wo Johannes taufte.
Viele kamen, glaubten an ihn und sagten: Johannes tat kein Zeichen, aber alles, was er über diesen gesagt hat, war wahr.
Zeugnis des Täufers wird bestätigt durch die Realität Christi.
Johannes 10 zeigt Christus als den wahren Hirten im Gegensatz zu falschen Leitern Israels.
Er ist die Tür: Zugang zu Rettung, Freiheit und Nahrung.
Er ist der gute Hirte: persönliche Beziehung, stellvertretendes Sterben, sichere Bewahrung.
Er vereinigt Juden und Heiden in einer Herde.
Seine Schafe sind in seiner und des Vaters Hand ewig geborgen.
Das Bekenntnis „Ich und der Vater sind eins“ ist Höhepunkt der Offenbarung, zugleich Anlass zur Feindschaft der Juden.